Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
Ich bin weder Anwalt, noch kenne ich mich mit Verträgen aus, bin mir aber sicher, dass es eine Möglichkeit gibt, dass der Inhaber der Rechte (Regisseur) der Produktionsfirma diese übertragen kann.
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Wie schon gesagt: Die Produktionsfirma müsste die Rechte am Kurzfilm vom Rechteinhaber erwerben.
Ist sicher problemlos machbar, insbesondere weil es von Anfang an so geplant war.
Schon das Konstrukt mit den Rückstellungsverträgen beinhaltet reichlich verborgene Fallstricke.
Wenn dann auch noch Folgeverträge mit den bisher Beteiligten geschlossen werden sollen, wird´s noch schwieriger.
Da spielt vieles mit hinein: Arbeitsrecht, Verwertungsrecht etc.
So ist das nun mal in D (und auch in den USA).
Dann noch die vielen unterschiedlichen Förderrichtlinien.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
Alles keine Gegenargumente, oder warum ein Kurzfilm kontraproduktiv sein könne. In Wahrheit ist es ja auch das Gegenteil, der Kurzfilm hilft die Erfolgsaussichten zu beurteilen, das leuchtet jedem ein, der sich das Vorhaben unvoreingenommen ansieht.
Ich sage nicht, dass es kontraproduktiv ist. Aber ich halte es für eine halbe Sache, bei der Aufwand und Ertrag nicht im rechten Verhältnis stehen.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Man muss doch einem Produzenten nicht zeigen, wie man einen Stoff umsetzen kann.
Man muss ein Produktionsunternehmen davon überzeugen, dass die Umsetzung des Stoffs am Ende eine rentable Investition ist.
Ich dachte das Produktionsunternehmen schätzt die Rentabilität ein? Dann ist es doch nur hilfreich einen Kurzfilm zur Anschauung beizulegen, denn ist ist ja zusätzlich zu einem herkömmlichen Verfahren. Wer sollte in diesem Vorteil einen Nachteil sehen? Das ergibt null Sinn.
Mal ganz konkret betrachtet:
10 Tage Drehzeit für 10 Minuten implizieren 100 Drehtage für 100 Minuten.
Allein das bedeutet schon mal, dass ein überdurchschnittliches Budget notwendig wäre.
Ein Produktionsunternehmen kann es sich nicht erlauben, mit Rückstellungsverträgen zu arbeiten - da sind dann also Tarifgagen fällig - inkl. Urlaubsansprüchen. :)
Euer Kurzfilm zeigt noch nicht, dass der Film ein Kassenerfolg werden wird.
Er basiert nicht auf einer erfolgreichen Vorlage, hat keine zugkräftigen Namen zu bieten etc.
Der Kurzfilm hat noch keinerlei Zuschauerresonanz gezeigt. Hätte er z.B. auf youtube viele Klicks und in den Diskussionen eine große, positive Resonanz, wäre das schon mal eine Basis - und könnte Geldgeber überzeugen.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49Wäre euer Kurzfilm ein Publikumserfolg gewesen, dann hätte ein Unternehmen wahrscheinlich in die Langfilmversion investiert.
Aber das ist ja das Problem: Wie macht man einen Kurzfilm zu einem Erfolg.
Und wie macht man deutlich, dass sich der Erfolg des Kurzfilms auch auf einen Langfilm übertragen lässt?
Es gibt keinen Kurzfilm der vermarktet werden soll.
Es werden Geldgeber für einen Langfilm. Dabei wird alles eingereicht was bei einer herkömmlichen Suche nach Finanziers auch eingereicht wird. Also alles gleich.
Dann werden zusätzlich 10 Min Arbeitsprobe beigelegt.
Schlüsselwörter: „alles gleich“ und „zusätzlich“.
Dass man einen Stoff verfilmen kann, sollte man einem Poduktionsunternehmen nicht beweisen müssen.
Man muss Investoren davon überzeugen, dass sie ihr Geld nicht verlieren werden. Dabei hilft Erfolg.
Wie oben schon gesagt: Wäre der Kurzfilm ein Zuschauererfolg, dann wäre er ein Türöffner.
Einen Kurzfilm zum Zuschauererfolg zu machen, ist aber schwierig.
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Allein die Denkweise, es müsse jemand für lau arbeiten, ist doch ein Zeichen dafür, dass man nicht an ein Projekt glaubt.
Wer heute mit Rückstellungsverträgen kommt, denkt jeder sofort: Ich soll für lau arbeiten.
Ich schrieb nicht für lau arbeiten. Ich schrieb dass man das „Risiko“ trägt, für lau zu arbeiten.
"Für lau arbeiten" ist doch ein Methapher für Rückstellungsverträge.
Warum nicht eine unternehmerische Beteilung an einem Filmprojekt?
Letztlich bringt man schließlich seine Gage mit ein - das wäre statt in Form eines Rückstellungsvertragswischs auch als Unternehmensbeteiligung möglich. Aber daran denken die Leute nicht mal, das sie eh nicht daran glauben, dass die Unternehmung auch Einnahmen generieren könnte.
Bei Kurzfilmen hoffen die Leute auf Preisgelder von Festivals und maximal den TV-Senderechten im Nachtprogramm.
Hinzugekommen sind dann noch youtube-Einnahmen, die aber niemand wirklich im Blick hat, da kaum jemand überhaupt schon die Größengrößenordnungen abschätzen kann.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Denn es wird impliziert, dass kein Geld da ist…
Nein, nicht impliziert. Es ist jedem bewusst, dass in dem Moment kein Geld da ist. Es wird zugleich gehofft, dass dieses nachträglich generiert wird.
Wer hofft denn wirklich, dass er aus seinem Rückstellungsvertrag jemals auch Geld erhält?
Man muss sich doch nur die Klauseln von Rückstellungsverträgen ansehen, schon wird einem klar, dass man für die Mitarbeit an einem Kurzfilm kein Geld erhalten wird.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49…und auch nie soviel eingespielt wird, dass man jemals seine Gage erhält.
Nein, im Gegenteil. Jeder hofft (ja hofft, weil wissen kann man nicht welcher Film erfolgreich wird und welcher nicht), dass die Arbeit entgolten wird, wenn Geldgeber mithilfe der bereits geleisteten Arbeit gefunden werden können.
Ein Kurzfilm hat nur minimale Verwertungschancen. Und von den Erlösen, die er erzielen kann, geht erstmal alles an den "Produzenten" zur Deckung von "Produktionsbestandteilen".
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49Aber nun frag dich doch mal:
Wenn die 40 Leute davon überzeugt waren, einen erfolgreichen Langfilm drehen zu können, in den ein Investor sein Geld investieren kann, weshalb haben dann nicht die 40 Leute gemeinsam die Investition gestemmt und die Früchte selbst geerntet?
Generell die Frage:
Warum tun sich Leute 10 Tage zusammen, um einen Kurzfilm zu drehen, der keine Verwertungschancen hat, statt 20 oder 30 Tage gemeinsam einen Langfilm zu drehen, der dann auch echte Chancen auf Einnahmen - als Zuschauer - hat?
Da dreht sich die Diskussion im Kreis, habe ich schon ausgeführt aus welchen Gründen das nicht möglich war und generell auch nicht ist.
Ja - die Leute investieren ihre Gage in den Versuch von einem Produktionsunternehmen Geld zu erhalten bzw. dieser ihren Kurzfilm zu verkaufen.
Nochmal: Die Verwertungschancen von Kurzfilmen sind minimal - daran ändert auch diese spezielle Verwertungsmöglichkeit nichts.
Einen Langfilm kannst du zumindest in einigen Sondervorstellungen im Kino zeigen, auf Disc verkaufen, online verkaufen, bei einem Streamingdienst oder TV-Sender anbieten ... Selbst im Festivalprogramm verschwindet er nicht unter der Rubrik Kurzfilme.
Du zeigst zudem Produktionsunternehmen, dass du auch Langfilme drehen kannst, die eine andere Struktur und Figurenzeichnung aufweisen, als Kurzfilme.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49Wenn ich bei einem Kurzfilmprojekt mitmache, dann ist das für mich ein Freizeitprojekt, denn das Ergebnis wird sowieso kaum wahrgenommen werden. (Ausnahmen bestätigen diese Regel.)
Keiner hat bei einem Kurzfilmprojekt mitgemacht. Wir haben bei einem Langfilmprojekt mitgemacht. Es war ordentlich Enthusiasmus dabei und hatte viel „Abenteuercharakter“, aber es war stes eine Gewinnabsicht dabei.
Ihr hattet dabei eure Hoffnung auf einen Geldgeber gesetzt, den ihr erst mal finden wolltet.
Das ist dann wirklich ziemlich abenteuerlich.
Es ist doch schade, dass ihr euren Enthusiasmus, euren Einsatz und euer Können investiert hattet, nur um einen unbekannten Außenstehenden zu überzeugen, statt ein großes Publikum zu erreichen.
Warum nur seit ihr nicht allein den Rest des Weges gegangen und habt das beendet, das ihr angefangen hattet.
Klar ist es viel schwerer 2 oder gar 3 Monate statt nur 2 Wochen in ein Projekt zu investieren. Aber wenn ihr dachtet, ihr könntet einen fremden Geldgeber davon überzeugen, das Riskio einzugehen, hätte es doch auch für euch selbst genügen sollen, selbst dieses Riskio einzugehen.
Du sagst, der Kurzfilm ist sehr gut und überzeugend - dann hätte doch der Langfilm sehr großes Verwertungspotentail gehabt. Eure größere Investition hätte sich dann bezahlt gemacht.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49Ja - ihr habt einen Werbestreifen für den Stoff gedreht, den ihr einem Produktionsunternehmen verkaufen wollt.
Das Unternehmen wird aber dennoch vor allem die Marktchancen des Stoffes abwägen.
Soll es dies doch tun. Was haben wir getan um dies zu vereiteln? Genau, nichts. Ganz im Gegenteil, wir haben noch ein weiteres Werkzeug um dies zu beurteilen dazugelegt.
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49Wie Lucas schon damals sagte: Sie wollen Filme, die die Leute in Scharen ins Kino bringen.
Eine erfolgreiche Kinder- oder Jugendbuchreihe.
Ein Ableger einer erfolgreichen TV-Show mit den entsprechenden Stars.
Ein Film eines erfolgreichen Filmemachers.
Und natürlich Fortsetzungen oder Ableger von erfolgreichen Filmen.
Man muss schon selbst seine Erstlingswerke stemmen. Dabei ist es gut, einen Stoff zu wählen, den man auch stemmen kann.
Du kennst doch die Story gar nicht und die bereits erfolgte und geplante weitere Umsetzung auch nicht? Wieso führst du diesen Punkt auf, als würde es deine Argumentation untermauern?
Die Story hat doch gar nichts mit den genannten Punkten zu tun.
Inhalt und Thema sind nochmal ein ganz anderes Kapitel:
Die Fördergremien musst du damit überzeugen.
Aktuelle gesellschaftliche Themen sollst du ansprechen.
...
wenn du Gelder willst - denn dies gilt auch als Erfolgsrezept bei den Geldgebern.
Ich hatte ein Projekt/Drehbuch - von dem ich noch heute überzeugt bin - zum Thema IS. Nun ist der IS aber aus den Medien und aus dem Bewußtsein verschwunden. Daher hab ich´s auf Eis gelegt.
Einen Stoff muss man auch im Hinblick auf seine Realisierbarkeit bzw. dem Produktionsaufwand betrachten.
Wenn 90 Drehtage notwendig sind, ist es schon mal ein großer Unterschied zu 20 Drehtagen.
Erfordert eine Szene 100 Statisten oder spielt sie in einem unbelebtem Ort.
Spielt eine Szene in einem Schloss Ende des 18.Jahrhunderts oder in einer Gasse in der historischen Innenstadt in heutiger Zeit.
...
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Klar - und bei 90 Drehtagen, wären das weit mehr als die 3 Mio. geworden.
Und, das sagt was? Es gibt doch auch andere Produktionen mit mehr als 3 Mio. Wieso dann unsere nicht auch? Oder dürfen nur Produktionen die noch keine 10 Min vorproduziert haben mehr als 3 Mio kosten? Ich versteh den Punkt nicht.
Wenn ein Unternehmen 300.000€ in ein Filmprojekt investiert, dann genügen 60.000 Zuschauer, um die Kosten zu decken. Aber selbst ein Verlust von 50% der investierten Summe, wäre wohl in der Mischkalkulation mit anderen Prduktionen verkraftbar.
Müsste dieses Unternehmen jedoch 9 Mio.€ investieren, wäre das unternehmerische Risiko so hoch, dass es das Überleben des Unternehmens gefährden könnte.
Durch den Warner-Konzern ging ein Aufatmen, als die Einspielergebnisse von
Barbie bekannt wurden. ;)
2023 war ansonsten ein eher enttäuschendes Jahr für Warner.
Selbst Spielberg hatte nach dem enttäuschenden
1941 erstmal Schwierigkeiten seinen nächsten Film finanziert zu bekommen.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Zeigst du ihm, dass man den Stoff verfilmen kann, ...
Quod erat demonstrandum – Und genau das haben wir getan.
Du zeigst einem Tischler, wie man einen Tisch baut?
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Oder mit einer einfachen 90 Minuten-Version schon Zuschauer gewonnen zu haben und dann dem Produzenten die aufwendige Version präsentieren, die noch viel mehr Zuschauer gewinnen wird.
Oder du zeigst ganz allgemein, dass du mit deinen Stoffen erfolgreich sein kannst, indem dein kleiner Langfilm verhältnismäßig erfolgreich war. Mit Erfolgsaussichten gewinnt man Investoren.
Nochmal: Es ist nicht möglich, bei dem Anspruch den wir an diese Produktion hatten mit komplett eigenem Risiko ranzugehen, weil dieser Anspruch mit 10 DT eben nicht abgedreht werden kann, sondern eher mit 90 DT. Erst dann kann diese Vision entsprechend umgesetzt werden. Eine Verkürzung dieser Drehzeit würde das gewünschte Ergebnis nicht darstellen können. Und 90 DT ohne Budget bei dem Aufwand ist nicht möglich. 10 schon. Das reicht aber nur für 10 Min. Aber diese sind im Langfilm dann halt schon fertig und können 1:1 übernommen werden.
Nun. Ihr hätte auch selbst das finanzielle Risiko eingehen und 80 weitere DT sowie eigenes oder aquiriertes Geld investieren können.
Der größte Brocken wär wohl wahrscheinlich die Gagen gewesen.
3 Monate ohne Einkommen ist natürlich hart und einschneidend, aber das wäre dann eben unternehmerisches Risko gewesen, dem die Erfolgsaussichten des Films gegenübergestanden wären.
Gemeinsam ein eigenes Produktionsunternehmen gründen und den Film selbst produzieren.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Make it - aber konsequent.
Warum nicht eine 90 Minuten Vorgeschichte, die in den letzten 5 Minuten dann wirklich zeigt, was im folgenden Film mit höherem Budget dann abgehen wird? Noch eine Woche dranhängen, damit die 85 Minuten zuvor, eine spannende, wenn auch nicht gar so spektakuläre daherkommende Geschichte erzählt.
Dafür gab es keine Bücher und offensichtlich war es auch nie das Interesse einen „Vorfilm“ zu machen. Es ging immer nur um „den Langfilm“. Und für diesen kann man pitchen wie bei jedem anderen Drehbuch auch. Gebetsmühlenartige Wiederholung: Wir geben dem Produzenten einfach nur etwas zusätzliches an die Hand, hinsichtlich herkömmlicher Pitches.
Wie gesagt: Statt das Produktionsunternehmen Müllerfilm GmbH um die Finanzierung zu bitten, könntet ihr auch selt ein Produktionsunternehmen gründen und den Film selbst produzieren.
In eurer GmbH wärst du dann mit einem deiner Gage für 90 DT entsprechenden Anteil beteiligt gewesen.
Viele Filmemacher haben zu Beginn ihrer Karriere eine eigene Produktionsfirma gegründet.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Wenn ich an einem Kurzfilmprojekt mitarbeite, bei dem ich nicht davon ausgehe, dass ich damit Einkommen erzielen kann, dann arbeite ich da nicht als Profi mit, sondern in meiner Freizeit.
Jeder ging davon aus, dass es Einkommen erzielt, bzw. es war die Hoffnung, dazu habe ich oben schon was geschrieben.
Ihr hattet die Hoffnung, dass euch ein Unternehmer
1. für den Kurzfilm Geld bezahlt
2. den Stoff abkauft
3. einige Millionen in die Produktion des Langfilmes steckt, den er euch dann drehen lässt.
Versetz dich mal in den Unternehmer und frag dich, ob dies für dich gute Konditionen wären und ob du dann den größten Teil deiner finanziellen Mittel auf diese Projekt setzen würdest.
Ein Bernd Eichinger flog einst in die USA um den Warner-Chef zu beknien, einen Vertrag über die US-Rechte von
Unendliche Geschichte abzuschließen, denn das war der letzte Strohhalm vor der Pleite.
Und Eichinger war wohl einer der letzten Produzenten, die große Produktionen stemmen konnte.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Weil ich diese Herangehensweise als Verschwendung betrachte.
Einen Film zu drehen, der nicht darauf abzielt, dass möglichst viele Menschen ihn sehen.
Du redest einfach von etwas anderem als ich. Kannst du gerne, hat aber mit meinem Projekt nichts zu tun. Natürlich war es die Absicht viele Zuschauer für den Langfilm zu gewinnen. Aber der Kurzfilm war nie für eine Solo-Vermarktung gedacht, auch wenn das mit deinen Konventionen nicht vereinbar ist.
Ich rede davon, dass ihr den Kurzfilm gedreht hattet, damit euch jemand Geld dafür gibt, einen Langfilm zu drehen - sehr viel Geld.
Und dabei hattet ihr die "Absicht viele Zuschauer für den Langfilm zu gewinnen" - was wohl jeder, der einen Spielfilm dreht beabsichtigt.
Es ist ja nicht so, dass ihr - wie Eichinger - nur einen Geldgeber gesucht hättet, der die Fertigstellung der zum Großteil schon gedrehten Bestsellerverfilmung ermöglicht, ihr hattet jemanden gesucht, der die gesamte Produktion
finanziert - und euch den Kurzfilm abkauft.
Das ist nun einmal die harte und kühle Sichtweise.
Tarantino hatte nicht einen Teil von R.D. gedreht, sondern Harvey Keitel für das Projekt gewonnen, was dann in Folge auch ein Budget mit sich brachte.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Stell dir vor, da kommt jemand zu dir und bittet dich darum, dein Geld in die Produktion eines Filmes zu investieren.
Er zeigt dir 10 Minuten dieses Filmes, den er schon gedreht hat. Was du an den 10 Minuten Film erkennen kannst, ist, dass der Film ein überdurchschnittlich hohes Budget erfordern wird. Du wirst also eine sehr hohe Summe aufbringen und riskieren müssen.
Und wo ist das ein Nachteil? Oder sind hohe Summen für Investoren ein Ausschluss Kriterium? Der Punkt ist einfach nur relativ zu betrachten und bestärkt weder deine noch meine Position.
Es ist eine einfache Rechnung:
Wenn
Godzilla Minus One 90 Mio. einspielt, dann ist das ein enormer finanzieller Erfolg mit einer fantastischen Rendite.
Wenn
Shazam! Fury of the Gods 135 Mio. einspielt, dann bedeutet das einen herben Verlust.
Hohe Budgets können exitenzbedrohend sein - kleine Budgets sind in der Mischkalkulation kein so großes Risiko.
Wenn du 10 Mio. zur Verfügung hast, setzt du dann alles auf eine Produktion oder doch lieber verteilt auf vier?
Was müsste für dich gegeben sein, damit du alles auf eine Karte setzt?
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Was sagen dir denn die 10 Minuten über das Investitionsrisiko aus? Kannst du dir sicher sein, dass die Leute ins Kino strömen werden?
Das kannst du beurteilen, wenn du diese 10 Min gesehen hast. Selbst wenn die 10 Min bei deiner Entscheidung nicht helfen können, so hast du alle anderen Unterlagen die bei einer herkömmlichen Stoffeinreichung und Entscheidungsfindung auch hättest.
Es ist doch für den Erfolg eines deutschen Filmes gar nicht ausschlaggebend, wie er aussieht.
Sieh dir die erfolgreichten deutschen Filme doch mal an.
Ein Produktionsunternehmen macht das und erkennt ganz andere Kriterien für den Kassenerfolg.
Alex hat geschrieben: ↑So 07 Jan, 2024 10:34
iasi hat geschrieben: ↑Sa 06 Jan, 2024 21:49
Dann kommt noch jemand und zeigt dir seinen Gugelhupf-Film, der sein niedriges Budget eingespielt und recht hohe Besucherzahlen hatte. Er schlägt dir vor in die Fortsetzung zu investieren: Den Rührkuchen-Film. Seine Fan-Gemeinde
wartet schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Und der TV-Star Schenkelklopfer wird diesmal mitspielen.
Prima Konzept, nur eben ein anderes. Unser Film ist nicht mit einem geringen Budget umsetzbar, sonst würde er unglaubwürdig wirken.
Leider ist es aber dann auch nicht umsetzbar, weil sich kein Geldgeber findet.
Oder eure Regisseur macht sich mit großen Erfolgen einen Namen und bekommt große Stars mit denen er dann gemeinsam als Zugpferd wirken kann.
Oder die Beteiligten stemmen selbst die gesamte Produktion und gehen selbst das volle Risiko ein.