Das wirkt sich langfristig aus, aber nicht am Startwochenende.
Ich würde sagen das wirkt sich aus noch während der Abspann läuft und die Leute ihre Handys zücken um ihren Unmut auf den verschiedensten Plattformen Kund zu tun.
Hat jemand die Entscheidung getroffen, sich einen Film anzusehen, lässt er/sie sich nicht so schnell diese Entscheidung von anderen anzweifeln.
Axel hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 11:16
Vielleicht ist Geistervilla nicht so schlecht. Die Qualität ist nicht das einzige Kriterium für Erfolg oder Misserfolg, und umgekehrt kann ein guter Film floppen.
Vielleicht sollten wir da noch einen zusätzlichen Faktor konsultieren.
Leute die zwar im Kino waren (und deshalb auf der "Gewinn" Seite auftauchen), aber völlig enttäuscht raus kommen, und dieses Erlebnis entsprechend kommunizieren (Social Media/Bewertungsportale etc.) und damit den Marketingbemühungen diametral entgegenwirken.
Exakt. Virales Marketing ist wichtiger als Brachial-PR. Und schwerer zu beeinflussen. Es hat nur eine fördernde Wirkung, wenn der Film tatsächlich *gut* (gut ist, was gefällt, As You Like It, Box Office hielt schon Shakespeare und sein Ensemble am Kacken). Oder wenn es bereits einen etablierten Kult gibt. Die Außenseiter sagen dann, häh?, das war doch totaler Kappes! Aber die Fans reagieren auf die dürftig versteckten Eastereggs mit runden Augen und mit pawlow’schem Speichelfluss. Können wir uns unter zivilisierten slashCAMern darauf einigen, dass solcher Erfolg dann nichts mit Qualität zu tun hat?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Vielleicht sollten wir da noch einen zusätzlichen Faktor konsultieren.
Leute die zwar im Kino waren (und deshalb auf der "Gewinn" Seite auftauchen), aber völlig enttäuscht raus kommen, und dieses Erlebnis entsprechend kommunizieren (Social Media/Bewertungsportale etc.) und damit den Marketingbemühungen diametral entgegenwirken.
Exakt. Virales Marketing ist wichtiger als Brachial-PR. Und schwerer zu beeinflussen. Es hat nur eine fördernde Wirkung, wenn der Film tatsächlich *gut* (gut ist, was gefällt, As You Like It, Box Office hielt schon Shakespeare und sein Ensemble am Kacken). Oder wenn es bereits einen etablierten Kult gibt. Die Außenseiter sagen dann, häh?, das war doch totaler Kappes! Aber die Fans reagieren auf die dürftig versteckten Eastereggs mit runden Augen und mit pawlow’schem Speichelfluss. Können wir uns unter zivilisierten slashCAMern darauf einigen, dass solcher Erfolg dann nichts mit Qualität zu tun hat?
Nein.
Erzeugt man vor dem Kinostart bei den Leute eine "Muss-ich-sehen"-Haltung, werden die Reaktionen schon deshalb gemäßigter ausfallen, weil ein Verriss des Films einem Verriss der eigenen Haltung gleich kommt.
Zudem gibt´s die Lemming-Theorie. :)
Manta Manta 2 wurde verrissen und doch zum Kassenerfolg.
Oppenheimer war vor dem Starttermin gut vermarktet worden - zu einem der Kino-Events - zu dem IMAX-Film. Er brauchte auch gar nicht die hohen Besucherzahlen, um sich in den Charts nach vorn zu schieben, die nur die Einspielergebnisse wiedergeben - IMAX- und Überlängezuschlag sei Dank.
Der Film war streckenweise schlicht langweilig, aber kaum jemand gestand sich dies ein.
Citizen Kane ist ein Beispiel für negatives Marketing. Seine Qualität wird wohl kaum jemand anzweifeln. An der Kinokasse war er ein Flop.
Godzilla Minus One
nutzten auch die Sozial Networks nichts in D.
Man muss sich doch nur mal die Kommentare hier ansehen:
Dann nochmal zu "Geistervilla" und meiner letzten Frage, die noch nicht beantwortet wurde:
Der Film ist an der Kinokasse gefloppt. Es scheint sich aber nicht um einen besonders schlechten Film zu handeln, wie ich das wahrnehme (ich habe den Film noch nicht gesehen).
Um das zu erklären, kam das Thema unterfinanziertes/mangelndes/schlechtes Marketing bzw. Werbung auf.
Im Umkehrschluss entsteht die Behauptung, Disney sei das Marketing falsch angegangen, obwohl sie mit Erfahrung und Experten in dem Bereich bestimmt gut aufwarten können.
Was also wäre besseres Marketing gewesen und die hier wichtigere Frage: Warum hat es Disney nicht besser gemacht?
Alex hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 13:36
Dann nochmal zu "Geistervilla" und meiner letzten Frage, die noch nicht beantwortet wurde:
Der Film ist an der Kinokasse gefloppt. Es scheint sich aber nicht um einen besonders schlechten Film zu handeln, wie ich das wahrnehme (ich habe den Film noch nicht gesehen).
Um das zu erklären, kam das Thema unterfinanziertes/mangelndes/schlechtes Marketing bzw. Werbung auf.
Im Umkehrschluss entsteht die Behauptung, Disney sei das Marketing falsch angegangen, obwohl sie mit Erfahrung und Experten in dem Bereich bestimmt gut aufwarten können.
Was also wäre besseres Marketing gewesen und die hier wichtigere Frage: Warum hat es Disney nicht besser gemacht?
Marketing erfordert Investitionen.
Disney war wohl der Ansicht, dass sich diese Investitionen nicht lohnen.
Bzw. war zu der Zeit gerade die Phase der Kosteneinsparungen eingeleutet worden.
Man erkennt doch durchaus auch an der Qualität der Effekte so mancher aktueller Blockbuster, dass der Roststift angesetzt worden war.
Wir reden hier über einen Film, der im Juli angelaufen war und nur einer von vielen Kassen-Enttäuschungen des Jahres war.
Der Streik war wohl auch mit ein Grund, weshalb aus der Star-Power des Films nichts gemacht werden konnte.
Dass der Film an mir unbemerkt vorbeigezogen war, zeigt seine eindeutig mangelhafte Vermarktung.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 13:45
Vielleicht gibt so ein Flop ja Anlass zur Hoffnung, die Menschen sind doch noch nicht ganz so markendebil wie vermutet ;)
Dieser Flop zeigt nur, dass man den Menschen alles verkaufen kann - wenn man kann.
Barbie und Oppenheimer waren - genau betrachtet - geschwätzige Filme. Aber sie wurden gut verkauft.
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 14:01
Disney war wohl der Ansicht, dass sich diese Investitionen nicht lohnen.
Wie kommen sie auf dieses dünne Brett? Sogar in deutschen Amatuer-Foren ist man da weiter als in der ganzen Marketingabteilung von Disney:
iasi hat geschrieben: ↑Mo 01 Jan, 2024 16:59
Gutes Marketing > ne Menge Leute zahlen dafür ihn zu sehen > viel Einnahmen > erfolgreicher Film.
Vielleicht wollten sie das ja auch so machen, aber:
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 14:04
Dieser Flop zeigt nur, dass man den Menschen alles verkaufen kann - wenn man kann.
Demnach konnte es Disney nicht, weil...sie zu wenig Geld hatten, bzw. sparen mussten?
Das ist ungünstig, wenn man doch weiß, dass man mit mehr Investition ins Marketing mehr Gewinn rausholen kann.
Welchen Grund sollte es für ein Multimilliarden-Unternehmen geben, ein paar zig Mios zu sparen, um entsprechend mehr Mios zu generieren? Die Formel ist doch klar: Mehr Invest in Marketing = Mehr Gewinn oder wissen die das nicht?
pillepalle hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 14:43
Iasi mangelt es nur an der Praxis... Im Prinzip weiß er schon wie er mit Filmen Millionen generiert.
VG
Praxis ?! :):):)
Und natürlich muss man ein Profi sein, um das zu wissen. ;):)
Ja - unser pillepalle hat langjährige Profi-Praxis in ... - in was eigentlich? ;) :)
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 14:01
Disney war wohl der Ansicht, dass sich diese Investitionen nicht lohnen.
Wie kommen sie auf dieses dünne Brett? Sogar in deutschen Amatuer-Foren ist man da weiter als in der ganzen Marketingabteilung von Disney:
Ja klar doch. Gerade in Deutschland weiß man, wie Filmmarketing zu gehen hat. :)
Schon das kleinere Südkorea hat eine größere Filmindustrie.
Bei Disney sieht man sich die Konzernbilanzen an und kommt zu dem Schluss, dass Kosten eingespart werden müssen.
Denn die Investoren mögen es gar nicht, wenn der Aktienkurs fällt - was er tut, wenn die Rentabilität zu wünschen übrig lässt.
iasi hat geschrieben: ↑Mo 01 Jan, 2024 16:59
Gutes Marketing > ne Menge Leute zahlen dafür ihn zu sehen > viel Einnahmen > erfolgreicher Film.
Vielleicht wollten sie das ja auch so machen, aber:
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 14:04
Dieser Flop zeigt nur, dass man den Menschen alles verkaufen kann - wenn man kann.
Demnach konnte es Disney nicht, weil...sie zu wenig Geld hatten, bzw. sparen mussten?
Das ist ungünstig, wenn man doch weiß, dass man mit mehr Investition ins Marketing mehr Gewinn rausholen kann.
Welchen Grund sollte es für ein Multimilliarden-Unternehmen geben, ein paar zig Mios zu sparen, um entsprechend mehr Mios zu generieren? Die Formel ist doch klar: Mehr Invest in Marketing = Mehr Gewinn oder wissen die das nicht?
Die Streamingdienst stellen Serien mal eben ein, obwohl sie schon weit entwickelt sind, oder versenken sogar fertige Staffeln.
Ein Konzern schreibt lieber einen Film oder eine Serie ab, statt weitere Millionen in Marketing zu investieren, wenn es ins Finanzkonzept passt.
Solche Milchmädchenrechnung wie "Mehr Invest in Marketing = Mehr Gewinn" verwendet man in einem Multimilliarden-Unternehmen nun mal nicht.
Da ist der Chef von Disney, der keine guten Quartalszahlen verkünden kann. Um den Aktienkurs nicht in den Keller gehen zu lassen, verkündet er ein Kostensparprogramm.
Das bekommen dann die Führungskräfte in Form einer Prozentzahl vorgeschrieben.
Die Kostenseite wird nicht dadurch gesenkt, indem man Millionen für Marketing ausgibt. Kosten werden gesenkt, indem Ausgaben für das Marketing von unsicheren Kandidaten eingedampft werden.
Die Produktionskosten der Filme sind sowieso schon längst in den zurückliegenden Quartalen verbucht.
Macht der Film dann Verlust, schreibt man diesen ab - dieser kommt sowieso nur auf der Einnahmenseite vor.
Nachdem Warner die Discovery-Chefs erhalten hatte, wurde auch erstmal mit dem eisernen Besen durchgegangen.
Die Egos der Chefs waren ausschlaggebend, nicht erzielbare Einnahmen von Filmen.
Warner hatte die - schon vor dem Wechsel produzierten - Filme und Serien schlicht verramscht.
The Flash war allemal besser als Manta Manta 2 - aber wenn man ihn so startet, dass er nach 2 Wochen Laufzeit von Oppenheimer aus den IMAX-Kinos verdrängt wird ...
Oder man startet Aquaman 2 ohne vorherige Pressevorführungen mal eben parallel zu anderen Warner-Produktionen wie Wonka, die sich dann gegenseitig Konkurrenz machen.
Man kann sich nun einmal größer feiern lassen, wenn man mit den Produktionen, die man selbst zu verantworten hat, erfolgreicher ist, als die Produktionen der Vorgänger.
Zuletzt geändert von iasi am Di 02 Jan, 2024 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 12:53
Erzeugt man vor dem Kinostart bei den Leute eine "Muss-ich-sehen"-Haltung, werden die Reaktionen schon deshalb gemäßigter ausfallen, weil ein Verriss des Films einem Verriss der eigenen Haltung gleich kommt.
Das kommt eher daher, dass die Werbung eigentlich heutzutage jeder durchschaut. Meistens passt der Trailer zum Film. Es gehen also überwiegend die Leute rein, die den Film, genau diesen Film, tatsächlich sehen wollen. Manchmal natürlich verspricht der Trailer mehr, als der Film halten kann. Meine Beobachtung ist, dass dann das Gegenteil von dem passiert, was du behauptest. Enttäuschte Erwartungen werden mit Wut und Wonne zum Ausdruck gebracht. Wer dagegen nicht viel erwartet hat und positiv überrascht wird, der wird auch eher übertrieben positiv darüber reden. Ein Wahrnehmungsfehler, den man planen können müsste, denn dann gäbe es mehr subjektiv als gut empfundene Filme. Leider ist es schwer, in diesem marktschreierischen Umfeld durch Understatement Interesse zu wecken.
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 12:53Oppenheimer war vor dem Starttermin gut vermarktet worden - zu einem der Kino-Events - zu dem IMAX-Film. Er brauchte auch gar nicht die hohen Besucherzahlen, um sich in den Charts nach vorn zu schieben, die nur die Einspielergebnisse wiedergeben - IMAX- und Überlängezuschlag sei Dank.
Der Film war streckenweise schlicht langweilig, aber kaum jemand gestand sich dies ein.
iasi, du bist der fleischgewordene Wahrnehmungsfehler selbst. Du schließt ständig dogmatisch von dir auf andere. Lemming-Theorie? Wohl deine eigene. Du deutest an, dass gelangweilte Zuschauer von Oppenheimer sich eine Blöße geben würden, wenn sie zu ihrer Gelangweiltheit stehen würden. Dem Hype darf man nicht widersprechen, weil man, was? Sonst für oberflächlich oder dumm gehalten wird? Des Kaisers neue Kleider?
Kino ist etwas ziemlich Strittiges, Subjektives. Man kann es mit einfachen Worten fassen: gefällt mir, gefällt mir nicht. Mir kann Oppenheimer gefallen, weil er mich emotional und spirituell anspricht und mich zum Nachdenken anregt. Dir offenbar nicht. Weißt du, das ist okay so. Wenn es einen Film gäbe, der die Quintessenz des Mediums darstellte und bewiesenermaßen gut, ja perfekt wäre, müsste ich ihn deswegen nicht mögen. Sehr wahrscheinlich würde ich ihn nicht mögen, weil nach meinem Empfinden erst Schwächen einem Film eine Umwucht verleihen können, die die Wucht seiner Wirkung verstärkt.
Auch Langeweile ist subjektiv. Ich langweile mich gerne, was paradoxerweise heißt, dass ich mich selten langweile. Und wenn, dann weil mich jemand mit etwas traktiert (zum Beispiel einem Film), das mich überhaupt nicht interessiert. Ich kann mich natürlich täuschen und einem Wahrnehmungsfehler verfallen, aber sind nicht Leute, die permanent unterhalten werden wollen, die ärgsten Langweiler?
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 12:53
Godzilla Minus One[/i]
nutzten auch die Sozial Networks nichts in D.
Man muss sich doch nur mal die Kommentare hier ansehen:
Wie gesagt, alles relativ. Früher waren viele Filme Longseller, wegen der längeren Verwertungsfenster. GMO ist der Sonderfall eines Films, dessen Auswertung effektiv gedrosselt anstatt gefördert wurde. Dass er trotzdem bereits relativ erfolgreich ist zeugt mE von der Wirksamkeit der Mundpropaganda. Jedenfalls überhaupt nicht davon, dass sie „nichts nützt“.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 12:53Oppenheimer war vor dem Starttermin gut vermarktet worden - zu einem der Kino-Events - zu dem IMAX-Film. Er brauchte auch gar nicht die hohen Besucherzahlen, um sich in den Charts nach vorn zu schieben, die nur die Einspielergebnisse wiedergeben - IMAX- und Überlängezuschlag sei Dank.
Der Film war streckenweise schlicht langweilig, aber kaum jemand gestand sich dies ein.
iasi, du bist der fleischgewordene Wahrnehmungsfehler selbst. Du schließt ständig dogmatisch von dir auf andere. Lemming-Theorie? Wohl deine eigene. Du deutest an, dass gelangweilte Zuschauer von Oppenheimer sich eine Blöße geben würden, wenn sie zu ihrer Gelangweiltheit stehen würden. Dem Hype darf man nicht widersprechen, weil man, was? Sonst für oberflächlich oder dumm gehalten wird? Des Kaisers neue Kleider?
Es geht nicht um die Außenwahrnehmung.
Sich selbst einzugestehen, dass man mit seiner Einschätzung falsch lag, ist nun einmal schwer und erfordertet eine bewußte Selbstreflexion.
Je mehr ich einen Regisseur feiere und verehre, umso schwerer fällt mir Kritik an ihm.
Und Oppenheimer ist schließlich ein Film vom Starregisseur Nolan, ist technisch perfekt gemacht und erzählt auch noch eine überaus bedeutsame und gehaltvolle Geschichte.
Wie kann so etwas also Längen haben?
Wohl nur, weil er der Film zu gehaltvoll für jene ist, die sich langweilen. ;) :)
Dabei ist er eigentlich nicht gehaltvoller als die BBC-Serie.
Dabei ist die filmische Umsetzung eigentlich banal.
...
Und die Aussage des Films?
Da war einer wütend auf Oppi - und die Atombombe ist eine schreckliche Waffe, die aber schöne Explosionen erzeugt.
Da hat Kipphardts Theaterstück weit mehr zu bieten - auch wenn´s da keine Atombombenexplosion zu sehen gibt.
Aber das Marketing war sehr gut - für einen durchschnittlichen Film, an den ich mich schon kaum mehr erinnern kann - Szenen aus der alten BBC-Serie sind mir noch heute im Gedächtnis.
Axel hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 22:51
Kino ist etwas ziemlich Strittiges, Subjektives. Man kann es mit einfachen Worten fassen: gefällt mir, gefällt mir nicht. Mir kann Oppenheimer gefallen, weil er mich emotional und spirituell anspricht und mich zum Nachdenken anregt. Dir offenbar nicht. Weißt du, das ist okay so. Wenn es einen Film gäbe, der die Quintessenz des Mediums darstellte und bewiesenermaßen gut, ja perfekt wäre, müsste ich ihn deswegen nicht mögen. Sehr wahrscheinlich würde ich ihn nicht mögen, weil nach meinem Empfinden erst Schwächen einem Film eine Umwucht verleihen können, die die Wucht seiner Wirkung verstärkt.
Auch Langeweile ist subjektiv. Ich langweile mich gerne, was paradoxerweise heißt, dass ich mich selten langweile. Und wenn, dann weil mich jemand mit etwas traktiert (zum Beispiel einem Film), das mich überhaupt nicht interessiert. Ich kann mich natürlich täuschen und einem Wahrnehmungsfehler verfallen, aber sind nicht Leute, die permanent unterhalten werden wollen, die ärgsten Langweiler?
Man kann auch Filme objektiv analysieren.
Filmsprachliche Mittel werden z.B. sehr unterschiedlich genutzt - und beherrscht.
Hier mal ein Beispiel:
Man kann auch den dramaturgischen Aufbau betrachten.
Und die szenische Umsetzung. Wenn z.B. bei Barbie lange Reden mit ein wenig Schnitt und Gegenschnitt gehalten werden, ist das nicht filmisch, sondern filmsprachliches Trivialniveau.
iasi hat geschrieben: ↑Di 02 Jan, 2024 12:53
Godzilla Minus One[/i]
nutzten auch die Sozial Networks nichts in D.
Man muss sich doch nur mal die Kommentare hier ansehen:
Wie gesagt, alles relativ. Früher waren viele Filme Longseller, wegen der längeren Verwertungsfenster. GMO ist der Sonderfall eines Films, dessen Auswertung effektiv gedrosselt anstatt gefördert wurde. Dass er trotzdem bereits relativ erfolgreich ist zeugt mE von der Wirksamkeit der Mundpropaganda. Jedenfalls überhaupt nicht davon, dass sie „nichts nützt“.
Die Mundpropaganda nutzt nichts, wenn ein Film nicht mehr auf großen Leinwänden gezeigt wird.
Und das gehört eben auch zum Marketing.
Oppenheimer war auf den IMAX-Leinwänden abonniert. Den ganzen Sommer gab´s dort Oppenheimer zu sehen.
Wenn ein Film, der ebenfalls für IMAX gedreht wurde, in D gar nicht in IMAX-Kinos läuft, kann er kaum erfolgreich werden.
"Gehen wir ins Kino?"
"Was läuft denn?"
...
GMO ist ein Paradebeispiel dafür, wie es läuft.
Willst du als Kinobesitzer einen Blockbuster, dann musst du ihn 3 Wochen im großen Saal spielen - und zuvor auch die anderen Filme vom Verleiher.
Für GMO bleiben dann nur noch kleine Fenster und kleine Säle.
Zum Marketing gehört nun einmal auch, wie breit ein Film in den Kinos startet.
Für diesen Film hat sich der Verleiher ein Fenster gesucht, das es ihm erlaubt, ihn am Freitag in den USA wide zu starten:
Mal sehen, in wie vielen Sälen er dann angelaufen ist.
Obwohl für IMAX gedreht, schafft er es in den USA nicht auf IMAX-Leinwände.
iasi hat geschrieben: ↑Mi 03 Jan, 2024 01:56
Sich selbst einzugestehen, dass man mit seiner Einschätzung falsch lag, ist nun einmal schwer und erfordertet eine bewußte Selbstreflexion.
Je mehr ich einen Regisseur feiere und verehre, umso schwerer fällt mir Kritik an ihm.
Das ist eigentlich ne gute Zusammenfassung deiner Posts ;-)
Vor allem was deine quasi-religiöse Vergötterung verschiedener Regisseure und Filme - und deren ständigen Missbrauch als Waffe in der Diskussion - betrifft. Egal was irgendjemand sagt, man kann drauf wetten daß wieder einen LOA oder irgendeinen Samurai Clip zum x-ten mal ins Forum kippst, in der Hoffnung das würde die Diskussion in deinem Sinne beenden. Hast du eigentlich gar nix eigenes?
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