Schönen guten Tag!
Gestern gab es die Möglichkeit, in Berlin ein Vorserien-Exemplar der Burano zu erleben. Sony hat Leute aus der Filmbranche ins altehrwürdige Adria-Kino in Steglitz geladen, um ihnen die neue Kamera vorzustellen. Warum in einem Kino? Weil Sony im Vorfeld drei weltweit aktiven Filmemachern erste Buranos zur Verfügung gestellt hat, um damit kurze Filme zu drehen. Der Schweizer Naturfilmer Chris Schmid war sogar persönlich anwesend, um über seine Erfahrungen mit der neuen Kamera zu sprechen. Und natürlich konnte man die Burano vor Ort nicht nur bestaunen, sondern sie auch in die Hand oder auf die Schulter nehmen. Das führte dann oftmals zu extrem zittrigen Bewegungen, weil die Leute natürlich den IBIS testen wollten.
Im Prinzip kann man sagen: Die Burano ist eine Kreuzung aus FX 9 und Venice. Man kann an ihr entweder E-Mount- oder PL-Mount-Objektive verwenden, sie hat zwei XLR-Eingänge etwa dort, wo sie bei der FX 9 sind, und ist etwas kleiner als die Venice. Der Knüller ist vermutlich, dass nun zum erstem Mal eine Kamera gleichzeitig mit stufenlosem Graufilter und internem Bildstabilisator ausgestattet ist. Der schweizer Filmemacher Schmid war bei seinem Dreh in der Wildnis überrascht vom niedrigen Stromverbrauch und der schnellen Einschaltzeit. Dadurch brauchte er nur einen Akku pro Frühschicht (er drehte immer nur morgens, weil die Tiere da am aktivsten sind).
Sony feilt noch an einigen Details, auch die Firmware ist noch nicht vollständig, da kommen zum Beispiel noch einige De-Squeeze-Verhältnisse für anamorphotische Objektive dazu. Die Auslieferung soll im Frühjahr 2024 beginnen. Ich persönlich hätte mir ja gewünscht, dass es eine Lösung wie bei Arri gibt, dass man also mit einer schnellen Klappbewegung zwischen EVF und Monitor wechseln kann. Derzeit kann man das Okular hochklappen, kann dann aber den Monitor nicht um 90 Grad zu sich schwenken. Da könnte ein zusätzliches Gelenk für Abhilfe sorgen.
Was definitiv nicht gehen wird: Den EVF der Venice an der Burano zu betreiben. Neben der Burano war auch eine Venice 2 und eine FX 9 vor Ort.
So ganz am Rande habe ich von einem Sony-Ingenieur erfahren, dass man inzwischen auch bei Sony erkannt hat, dass man für die FX 6 eine kleine XLR-Box anbieten sollte, um nicht den Toneingang zu verlieren, sobald man den Handgriff abmontiert. Mal schauen, ob da was kommt.
War also eine ganz interessante Veranstaltung.
Matthias
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