Neben dem bereits geltenden Code of Conduct und den Compliance Richtlinien hat man nun unter anderem beschlossen, dass es künftig eine unabhängige Vertrauensperson für Code-of-Conduct-Themen geben soll. Diese Vertrauenspersonen werden den Mitarbeitenden vorgestellt und sind während der gesamten Dreharbeiten persönlich ansprechbar. Darüber hinaus will Constantin sein Führungspersonal in den entsprechenden Themen schulen und es soll während und nach den Dreharbeiten eine anonyme, App-gestützte Befragung der Personen vor Ort geben, um mögliche Missstände schnell zu entdecken.
"Wir wollen alles dafür tun, den Filmschaffenden ein professionelles und respektvolles Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Hierzu setzen wir uns neue, verbindliche Standards und bringen weitere Maßnahmen auf den Weg."
Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender von Constantin Film
Darüber hinaus will Constantin Film die Führungsstrukturen am Set verbessern. Das heißt konkret: Neben den Regisseurinnen und Regisseuren sowie Produzentinnen und Produzenten und anderen Personen (Herstellungs- und Produktionsleitung) soll es zusätzlich einen Team Captain vor Ort geben, um die Kommunikation zu verbessern.
Im Bereich Arbeitszeit hat sich Constantin eine "Null-Toleranz-Linie" bei Verstößen gegen die korrekte Dokumentation eben dieser Arbeitszeit auferlegt. Dafür wird eine entsprechende Vorgabe in die Arbeitsverträge aufgenommen, dazu zählen auch Sanktionen bei Nichteinhaltung. In Sachen Arbeitssicherheit sollen die projektbezogenen Sicherheitsfachkräfte zusätzlich durch eine bei Constantin angebundene Sicherheitsfachkraft auf Eignung überprüft werden. Einhaltung und Dokumentation der Sicherheitsstandards sollen zudem regelmäßig evaluiert werden.
Übersetzung: Man darf jetzt Arbeitszeiten über 12 Stunden nicht mehr aufschreiben, aber dafür gibt's ne App mit der man anonym Kollegen denunzieren kann ;-)
In der FAZ gibt's heute einen längeren Hintergrundartikel, in der Moszkowicz auch - ziemlich ehrlich erklärt - dass Constantin sich teurere Standards leisten kann, weil sie "Hit-orientiert" statt in der Breite produzieren. Denen geht es also darum, dass sie ihren Goldesel/Hitgaranten Schweiger behalten können und dafür ein paar Extra-Sicherheitsnetze einbauen.
Laut dem Untersuchungsbericht der beauftragten Anwaltskanzlei gingen die Probleme am Set von "Manta - Teil zwo" vor allem darauf zurück, dass es keinen Produktionsleiter gab (angeblich konnte man keinen finden, "Fachkräftemangel": "Der Film hatte zwar ein 'Triumvirat' von Produzenten, aber keinen Produktionsleiter. Händeringend habe man nach einem solchen gesucht, sagten Moszkowicz und die Produzentin Viola Jäger, sogar im benachbarten europäischen Ausland. Doch sei im Sommer 2022, als der Schweiger-Film gedreht wurde, niemand verfügbar gewesen"). Daher konnte niemand Schweiger stoppen, als er während des Drehs zusätzliche 75 Drehbuchseiten schrieb.
Martin Moszkowicz ist übrigens der Ehemann von Doris Dörrie.
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 18 Okt, 2023 12:51
... Daher konnte niemand Schweiger stoppen, als er während des Drehs zusätzliche 75 Drehbuchseiten schrieb. ...
Würde man ihm vielleicht gar nicht zutrauen!
Fragt sich allerdings, ob die den Film dann wirklich verbessert haben (hab' ihn nicht gesehen)?
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