andieymi hat geschrieben: ↑Fr 15 Sep, 2023 12:49
Wenn das Diskutierenswerteste an der Kamera offensichtlich der Name ist, hat BMD wirklich etwas falsch gemacht.
Naja, man kriegt schon langsam das Gefühl, dass die Kameraentwicklung bei BM stagniert.
Seit der Pocket 4K wird dieselbe Kamera mit immer größeren Sensoren aufgelegt, während die wirklichen Kritikpunkte - Formfaktor, Gehäuse/Verarbeitungsqualität - unverändert bleiben.
Wie ich weiter oben schrieb, trennen nur sehr wenige Features die neue Kamera von einer Panasonic S5II-X, wobei die meisten (Braw-Aufnahme, XLR) sich bei der Panasonic extern nachrüsten lassen.
Der technologische Abstand von BM zu gewöhnlichen Hybridkameras war in der Vergangenheit viel größer, und hatte viel mit der FPGA- Chiparchitektur von BM zu tun.
Die Slashcam-Redaktion/Rudi hatte schon vor vier Jahren prognostiziert, was jetzt eintritt, nämlich dass die traditionellen Kamerahersteller durch verbesserte ASICs (die in der Masse billiger zu produzieren sind, weniger Strom schlucken und weniger Abwärme/Kühlungsbedarf produzieren) die Budget-Cinecam-Hersteller wieder einholen:
https://www.slashcam.de/artikel/Editori ... ASIC-.html
Um mal ausführlich daraus zu zitieren:
"Und das führt uns konkret zu den Cine-Kameras: Hersteller wie RED, ARRI oder selbst Blackmagic verkaufen schlichtweg nicht so viele Kameras, dass sich hierfür ein spezielles ASIC-Design lohnen würde. Hier setzt man also teilweise notgedrungen auf FPGAs und versucht deren Vorzüge auch als Vorteile für den Kunden zu verkaufen: Also meistens lange Produktlebenszyklen mit nachträglichen Funktions Updates per Firmware. Dass die integrierten Funktionen dabei bei weitem nicht an die Komplexität einer modernen Systemkamera herankommen, wird dabei durch den sehr speziellen Anwenderkreis maskiert. Cinekameras "brauchen" standesgemäß keinen Autofokus und auch keine Automatik-Funktionen oder höchst komplexe, moderne Kompressionsalgorithmen. Die andere Wahrheit ist jedoch: Man könnte die Fülle an Funktionen, die eine moderne DSLR/DSLM bietet, gar nicht effizient in einem FPGA-Cine-Kamera-Design realisieren. [...]
Sieht man in die Zukunft, so stecken die FPGA Designs für Cinema-Kameras in einer Sackgasse. So haben sie zwar den Vorteil, dass sie deutlich schnellere Design-Zyklen gegenüber ASICS ermöglichen. Allerdings ist der funktionale Nischen-Vorsprung einer ARRI/RED oder Blackmagic für Filmer in den letzten Jahren schon mächtig zusammengeschrumpft und lässt sich eigentlich fast nur noch auf die interne RAW-/und ProRES Aufzeichnung reduzieren.
Canon, Panasonic oder Sony müssen eigentlich nur den RAW-Hebel (oder den Schalter für ein anderes mild komprimierendes Verfahren) im ASIC umlegen, um die üblichen Cinekameras in fast allen anderen Bereichen zu übertrumpfen. Sei es beim Stromverbrauch, bei Automatiken wie der Objektverfolgung oder der automatischen Schärfeverlagerung. Oder beim kompakten Design und der Wetterfestigkeit."
Das war IMHO prophetisch.