Hier mal ein Praxisexperiment, um zu zeigen, was ich meine:
- Ausgangsmaterial ist ein Raw-DNG-Frame, der in Resolve als Blackmagic Film Log interpretiert so aussieht:
1.1_1.1.2.jpg
- Wendet man Blackmagics LUT an, kriegt man das hier:
1.1_1.1.1.jpg
Soweit, so gut. Jetzt verdrehen wir mal absichtlich im Raw-Tab von Resolve den Weißabgleich, so, als ob das Material mit verkehrtem WB in der Kamera aufgenommen worden wäre:
1.2_1.2.1.jpg
Bzw. als unkorrigiertes Log:
1.2_1.2.2.jpg
Jetzt exportieren wir letzteres - das Log-Material mit verdrehtem Weißabgleich - als 10bit 4:2:2 DNxHR und importieren es in eine neue Timeline.
Wenn ich jetzt auf der ersten Korrekturnode bzw. im ersten Korrekturschritt die Blackmagic Log-zu-Rec709-LUT anwende, kriege ich wieder dies hier:
1.2.1_1.2.1.jpg
Wenn ich jetzt versuche, aus diesem (per LUT nach Rec709 gewandelten) Bild den Farbstich bzw. falschen Weißabgleich 'rauszukorrigieren, indem ich Resolves "Temp"-, "Tint"- und "Offset"-Regler in den Primaries/Color Wheels verwende, komme ich maximal so weit:
1.2.2_1.2.2.jpg
Wie man sieht, ist der Farbstich zwar einigermaßen korrigiert, aber nicht wirklich gut, und handele mich als Nebenwirkung einen Magenta-Stich in den Schatten ein. Hier mal das Originalbild (linke Bildhälfte) und die Korrektur (rechte Hälfte) im Vergleich:
comparison.jpg
Ich müsste also noch viel mehr an der Korrektur schrauben (und wahrscheinlich in Kurven und Gammakorrekturen gehen), um den Stich 'rauszukriegen.
Jetzt mache ich das umgekehrte und lege die LUT auf die letzte Node bzw. verwende sie als letzten Schritt der Verarbeitungskette und korrigiere mit denselben Reglern/Tools
vor der LUT:
1.2.3_1.2.3.jpg
Das Ergebnis ist mit einer schnellen Quick-and-Dirty-Korrektur praktisch dort, wo es sein soll, weil mein Farbraum/meine Farbauflösung nicht vor der Korrektur durch die LUT reduziert wurde.
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