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Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt



Hinweise auf interessante Clips im Netz sowie Filme im Fernsehen und Kino (inkl. Dokus übers Filmemachen)
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cantsin
Beiträge: 16389

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

macaw hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 20:20 Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit.
Es ist ja noch schlimmer. Weil die Spielzeug-Merchandise der eigentliche Geldbringer der ursprünglichen Filme war, richtete Lucasfilm nach "The Empire Strikes Back" alle Star Wars-Sequels und -Prequels konsequent am Spielzeugmarkt aus (mit Teddybär-Ewoks, Kinder-Hauptdarstellern etc.). Auch die Prequel-Trilogie in den 90ern hatte hauptsächlich die Funktion, den in der Zwischenzeit etwas eingeschlafenen Merchandisemarkt neu anzukurbeln.

Danach kamen Blockbuster-Franchises wie "Pirates of the Caribbean" und "Transformers", bei denen die Merchandise den Filmen sogar vorausging....
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 20:20
iasi hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 18:23
Hans Christoph war damals schon ein Schwätzer.
Vor allem ist er selbst ein Tatort-Serien-Macher.
Das industriell hergestellte Sontagabend-Tätersuche-Glotzen-Event.

"das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten" - wann soll dieses Ende denn gewesen sein? Und vor allem: Wann war denn der Anfang?

Für jemanden, der sich so viel mit Filmgeschichte befasst hat, fehlte ihm der Überblick.
Was war denn der Unterschied zwischen den wochenlang ausverkauften Kinosäle von Star Wars und z.B. Vom Winde verweht ?

Saving Private Ryan ist demnach kein "riskanter, origineller, obsessiver" Film?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich hab gerade Das Menu angesehen - "industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner"?
The Whale ?
Crimes of the Future ?

...

Was früher der Gangsterfilm und dann der Sandalenfilm und dann der Western ... das ist heute der Superheldenfilm und der SF-Film ...
D.h., wenn ein "Schwätzer" sagt 2+2=4 ist das dann auch falsch?

Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit. Mittlerweile könnte ich fast kotzen, wenn ich irgendwo "Star Wars" sehe. Wenn es eine industrialisiertere Ware im Bereich Film gibt, wäre ich baff.
Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Und plötzlich waren in den nächsten Jahrzehnten Filme über den Sezessionskrieg zu sehen.

Gangsterfilme - davon gab es Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, ...
Seit Jahrzehnten suchen Kommissare sonntags den Täter.

Western - davon gab es Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, ...

Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.



macaw

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von macaw »

iasi hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 21:41
macaw hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 20:20

D.h., wenn ein "Schwätzer" sagt 2+2=4 ist das dann auch falsch?

Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit. Mittlerweile könnte ich fast kotzen, wenn ich irgendwo "Star Wars" sehe. Wenn es eine industrialisiertere Ware im Bereich Film gibt, wäre ich baff.
Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Äpfel und Birnen mal wieder...



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

macaw hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 22:57
iasi hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 21:41
Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Äpfel und Birnen mal wieder...
Gerade hab ich mal wieder Heat gesehen.
Ein Film aus dem Gangster-Genre.
Ein Film, der nach "Star Wars" produziert wurde.

Glaubt man dem von dir zitierten Hans, dann sollte das ja nur industrielle Massenware sein.
Nur erinnere ich mich an meinen Kinobesuch als Heat herauskam - und zwar erinnere ich mich daran noch sehr gut und sehr intensiv.



Darth Schneider
Beiträge: 24658

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe The Menu auch gesehen.
Mir hat der Film gefallen..
Gruss Boris



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

@Cantsin
Was findest du an Merchandising dann grundsätzlich schlimm ?

Ich denke das ist doch super, das bringt viel Geld. Doch nicht zuletzt auch für die Filme selber.
Und den Kids und Nerds gibt das was zum spielen und zum sammeln.

Und gerade bei Star Wars ist das Merchandising Konzept doch genial. Und wahrscheinlich viel lukrativer als die Filme selber, nicht zuletzt dank den sehr tollen Designs, den innovativen Ideen, und ebensolchen, zig bei den Kids und Fans sehr erfolgreichen Produkten.
Die ja auch sehr viele Arbeitsplätze bringen…

Sehe das Ganze gar nicht als negativ, im Gegenteil eigentlich ist das doch einfach nur genial…D

Das ist auch nix Neues, mit Merchandising haben schon die alten Ägypter, Römer und die Griechen Geld gemacht.

Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…

Schnarch !!!!!
Gruss Boris



7River
Beiträge: 4576

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von 7River »

Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 08:20 Was findest du an Merchandising dann grundsätzlich schlimm ?
Es muss ja eine Nachfrage bestanden haben, früher als das anfing. Selbst beim geliebten Fußball gibt es heute einen ganzen Bereich, der sich damit befasst.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

Nun gut das stimmt beim Breitensport gab es Merchandising schon gefühlt immer, auch in Europa.
Aber komischerweise nicht beim Film und Fernsehen.

Gut bei Winnetou, Asterix und Co. und ein paar anderen wenigen Ausnahmen ansatzweise natürlich auch. Aber nie nur Annähernd in dem Ausmass wie George Lucas das schon in den 70ern gemacht hat.
Gruss Boris



Axel
Beiträge: 16969

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 21:41 Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.
Hier geht es nicht darum, zu behaupten oder zu beweisen, dass es seit Krieg der Sterne keine guten Filme mehr gegeben hätte oder dass Filme nicht kommerziell sein dürften.

Star Wars erschien in einer Zeit, in der niemand auf die Idee gekommen wäre, vom Niedergang oder gar Sterben der Branche zu sprechen. Ich empfehle jedem das Buch Easy Riders, Raging Bulls. Es zeigt gut auf, dass die Filmstudios Ende der 50er, Anfang der 60er keinen Schimmer hatten, Wie sich das Kino gegen die Broadcast-Konkurrenz wehren könnte. Das alte Hollywood war uninteressant geworden, und das Fernsehen plünderte eh dessen Regale auf der Suche nach “Content” (Scorsese).

Intelligente Filmemacher wie Hitchcock erkannten früh, dass das technische Aufrüsten (super teure Sandalenfilme, Ultrabreitwand, selbstverständlich Farbe) nichts dazutat, sondern dass es auf exklusive Inhalte ankommen würde. Psycho von 1960, gedreht in Schwarzweiß, mit seiner Hitchcock presents-Fernsehcrew, war der proof-of-concept für ihn.

Wer die Filmstarts dieser Jahre googelt, findet wenig Affirmatives, dafür viel Kontroverses. Die Sensation, die Attraktion bestand in der Brisanz des Stoffes oder wie er erzählt wurde.

Orson Welles nannte die Filmemacher dieser Periode halb-verächtlich “Jungtürken”, weil ihnen weitgehende gestalterische Freiheit geboten wurde, die sie nicht zu erkämpfen brauchten. George Lucas war einer von ihnen. THX und American Grafitti waren Filme des New Hollywood. Irgendwann sollte Lucas sogar bei Apocalypse Now “Regie führen” - aber nur Regie führten die Jungtürken nicht mehr, sie fühlten sich als Autoren, als Filmemacher.

Mit Krieg der Sterne verschob Lucas nun selbst den Schwerpunkt der gesamten Industrie (gewissermaßen also den “Industriestandard”) hin zu weder affirmativen noch kontroversen, sondern generischen Stoffen. Das entweder nicht zu erkennen oder rundheraus zu leugnen, lieber iasi, steht dir als Kinokenner nicht gut.

Abgesehen vom Rezept des aufwändigen Blockbusters, der einen sehr hochwertigen Look haben musste, war auch das Rezept der sogenannten Heldenreise gefunden, das der Literaturprofessor Joseph Campbell formulierte. Grob gesagt obduzierte Campbell mit anthropologischem, sozialwissenschaftlichem und psychologischem Werkzeug des zwanzigsten Jahrhunderts die Mythen aller Kulturen und fand (trotz stark unterschiedlicher Narrative) verblüffende Ähnlichkeiten der plots.

Obwohl diese Erzählstruktur deduktiv erschlossen werden kann, benutzen praktisch alle großen Werke aus Literatur und Film sie überwiegend als Kontrastfolie (auch ohne sie überhaupt zu kennen, kennen zu müssen, denn etwas, das so augenscheinlich universell schon fürs Denken ist, muss wohl erblich sein), nicht als Leitfaden oder gar Gebrauchsanweisung. Das hatten wir hier schon bis zum Abwinken. Das Nach-Star-Wars-Hollywood dagegen klopfte bereits ihre Exposés darauf ab, ob sie alle Merkmale der Heldenreise versprachen, und wenn nicht 100%ig: Mülleimer.

Das stellte sicher, dass die Filme sowohl international verstanden als auch akzeptiert würden. Es gibt in den Superhelden-Filmen nichts, was zum Nachdenken oder Diskutieren anregen würde. Denken ist out, Konsumieren ist in.
Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 08:20Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…
Für wen?

Lego ist eine dänische Firma, die seit 2016 hauptsächlich in China produzieren lässt (Quelle: Wikipedia). Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Star Wars-Themenbereich geht mit Sicherheit auch wieder an Disney zurück. Disney, falls du die letzten Jahre über nicht auf dem Laufenden geblieben bist, positionieren sich gern in den culture wars als die Guten, aber ihre Arbeiter werden behandelt wie der letzte Dreck.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

@Axel
Also das über Disney, betreffend den Mitarbeitern, stimmt.

Das Lego in China produziert stimmt natürlich auch.

Anders ginge das heute in dem Grössenmass zu bezahlbaren Verkaufspreisen in Europa zu produzieren doch gar nicht.
Und das Lego an Disney einen Teil des Geldes abgeben muss liegt doch in der Natur vom Merchandising Konzept.

Zumal Lego ist nicht für die Taten von Disney verantwortlich nur weil die mit ihnen Star Wars Geschäfte machen….
Gruss Boris



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 20:46
macaw hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 20:20 Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit.
Es ist ja noch schlimmer. Weil die Spielzeug-Merchandise der eigentliche Geldbringer der ursprünglichen Filme war, richtete Lucasfilm nach "The Empire Strikes Back" alle Star Wars-Sequels und -Prequels konsequent am Spielzeugmarkt aus (mit Teddybär-Ewoks, Kinder-Hauptdarstellern etc.). Auch die Prequel-Trilogie in den 90ern hatte hauptsächlich die Funktion, den in der Zwischenzeit etwas eingeschlafenen Merchandisemarkt neu anzukurbeln.

Danach kamen Blockbuster-Franchises wie "Pirates of the Caribbean" und "Transformers", bei denen die Merchandise den Filmen sogar vorausging....
Star Wars-Filme werden gemacht, um Profit zu erzielen. Ebenso wie die anderen Blockbuster.
Welchen künstlerischen Anspruch erkennst du denn bei diesen Filmen?
Mit welcher Erwartung hast du diese Filme angesehen?

Z.B. hat Das Menu nun einmal doch noch eine weitere Ebene.

Ich erwarte doch keine Charkterentwicklung von Optimus Prime, wenn ich mir einen Transformer-Film ansehe.



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Ja das Menü hat mehr Gänge und der letzte ist dann tödlich..;))

Also gut, so komplexe Ebenen sind das jetzt auch nicht, das ist einfach ein sehr guter Thriller, aber absolut vorhersehbar. Mit viel schwarzem Humor…
Der Film lebt vor allem vom genialen Schauspiel, den Dialogen, finde ich jetzt.
(Und natürlich vom Menü, und der Liebe zum Detail..)

Star Wars lebt von ganz anderen Dingen…
Und ist immer noch (auch mit Andor) nix anderes als ein modernes Märchen.
Das einfach in einem ganz anderen Universum spielt…

Es gibt mutige Prinzen, schöne Prinzessinnen, böse und gute Zauberer, Mystik, Ritter, Hoffnung, Verlust, Fantasy, und alles was sonst noch zu einem sehr guten Märchen dazu gehört…

Kann man somit, denke ich, nicht vergleichen.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 22 Jan, 2023 12:37, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:22 @iasi
Ja das Menü hat mehr Gänge und der letzte ist dann tödlich..;))

Also gut, so komplexe Ebenen sind das jetzt auch nicht, das ist einfach ein sehr guter Thriller, aber absolut vorhersehbar. Mit viel schwarzem Humor…
Der Film lebt vor allem vom genialen Schauspiel, den Dialogen, finde ich jetzt.

Star Wars lebt von ganz anderen Dingen…
Und ist ein modernes Märchen.
Kann man nicht vergleichen.
Gruss Boris
Es geht hier aber eben nicht darum, dass da jemand die Weltherrschaft erringen oder nur einfach alle umbringen möchte.
Die Motivation der Hauptfigur wird herausentwickelt.
Es gibt auch Gesellschaftskritik.
Es ist ein sehr guter Film, jedoch gelingt es ihm nicht immer, die Handlungsweisen aller Firguren plausibel zu machen. Auch wirkt die Verfolgungsszene der Männer ein wenig wie ein Bruch.
Die Charakterisierung vieler Figuren erreicht auch nicht immer die wohl beabsichtigte Tiefe, weshalb sie dann doch oft Abziehbilder bleiben. Aber der Film versucht es, was schon ein großer Vorteil ist.



Axel
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Axel »

@Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?

Meinst du, dass die ganze Kohle, die die Konzerne machen, im Laufe der Jahre zu uns herunterrieselt (dabei muss ich an den Werbespruch Ein reines Wasser muss durch einen tiefen Stein denken. Nun ja, Kohle rieselt nicht)?

Das ist leider ein so genanntes MfE (Märchen für Erwachsene), entschuldige, dass ich dich desillusionieren muss. Du bist als Arbeiter und Konsument gefragt. Fällst du für beides aus, taugst du nur noch als Pflegefall, also als lukratives Objekt.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

Die Verfolgung Szene fand ich nicht schlecht, ich war überrascht wie sie endete..
Das war für mich nicht vorhersehbar.
Ein Bruch war es in dem Sinne schon, aber ein gewollter, denke ich.
Wie schon vorher als der junge Koch gehen muss…

@Axel
Nur dank Merchandising haben wir heute überhaupt noch so erfolgreiche Star Wars, Superhelden und ähnliche ganz grosse Kino Filme….
Selbstverständlich muss man das nicht gut finden.

Aber seien wir mal ehrlich.
Wo wäre Hollywood heute, ganz ohne Merchandising ?
Nirgendwo..;))
Gruss Boris



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:41 @Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:42 Die Verfolgung Szene fand ich nicht schlecht, ich war überrascht wie sie endete..
Das war für mich nicht vorhersehbar.
Ein Bruch war es in dem Sinne schon, aber ein gewollter, denke ich.
Wie schon vorher als der junge Koch gehen muss…
Die Intention war wohl zu zeigen, wie der letzte Widerstand der Männer gebrochen wird, und um die Frauenrunde zu ermöglichen.
Das hat nicht recht funktioniert.

Aber dennoch ist dies ein Film, der fesselt und überrascht. Da ich mich zuvor gar nicht mit dem Film auseinandergesetzt hatte, hatte ich das Ende bis zur Szene mit dem jungen Koch nicht vorausgesehen.



cantsin
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

iasi hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 13:01 Aber dennoch ist dies ein Film, der fesselt und überrascht. Da ich mich zuvor gar nicht mit dem Film auseinandergesetzt hatte, hatte ich das Ende bis zur Szene mit dem jungen Koch nicht vorausgesehen.
Ich fand die Kapitalismus-Kritik von "The Menu" ungefähr auf demselben Niveau wie die Faschismus-Kritik von "Star Wars". Sowieso war der Film ein dreistes (gemainstreamtes) Plagiat von Peter Greenaways "The Cook, The Thief, His Wife and Her Lover".
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Axel
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:52
Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:41 @Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.
Bin ich nicht. Aber ich werde selbst stutzig, wenn ich merke, dass ich einer Firma (bei mir zum Beispiel Apple) zu arglos folge. Ich glaube nicht, dass es Schurken sind (zu stark vereinfacht, man sucht immer nach einem guten Antagonisten, damit neutralisiert man alles), aber schon, dass sie Teil des indifferent Schädlichen sind, das unsere Welt zerstört. Als Konsument fördere ich diese Schäden.

Also schließe ich auch dich in die Frage mit ein: was begeistert dich am Millenium Falcon aus Legosteinen?

Falls du deinen Kindern dieses total überteuerte Spielzeug kaufst, mit dem guten Gewissen, dass es ja “nur” Spielzeug ist: nun ja, wir lernen durch Spielen, und wir lernen auch, zu konsumieren.

Ich habe, alles in allem, relativ viel für Fanzines, Filmbücher und natürlich für Kino selbst ausgegeben. Ich nehme mich nicht aus. Aber ich sage auch nicht, Juchhu, es gibt Püppchen bei McDonald’s, das Kino ist gerettet. Dieses Kino darf gerne sterben, besser gestern.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 11:52
iasi hat geschrieben: Sa 21 Jan, 2023 21:41 Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.
Hier geht es nicht darum, zu behaupten oder zu beweisen, dass es seit Krieg der Sterne keine guten Filme mehr gegeben hätte oder dass Filme nicht kommerziell sein dürften.

Star Wars erschien in einer Zeit, in der niemand auf die Idee gekommen wäre, vom Niedergang oder gar Sterben der Branche zu sprechen. Ich empfehle jedem das Buch Easy Riders, Raging Bulls. Es zeigt gut auf, dass die Filmstudios Ende der 50er, Anfang der 60er keinen Schimmer hatten, Wie sich das Kino gegen die Broadcast-Konkurrenz wehren könnte. Das alte Hollywood war uninteressant geworden, und das Fernsehen plünderte eh dessen Regale auf der Suche nach “Content” (Scorsese).

Intelligente Filmemacher wie Hitchcock erkannten früh, dass das technische Aufrüsten (super teure Sandalenfilme, Ultrabreitwand, selbstverständlich Farbe) nichts dazutat, sondern dass es auf exklusive Inhalte ankommen würde. Psycho von 1960, gedreht in Schwarzweiß, mit seiner Hitchcock presents-Fernsehcrew, war der proof-of-concept für ihn.

Wer die Filmstarts dieser Jahre googelt, findet wenig Affirmatives, dafür viel Kontroverses. Die Sensation, die Attraktion bestand in der Brisanz des Stoffes oder wie er erzählt wurde.

Orson Welles nannte die Filmemacher dieser Periode halb-verächtlich “Jungtürken”, weil ihnen weitgehende gestalterische Freiheit geboten wurde, die sie nicht zu erkämpfen brauchten. George Lucas war einer von ihnen. THX und American Grafitti waren Filme des New Hollywood. Irgendwann sollte Lucas sogar bei Apocalypse Now “Regie führen” - aber nur Regie führten die Jungtürken nicht mehr, sie fühlten sich als Autoren, als Filmemacher.

Mit Krieg der Sterne verschob Lucas nun selbst den Schwerpunkt der gesamten Industrie (gewissermaßen also den “Industriestandard”) hin zu weder affirmativen noch kontroversen, sondern generischen Stoffen. Das entweder nicht zu erkennen oder rundheraus zu leugnen, lieber iasi, steht dir als Kinokenner nicht gut.

Abgesehen vom Rezept des aufwändigen Blockbusters, der einen sehr hochwertigen Look haben musste, war auch das Rezept der sogenannten Heldenreise gefunden, das der Literaturprofessor Joseph Campbell formulierte. Grob gesagt obduzierte Campbell mit anthropologischem, sozialwissenschaftlichem und psychologischem Werkzeug des zwanzigsten Jahrhunderts die Mythen aller Kulturen und fand (trotz stark unterschiedlicher Narrative) verblüffende Ähnlichkeiten der plots.

Obwohl diese Erzählstruktur deduktiv erschlossen werden kann, benutzen praktisch alle großen Werke aus Literatur und Film sie überwiegend als Kontrastfolie (auch ohne sie überhaupt zu kennen, kennen zu müssen, denn etwas, das so augenscheinlich universell schon fürs Denken ist, muss wohl erblich sein), nicht als Leitfaden oder gar Gebrauchsanweisung. Das hatten wir hier schon bis zum Abwinken. Das Nach-Star-Wars-Hollywood dagegen klopfte bereits ihre Exposés darauf ab, ob sie alle Merkmale der Heldenreise versprachen, und wenn nicht 100%ig: Mülleimer.

Das stellte sicher, dass die Filme sowohl international verstanden als auch akzeptiert würden. Es gibt in den Superhelden-Filmen nichts, was zum Nachdenken oder Diskutieren anregen würde. Denken ist out, Konsumieren ist in.
Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 08:20Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…
Für wen?

Lego ist eine dänische Firma, die seit 2016 hauptsächlich in China produzieren lässt (Quelle: Wikipedia). Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Star Wars-Themenbereich geht mit Sicherheit auch wieder an Disney zurück. Disney, falls du die letzten Jahre über nicht auf dem Laufenden geblieben bist, positionieren sich gern in den culture wars als die Guten, aber ihre Arbeiter werden behandelt wie der letzte Dreck.
Du betrachtest nur Teile, die dir in deine Argumentationskette passen.

Hitchcock drehte vor Psycho "Blockbuster" wie Vertigo und Der unsichtbare Dritte und danach dann Die Vögel.
Was also soll Hitchcock nochmal verstanden haben?

Scorsese und Coppola gehörten zur selben Generation wie Lucas und drehten ebenfalls Filme in dieser Zeit.
Auch Leute wie Kubrik, Lean oder Kurosawa waren noch aktiv.

Wenn ich mir die Filme mit den höchsten Besucherzahlen in Deutschland von 1980 ansehe, kann ich nicht erkennen, dass es da eine besondere Tendenz gab:
1. Das Imperium schlägt zurück 5.052.176
2. Der Supercop 3.869.969
3. Theo gegen den Rest der Welt 3.449.842
4. Der letzte Countdown 3.404.160
5. Mad Max 3.241.900
6. Buddy haut den Lukas 3.066.000
7. Kramer gegen Kramer 2.972.000
8. Blues Brothers 2.924.347
9. 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood 2.684.000
10. Die blaue Lagune 2.656.859

Und als Star Wars herauskam, wurde Der Stadtneurotiker mit reichlich Oscars bedacht.

Und schaue ich mir eine beliebige Liste der Filme an, die 1959 in die Kinos kamen, dann weiß ich auch nicht, wie du auf deine Argumentation kommst:

https://www.moviejones.de/filme/kinofil ... #archivtop



iasi
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 13:18
iasi hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:52

Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.
Bin ich nicht. Aber ich werde selbst stutzig, wenn ich merke, dass ich einer Firma (bei mir zum Beispiel Apple) zu arglos folge. Ich glaube nicht, dass es Schurken sind (zu stark vereinfacht, man sucht immer nach einem guten Antagonisten, damit neutralisiert man alles), aber schon, dass sie Teil des indifferent Schädlichen sind, das unsere Welt zerstört. Als Konsument fördere ich diese Schäden.

Also schließe ich auch dich in die Frage mit ein: was begeistert dich am Millenium Falcon aus Legosteinen?

Falls du deinen Kindern dieses total überteuerte Spielzeug kaufst, mit dem guten Gewissen, dass es ja “nur” Spielzeug ist: nun ja, wir lernen durch Spielen, und wir lernen auch, zu konsumieren.

Ich habe, alles in allem, relativ viel für Fanzines, Filmbücher und natürlich für Kino selbst ausgegeben. Ich nehme mich nicht aus. Aber ich sage auch nicht, Juchhu, es gibt Püppchen bei McDonald’s, das Kino ist gerettet. Dieses Kino darf gerne sterben, besser gestern.
Du denkst zu sehr aus einer Richtung.
Es gibt nicht nur das Angebot, mit dem die Hersteller die Kunden bedrängen, sondern eben auch die Nachfrage:
Kinder spielen gerne nach. Sie wollen daher Figuren, die dem entsprechen, was sie im Kino oder im TV gesehen haben.
Einen Schal vom Fußballverein lässt sich der Fan doch nicht aufdrängen - er verlangt danach.
Eine erfolgreiche Verfilmung führt dazu, dass die Vorlage gelesen wird - ist dies etwas Schlechtes?

Ich lasse mich gerne gut unterhalten und hatte tolle Stunden mit den (ersten beiden) Star Wars-Filmen, die ich nicht missen möchte. Aber solche Filme können mir nur geboten werden, wenn sie die hohen Produktionskosten auch wieder hereinspielen.
Wären die Nolan-Filme alle Flops gewesen, könnten wir uns nun nicht auf Oppenheimer freuen.

Spielberg: Indiana Jones ermöglichte Schindlers Liste.



Darth Schneider
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Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Darth Schneider »

Die blaue Lagune



Also der Film hatte schätzungsweise sicher circa 2.5 Milliarden geile alte Säcke als Zuschauer..;)))))
Eigentlich Erstaunlich..
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 22 Jan, 2023 13:59, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28711

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 13:50 Die blaue Lagune
Also der Film hatte circa 2.5 Milliarden geile alte Säcke als Zuschauer..;)))))
Erstaunlich..
Gruss Boris
Nein. Damals waren die Gedankengänge nicht so negativ, die Gesellschaft noch nicht so verklemmt und die Freikörperkultur noch verbreitet.
Nun sind wir eben in Deutschland auch amerikanisiert und finden nackte Körper schrecklich, während die Jugendbeschränkungen bei Gewaltdarstellungen gesenkt werden.
;)



Axel
Beiträge: 16969

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Axel »

Wäre die heutige Filmwirtschaft ohne die Blockbuster-Franchises denkbar?

Wenn du ehrlich bist, wirst du sagen „nein“.

Bestimmen die o.e. Blockbuster das Schicksal der gesamten Branche?

Hat doch den Anschein.

Ben Hur von 1959 scheint nun - zum Beispiel - meine These zu widerlegen, dass die Verblödung des Kinos nach Star Wars begann.

Weil das gar nicht meine These ist.

Der Film gehört in die Kategorie klassisches Studio-Hollywood, als eines der letzten Beispiele dafür. Spartakus von 1960 war bereits „ein Film ohne Jesus“ (Ustinov), aber natürlich trotzdem ein Schinken.

Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten. Warum? Glaubst du, weil die Menschen anspruchsloser waren?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



cantsin
Beiträge: 16389

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:09 Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Axel
Beiträge: 16969

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von Axel »

cantsin hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:24
Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:09 Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).
Fast programmatische Beispiele. Die beiden würden mir zustimmen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



pillepalle
Beiträge: 10718

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von pillepalle »

cantsin hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:24
Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:09 Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).
Als Kultfilme vielleicht. Die nach Kinobesuchen erfolgreichsten der 90er waren aber:

1. Titanic (1998) 18 Mio. Zuschauer
2. König der Löwen (1994) 11,2 Mio. Zuschauer
3. Pretty Woman (1990) 10,6 Mio Zuschauer
4. Jurassic Park (1993) 9,3 Mio Zuschauer
5. Indipendance Day (1996) 9,2 Mio Zuschauer
usw...

Meist bombastisch und familienkompatibel waren die großen Kinoerfolge.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



vaio
Beiträge: 1293

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von vaio »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 12:41 @Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Wie wäre es mit Unterhaltung?

Für dich, für deine Kinder und Enkelkinder. Nebenbei angemerkt, gibt es durch einige Filme auch ein erweitertes Kulturangebot (z.B. das Musical König der Löwen in HH gibt es seit 2001 - der Originalfilm ist von 1994).

Weiterhin finde ich es bedenklich, wie hier wiederholt und ständig gegen Konzerne „gewettert“ wird. Ob aus der Filmindustrie oder Mineralölkonzerne etc. - alle bieten tausenden von Menschen einen relativ planungssicheren Arbeitsplatz. Da hängen ganzen Familien und Gesellschaften dran. Keiner zwingt euch, irgendwelche Filme zu konsumieren, Auto (auch ÖPNV!) oder Flugzeug (geschäftlich oder für private Reisen!) zu nutzen. Das gleiche gilt für Fleisch-/ und Fischverzehr. Und so weiter…
Gerne könnt ihr unreflektiert weiter Medienartikel verlinken - die übrigens selbst zu Konzernen gehören - und Fahrradfahren. Die Mehrzahl der zu den verlinkten Artikeln gehörenden „Wasserpredigten“ Medienleutchen, benutzt derweil weiterhin das Flugzeug und das Auto. Gut ist...
Zurück in die Zukunft



cantsin
Beiträge: 16389

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:52 Als Kultfilme vielleicht. Die nach Kinobesuchen erfolgreichsten der 90er waren aber:

1. Titanic (1998) 18 Mio. Zuschauer
2. König der Löwen (1994) 11,2 Mio. Zuschauer
3. Pretty Woman (1990) 10,6 Mio Zuschauer
4. Jurassic Park (1993) 9,3 Mio Zuschauer
5. Indipendance Day (1996) 9,2 Mio Zuschauer
usw...
In absoluten Zahlen. In relativen Zahlen war Pulp Fiction viel erfolgreicher - über 200 Millionen box office (DVD-Verkäufe etc. noch nicht mitgerechnet) bei 8,5 Millionen Produktionskosten.

Deswegen waren die 90er das Jahrzehnt von Miramax und Weinstein, die viel höhere Renditen eingefahren haben als die großen Studios.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



pillepalle
Beiträge: 10718

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von pillepalle »

Das waren die Besucher in Deutschland... Hab' gerade mal gegoogelt. Titanic hatte 2,19 Milliarden Box Office, also mehr als das 10 fache wie Pulp Fiction. Klar hat der auch 200 Mio Produktionskosten gehabt. Dagegen ist Pulp Fiction aber immer noch klein. Ich müsste also 10 ähnlich erfolgreiche Filme wie Pulp Fiction produzieren um einen vergleichbaren Umsatz zu machen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.
Zuletzt geändert von pillepalle am So 22 Jan, 2023 16:21, insgesamt 1-mal geändert.



cantsin
Beiträge: 16389

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 16:15 Das waren die Besucher in Deutschland... Hab' gerade mal gegoogelt. Titanic hatte 2,19 Milliarden Box Office, also mehr als das 10 fache wie Pulp Fiction. Klar hat der auch 200 Mio Produktionskosten gehabt. Dagegen ist Pulp Fiction aber immer noch klein.
Ja, aber im Kapitalismus/für Anleger zählt Rendite. Die war bei "Titanic" 1000% und bei "Pulp Fiction" 2500%. Deswegen war Weinstein der mächtigste Mann Hollywoods, und gab es unter Miramax einen Boom solcher relativ preiswerter, aber hochprofitabler Filme (wie u.a. auch "Shakespeare in Love" und die "Scream"-Trilogie").

Nur wegen dieser Marktsituation konnten Rodriguez, Fincher, Soderbergh, die Coen-Brüder und Paul Thomas Anderson ihre Filme mit Hollywood-Geld machen, was heute praktisch unmöglich wäre
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Zuletzt geändert von cantsin am So 22 Jan, 2023 16:24, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
Beiträge: 10718

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von pillepalle »

@ cantsin

Mag sein. Produziert werden von den Studios aber nach wie vor hauptsächlich Riesenproduktionen. Das sind ja auch die die dann für volle Kinosäle sorgen. Kleine Produktionen von großen Studios gibt's doch kaum...

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



cantsin
Beiträge: 16389

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 16:24 @ cantsin

Mag sein. Produziert werden von den Studios aber nach wie vor hauptsächlich Riesenproduktionen. Das sind ja auch die die dann für volle Kinosäle sorgen. Kleine Produktionen von großen Studios gibt's doch kaum...
Da täuschst Du Dich eben. In den 90ern war das anders. Da wurde Miramax von Disney aufgekauft - und hatten Disney mit Touchstone, Warner mit New Line Cinema und 20th Century Fox mit Searchlight ihre ein eigenen Quasi-Indielabel. Die haben auch die o.g. Regisseure produziert, oft sogar deren Debütfilme (wie z.B. "Boogie Nights").
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



pillepalle
Beiträge: 10718

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von pillepalle »

Das war aber 2010 als Disney Miramax gekauft hat... da waren die schon erfolgreich. Ein großes Risiko war das dann nicht mehr. Kleinere Produktionen mit weniger bekannten Leuten hat doch kein Studio interessiert. Die mussten immer erst Erfolge vorweisen.

Selbst wenn es mal anders war, schau doch mal ins Kinoprogramm. Wenn man nicht gerade kleine Programmkinos nimmst, findest Du im Kino fast ausschließlich Mainstream. Außer der Film gewinnt irgendwo mal was, dann wird er auch mal einem größeren Publikum gezeigt.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
Beiträge: 28711

Re: Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: So 22 Jan, 2023 14:09 Wäre die heutige Filmwirtschaft ohne die Blockbuster-Franchises denkbar?

Wenn du ehrlich bist, wirst du sagen „nein“.

Bestimmen die o.e. Blockbuster das Schicksal der gesamten Branche?

Hat doch den Anschein.

Ben Hur von 1959 scheint nun - zum Beispiel - meine These zu widerlegen, dass die Verblödung des Kinos nach Star Wars begann.

Weil das gar nicht meine These ist.

Der Film gehört in die Kategorie klassisches Studio-Hollywood, als eines der letzten Beispiele dafür. Spartakus von 1960 war bereits „ein Film ohne Jesus“ (Ustinov), aber natürlich trotzdem ein Schinken.

Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten. Warum? Glaubst du, weil die Menschen anspruchsloser waren?
Es gibt auch heute noch Filme mit kleinen bis mittleren Budgets. Und einige davon sind auch wirtschaftlich sehr erfolgreich.

Die Mischkalkulation gab es schon immer:
Die Investition in erfolgsversprechende Produktionen, bei denen die Besetzung oder die Vorgänger oder das Genre hohe Einnahmen erwarten lassen.
Andererseits die Investitionen in mehrere kleine bis mittlere Produktionen von denen viele die Produktionskosten einspielen, einige abgeschrieben werden müssen und einige finanziell sehr erfolgreich sind.
Eine Mischkalkulation, die auch dazu führt, dass der Filmstock (der Buchwert) vergrößert wird, Umsatz generiert wird und auch langfristig aus den Verwertungsrechten Einnahmen erzielt werden können.

Auf der anderen Seite sind die Abspielstätten, die du auch benötigst. Kino benötigen für ihr finanzielles Überleben nun einmal Blockbuster wie Star Wars. Gerade aktuell sind es Filme wie Top Gun2 oder Avatar2, die die Kinos noch über Wasser halten.

Ein Film wie Das Menu hatte am Ende der Spielzeit nicht einmal 100$ pro Tag und Kino eingespielt. Damit bezahlt man nicht das Personal eines Kinos.
Spielbergs gelobter The Fabelmans lief noch viel schlechter.

Ohne Geld geht nun einmal nichts.



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