ich glaube das war schon immer da. Zu meiner Zeit mit 18 hat man sich die Zombiefilme massenweise reingezogen, ich fand es gut, hatte den besonderen thrill. Inzwischen (auch älter) finde ich es nur noch langweilig, wenn es der Story nicht weiterbringt (vielleicht bei Mafiafilme, Horror?). Außerdem habe ich auf einen Server mehrere (Tagesaktuelle) Gorefilmchen vom ISIS oder Drogenkartelle (Hinrichtungen) gesehen, dort ist die Brutalität & Sadismus nicht mehr zu steigern, das hat mich ein wenig wachgerütelt, da keine Show sondern Realität. Vor allen die Kommentare unter diesen Beiträgen aus aller Welt, ich bekomme den Eindruck die Hälfte der Welt wird von psychopathen bewohnt (Filme dran schuld? Glaube ich nicht). Wenn ich ehrlich bin, ertrage ich es eigentlich nicht mehr, da ich weiß, die Realität ist brutaler als in Hollywood übelst dargestellt und kommt täglich mehrmals vor.Woher kommt diese geilheit auf pure sinnlose Gewalt?
Findet ihr das angemmessen und gut, oder könnt ihr darüber wegsehen?
„Game of Thrones“ war ja zum Teil auch sehr brutal. Da passte das aber irgendwie.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 13:25 Heute geht es schon tendenziell immer mehr in Richtung sinnlose Gewalt oder brutaler Todschlag….
Sehe ich eigentlich auch so.
Du regst Dich sowieso schon zu viel auf. Beantrage mal ne schöne Kur, damit Du etwas geschmeidiger wirst :-pklusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 14:14 Wenn ich Beispiele nenne heißt es am Ende eh nur wieder über was ich mich da aufrege und was ich für eine pus... bin, das gebe ich mir nicht und das hier Fragen einfach sachlich beantwortet werden statt daraus wieder eine alberne Scharade werden zu lassen…
Sehe ich auch eher so. Die IMHO künstlerischen Höhepunkte des Serienfernsehens - "Sopranos", "The Wire" und "Breaking Bad" - waren auch sehr brutale Serien. Wenn man das mit heutigen High End-Serien wie z.B. "Succession" und "The White Lotus" vergleicht, hat sich die Brutalität da beinahe komplett ins Psychologische verschoben.MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 14:43 Ich behaupte dass die Brutalität in Serien die letzte Zeit abnimmt,
Es geht mMn nicht um die Quantität, sondern „Qualität“. Ohne jetzt Statistiken herbeizuziehen empfand ich die 80er als voll mit Gewalt in Filmen. Aber in viel grösserem Mass unrealistischer und abstrakter.MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 14:43 Ich behaupte dass die Brutalität in Serien die letzte Zeit abnimmt,
Genau das finde ich persönlich richtig ekelhaft. Die Actionhelden aus den 80ern / 90ern haben massenhaft böse Russen oder Terroristen erschossen, erschlagen, irgendwo runtergeworfen etc. und nie hat man einen Tropfen Blut gesehen (überspitzt). Das halte ich für viel schlimmer als explizit dargestellte Gewalt, weil es dem Töten die Grausamkeit nimmt.markusG hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 14:57Es geht mMn nicht um die Quantität, sondern „Qualität“. Ohne jetzt Statistiken herbeizuziehen empfand ich die 80er als voll mit Gewalt in Filmen. Aber in viel grösserem Mass unrealistischer und abstrakter.MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 14:43 Ich behaupte dass die Brutalität in Serien die letzte Zeit abnimmt,
Und so habe ich auch Kluster verstanden.
@cantsin Breaking Bad ist imho bereits Teil der „modernen“ Darstellung von Gewalt, wo es mehr um Glaubwürdigkeit geht
Ich kann diesen Einwand aus dieser Perspektive verstehen, nur entspricht es auf der anderen Seite aber nicht dem vorgehen, denn wenn zb. wie in der ersten Folge von lost symbol jemand 2 Officer durch seine Stärke für nix tot schlägt, frage ich mich was ich da lernen kann, ausser das so eine Szene von irgendwem gefordert wurde und umbedingt rein mußte.DKPost hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 15:08 Ich halte es bei den meisten Serien für wichtig zu sehen welche Konsequenzen es hat wenn man jemanden mit einer Schrotflinte abknallt oder ein Gesicht zu Brei schlägt.
Klar gibt es auch genug Serien und Filme wo es mehr dem Schockeffekt dient, aber mir ist das allemal lieber als dieses reinwaschen von Gewalt nur damit der strahlende Held seine Rüstung (im Sinne von "der gerechten Sache") nicht beschmutzt. Brutale Gewalt hat reale Konsequenzen und die soll man ruhig auch sehen.
Das ist imho eine ziemlich etablierte These. Würde mich mal interessieren ob es dazu Studien gibt.
Diese Diskussion kam auch aktuell auf bzgl. „im Westen nichts Neues“. Veteranen haben argumentiert, dass es trotz der Glaubwürdigkeit sowas wie einen Antikriegsfilm nicht geben kann. Von daher müsste man das erst mal belegen - dass die realistischere Darstellung mehr abschreckt als die abstraktere.Ich halte es bei den meisten Serien für wichtig zu sehen welche Konsequenzen es hat wenn man jemanden mit einer Schrotflinte abknallt oder ein Gesicht zu Brei schlägt.
Hast du zu Discovery eine spezielle Folge mit Splatter/Gore? Kann mich nicht daran erinnern, tbh.ChristianG hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 16:43 Star Trek oder Addams Family waren ja immer schön sehr familientauglich, warum ausgerechnet da jetzt Körperteile rumbaumeln müssen, ist mir wirklich ein Rätsel.
Nein, der Vergleich hinkt nicht. Die Darstellung von Gewalt in den damaligen Actionfilmen hat nichts damit zu tun, dass das Publikum damals wusste was Fiktion ist oder nicht. Das war genau so gewollt wie es gezeigt wurde. Das war einfach der damalige Zeitgeist. Der klassische Actionheld war immer der Gute (amerikanisch). Er will keine Gewalt anwenden und hat keinen Spaß daran. Er tut eben was getan werden muss. Und bei ihm ist selbst das Töten so sauber, dass er sich dabei nicht die Hände schmutzig macht. Man wollte die "realistische" Gewalt nicht mit seinen Helden assoziiert sehen, deswegen hat man sie verharmlost. Man wollte nicht die Konsequenz des Handelns zeigen, weil es das Image des strahlenden Helden besudelt hätte. Ganz im Gegensatz zu den Gegnern (meistens Russen, Chinesen oder manchmal die eigene Regierung). Die waren stets genauso skrupellos wie auch gesichtslos. Das waren allesamt nichts weiter als Klischees. Abziehbilder, keine echten Charaktere, Helden ebenso wie Gegner. Und diese ganze Einordnung hat ihren Ursprung in der Kriegspropaganda.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 15:28Ich kann diesen Einwand aus dieser Perspektive verstehen, nur entspricht es auf der anderen Seite aber nicht dem vorgehen, denn wenn zb. wie in der ersten Folge von lost symbol jemand 2 Officer durch seine Stärke für nix tot schlägt, frage ich mich was ich da lernen kann, ausser das so eine Szene von irgendwem gefordert wurde und umbedingt rein mußte.DKPost hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 15:08 Ich halte es bei den meisten Serien für wichtig zu sehen welche Konsequenzen es hat wenn man jemanden mit einer Schrotflinte abknallt oder ein Gesicht zu Brei schlägt.
Klar gibt es auch genug Serien und Filme wo es mehr dem Schockeffekt dient, aber mir ist das allemal lieber als dieses reinwaschen von Gewalt nur damit der strahlende Held seine Rüstung (im Sinne von "der gerechten Sache") nicht beschmutzt. Brutale Gewalt hat reale Konsequenzen und die soll man ruhig auch sehen.
Man hätte es auch so lösen können das er die beiden angeht und man noch ein paar Geräusche hört und eine neue Szene woanders beginnt und rückblickend wird dann klar das die beiden nicht mehr leben.
Hat den gleichen Effekt, aber ich werde nicht genötigt mir das anzusehen.
Ich halte diese Gewaltdarstellung für einen potenziellen Virus für unsere fragile Gesellschaft.
Gewalt wird unser aller Untergang sein und ich denke wir sollten ein Zeichen setzen das wir sowas nicht brauchen.
Der Vergleich mit den 80ern hinkt insofern, weil damals war jedem viel klarer das ein Film eine Fiktion ist und das wenn Menschen tot waren, das sie auch umgebracht worden sein müßen.
Heute ist es keine große Fiktion mehr, Filme müßen immer realistischer sein und uns muß gezeigt werden wie brutal man jemanden zu tode bringen kann, was katastrophale Auswirkungen auf unsere Psyche haben kann.
Wußtet ihr eigentlich dass das vorstellen und sehen von Handlungen jeglicher Art, die gleichen Gefühle und Adrenalin Ausstöße in uns hervor rufen kann, wie die echten Handlungen?
Richtig, auch wenn die Darstellung der Gewalt da nochmal etwas weniger explizit war als heute oft. Und das sind auch alles Filme wo die Protagonisten echte Charaktere sind und keine "Action Helden".7River hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 17:35 Wenn man jetzt zurückblickt, dann sind selbst Filmklassiker brutal. Man denke an „Blade Runner“, „Uhrwerk Orange“, „Der Pate“, „Taxi Driver“, „Casino“ und und und. Die Liste wäre lang.
Ich denke, die Menschheit war schon immer brutal. Vor zig Tausend Jahren brachten Menschen Menschen um - und heute tun sie’s auch noch.
In einem Nachbarthread hatte ich ja vor kurzem eine Schnittmenge der Top 100-Filme von IMDB-Usern sowie BFI-Kritikern und -Filmregisseuren ermittelt, sozusagen als ultimative Konsens-Filmklassikerliste:
In Taxi Driver und (vor allem) Casino sicher nicht...DKPost hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 17:38Richtig, auch wenn die Darstellung der Gewalt da nochmal etwas weniger explizit war als heute oft.7River hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 17:35 Wenn man jetzt zurückblickt, dann sind selbst Filmklassiker brutal. Man denke an „Blade Runner“, „Uhrwerk Orange“, „Der Pate“, „Taxi Driver“, „Casino“ und und und. Die Liste wäre lang.
Ich denke, die Menschheit war schon immer brutal. Vor zig Tausend Jahren brachten Menschen Menschen um - und heute tun sie’s auch noch.
Wie, Casino war nicht sehr brutal?
Ich habe leider derzeit keinen Zugang zu der Serie, um nachzuschauen, aber hier hat sich jemand die Mühe gemacht, die Gewalt im Detail herauszuarbeiten: https://crudereviews.net/2017/10/17/is- ... -violence/markusG hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 17:07Hast du zu Discovery eine spezielle Folge mit Splatter/Gore? Kann mich nicht daran erinnern, tbh.ChristianG hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 16:43 Star Trek oder Addams Family waren ja immer schön sehr familientauglich, warum ausgerechnet da jetzt Körperteile rumbaumeln müssen, ist mir wirklich ein Rätsel.
Derweil in TNG:
Wahrscheinlich verstricken wir uns hier in der Logik von doppelten Negativaussagen.
Zu der unterschiedlichen Wirkung:
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.a ... walt.shtmlSie weisen darauf hin, daß die Wirkung der Gewaltdarstellungen durch Aspekte der kognitiven Entwicklung der Rezipienten beeinflusst werden kann. Namentlich können jüngere Kinder weniger gut zwischen Phantasie und Realität unterscheiden als ältere Kinder. Die als "real" empfundenen Darstellungen können das Lernen von Aggression bei jungen Kindern verstärken. Dazu kommt, daß in Spielfilmen und Serien die gewalttätigen Charaktere oft erst gegen Ende des Programmes bestraft werden und nicht unmittelbar nach der Tat, wobei jüngere Kinder den Zusammenhang zwischen dem vorherigen Verhalten des Täters und dessen späterer Vergeltung weniger gut erkennen können als ältere Kinder. (Stangl, 2022).
Dass für Kinder und Heranwachsende andere Kriterien gelten ist denke ich allen klar.markusG hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 18:25Zu der unterschiedlichen Wirkung:
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.a ... walt.shtmlSie weisen darauf hin, daß die Wirkung der Gewaltdarstellungen durch Aspekte der kognitiven Entwicklung der Rezipienten beeinflusst werden kann. Namentlich können jüngere Kinder weniger gut zwischen Phantasie und Realität unterscheiden als ältere Kinder. Die als "real" empfundenen Darstellungen können das Lernen von Aggression bei jungen Kindern verstärken. Dazu kommt, daß in Spielfilmen und Serien die gewalttätigen Charaktere oft erst gegen Ende des Programmes bestraft werden und nicht unmittelbar nach der Tat, wobei jüngere Kinder den Zusammenhang zwischen dem vorherigen Verhalten des Täters und dessen späterer Vergeltung weniger gut erkennen können als ältere Kinder. (Stangl, 2022).
Hier kommt auch die von dir fehlende Konsequenz / Bestrafung zu tragen. Auch interessant zu dem Thema: die Wirkung der "Dosierung". Wie bei allem.
Ich hatte das geschrieben, und ich habe beide Filme nicht als sehr explizit in ihrer Gewaltdarstellung in Erinnerung. Ist aber auch schon ewig her dass ich die gesehen habe und kann mich täuschen.cantsin hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 18:19Wahrscheinlich verstricken wir uns hier in der Logik von doppelten Negativaussagen.
Du hattest weiter oben geschrieben: "Richtig, auch wenn die Darstellung der Gewalt da nochmal etwas weniger explizit war als heute oft."
Ich hatte "damals" auf Filme wie (den mittlerweile 27 Jahre alten) "Casino" bezogen. Bzw., um jede Unklarheit zu beseitigen: "Casino" und "Taxi Driver" waren IMHO Filme mit sehr expliziten, starken Gewaltdarstellungen, die daher nicht als Beispiel taugen, dass früher die Gewaltdarstellung in Filmen weniger explizit war.
Such mal auf YouTube "Casino - Joe Pesci's death", und Du wirst Deine Erinnerung wahrscheinlich revidieren. (Und das ist nur eine Gewaltszene aus dem Film...)
Cantsin, entweder stelle ich mein Problem nicht richtig dar, oder Du verstehst es nicht!cantsin hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 17:45 Aus meiner Sicht sind knapp mehr als die Hälfte der 13 Filme physisch brutal oder sogar extrem brutal (Apocalypse Now, Goodfellas, Once upon a Time in the West, Parasite, Psycho, Seven Samurai, The Godfather) und handeln von den übrigen 6 Filmen fünf von psychischer Gewalt (Citizen Kane, Vertigo) oder extremem gesellschaftlichen Zwang (City Lights, Modern Times, Sunset Blvd). Als einziger wirklich gewaltfreier Film bliebe nur Singin' in the Rain übrig...
Ich habe nur einen Teil zitiert. Die Wirkung auf andere Gruppen wird auch analysiert.
So witzig finde ich es nicht.