Janiiii
Beiträge: 3

DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Janiiii »

Moin!

Bin neu hier und genauso im Kamera Sektor, deshalb mein Anliegen:
Ich filme schon etwas länger mit meinem Iphone und meiner Drohne Reisevideos oder Städte/Landschaftstrips. Die Videos kommen meist nach dem Schneiden auf Youtube oder mal auf Instagram. Allgemein bin ich immer interessierter an der Videographie und diese bringt mir auch große Freude.
Nun hat mich eine Freundin angefragt, ob ich für ihr kleines Business ein Promotion Video drehen könnte. Dafür möchte ich mir nun eine Kamera zulegen.
Dabei werden meist Personen und das Produkt (Handyhülle) gefilmt.
Falls mir das gut taugt, kann ich mir sehr gut vorstellen so etwas auch in Zukunft zu verfolgen und „professioneller“ zu machen.
Ich habe mir für den Anfang bereits verschiedene Modelle und Hersteller angeschaut wie beispielsweise die Canon eos m6 mark ii oder die Panasonic lumix g9 (da finde ich die 10bit Farbrange sehr anregend). Ist tendenziell eine 10bit Kamera sinnvoller für die Postproduction? Im Moment arbeite ich relativ viel schon mit Colour Grading.
Nun bin ich mir nicht sicher, ob beispielsweise eine Sony Alpha 7 II als Vollformatkamera besser geeignet wäre, obwohl diese schon „älter“ ist.
Ist für den Anfang eine Festbrennweite (Bsp. 35mm) gut geeignet oder sollte ich doch lieber zu einem Zoom-Objektiv greifen?
Hat jemand Empfehlungen/Erfahrungen zwecks der Kamera/Objektive, aber auch Hersteller im Vergleich?
Fotografie ist mir bei dem ganzen eher zweitrangig, es geht mir hauptsächlich um die Videographie.

Preisrange: 650-1350 (inklusive Einsteigerobjektiv)

Ich freue mich allgemein über jede Nachricht aber auch Kritik

LG Jan



pillepalle
Beiträge: 11322

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von pillepalle »

Die Kameraempfehlungen überlasse ich anderen. Aber zur Objektivwahl kann ich Dir was sagen. Für Person mit Handyhülle würde ich definitiv etwas längeres als 35mm nehmen. Da brauchst Du höchstens Halbfiguren und ggf auch mal Details von der Hülle. Wenn bei Dir nicht chronischer Platzmangel herrscht, greife lieber zu einem 50mm Makro (wenn Du im APS-C Format arbeitest), oder eben ein Zoom das eine kurze Naheinstellgrenze hat. Für das MFT-Format (ist die G9 glaube ich) wäre vermutlich auch eine 35mm Brennweite ok.

Und vergiss das Licht dabei nicht, denn das ist eigentlich noch wichtiger als die Kamera selber.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Jan
Beiträge: 10123

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Jan »

Woher kommt denn dauernd dieser 10 Bit Blödsinn, was selbst einige erfahrene Leute nicht mal sehen? Dann eine mögliche Kamerawahl mit der A7II, die nur FHD aufnehmen kann.... Seit wann wird UHD/4K bei Youtube und in den anderen Plattformen benutzt ? Seit vielen Jahren!!!


Mit 1350€ wird das recht eng, wenn noch ein gutes Objektiv dabei sein soll. Canon EOS M6 Mark II ist möglich, das Objektivangebot ist aber nicht so groß beim M-Mount. Auch ihr komischer Aufstecksucher ist gewöhnungsbedürftig. Aber zumindest cropt sie bei Video nicht so blöd rein, sodass man kein Weitwinkel mit der Standardoptik hat, wie die M50 I+II. Ich habe mich damals für die Sony 6400 entschieden, ein weiterer Konkurrent ist die Nikon Z50, mit nur noch schlechterem Objektivangebot ohne Adapterlösungen gegenüber Canon. Dafür greift sich die Nikon besser als meine Sony und der Sucher der Nikon ist gut, wenn man den gern benutzt.

Eigentlich sind es genau diese drei Kameras im Bereich so knapp unter 1000€. G9 wäre noch möglich, sollte man aber vorher selbst in den Händen halten und sich im klaren sein, dass das MFT-System nicht ewig unterstützt werden wird. Bei meiner Sony habe ich das Sigma 56er F1,4, was aber besonders bei der anspruchsvolleren Fotografie seine Stärken noch mehr ausspielt für ein unter 400€ Objektiv.

Licht ist auch in Thema, wird auch schnell über 100€ kosten. Unter 100€ sind Lichtsets meist wackelig und wie bei einem Lichtset, was bei mir daheim noch von Amazon rumsteht, nicht dimmbar. Das heisst dann, Stativ vom Lichtset in die Hand nehmen und sich zurück und vorwärts bewegen, um die gewünschte Ausleuchtung zu erhalten. Wenn man Zeit hat und der Raum nicht zu klein ist, kein Problem.



Darth Schneider
Beiträge: 26195

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Darth Schneider »

@Jan
Du fragst: Woher kommt eigentlich der10 Bit Blödsinn ?
Womöglich daher, weil gerade hier einige Profis behaupten es bräuchte gar kein 10 Bit weil gar niemand den Unterschied sieht.
Aber denn doch allesamt die das sagen, selber mindestens ausschliesslich mit 10 Bit besser noch 12 Bit oder mit 16 Bit arbeiten.

Also Wasser predigen um dann selber nur den aller edelsten Tropfen Champagner zu trinken.:))))

(Die selbe Fraktion die immer zu predigt HD genügt für jeden Content, die aber dann selber lustiger Weise nie irgend was unter 4K drehen.
Oder gar wirklich noch mit HD drehen und das dringende, unsinnige Bedürfnis haben das arme fast zu Tode gegradete HD Bildmaterial zum Schluss beim Schnitt, vor dem hochladen auf YouTube noch auf 4K aufblasen zu wollen..

Daher kommt der 4K 10 Bit Blödsinn !

Ich denke wenn jemand schreibt er würde das gerne professioneller machen, jetzt 2022.
Dann sollten doch 4K 10 Bit mit 4:2:2 eigentlich im Minimum, die einzige logische Wahl sein.
Und mit Fullframe wird das dann mindestens drei, oder vier mal so teuer.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



markusG
Beiträge: 5225

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von markusG »

Jan hat geschrieben: Mi 26 Jan, 2022 19:21 Eigentlich sind es genau diese drei Kameras im Bereich so knapp unter 1000€.
Ich schmeiß da noch die Fuji X-T30 ii und gebraucht die X-S10 in den Raum, um für noch mehr Verwirrung zu sorgen :D
Mittlerweile gibt es ja Objektive von Drittanbietern, falls Fuji-eigene zu teuer sein sollten.



cantsin
Beiträge: 16990

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von cantsin »

Meine 2 cents an den TO: Kameras werden überbewertet. Es ist ein sehr typischer Anfängerfehler zu glauben, dass der Look eines Videos sich der Kamera verdankt.

Ich würde mit Licht und einem guten Set anfangen, mit Deinem iPhone filmen und erst einmal das Maximum aus dieser Kombination herausholen (mit Apps wie FilmicPro z.B.). Wenn es Dir nicht gelingt, mit Deinem iPhone ansprechende Produktvideos zu drehen, liegt das Problem nicht bei der Kamera, sondern bei Dir.

Erst wenn Du sehr genau benennen kannst, wo die Grenzen des iPhones für Deine Zwecke liegen, bzw. wo es nicht mehr ausreicht, würde ich zu einer größeren Kamera greifen und dann gleich in etwas "richtiges" wie z.B. die Blackmagic Pocket 4K + z.B. ein Meike Cine-Objektiv investieren.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Janiiii
Beiträge: 3

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Janiiii »

Nach längerer Recherche und Euren wertvollen Tips hänge ich nun bei zwei Modellen und ich kann mich nicht entscheiden:

Das erste wäre eine gebrauchte Sony Alpha 6500 mit einem Sigma 18-50mm f2.8 DC DN.
Das zweite eine neue (eventuell finde ich sie noch gebraucht günstiger) Fujifilm X-S10 mit einem 18-55mm XF R LM OIS.
Bei den Objektiven bin ich mir nicht sicher, die Weite 18-55mm ist für den Einstieg denke ich am besten um das meiste erst einmal abzudecken.

Beide Modelle liegen mit den entsprechenden Objektiven bei ca. 1200-1300€.
Sony hat die größere Objektivauswahl, wobei ich gelesen habe, dass Sigma auch für die X-Modelle von Fujifilm produzieren möchte?

Welche würdet Ihr bevorzugen?



Jörg
Beiträge: 10884

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Jörg »

ganz klar die Fujifilm...
Objektive gibt es dafür genügend, das 18-55 halte ich für eine der besten Kitlinsen ,
zumindest in dieser Klasse.



pillepalle
Beiträge: 11322

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von pillepalle »

Und Licht nicht vergessen... :)



VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Janiiii
Beiträge: 3

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Janiiii »

Jörg hat geschrieben: Do 27 Jan, 2022 17:53 ganz klar die Fujifilm...
Objektive gibt es dafür genügend, das 18-55 halte ich für eine der besten Kitlinsen ,
zumindest in dieser Klasse.
Danke für die Antwort :)
in welchen Punkten ist die sony denn schlechter als die fujifilm? kann ich als Laie technisch auf den ersten Blick nicht beurteilen.
IBIS ist mir sehr wichtig, dies haben aber beide.
hatte mich sehr auf die 6500 eingeschossen, wollte sie schon bestellen (gebraucht), dann kam ich vorhin noch auf die fujifilm...



Jörg
Beiträge: 10884

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Jörg »

Ich glaube nicht, dass eine der cams besser oder schlechter ist, als die Andere.
Ich bin von Sony auf die Fuji gewechselt, und zwar in der Sekunde, als mein Sohn mir eine SDKarte
mit footage der Fuji in den Rechner steckte...
Das, was aus der Fuji kommt, ist halt genau das, was ich immer wollte.
Kann bei dir genau andersrum sein.

Mittlerweile sind über 4 Jahre vergangen, aus der Einen sind mittlerweiole fünf Fujifilms geworden,
habe das Investment nie bereut,würde immer wieder so kaufen.
Sieh zu, dass du deine Wunschcams testen kannst...

Warte mal ab, ob funless dazu etwas sagen wird, der hat das Teil.
Kannst ja nach seinen Beiträgen zur Fuji hier mal suchen.



Jan
Beiträge: 10123

Re: DSLM-Kaufberatung - Videographie für Mensch/Produkt

Beitrag von Jan »

So derb würde ich nicht auf den IBIS setzen. Wenn man sich bewegen möchte, kauft man sich einen Gimbal, oder man arbeitet von Stativ aus, also was du machen möchtest. Der IBIS ist meilenweit weg von einem Gimbal oder Stativ. Er stabilsiert halt Freihand besser ein Objektiv, was nicht stabilisiert oder lichtschwach ist. Darum vermisse ich an meiner 6400er auch keinen IBIS, weil ich entweder mit stabilisierten Objektiven, oder noch mehr mit lichtstarken Objektiven ohne Stabilisator arbeite. Sonst in Räumen arbeite ich immer vom Stativ , oder wenn sich bewegt werden soll, mit einem Gimbal. Der 6500er IBIS ist auch nicht sonderlich gut und schafft auch nur grob drei Blenden.


Für die Fuji spricht beispielsweise USB-C und beim Objektiv 18-55mm, dass dort ein Blendenring dran ist und sie von der Blidqualität besser als viele andere Kitlinsen ist. Für Sony spricht ein Spritzwasserschutz (meine 6400, nicht die 6500), der aber auch nicht so gut gelungen ist, aber man mehr Sicherheit zumindest in der Garantiezeit hat. Grob kann man 100 Bilder mehr als bei der Fuji rausholen, Sony ist etwas potenter beim Akku. Die 6500er und die S10 haben 30 Minuten Videolimit am Stück, das gibt es bei meiner 6400 nicht mehr. Bei mir sollte man die Power Temperatur Einstellung auf Off stellen, dann kommt man auch ohne Probleme auf eine Daueraufnahme von einer Stunde. Grundsätzlich ist die 6400er auch bis auf den IBIS in sehr vielen Punkten besser als die 6500, sie ist ja auch drei Jahre jünger. Da gibt es auch viele Details im Videobetrieb zu finden, oder beispielsweise, dass man den LCD bei der 6400 ganz nach oben schwenken kann (Selfiemodus), was bei der 6500 nicht geht. Die 6500er wurde auch lange nicht so gut verkauft wie die kleinere Schwester 6300 oder meine neuere 6400, weil die 6500 einfach zu teuer war.

Der E-Mount von Sony ist klarer Marktführer, daher hat man noch mal ein besseres Objektivangebot ganz ohne Adapter. Im Moment gibt es 236 verschiedene E-Mount Linsen, bei Fuji sind es 113, bei Canon 67 und bei Nikon sind es 64 verschiedene Objektive ohne Adapterlösungen.

Sonst ist da viel Geschmackssache dabei, oder man geht sehr ins Detail, da findet man immer etwas, was entweder leicht in Richtung Fuji oder in Richtung Sony springt. Zudem die S10 auch keine typische Fuji ist von der Bedienung, ihr fehlt ihr reines Shutterrad und Isorad.



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