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Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)



Alles zum Thema Digitalisierung von Super 8, VHS und anderen analogen Videoformaten bis zum Grabbing von DV/MiniDV und zum Deinterlacing
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DezorianGuy
Beiträge: 279

Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von DezorianGuy »

Hallo Leute,

ich habe nach Jahren endlich etwas Zeit meine alten MiniDV (Pal) Kassetten zu digitalisieren.
Hierzu nutze ich die "Panasonic NV-GS17" und Premiere Pro, bzw. auch WinDV.

Beide Programme produzieren Videos, die zitternde Aufahmen zeigen.
Ich vermute, dass es etwas mit den Halbbildern zu tun hat, die evtl. falsch de-interlaced werden.

Wenn dem so sein sollte, was müsste ich genau tun? Bzw. welche Informationen bräuchtet ihr noch von mir, um mir besser helfen zu können? :)

Wie auf den Screenshots zu erkennen, sind die AVI (uncompressed) Aufnahmen identisch mit dem Videomaterial der Kassette - man hat zwar ab und an Linien im Bild, aber es ist flüssig und man erkennt was sich auf den Aufnahmen abspielt. Wenn ich aber bloß AVI wähle, zittern die Aufnahmen bei Schwenks. Ich kann hierbei nicht genau sagen, ob das Zittern auftritt nur bei horizontalen, bzw. nur vertikalen Schwenks. Es zittert so gesehen bei jeder Bewegung.

Ich kann mich erinnern, dass ich vor langer Zeit einmal ein paar MiniDV-Tapes zufriedenstellend digitalisiert hatte...ich weiss aber nicht mehr wie ich das gemacht hatte...:\
Ich kann mich erinnern, dass die Dateigröße (evtl.) nicht bloß um die 10GB/Std. war, sondern bei 20-30GB/Std.
Kann mich aber auch irren und man kann es auch bei geringerer Dateigröße (und größerer Komprimierung) hinbekommen, dass die Aufnahmen flüssig laufen.
premiere interlaced 2.PNG
premiere interlaced 1.PNG
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rush
Beiträge: 15103

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von rush »

Stell Mal von Lower Field auf Upper Field - evtl hilft das schon auch wenn Lower eigentlich passen sollte.

Ansonsten sind ca 13GB für unkomprimiertea AVI die gängige Größe gewesen die nach dem Capturen auf der Platte landete.

Ein Workaround: Capturen als Avi uncompressed und dann im nächsten Schritt per Handbrake oder dergleichen in ein Ziel-Format bringen.

Aber was spricht gegen AVI unkomprimiert? Wenns funzt ist es doch genau richtig und gehört so. Wäre auch meine erste Wahl für Archivierung von DV Material.
keep ya head up



Jott
Beiträge: 22962

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von Jott »

Die ca. 13GB/Std. sind alles andere als unkomprimiert, sondern im DV-Codec komprimiert wie in der Kamera. Also nicht „digitalisiert“ (DV ist schon digital), nur 1:1 überspielt. Alles korrekt.

Zittern: korrekt über FireWire eingeladen? Könnten wie von Rush vermutet vertauschte Halbbilder sein. Nur, wie kriegt man das hin? Auf dem Screenshot sieht man jedenfalls eine völlig falsche Mumpitz-Einstellung: 720x480 (NTSC-Format, wieso?), gemischt mit 25p (PAL), progressiv (DV ist interlaced). Da würde ich auch zittern! :-)

Zweiter Screenshot: wieso denn Uncompressed? Wenn du meinst … dann aber mal von lower zu upper umstellen. „Lower“ (unteres Halbbild zuerst) gibt es nur im DV-Codec. Dann dürfte das Zittern weg sein.



DezorianGuy
Beiträge: 279

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von DezorianGuy »

Danke für die Antworten. Ich habe das Projekt auf Pal zurück gestellt (arbeitete zuvor mit einer NTSC Cam) und es scheint jetzt zu klappen. :) Irgendwie etwas pixelig, aber so ist wohl SD Qualität (zeige später mal ein Bild und sagt mir, ob es normal ist).
Eine wichtige Frage noch: Ist es möglich in Premiere, dass ich das Capturen im Hintergrund laufen lasse, während ich anderen Kram am PC erledige, oder muss ich das Fenster stets im Vordergrund offen lassen? Denn wenn ich mit dem Mauscursor irgendwo anders hinklicke als im Aufnahme-Fenster von Premiere, stoppt die Aufnahme sofort.

Vielen Dank nochmal.



DezorianGuy
Beiträge: 279

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von DezorianGuy »

Da ich bei Premiere für die volle Aufnahmezeit den PC nicht nutzen kann (und ich dutzende Kassetten habe), müsste ich zu einem anderen Programm greifen, wie z.b. WinDV. Aber da habe ich das gleiche Problem, dass die Aufnahme ebenso zittert, wie bei Premiere mit falschen Einstellungen.
WinDV ist ja angepriesen als ein sehr gutes Programm für das Überspielen von MiniDV.

Was mache ich hier falsch?



DezorianGuy
Beiträge: 279

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von DezorianGuy »

Könnt ihr mir sagen, wo ich in Premiere alles richtig einstelle für ein zitterfreies Aufnehmen?

Unkomprimiertes AVI ist zitterfrei (aber wohl über 120 GB/Std. mit 186.000 kbit), aber AVI normal (19GB mit 28.000 kbit) ist wieder zittrig.
Muss ich das Projekt von vornerein irgendwie richtig einstellen (Interlaced, progressive, Auflösung, etc.)? Oder nur im Exportier-Fenster? Und wenn ja, wo genau, da ich irgendwie keine Optionen finde.

Ich hoffe mir kann jemand helfen, da ich noch eine Lawine an Filmen überspielen möchte...

Vielen Dank für jeden Tipp.
Chris



MK
Beiträge: 4426

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von MK »

Ein bisschen mehr Eigeninitiative wäre wünschenswert... dann würde z.B. schonmal auffallen dass bei den oben geposteten Exporteinstellungen für Uncompressed AVI die eingestellten Werte zwischen Quelle und Ausgabe großteils abweichen...

Da stimmt weder die Auflösung, noch das Pixelseitenverhältnis, geschweige denn die Feldreihenfolge mit dem Quellmaterial überein.

Wenn es mit dem Material Halbbildprobleme gibt ist es auch nicht verwunderlich dass die weg sind wenn man von Unteres Feld zuerst (Lower) auf Progressiv umstellt dabei wird die Hälfte der Halbbilder verworfen... wobei fraglich ist ob das Problem am Quellmaterial liegt oder eher an der Darstellung oder weiteren Verarbeitung auf ungeeignete Art und Weise.

Da MiniDV standardisiert ist kann es beim Einspielen von Aufnahmen aus der Kamera, was ja nur deren digitale Daten 1:1 überträgt keine Fehler geben.

Entweder wird mit einem Player wiedergegeben der die Feldreihenfolge falsch interpretiert oder schlecht deinterlaced, oder die Erwartungshaltung an die Wiedergabe von Interlaced-Material auf einem Computermonitor ist zu hoch.

Es wird auch nicht klar was mit Zittern genau gemeint ist, bei einer fehlerhaften Feldreihenfolge springt die Wiedergabe stroboskopartig immer ein Frame vor und zurück. Bei der korrekten Wiedergabe von Interlaced-Material kann es sein dass je nach Player und verwendetem Deinterlacing Kanten oder feine Strukturen flimmern bzw. zittern... das Problem ist hier diesbezüglich zu unspezifisch beschrieben.



dienstag_01
Beiträge: 14689

Re: Aufnahmen "zittern" (MiniDV, Premiere, WinDV)

Beitrag von dienstag_01 »

DezorianGuy hat geschrieben: So 16 Jan, 2022 12:25 Könnt ihr mir sagen, wo ich in Premiere alles richtig einstelle für ein zitterfreies Aufnehmen?

Unkomprimiertes AVI ist zitterfrei (aber wohl über 120 GB/Std. mit 186.000 kbit), aber AVI normal (19GB mit 28.000 kbit) ist wieder zittrig.
Muss ich das Projekt von vornerein irgendwie richtig einstellen (Interlaced, progressive, Auflösung, etc.)? Oder nur im Exportier-Fenster? Und wenn ja, wo genau, da ich irgendwie keine Optionen finde.

Ich hoffe mir kann jemand helfen, da ich noch eine Lawine an Filmen überspielen möchte...

Vielen Dank für jeden Tipp.
Chris
Da gibt es viele Wege, weil, das Deinterlacing in Premiere ist leider nicht so gut (diese Erfahrung ist allerdings schon ein paar Jahre alt, hab ich lange nicht mehr benötigt).
Was man machen könnte:
Den Clip so exportieren, wie er ist, also mit Halbbildern. Dann a) das Video in einem Programm wie Handbrake in h264 umwandeln und bei diesem Schritt deinterlacen oder b) das Video mit einem Player wie z.B. VLC abspielen und beim Abspielen deinterlacen (man kann mit VLC den Stream auch neu abspeichern).
Oder, wenn man Premiere zum Deinterlacing benutzen will, a) in der Timeline Rechtsklick auf den Clip und unter Halbbildoptione *zusammenführen* oder so auswählen und dann progressiv exportieren oder b) einfach bem Export progressiv bei Halbbildreihenfolge auswählen.
Bei den beiden letzen Varianten wird (wahrscheinlich) beim Deinterlacing ein Halbbild verworfen und aus dem verbleibenden das neue Bild berechnet. Bessere Ergebnisse erhält man mit anspruchsvolleren Methoden (ausserhalb von Premiere).
Meist sprich man beim Deinterlacing von der Wandlung von 50 Halbbildern in 25 (Voll-) Bilder. Player wie VLC können aber auch 50 Halbbilder in 50 Vollbilder wandeln, was der ursprünglichen Bewegungsauflösung entspricht. Kann man sich auch mal anschauen.



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