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Flüchtige Gedanken zu Goldfinger



Hinweise auf interessante Clips im Netz sowie Filme im Fernsehen und Kino (inkl. Dokus übers Filmemachen)
Antworten
Axel
Beiträge: 17081

Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Axel »

Auf meiner Arbeitsstelle im Altenheim war gestern auf allen Fernsehgeräten schon früh am Morgen Shirley Bassey zu hören, he loves gold, only gold. 200 Jahre James Bond, wie mir ein 90-Jähriger mit Demenz erklärte. Ich hielt bei einigen Szenen inne und betrachtete sie mehr oder weniger aus dem Augenwinkel. Und ich bewunderte das Timing. Und schlicht alles. Jawohl, vieles ist nach heutigen Maßstäben etwas krude. Würde vielleicht meine 18-jährige Praktikantin sagen (sie würd's anders sagen, weiß nicht genau, wie). Aber als ich das letzte Mal Goldfinger sah, war die Gute noch gar nicht geboren. Was mir gut gelingt ist, mich in die Erwartungshaltung eines Zeitgenossen zu versetzen. Da verstehe ich sehr gut, warum hier ein Mythos begründet wurde.

Was nach heutigen Maßstäben nämlich nicht krude ist, ist die Originalität.

No Time To Die, dessen Trailer mich als Vorprogramm zu Dune fesselte, scheint vollkommen verzichtbar zu sein, wie mMn alle Craig-Bonds außer Casino Royale. Ich hab gerade die zweite recht ernüchternde Review gesehen, von critical drinker:


Auch wenn ich im Gegensatz zu ihm Im Geheimdienst Ihrer Majestät für einen der fünf besten Bonds (inklusive Austin Powers: Goldständer) halte, stimmt sein Resümee. Nämlich, dass man es heutzutage kaum einem Mann gestatten wird, sich wie Bond fehlzuverhalten.

Oder es kommt ganz anders. Quentin Tarantino glaubt, wir befinden uns in einer kulturdialektisch dem Anfang der 1960-er Jahre vergleichbaren Phase, einer Zeit, in der man laut Quentin voller Scheiße sein konnte, aber das Wort nicht in den Mund nehmen durfte. 1967 bis knapp 1980 folgte die Renaissance.

Eine verschrobene Theorie. Wäre aber schön.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



7River
Beiträge: 4734

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von 7River »

Schau Dir den neuen Bond doch im Kino an. Lohnt sich mit Sicherheit, auch wenn er zu den schwächeren mit D. C. zählt. Ich möchte hier jetzt nicht spoilern...
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



-paleface-
Beiträge: 4653

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von -paleface- »

Schönes Thema.

Ich gucke aktuell auch alle Bonds von vorne. Einfach, weil ich glaube das ich einige nicht gesehen habe. Und wenn nur Durcheinander.

Jetzt hab ich vorn angefangen und wussel mich langsam durch. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen.

Dr. No: Hatte ich schlechter in Erinnerung. Aber hat viel Spaß gemacht.

Liebesgrüße aus Moskau: Hat mir nicht so gefallen. Vermutlich weil der Film zu "erwachsen" ist. Sehr ernst und halt nen richtiger Agent Film.

Goldfinger: Fand ich richtig gut. Super Schurke....auch wenn ich es unlogisch fand, warum er Bond so oft verschont.

Die ersten Bonds sind relativ auf einem Level. Teil 1 hat 1 Millionen gekostet. Teil 2 2Millionen und Teil 3 3Millionen.

So...nun aber kommt Teil 4 "Fireball". Dieser lag bei 9 Millionen Budget.

Und das merkt man. Der Film fühlt sich halt einfach an wie ein großer Actionfilm. Ich fand das Drehbuch nicht so durchdacht wie bei den anderen. Auch fand ich das der Film zu Frauen "Verachtend" war. Bei den anderen Filmen hatte Bond das immer mit Charme gemacht. Hier war es mir zu plump.

Wo Fireball aber raussticht ist der Look. Ich habe mal gegoogelt und alle 4 Filme wurden auf Eastman 50T 5250/5251 Material gedreht. Allerdings wurde "Fireball" Anamorph gedreht. Unfassbar wie gut das aussieht. Crisp und schöne Kontraste.

Ich weiß nicht ob die da noch was anderes gemacht haben, zwischen Teil 1 und 4 liegen ja auch nur 4 Jahre. Aber deren Post hat da ordentlich was rausgeholt.

Heute Abend schaue ich dann "Mann lebt nur zweimal" ...bin gespannt.
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Axel
Beiträge: 17081

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Axel »

-paleface- hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 08:49Wo Fireball aber raussticht ist der Look. Ich habe mal gegoogelt und alle 4 Filme wurden auf Eastman 50T 5250/5251 Material gedreht. Allerdings wurde "Fireball" Anamorph gedreht. Unfassbar wie gut das aussieht. Crisp und schöne Kontraste.

Ich weiß nicht ob die da noch was anderes gemacht haben, zwischen Teil 1 und 4 liegen ja auch nur 4 Jahre. Aber deren Post hat da ordentlich was rausgeholt.
Hm, du hast wohl kaum 20 kg schwere, staubende Filmkartons vom Filmlager geholt und zuhause vorgeführt. Was du gesehen hast, war digitalisiert. Und auf dem Wege dahin fand in der Tat irgend eine Art von "Post" statt. Früher natürlich auch schon. Aber das ist immer ein bisschen analog zur, äh, Restaurierung von Knossos mit Swing-Color. Das ist ein Thema für sich, das wir hier öfter hatten.

Einerseits bin ich 100% sicher, dass niemals jemand Hitchcocks Psycho in so guter Qualität gesehen (und gehört!) hat wie die restaurierte Fassung auf der Bluray. Andererseits ist es schnuppe, weil die Rahmenbedingungen halt so waren und man nichts vermissen kann, was man noch gar nicht kennt.

Und: einerseits ist es gut, dass es heute Dolby, IMAX und den ganzen anderen Schmus gibt, aber anderseits schlecht, dass die alten Drehbuchautoren ausgestorben sind und nur noch Bankangestellte auf dem zweiten Bildungsweg die Plots basteln. Das verhält sich dann wie die Zehn Gebote, die Moses empfing zu Die Zehn peinlichsten Promi-Patzer, moderiert von Frauke Ludowig.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



-paleface-
Beiträge: 4653

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von -paleface- »

@ Axel

Ja gebe ich dir Recht. Ist halt Bluray Material.

So sah Bond bei mir nicht aus:



Hier noch ein IMDB Trivia:
Sir Sean Connery performed the gun-barrel sequence for the first time because of the new Panavision process used in the movie. Beginning with this movie, the sequence would be performed by the actor playing Bond in the movie.

Da wurde von Panavision also irgendwas "neues" gemacht! :D
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Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Frank Glencairn »

Soweit es mich betrifft, gibt es keinen Bond nach Sean Connery.

Honorable Mention: Pierce Brosnan in Die Welt ist nicht genug.

Ich denke es ist höchste Zeit daß 007 endgültig stirbt, bevor sie das Thema komplett vergeigen.


Side Note: Früher war alles besser, auch die Stunts :P

Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 11340

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von pillepalle »

Ich hab' die letzten Jahre verzichtbarere Filme gesehen (wie Tenet, oder John Wick III). Ja, die besten Actionszenen hat man bereits mit dem Trailer gesehen, die Neue 007 hätte es nicht gebraucht und 160 Minuten wären auch nicht unbedingt nötig gewesen um die Geschichte zu erzählen. Aber alles in Allem eher kurzweilig und man fühlt sich halbwegs gut unterhalten. Die Bösen sind nicht nur böse, die Guten nicht nur gut und Bond geht nicht mit jeder Protagonistin ins Bett. Natürlich sind die Filme auch immer ihrer Zeit geschuldet und irgendwo muss der Charakter für das heutige Publikum angepasst werden. Aber Craig macht seine Sache nicht schlecht, wie ich finde.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Axel
Beiträge: 17081

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Axel »

pillepalle hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 10:07 Ich hab' die letzten Jahre verzichtbarere Filme gesehen (wie Tenet, oder John Wick III).
Das ist ja heute schon geradezu die höchste Oscar-Kategorie: am wenigsten verzichtbarer Film.

Das meinte ich. Es gibt keine echten Filme mehr, nur noch zum zigsten Male wieder Hervorgewürgtes. Wenn die Ikonografie stimmt (siehe Bond-Trailer) atmet man erleichtert auf. Aber die Langfassung zeigt dann, dass Halbverdautes mit komplett Gekipptem fermentiert hat. Ich halte die halbernste Spekulation von critical drinker, dass die während des erzwungenen Corona-Aufschubs das Gefühl beschlich, Mist gebaut zu haben und die neu gedreht oder zumindest neu geschnitten haben, für ziemlich wahrscheinlich. Sodass nun etwas "alles in allem *eher* Kurzweiliges" herausgekommen ist statt einer öffentlichen Kastration und Demütigung des Helden.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jörg
Beiträge: 10904

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Jörg »

Frank schreibt
Soweit es mich betrifft, gibt es keinen Bond nach Sean Connery.
da gibt es also doch etwas, wo wir der gleichen Meinung sind...;-))
Im Falle Goldfinger dann noch mit dem sexiest filmstar ever:

Aston Martin DB5.

Ich war 13 als der Film hier startete, bin nur aufgrund der Tatsache zum Anschauen gekommen, weill die Kassiererin die Mutter eines Freundes war.
Allein Pus_sy Galore, der Name war unfassbar zu dieser Zeit.

Goldfinger und der Clou wären zwei Topanwärter für die berühmte Insel.



Sammy D
Beiträge: 2270

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Sammy D »

Jörg hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 11:24 ...
Allein Pus_sy Galore, der Name war unfassbar zu dieser Zeit.
...
Damals kannte ich nur Pu$$ycat von Tom&Jerry und dachte mir nichts weiter dabei. Den ganzen Namen habe ich erst viel später verstanden - hilaaarious. So auch "Chew Mee" und "Dr. Goodhead".



cantsin
Beiträge: 17049

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von cantsin »

Für mich ist ja der untypischste Bond, "Licence to Kill" mit Timothy Dalton von 1989, der beste, weil man sich damals ans 80er-Action- und Splatter-Kino anzulehnen versuchte und es neben einem pockennarbigen B-Schurken auch diverse derb blutige Szenen in dem Film gibt...
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



TheGadgetFilms
Beiträge: 1320

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von TheGadgetFilms »

Craig hat in seinem 2. Bondfilm fast alle Stunts selbst gemacht, was ihn für mich zum besten Bond macht.



iasi
Beiträge: 29627

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von iasi »

-paleface- hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 08:49
Wo Fireball aber raussticht ist der Look. Ich habe mal gegoogelt und alle 4 Filme wurden auf Eastman 50T 5250/5251 Material gedreht. Allerdings wurde "Fireball" Anamorph gedreht. Unfassbar wie gut das aussieht. Crisp und schöne Kontraste.
Anamorph hatte man eben genutzt, um bei Aufnahmen und auch Projektion eine größere Fläche auf dem 35mm-Material nutzen zu können.

Bild



Axel
Beiträge: 17081

Pu$$y, Matchbox und aufgeblasene Bilder

Beitrag von Axel »

Ich hab den Threadtitel nochmal geändert, um die mit halb zusammengekniffenen Augen angestellte Betrachtung noch etwas zu erweitern.
Jörg hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 11:24Ich war 13 als der Film hier startete, bin nur aufgrund der Tatsache zum Anschauen gekommen, weill die Kassiererin die Mutter eines Freundes war.
Allein Pus_sy Galore, der Name war unfassbar zu dieser Zeit.
Mein älterer Bruder hatte einen Miniatur Aston Martin mit aufklappbarem Dach und mühsam herausziehbaren Maschinengewehren, derweil ich in meiner Koje lag und den Roman Goldfinger las, bei einer Hitze abstrahlenden 20-Watt-Birne direkt über der Schulter, Energie-Effizienzklasse Z.

Ian Fleming selbst beschrieb Bond als verschlossenen Einzelgänger, als Genussmenschen und um den Mund einen grausamen Zug (dieser Tupfer Beschreibung ist sehr farbig, und die Farbe blutet nach). Der (mit Tricks, wie zum Beispiel dem Lügen über sein Alter) bis zur Elite des britischen Geheimdienstes kam. Und den MI6 schildert Fleming als faszinierende Welt der Täuschungen. Für die Spione und deren Gegner galten andere Regeln als für uns blöde Schafe, die bedroht oder beschützt werden. Pu$$y Galore, das war so eine geschickt platzierte Figur, die eine ganze Welt von raffinierter Erotik und die Machtphantasien des kleinen Mannes schürender Grandesse andeutete, befächelte und erschuf.

Was für ein Kontrast zu den braven Rollenmodellen, die anderswo hochgehalten wurden! Ein Einzelgänger, yeah! Geheim, huiuiui!

In Wirklichkeit freilich ist der Unterschied zum üblichen James-Bond-Schurken nur der, dass er angeblich auf der richtigen Seite steht. Er ist ein asozialer, womöglich psychopathischer Sexist. Er ist der von allen vergötterte Verbrecher.
iasi hat geschrieben: Mo 04 Okt, 2021 21:42Anamorph hatte man eben genutzt, um bei Aufnahmen und auch Projektion eine größere Fläche auf dem 35mm-Material nutzen zu können.
Du sprichst von der Aufnahmeseite. Wollte man - im Kino, also bei der Distribution - ein breiteres Bild haben als 1:2 gab es halt nur den anamorphotischen Standard (heute ist anamorphotisch nur noch ein Look, sonst gar nichts!). Das führt mich zu zwei Teilaspekten. Erstens, welchen Einfluss hat das Seitenverhältnis auf die Kadrage, und welchen Einfluss hat die Kadrage auf die Szenenauflösung (und indirekt auf das Erzähl-Timing)? Zweitens, wenn (wenn!) es Inhalte gibt, die einen ein bestimmtes Seitenverhältnis bevorzugen lassen, gibt es, von ganz, ganz ferne, wo man nur noch die gröbstem Umrisse unterscheiden kann, eine Breitwand-Bond-Ära (Dr. No, From Moscow With Love, Goldfinger) und eine Scope-Bond-Ära?

Weil ein ultrabreites Bild desorientierende Schnitte erzeugt, wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers erhöht. Man darf darauf vertrauen, dass fehlende Inhalte in spannungsfördernder Weise ergänzt werden. Die Schattenseite dieser Methode ist, dass die Erzählweise dazu tendiert, zuviel anzudeuten und zuwenig zu zeigen. Mit anderen Worten: eingeschliffene Reaktionen, klischeehafte Bilder, Kirmes. Es hat einen Grund, warum Jurassic Parc und The Light Tower nicht in Scope sind ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von nachtaktiv »

ich finde es vor allem faszinierend, wie eine ausgelutschte bond thematik die kinos füllt, während sich keine sau für dune interessiert. sagt viel über das nicht vorhandene niveau des kinobesuchers heutzutage aus.
Die Ignore Funktion ist ein Segen <3



r.p.television
Beiträge: 3546

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von r.p.television »

@nachtaktiv

Ohne eine Wertung für genannte Filme rauszuhauen ist Deine Meinung wiederholt sehr subjektiv. Dein Tellerrand ist Gesetz. Sagt viel über Dich aus.

Vielleicht interessieren sich viel nicht für Dune. In Deinem Universum nicht vorstellbar und vermutlich auch nicht tolerierbar. Mir passt auch vieles nicht, aber leben und sterben lassen.



Darth Schneider
Beiträge: 26238

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von Darth Schneider »

@Nachtaktiv
Wenn die Bond Thematik tatsächlich so ausgelutscht ist warum versucht dann sogar Hollywood die Bond Thematik schon seit Jahrzehnten zu kopieren ?
Habe gestern Black Widow gesehen, fühlt sich auch an wie ein Bond Movie…;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



7River
Beiträge: 4734

Re: Flüchtige Gedanken zu Goldfinger

Beitrag von 7River »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 05 Okt, 2021 12:20 Wenn die Bond Thematik tatsächlich so ausgelutscht ist warum versucht dann sogar Hollywood die Bond Thematik schon seit Jahrzehnten zu kopieren ?
Also ich empfand „True Lies - Wahre Lügen“ schon immer als einen sehr guten Bond-Film.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Pu$$y, Matchbox und aufgeblasene Bilder

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Di 05 Okt, 2021 08:46 Das führt mich zu zwei Teilaspekten. Erstens, welchen Einfluss hat das Seitenverhältnis auf die Kadrage, und welchen Einfluss hat die Kadrage auf die Szenenauflösung (und indirekt auf das Erzähl-Timing)?
Du siehst mehr (FOV links und rechts), bist aber gleichzeitig näher dran als bei einer vergleichbar weiten sphärischen Optik, ohne mit der Kamera näher dran zu müssen.

Und ja, natürlich erweitert das - wenn ich anamorph drehe - meine gestalterischen Möglichkeiten im Framing, was natürlich auch zu einem anderen Blocking (und damit auch Timing) führt - oder wenigstens führen kann.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 17081

Re: Pu$$y, Matchbox und aufgeblasene Bilder

Beitrag von Axel »

7River hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 07:38
Darth Schneider hat geschrieben: Di 05 Okt, 2021 12:20 Wenn die Bond Thematik tatsächlich so ausgelutscht ist warum versucht dann sogar Hollywood die Bond Thematik schon seit Jahrzehnten zu kopieren ?
Also ich empfand „True Lies - Wahre Lügen“ schon immer als einen sehr guten Bond-Film.
Als unmittelbares Vorbild für die Bond-Filme wird immer Hitchcocks North By Northwest genannt (plausibel dadurch, dass der Film ein gewaltiger Box-Office-Erfolg war und drei Jahre vor Dr. No erschien). Ich habe den Film nie unter diesem Aspekt gesehen, aber Tatsache ist, dass Hitchcock seit den 1920er Jahren Spionage-Thriller drehte, bei denen eigentlich der MacGuffin erfunden wurde, denn die dürftige und unglaubwürdige "Handlung" war stets nur ein Vorwand, Verfolgungsjagden zu inszenieren. Heute würde man sagen (im Schwarzenegger-Dialekt): Action!
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 08:28
Axel hat geschrieben: Di 05 Okt, 2021 08:46 Das führt mich zu zwei Teilaspekten. Erstens, welchen Einfluss hat das Seitenverhältnis auf die Kadrage, und welchen Einfluss hat die Kadrage auf die Szenenauflösung (und indirekt auf das Erzähl-Timing)?
Du siehst mehr (FOV links und rechts), bist aber gleichzeitig näher dran als bei einer vergleichbar weiten sphärischen Optik, ohne mit der Kamera näher dran zu müssen.

Und ja, natürlich erweitert das - wenn ich anamorph drehe - meine gestalterischen Möglichkeiten im Framing, was natürlich auch zu einem anderen Blocking (und damit auch Timing) führt - oder wenigstens führen kann.
Ja, kann. Ich meinte es auch nicht dogmatisch. Ich frage mich ja immer, wie zum Beispiel Dunkirk konzipiert und geschnitten wurde. Man kann von dem Film halten, was man will (als Kintopp finde ich ihn immer noch Top), jedenfalls kommt er nicht lahmarschig daher. Wenn man sich die schwerfälligen analogen IMAX-Kameras ansieht und dazu das SV von 1:1,43, ist das kaum begreiflich. Und: gab es eigentlich einen 1:2,20 - Beauftragten, der nichts anderes tat, als zu sehen, ob nicht die Köppe der Generäle da und dort abgeschnitten worden wären?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Pu$$y, Matchbox und aufgeblasene Bilder

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 10:18 Und: gab es eigentlich einen 1:2,20 - Beauftragten, der nichts anderes tat, als zu sehen, ob nicht die Köppe der Generäle da und dort abgeschnitten worden wären?
Ein Seitenbeauftragter wäre wohl wichtiger gewesen, um keine Gneralsköpfe zu beschneiden :))


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