Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 15 Jun, 2021 21:45 90 Minüter = wenn's gut läuft, schaffst du 5 Seiten am Tag, sind 20-25 Drehtage.
25 Tage Catering sind allein 10.000 plus Übernachtungen, Anreise etc. da sind wir schon bei mindestens 30.000 ohne daß du auch nur angefangen hast.
Ein Tag Crew - selbst wenn sie minimal ist kostet dich nochmal mindestens 5000 = 125000
Dann hast du noch keine Schauspieler bezahlt, keine Locations, keine Drehgenehmigungen, kein Setdesign, kein Grip und Licht.
Zusätzlich kannst du nochmal mindestens 25 Tage für Preproduction rechnen und nochmal mindestens so viel für Post (und das ist minimal und nur im Idealfall). Dann hast du noch keinen Vertrieb, das kostet auch nochmal.
Realistisch - einen Thriller für unter 500.000 kannst du also vergessen.
Je nach Drehbuch sind auch 2-3 Millionen kein Ding, und das ist immer noch low Budget.
Natürlich kann man auch für 30.000 - 50.000 einen Spielilm drehen, hab ich auch schon gemacht, aber das ist dann halt eher ein Kammerspiel, das hauptsächlich auf Dialogen basiert.
Ich will dir nicht den Mut nehmen, im Gegenteil - ich finde es ja super wenn jemand sowas macht, und unterstütze das auch immer wieder mal, aber es ist einfach wichtig, daß du das von Anfang an richtig einschätzen kannst.
500.000 sind jetzt nicht grade Hollywood Spektakel, das gilt da eher als ultra low bis no budget.
Plus: Autos, Locations, Waffen, Kostüme, Jet Cockpit, Props und USA wo man sowas machen kann.MLJ hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 18:03
"This Movie was Budgeted at only 15 thousand dollars, and made by 3 people Crew. it was shot with Black Magic Ursa Mini, Canon 5D MK3 and Gopro Cameras, VFX was created in After effects based on online tutorials, and on an imac desktop. no other compositing software used other than AE and Element 3D plug in. there has been heavy use of Physical Models."
Zitat Ende.
Die 500.000 bezogen sich nicht auf Hollywood Spektakel.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 22:34500.000 sind jetzt nicht grade Hollywood Spektakel, das gilt da eher als ultra low bis no budget.
25 Drehtage kosten halt einfach.
Natürlich kann man auf alles mögliche verzichten - aber so sieht's dann halt am Ende auch aus, wenn man z.B. kein Setdesign hat.
Bei uns könnte sich der Kameramann auf der Rückbank plazieren und es die Darsteller bei Sonnenaufgang mit 250 auf der Autobahn laufen lassen. :)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 22:46Plus: Autos, Locations, Waffen, Kostüme, Props und USA wo man sowas machen kann.MLJ hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 18:03
"This Movie was Budgeted at only 15 thousand dollars, and made by 3 people Crew. it was shot with Black Magic Ursa Mini, Canon 5D MK3 and Gopro Cameras, VFX was created in After effects based on online tutorials, and on an imac desktop. no other compositing software used other than AE and Element 3D plug in. there has been heavy use of Physical Models."
Zitat Ende.
Versuch mal bei uns, so eine Verfolgungsjagt mit Waffen und allem, auf irgendeiner Bergstraße zu drehen.
Mit 37 Min. passen sie in keine TV-Programmschema, sind fürs Kino nicht geeignet und lassen sich auch auf DVD/BD kaum vertreiben.
Ich mag die Hollywood-Produktionen - man bekommt eben wirklich etwas geboten.MLJ hat geschrieben: ↑Do 17 Jun, 2021 12:26 Zitat:
"Vor allem frage ich mich immer, weshalb sich Leute mit dicken Hollywood-Spektakel-Produktionen messen wollen."
Zitat Ende.
Ich denke dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einem wird Filmemachern, Produzenten und Firmen immer wieder vorgemacht dass nur "Hollywood" das einzig wahre ist und der Rest einfach nur Schrott. Aus meiner Sicht fehlt es hier an Selbstvertrauen und Glaube an das Projekt. Nur weil jemand andauernd "A" sagt bedeutet es nicht das ich mich daneben stelle und ebenfalls laut "A" schreie. Aus meiner Sicht ist Hollywood schon längst kein Maßstab mehr an dem man sich orientieren sollte. Es gibt genug Beispiele an Filmemachern die ihr eigenes Ding durchgezogen und beibehalten haben mit Erfolg.
Cheers
Mickey
Einen detailierten Kostenplan kannst du aber eigentlich erst erstellen, wenn du ein Drehbuch hast.Marc287 hat geschrieben: ↑Do 17 Jun, 2021 12:38 Danke für eure Tips! Ich werde mir das Beispiel mal ansehen.
Ich bin auch davon überzeugt, dass ich aus einem kleineren Budget etwas gutes machen kann. Ich habe mir über viele Wochen einen
sehr detailierten Kostenplan erstellt und denke, dass das machbar ist. Ich lege eh mehr Wert auf Dialog und schöne Aufnahmen als auf Verfolgungsjagden
und blutiges Gemetzel. Wenn die Story stimmt, braucht man keine special effects, etc.
Können wir wieder zum Thema Drehbuch zurückkehren? :D
Ich denke schon, daß das mit dem Budget stimmt, allerdings nur wenn man alles andere was sie zusätzlich gratis bekommen haben - und das Production Value massiv anhebt - nicht mit rein rechnet.
Sicherlich nicht.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 17 Jun, 2021 17:23Ich denke schon, daß das mit dem Budget stimmt, ...
Das ist keine "Formel", sondern eines der Tools in unserem Werkzeugkasten, ohne das auch der Totmacher nicht ausgekommen ist.
Überlegen, was die Szene verlangt. Klar ist Licht ein Gestaltungs- und filmsprachliches Mittel - man muss es aber auch immer gezielt einsetzen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 17 Jun, 2021 20:49 Auch eine graue Wand ist Set Design mit Farbkonzept.
Das ist keine "Formel", sondern eines der Tools in unserem Werkzeugkasten, ohne das auch der Totmacher nicht ausgekommen ist.
Was ist denn deine Alternative? Einfach auf alles drauf halten was irgendwie da ist?
Du kannst nicht das Drehbuch von der Umsetzung trennen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Do 17 Jun, 2021 21:55 Ähm kleine Frage:
Was ist denn mit dem gesuchten Drehbuch ? ;)
Ihr plappert ja nur über Geld, das sind doch nur Details, wenn die Geschichte dann auch gut ist...
Wer sagt das? Du?
Ich kenne "Destruction of Silence" nicht, aber ich hab "The Cure" gesehen - und der ist nun einmal eine billige und schlechte Kopie einer großen Produktion.7River hat geschrieben: ↑Fr 18 Jun, 2021 11:08Wer sagt das? Du?
Da nenne ich Dir als Beispiel den deutschen Film "Destruction of Silence". Er ist mit nur 41 Minuten ein
klein wenig länger. Er ist trotzdem bemerkenswert. Warum sollte man sich den Film nicht als DVD oder Blu-ray zulegen? Kommt doch in erster Linie
auf die Story an.
Manierlich reicht mir aber eben nicht, wenn ich so etwas auch in technischer Perfektion bekommen kann.