OpenAI, die Schöpfer von GPT-3, dem bislang größten neuronalen Sprachenmodells haben einen weiteren KI-Coup gelandet: DALL·E kann Bilder aus einfachem Text generieren, je... Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten: KI erfindet Bilder nach Textbeschreibung - DALL-E
Krass. Aber warum soll "Filmemachen wie wir es heute kennen (abseits des dokumentarischen Films) in 20 Jahren vielleicht schon komplett anders funktionieren..." ?
Die größte Gefahr sehe ich gerade für den dokumentarischen Film. Was nicht stattfindet, wird dann stattgefunden. Die wichtigste Währung des Dokfilms ist die Glaubwürdigkeit und die ist irgendwann nicht mehr gegeben. Szenischer Film ist demnächst wohl ehrlicher. ;-)
Drushba hat geschrieben: ↑Mi 06 Jan, 2021 10:36
Krass. Aber warum soll "Filmemachen wie wir es heute kennen (abseits des dokumentarischen Films) in 20 Jahren vielleicht schon komplett anders funktionieren..." ?
Na, ich finde z.B. die Erwartung nicht abwegig, dass man Filmsets in der Zukunft nur noch à la Fernsehshow steril und einheitlich hell ausleuchtet und dann die eigentliche Lichtgestaltung durch KI-Algorithmen gestützt in der Post macht. (Bei Googles Smartphone-"computational photography" und deren "relighting"-Feature geht das ja ansatzweise schon heute.) Und dann Schauspieler und Requisiten im größeren Stil durch solche KI-/Deepfake-Anwendungen manipuliert bzw generiert.
Drushba hat geschrieben: ↑Mi 06 Jan, 2021 10:36
Krass. Aber warum soll "Filmemachen wie wir es heute kennen (abseits des dokumentarischen Films) in 20 Jahren vielleicht schon komplett anders funktionieren..." ?
Die größte Gefahr sehe ich gerade für den dokumentarischen Film. Was nicht stattfindet, wird dann stattgefunden. Die wichtigste Währung des Dokfilms ist die Glaubwürdigkeit und die ist irgendwann nicht mehr gegeben. Szenischer Film ist demnächst wohl ehrlicher. ;-)
Das Wesen einer Dokumentation oder Reportage ist ja, dass die Wirklichkeit gezeigt wird. Es ist zwar immer die Wirklichkeit gesehen durch die Brille des Filmemachers. Aber es bleibt die Dokumenation des Alltäglichen, also was wirklich passiert. Das wird auch in 20 Jahren so sein. Allerdings wird es deutlich mehr Spielarten der fiktionalen Doku etc. geben.
Drushba hat geschrieben: ↑Mi 06 Jan, 2021 10:36
Krass. Aber warum soll "Filmemachen wie wir es heute kennen (abseits des dokumentarischen Films) in 20 Jahren vielleicht schon komplett anders funktionieren..." ?
Na, ich finde z.B. die Erwartung nicht abwegig, dass man Filmsets in der Zukunft nur noch à la Fernsehshow steril und einheitlich hell ausleuchtet und dann die eigentliche Lichtgestaltung durch KI-Algorithmen gestützt in der Post macht. (Bei Googles Smartphone-"computational photography" und deren "relighting"-Feature geht das ja ansatzweise schon heute.) Und dann Schauspieler und Requisiten im größeren Stil durch solche KI-/Deepfake-Anwendungen manipuliert bzw generiert.
funkytown hat geschrieben: ↑Mi 06 Jan, 2021 11:59
Das Wesen einer Dokumentation oder Reportage ist ja, dass die Wirklichkeit gezeigt wird. Es ist zwar immer die Wirklichkeit gesehen durch die Brille des Filmemachers. Aber es bleibt die Dokumenation des Alltäglichen, also was wirklich passiert. Das wird auch in 20 Jahren so sein. Allerdings wird es deutlich mehr Spielarten der fiktionalen Doku etc. geben.
Da bin ich voll bei Euch. Ich denke, irgendwann wird nicht viel mehr zu tun sein, als sich eine Story auszudenken. Die KI wird Charaktere vorschlagen, mit zusätzlichen Charaktereigenschaften austatten, entsprechend das Spiel animieren. Sets und Dekos können sicher auch gut KI't werden. Meine Sorge bezieht sich ja genau wegen der zu erwartenden Einfachheit der neuen Technologie auf Dokfilme - da wird Deep Fake für einige wohl zum Programm. Jeder Dokfilmer verpasst Szenen, die schmerzen. Manche Dokfilmer animieren fehlende Parts heute schon grafisch, was sehr umstritten, aber immer noch kenntlich ist. Mit einer KI wäre es irgendwann wohl einfach, alles lebensecht zu animieren, incl. der Versuchung, den Charakteren alles in den Mund zu legen, was der Story zuträglich ist. Viele werden der Versuchung wohl erliegen und dann wird es irgendwann mal beliebig.
Das ist wirklich beeindrucken, weil es in einem gewisssen Rahmen wirklich kreativ zu sein scheint.
Drushba hat geschrieben: ↑Mi 06 Jan, 2021 12:22
Da bin ich voll bei Euch. Ich denke, irgendwann wird nicht viel mehr zu tun sein, als sich eine Story auszudenken.
Warum sollte der Storyanteil dann nicht über AI generiert werden können? Storytelling besteht ja auch aus Versatzstücken, die man aus "erfolgreichen" Produktionen extrahieren könnte.
Irgendwann steht neben den Produkt: "Made and performend by real Human". Ein Qualitätskriterium so wie heute "Handarbeit". (Den Smilie habe ich gerade wieder entfernt)
Zitat: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. – Robert Bresson – Über mich
"Wohlgemerkt keine der hier gezeigten Uhren existiert in Wirklichkeit. Alle sind zufällige Erfindungen von DALL·E, das davor einfach eine Million andere Uhren "gesehen hat" und versucht sich vorzustellen, wie eine "Pikachu-Uhr" wahrscheinlich aussehen könnte."
wäre interessant zu wissen ob unter den eine Million anderen Uhren eine Pikachu-Uhr dabei war.
Interessante wird auch das Thema Urheberrecht:
Kann man die Schöpfung einer AI wirksam schützen lassen? Ist der Entwickler des Algorithmus der Urheber oder die Person, die die Frage eingegeben hat?
Wie schön für die Bürokratie.
Wenn jeder Arbeitsschritt dokumentiert werden muß damit der Auftaggeber, z.B. im öffentlich rechtlichen Fernsehen nach genormten Parametern abrechnen kann. Was ist echte filmische Leistung, was ist Animation, was ist AI.
Super Zeiten im Büro.
Wenn der Filmemacher nur noch aus vorgeschlagenen Szenen aus Versatzstücken erfolgreicher Vergangenheit die Handlung aussuchen muß um sie dann der AI zu übermitteln und dann aus den Vorgeschlagenen Szenischen Umsetzungen einen Film zusammen zu klicken.
Und ich dachte schon, ich hatte in der Vergangenheit Probleme, mich in der KSK zu versichern, weil ich als abhängiger, weisungsgebundener Cutter mich nicht kreativ betätige.
Das wird lustig, wenn die Kollegen von Verdi erst mal anfangen mit den Führungsetagen um die Prozente der kreativen Leistung am Gesamtwerk zu feilschen.
Unabhängig davon, ich schaue zur Zeit, wegen Corona und Auftragsmangel manchmal 'The Blacklist' Abends aus Langerweile.
Diese gehypte Serie hat mich bislang in noch keiner Folge überrascht, durch neue Ideen, oder unerwartete Lösungen. Aneinanderreihung von bereits Dagewesenem können Menschen genausogut wie AI.
Ich meine es war in 'The Crow' wo zum ersten mal ein Schauspieler vor 30 Jahren, wegen vorzeitigem Hinscheidens während der Dreharbeiten, durch Animation, ich vermute überwiegend manuellen Tracking, für die fehlenden Szenen generiert werden mußte.
Wenn es der KI gelingt, besser als Alogrythmen, menschliche Bewegungen so zu generieren, dass sie uns als echt erscheinen, dann steht dem zusammenklicken von Filmen nichts mehr im Wege.
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Guter Geschmack ist ganz einfach: "Immer nur das Beste!" (Oscar Wilde)
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