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GOTT - von Ferdinand von Schirach



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nicecam
Beiträge: 2166

GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von nicecam »

Gott (2).jpg
GOTT - von Ferdinand von Schirach

Ferdinand von Schirachs „Gott“ als Mitmachstück

Heute abend im ERSTEN. Die Zuschauer*innen "entscheiden"...
Anschließend die Diskussion in "Hart aber fair".

"Terror – Ihr Urteil" vom 17. Oktober 2016 - das war damals auch äußerst spannend. Weiß gar nicht mehr, wie ich damals abgestimmt habe 🤔
Gruß Johannes
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Steelfox
Beiträge: 429

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von Steelfox »

Was für eine aufgesetzte Scheindiskussion. Die Frage gewinnt nur an gestellter Relevanz, weil hier religiöse Parteien mitreden wollen. Im 21.Jhd sollte Religion längst kein Thema mehr sein. Viele Fragen würden sich dadurch erst gar nicht stellen.
Lasst die Leute/Familie das selber entscheiden. Wer klar im Kopf ist, kann die Tragweite selbst einschätzen. Auch wer unheilbar krank ist, soll das selbst entscheiden. Punkt.
Nach Absprache mit der Familie kann der Arzt - der sollte die Entscheidung respektieren - dann das "Mittel der Wahl" bereitstellen. Für die Einnahme ist er eh nicht verantwortlich.

Ich wäre froh, wenn man uns damals die Wahl gelassen hätte...



Darth Schneider
Beiträge: 25705

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von Darth Schneider »

Ich bin grundsätzlich wirklich deiner Meinung. Aber die Gefahr von Missbrauch ist schon nicht so klein wenn jetzt so ein Gesetz käme, wo der Patient beziehungsweise die Familie selber entscheiden könnte.
Stell dir vor, wie weit würde so mancher dann gehen wenn er ein reiches sehr krankes Familienmitglied in seiner Nähe hat, das er, oder sie nicht ausstehen kann...
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



roki100
Beiträge: 18605

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von roki100 »

Genau darum gehts, der Missbrauch wäre m.M. zu groß.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Cinemator
Beiträge: 977

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von Cinemator »

Wichtig ist, dass man die Entscheidungshoheit bei sich behält. Andere sollten nicht über das Leben/Ableben von jemand entscheiden können. Derzeit reden noch zuviele mit (Staat, Kirche, Medizin) bei der letzten Frage, die man sich stellen kann. Vorbeugen geht dann nur noch über den Zeitfaktor. Insgesamt schwierige Materie.



nicecam
Beiträge: 2166

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von nicecam »

Steelfox hat geschrieben: Di 24 Nov, 2020 14:45 Die Frage gewinnt nur an gestellter Relevanz, weil hier religiöse Parteien mitreden wollen. Im 21.Jhd sollte Religion längst kein Thema mehr sein. Viele Fragen würden sich dadurch erst gar nicht stellen.
Je älter ich werde, desto kritischer gegenüber den Religionen. Aber natürlich dürfen und müssen - unter vielen anderen - auch religiöse Parteien mitreden.

Ich bin nicht der Meinung, ohne die Religionen wäre die Welt eine bessere geworden. Würde man das belegen wollen, hielte ich das für eine Art von retrograder Prophetie.
Steelfox hat geschrieben: Di 24 Nov, 2020 14:45 Ich wäre froh, wenn man uns damals die Wahl gelassen hätte...
Wie meinst du denn dieses?
Über diese Frage wurde abgestimmt:
Unter welchen Umständen darf man einem Menschen helfen, sich das Leben zu nehmen? Muss der Staat selbstbestimmtes Sterben ermöglichen? Soll Herr Gärtner das tödliche Medikament bekommen?
Ich habe mit "nein" gestimmt. Im übrigen ist diese Problematik (wie viele andere auch) viel zu kompliziert, als dass es einfache Antworten gäbe. Bei einer abweichenden Fragestellung wäre meine Abstimmung möglicherweise anders gewesen. Sie hat sowieso nur symbolische Bedeutung, wie auch das Abstimmungsergebnis: 70,8 % ja - 29,2 % nein.

Bundesverfassungsgericht - Urteil vom 26. Februar 2020

Auszug aus dem Urteil:
Die Achtung vor dem grundlegenden, auch das eigene Lebensende umfassenden Selbstbestimmungsrecht desjenigen, der sich in eigener Verantwortung dazu entscheidet, sein Leben selbst zu beenden, und hierfür Unterstützung sucht, tritt in Kollision zu der Pflicht des Staates, die Autonomie Suizidwilliger und darüber auch das hohe Rechtsgut Leben zu schützen.
Gruß Johannes



Steelfox
Beiträge: 429

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von Steelfox »

Grundsätzlich geht das nur die Person/Familie an, die es betrifft. Weder der Staat, noch religiöse Institutionen und auch keine Ärzte haben sich hier einzumischen.
Bei den Ärzten muss man allerdings unterscheiden, zwischen denen die der betroffenen Person helfen wollen und denen, die die Person unbedingt im Leben halten wollen, weil sie perfekte Probanten für studienzwecke abgeben (vor allem wenn es um Medikamente geht, die im Endstadium noch helfen/lindern sollen).

Die Frage des Missbrauchs stellt sich eigentlich nicht. Da die Initiative nur von der betroffenen Person ausgehen kann. Andersrum wäre ja absurd, wenn die Angehörigen zum Arzt sagen würden: "Herr Doktor, welche Mittel gibts denn da?" Der Opa aber sagt: "Moment, nee ich will noch nicht gehen!"
nicecam hat geschrieben: Di 24 Nov, 2020 16:49 Wie meinst du denn dieses?
Bezog sich auf eigene Erfahrung innerhalb der Familie.

Ich akzeptiere natürlich auch jede Meinung hierzu. Doch warum maßen sich fremde Leute an, über das Leben von Leuten zu entscheiden, die mit der betreffenden Person und ihren - sagen wir mal Qualen - nichts zu tun haben? Nochmal, bin der Meinung, das geht nur die Person die das für sich entscheidet etwas an.



Gabriel_Natas
Beiträge: 664

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von Gabriel_Natas »

Steelfox hat geschrieben: Di 24 Nov, 2020 17:11 Die Frage des Missbrauchs stellt sich eigentlich nicht. Da die Initiative nur von der betroffenen Person ausgehen kann. Andersrum wäre ja absurd, wenn die Angehörigen zum Arzt sagen würden: "Herr Doktor, welche Mittel gibts denn da?" Der Opa aber sagt: "Moment, nee ich will noch nicht gehen!"
Also, das Problem ist, dass ja auch in dem Film angesprochen worden ist, dass gerade die Existenz so einer Option dazu führen kann, dass ein subtiler Druck ausgeübt wird, diese Option zu nutzen.
Das ist psychologischer Druck, der dadurch entsteht, dass die Option zum Sterben überhaupt existiert.
Das ist dann so ... "Ach Opa, du leidest doch so und das ist so eine Belastung für deine Enkel ..."
Oder die Ärzte sehen, dass das die Bilanz des Krankenhauses belastet, wenn der Typ weiter lebt und dann geben sie Hinweise auf diese Option. Es entstehen dann auch gesellschaftliche Erwartungen, dass Menschen keine Belastung sein sollten für die Gesellschaft und dann doch vielleicht diese Option ziehen sollten.

Das kann tatsächlich eine gesellschaftliche Entwicklung sein. Man muss dort schlicht aufpassen, dass das nicht passiert (ich mein, ich bin grundsätzlich auch pro Sterbehilfe, man muss aber im Hinterkopf behalten, dass das gesellschaftlich nicht zu Druck für die Betroffenen führt).



M48UP
Beiträge: 41

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von M48UP »

roki100 hat geschrieben: Di 24 Nov, 2020 15:53 Genau darum gehts, der Missbrauch wäre m.M. zu groß.
Die völlig unnötige Qual der vermutlich allermeisten Todkranken in den letzten Tagen/Wochen ist mit Sicherheit viel häufiger. Und die m. W. auch in Deutschland einzige legale Methode - der gewaltsame Suizid - ist einfach nur unwürdig.



roki100
Beiträge: 18605

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von roki100 »

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Schwer das ganze.... :( Ich habe vor ein paar Tage mit jemanden telefoniert (WhatsApp Video usw.), quasi abschied nehmen, weil bald ist es so weit... Es wird öfter gesagt, dass der Mensch das angeblich vorher merkt. Das konnte ich auch an den Person irgendwie erkennen. Von schmerzen gequält, atmen schwer, redet sehr leise...fertig im Gesicht.... Da dachte ich tatsächlich an diese Frage, warum diese ganze Quälerei...es wäre besser usw. dann denke ich wieder, vll. wird es doch besser und lebt weitere 10, 20 oder 30 Jahre...
Dann habe noch so ein Fall mal erlebt, ein guter bekannte (40 Jahre alt oderso), plötzlich Komma, einfach so, streß (was auch immer...). Alles lebt (Herz usw.), nur Gehirntot, es gab dann mehrere Operationen und Schädel die ganze Zeit offen gewesen...lag so über Monate (6 oder 7 Monate) und überall drumherum Maschinen usw. da weiß man, es gibt keine Chance... da kann man nichts machen und es bleibt eben nichts anderes übrig als Maschinen auszuschalten.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



7River
Beiträge: 4685

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von 7River »

Wenn ein Mensch im Voraus und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte festlegt, was bei einer tödlichen Krankheit oder ein menschenunwürdiges Dahinsiechen mit ihm geschieht, was ist daran so verwerflich?

Klar, es müsste alles festgelegt (Patientenverfügung) und mit Ärzten abgesprochen sein. Aber mal ehrlich, es liegt nun mal in der Natur des Menschen, dass er u. U. auch zu unlauteren Mitteln greift. Und das schließt nun mal Erberschleichung oder sogar Tötungen nicht aus. Aber sowas zählt in Zeiten von steigenden Krebsfällen eher zu den weniger vorkommenden Fällen.

Es ist leider so, dass sehr viele Menschen größere Sorgen haben. Z. B. schwerkranke Menschen zu pflegen, und die daraus entstehenden finanziellen Nöte. Sehr viele Menschen blenden nur zu gerne das Älterwerden aus, dabei besteht aber in Wirklichkeit die große Angst, selber mal ernsthaft zu erkranken und als Pflegefall ans Bett gefesselt zu enden. Dass es da eine Sterbehilfe unter ärztlicher Aufsicht gibt, beruhigt die Menschen ein Stück weit auch wieder.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



M48UP
Beiträge: 41

Re: GOTT - von Ferdinand von Schirach

Beitrag von M48UP »

7River hat geschrieben: Do 26 Nov, 2020 09:39Dass es da eine Sterbehilfe unter ärztlicher Aufsicht gibt, beruhigt die Menschen ein Stück weit auch wieder.
Ich kann das jetzt nicht als Beleg verlinken. Ich habe aber mal von der schweizerischen Sterbehilfeorganisation Exit gelesen, dass die meisten Menschen, welche den Prozess eines organisierten Suizids in die Wege leiten, am Ende doch eines natürlichen Todes sterben. Nur schon die Möglichkeit, bei Bedarf "im Notfall" diese Option zu haben, beruhigt offenbar.



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