georg86
Beiträge: 14

Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

Guten Tag,

ich und die Familie suchen für meinen Vater eine passende Filmkamera.
Er ist passionierter Jäger und schon über 70. Er möchte das Gewehr nun gegen eine Filmkamera eintauschen.
Vor allem geht es ihm um die Beobachtung und dann wenn es passt: Aufnahme der Tiere (Rehe, Gämse, Hirsche, etc.), sodass er die Videos dann zuhause wieder ansehen kann und sie auch Freunden zeigen kann.
Meist beobachten die Jäger von einem Hochsitz, Versteck, Hütte oder sonstigem Platz aus.

Ich kenne mich leider zu schlecht aus und suche hier HILFE...ich habe schon viel gelesen (auch viewtopic.php?t=144907) nach 100 Vergleichen komme ich nicht weiter mit der Suche...

Grobe Vorstellungen:
-Sehr sehr hoher optischer Zoom für Aufnahmen aus hoher Entfernung
-Dafür braucht es dann warscheinlich einen sehr guten Stabilisator, Autofokus, etc.
-Auch bei nicht optimalen Lichtbedingungen sollten die Tiere filmbar sein, denn meist sieht man sie in der Morgen/Abenddämmerung
-fps, Auflösung nebensächlich
-Tonaufnahme sollte möglich sein, falls nicht zu kompliziert
-Neupreis bis zu ca. 2000Euro, Gebraucht über 1000Euro. kann aber auch gerne weniger sein, eventuell ein bisschen älteres Modell.
-extra Einstellungen, super neues Menü, andere Spezialfunktionen können gerne wegbleiben, macht die Aufnahmen nur komplizierter für meinen Vater...

Ich vermute mal, dass eine Videokamera/Camcorder besser und angenehmer zum handhaben und längerem reinschauen ist, als eine Fotokamera mit Videofunktion...?

Wieviel kann man mit einem kleinen Stativ rausholen?

Nochmals, ich kenne mich nicht so gut aus, deshalb frage ich hier, auch mit den Vorstellungen...

VIELEN DANK und bleibs gsund



Jott
Beiträge: 21853

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Jott »

Spontan: Camcorder ist richtig, filmender Fotoapparat ist Quatsch. Großer Zoom-Bereich, Weitwinkel völlig egal, kleiner Sensor entgegen der gängigen Mode. Soll ja scharf werden. Da sollte sich was finden lassen für das angedachte Budget.

Der Denkfehler ist das Stativ: mit "klein" geht gar nichts, das braucht genau das Gegenteil. Was Schweres mit brauchbarem Kopf, sonst gibt's nur unbrauchbares Gerüttel. Hier ist Frust vorprogrammiert. Einfach mal recherchieren, was Tierfilmer so verwenden.



pillepalle
Beiträge: 9471

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von pillepalle »

Das Problem bei Camcordern ist meist die lichtschwache Optik in Kombination mit dem kleinen Sensor der nicht gerade für rauscharme Bilder sorgt. Für Tiere in der Dämmerung wird's schwierig mit kleinem Budget. Egal mit welcher Kamerasystem. Das ist schon eine recht anspruchsvolle Aufgabe.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



Jott
Beiträge: 21853

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Jott »

Klar, aber das will niemand hören. In der Dämmerung wird‘s verrauschte Bilder geben, klar, aber da hat jeder seine eigene Toleranzschwelle. Hier geht‘s um Hobby.



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

Wenn man von den Ergebnissen nicht schwer enttäuscht werden will, dann lassen sich die vom TO gewünschten Vorstellungen nicht vereinbaren.Zu allererst würde ich von den überlangen Brennweiten und weiter Entfernung Abstand nehmen,praktisch immer vorhandene Luftschlieren lassen das Bild wobbeln wie Aufnahmen aus der Sahelzone und ein Ministativ ist dafür,wie Jott schon sagte, ohnehin völlig ausgeschlossen.Zitteraufnahmen sieht man auf Youtube genug,wenn die Ergebnisse vorzeigbar sein sollen,braucht es ein gutes Fundament.Würde empfehlen als längste Zoom-Brennweite maximal 500-600mm Brennweite,also ein Ausschnitt ähnlich einem Zehn-fach-Fernglas. Zudem sind die hier verfügbaren Kameras auch schon lichtstärker.In der Art wie die Panasonic HC-X1 oder vergleichbare anderer Hersteller.Mit der langen Jagd-Erfahrung erfüllt der Vater schon die wichtigste Voraussetzung-die gute Kenntnis bezgl.Tierverhalten und sicher sind ihm viele Locationen bekannt,wo seine Modelle zu finden sind.Hier Ansitzmöglichkeiten/Verstecke zu schaffen und zb mit einem Tarnumhang auf dem Dreibein hinter dem Stativ zu arbeiten, bringt sicher bald Erfolge. Er kennt wohl auch den Jäger-Spruch:Was du nicht ersitzen kannst,erlaufen tust du's nicht.Viel Geduld und eine warme Unterhose brauchts.
Ein nicht leichtes Unterfangen ist es allemal,mit Tierfotografie zu beginnen bevor man sich ans Filmen wagt,wäre auch ein Ansatz.



georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

Ja genau es geht um Hobby. Die Aufnahmen sollen ja nicht veröffentlicht werden...
Mein Vater wird dann schon selber rausfinden, wann er bei welchen Lichtverhätnissen mit welcher Entfernung filmen kann. Richtig, er kennt die ganzen Spots wo er filmen könnte, nehme ich mal an...

Hmm, scheint mir eine knifflige Angelegenheit zu sein



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 08:50 Ja genau es geht um Hobby. Die Aufnahmen sollen ja nicht veröffentlicht werden...
Mein Vater wird dann schon selber rausfinden, wann er bei welchen Lichtverhätnissen mit welcher Entfernung filmen kann.
Aber wenn ihr wirklich meint, Hände weg, dann ist wohl Hände weg besser.
Warum denn Hände weg? Als jemand, der lange die Jagd ausgeübt hat,wäre eine Fortsetzung mit einer Kamera sicher erfüllend für deinen Vater,denke ich mir mal.Und wenn er wie geschrieben die Ergebnisse vorzeigen will- und wer will das nicht-sollte eine akzeptable Qualität vorhanden sein.



georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

Ich meinte damit,
dass es für ~2000Euro zu schwierig scheint eine Ausrüstung zu erlangen...

Oder kann mir jemand konkret ein Modell empfehlen?
Die Variante "HC-X1 + ein VideoStativ" sieht ja schon mal vernünftig aus.



rush
Beiträge: 14319

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von rush »

Mir käme da spontan die Sony RX10 III in den Sinn... Relativ viel Zoom bei verhältnismäßig gut dimensionierten Sensor und nicht allzu schlechter Blendenleistung.

Gepaart mit einem brauchbaren Stativ, genügend Akkus und ggfs einem zusätzlichen externen 7" HDMI Monitor kann man damit sicher Zeit auf dem Aufsitz überbrücken - und bliebe im Budget plus der Option auch Mal Fotos zu machen.
keep ya head up



wolfried
Beiträge: 87

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von wolfried »

Ich würde hier die Canon XF 200 empfehlen, bei Ebay für ca. 1500 Euro zu haben. Sehr lichtstarkes Objektiv mit 20 x Zoom und sehr gutem Stabilisator. Aber um ein gutes Stativ kommt man nicht herum.
Sony A7 M3, RX 100 M7
FCPX, Motion
iMacPro
Hobby Filmer - Reisedokus



rabe131
Beiträge: 426

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von rabe131 »

... gibt es da überhaupt Platz ein Stativ aufzustellen. Würde da nicht etwa eine Clamp mit Kopf reichen,
die man an die Brüstung der Sitzkonstruktion schraubt?



-paleface-
Beiträge: 4598

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von -paleface- »

Habt doch bestimmt jemanden im Freundeskreis der eine Slr hat. Lass deinen Vater die doch mal ne Stunde ausprobieren. Wenn der das hinbekommt würde ich auch zu Slr und Linsen raten.

Wenn nicht Camcorder mit Nachfunktion.

Wobei ich generell sagen würde Camcorder ist die bessere Wahl für ihn.
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

rabe131 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 10:00 ... gibt es da überhaupt Platz ein Stativ aufzustellen. Würde da nicht etwa eine Clamp mit Kopf reichen,
die man an die Brüstung der Sitzkonstruktion schraubt?
viele Jagdsitze sind leider sehr schwachbrüstig:-)
Ich verwende wenn es so eine jagdliche Einrichtung ist, dennoch immer ein Stativ ,obwohl manchmal wirklich wenig Platz vorhanden ist.Es kommt noch hinzu,daß diese Sitze meist auf Bäume hingebaut sind,schon bei wenig Wind wird man seekrank, wenn man durch den Sucher einer Kamera mit langem Tele blickt.Und hinterher die Ergebnisse sehen auch danach aus.



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 09:13 Ich meinte damit,
dass es für ~2000Euro zu schwierig scheint eine Ausrüstung zu erlangen...

Oder kann mir jemand konkret ein Modell empfehlen?
Die Variante "HC-X1 + ein VideoStativ" sieht ja schon mal vernünftig aus.
auf jeden Fall keine Cam die zig-wenn nicht hundertfachen Digital-Zoom bietet,denn diese Funktion ist wirklich unbrauchbar.Also unbedingt optisches Zoom.Alle renomierten Hersteller bieten vergleichbare Kameras an.



georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

rabe131 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 10:00 ... gibt es da überhaupt Platz ein Stativ aufzustellen. Würde da nicht etwa eine Clamp mit Kopf reichen,
die man an die Brüstung der Sitzkonstruktion schraubt?
Ab und an würde das warscheinlich auch gehen. Dann kann aber sein dass es nicht passt von der Position, da man sehr eingeschränkt ist. Und wenn er mal keine Brüstung hat, dann geht es auch wieder nicht



Bruno Peter
Beiträge: 4410

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bruno Peter »

georg86 hat geschrieben: Mo 20 Apr, 2020 16:30
Er ist passionierter Jäger und schon über 70. Er möchte das Gewehr nun gegen eine Filmkamera eintauschen.
Eine gute Entscheidung...

Ich betreibe etwas Wildlife-Videofilmerei nebenbei.

Kamera FZ300, lizensierte Leica-Optik, durchgehend Blende 2,8 vorhanden,
Brennweite optisch 648mm, iZoom 1296mm, gute Aufnahmeergebnisse
bei genügend Licht. Bei Dämmerung bin ich altersbedingt im Bett.

Bis 648mm ist die Stabilisierung bei Freihandaufnahmen OK* wenn ich den
Kamera-Nackengurt gegen die Kamera verspanne, darüber hinaus nutze ich ein
kleines "Dreibeinstativ ACTIVE 110 von Peter Hadley".

* OK bedeutet, es ist sehr gut in EDIUS nachstabilisierbar.

Für mich ist diese Bridgekamera seit Jahren voll OK, bin oft in
Vogelschutzgebieten auf den Aussichtstürmen. Auch im meinem eigenen Garten
habe ich einen Ansitz.

Hier mal eine Sammlung von Testaufnahmen mit 648mm Freihand-Kameraführung:





Bin Hobbyfilmer, als solcher bin ich mit dem Aufnahmeergebnis zufrieden!
Das ist natürlich nix für Prosumer.
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Schmalfilmdigitalisierer seit 2007 **
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Pocket 3 Gimbal-Kamera für bewegte Momente und Sony ZV-1**
http://www.videoundbild.de/



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

Bruno Peters Tipp ist gut,hab die Cam auch benutzt,wirklich ansehnliche Ergebnisse,allerdings schon mit einem "bärigem" Stativ.



Bildlauf
Beiträge: 1469

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bildlauf »

Hallo @georg86

da hat Dein Vater sich aber ein anspruchsvolles neues Hobby gesucht :-) Denn Waldtiere in der Abenddämmerung filmen, das ist nicht einfach und eher eine der schwierigen Filmeraufgaben. In der Dämmerung wird es ja nunmal im Wald schnell sehr dunkel und lichtarm und vor allem auch kontrast und farbarm.
Nachträglich Farbverstärken gefährdet das material Richtung zerbrechen.
unterschätzt nicht den Drang nach höherer Qualität, wenn Dein Vater anfängt zu filmen. Man entwickelt nämlich seine Augen und sieht dann immer mehr Fehler und Sachen, die einem nicht gefallen. Und gerade in der Dämmerung können Aufnahmen bei falscher Einstellung/ungeeigneten Epuipment sehr schnell qualitativ erheblich abrutschen, durchaus auf Smartphone Niveau.
Und die Filme sollen ja auch Freunden/Bekannte vorgeführt werden, außer ihr wollt den Gästen einen verrauschten Pixel-Artefakt Salat vorsetzten, der dann bei einem großen Fernseher zur Vorführung nochmal zusätzlich hervorgehoben wird :-)

Ich würde auf eine sehr Lichtstarke Optik setzten mit einem größtmöglichen Zoombereich bei sehr guter Abbildungsqualität. Und das ist das Problem :-) Sowas gibt es nicht oder ist sehr teuer. Wäre ja ein Traum.
Also alles gibt es nicht, bei dem Budget was ihr habt.

Ein gutes Objektiv ist erstmal wichtiger als die Kamera!
Ich würde eher einen Kompromiss dahingehend eingehen, eine lichtstarke Festbrennweite an einem MFT System, weil sich die Brennweite dadurch nochmal verdoppelt.
ZB die Panasonic GH5s plus ein Walimex 85mm t1.5. Das wären dann 170 mm. Wenn ihr den erweiterten telebereich (ohne Qualitätsverlust) in der GH5s noch nutzt nochmal Faktor 1,4. Dann wären das knapp 240 mm.
Dieses System ist äußerst lichtstark.
Ein Closeup vom Rehkopf ist damit eher nicht möglich, aber es kommt auch auf die Position an und Wildtiere kommen ja auch mal näher.
Was nützt es nun? So hast Dein Vater auch eine annehmbare Qualität.
Wenn euch ein krasser Zoom wichtig ist müsst ihr auf Abbildungsqualität und Lowlightfähigkeit verzichten.

Ich würde eine DSLM/DSLR nicht ausschließen. Diese machen ästhetischere Bilder (meine Meinung) außer ihr steht auf einen Camcorder Look.
4k sollte sein zur Vorführung auf Fernsehern.

Das ist alles nur meine Meinung.



Bruno Peter
Beiträge: 4410

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bruno Peter »

Bildlauf hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 12:15
ZB die Panasonic GH5s plus ein Walimex 85mm t1.5. Das wären dann 170 mm. Wenn ihr den erweiterten telebereich (ohne Qualitätsverlust) in der GH5s noch nutzt nochmal Faktor 1,4. Dann wären das knapp 240 mm.
Ja aber, die Tierfotografie beginnt erst bei 800mm Brennweite sagte mir mal Peter Scherbuk
als bekannter Tierfilmer und Herausgeber von "NATUR BLICK": https://www.naturblick.com/
Mit dem ich mich in Zingst über die Foto-Jagd in den mir wohl bekannten Masuren unterhalten habe.

240mm Brennweite sind da ein Vogelschiss...

Hier ein interessanter Download: https://www.yumpu.com/de/document/fulls ... be-termine
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Schmalfilmdigitalisierer seit 2007 **
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Pocket 3 Gimbal-Kamera für bewegte Momente und Sony ZV-1**
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TomWI
Beiträge: 405

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von TomWI »

Hier mal etwas dem aus vergangenen Sommer "Kitztheater"



Aufgenommen von einem Hochsitz aus mit einer Sony PXW-X70 auf einem Sachtler 75CF mit FSB 6. Entfernung zu den Kitzen/der Ricke zwischen 20 und 80 Meter.

Meine persönlichen Erfahrungen:
  • Kamera: Die begrenzenden Faktoren sind verfügbare Brennweite und Lichtempfindlichkeit des Sensors. "Henkelmänner" sind ein Kompromiss, meine X70 ist bei schwachem Licht kaum zu gebrauchen und macht nur sehr verrauschte Aufnahmen. Mehr Brennweite könnte auch nicht schaden, die X70 hat ca. 350mm Kleinbildäquivalent. Ich bekomme dieses Jahr vielleicht ein 100-400er für meine Canon, APS-C macht Faktor 1,6, effektiv dann 640 mm Kleinbildäquivalent. Dann werd ich mir die Schlepperei mal antun und schauen was mit der Kombination rauskommt.
  • Stativ und Kopf: Je schwerer desto besser, die meisten Hochsitze sind von sich aus schon recht schwingungsanfällig und jede, selbst vorsichtige eigene Bewegung wirkt sich auf das Bild aus. Klemmstative funktionieren allenfalls für Fotos, für (ruhige) Videoaufnahmen wenig geeignet.
  • Kameraposition: Vom Hochsitz aufnehmen ist suboptimal – sieht man im obigen Video an den näheren Einstellungen der Kitze. Viel zu weit von oben. Aufnahmeposition am Boden ist sicher besser.



Bildlauf
Beiträge: 1469

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bildlauf »

[/quote]

Ja aber, die Tierfotografie beginnt erst bei 800mm Brennweite sagte mir mal Peter Scherbuk
als bekannter Tierfilmer und Herausgeber von "NATUR BLICK": https://www.naturblick.com/
Mit dem ich mich in Zingst über die Foto-Jagd in den mir wohl bekannten Masuren unterhalten habe.

240mm Brennweite sind da ein Vogelschiss...
[/quote]

Ja, das ist Ansichtssache. An einem geeigneten Ort, kann man näher an Wildtiere ran als gedacht. Bin selber oft im Wald und hatte Wildschweine/Rehe auf 50 Meter ran. Aber nicht gefilmt, in Wald nehme ich die Kamera nicht mit.
Tarnen, ruhig sein, nicht in alter Jagdmontur auf Lauer legen, die Tiere reichen das Schießpulver und den Jägerduft. Also ganz neue Outdoorkelidung für das Vorhaben.

Der Vater ist ja nun nicht mehr an einen verpflichteten Hochsitz gebunden, sondern er kann sich in der nähe von Dickungen (Wildschweine), Waldrand (Rehe) positionieren mit entsprechender Tarnkleidung. Er kann sich in die Nähe einer Wildschweinsuhlen oder Wurfkessel wagen (Vorsicht natürlich) oder Futterstellen in Betracht ziehen. Mit einem bequemen Klappsitz ist das nicht unangenehmer als auf einem Hochsitz.

Wenn man nun erst ab 800 mm Tiere filmen darf, dann fällt aufgrund der Lichtproblematik eben der Bereich weg und der Vater kann sich nen Ast warten, bis er am Tageslicht mal ein Wildtier vor die Linse bekommt.

Was nützt es nun, Kompromisse bleiben nicht aus. Sonst halt mit f6 filmen, nur dann siehts halt grafisch nicht so dolle aus.

Mir fällt keine bessere Lösung ein. Ich beziehe mich auf die Dämmerung.



Bruno Peter
Beiträge: 4410

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bruno Peter »

"Ich beziehe mich auf die Dämmerung."

Na ja, mit meiner bescheidenen Kamera filme ich mit offener Blende 2,8 bei jeder oben von mir genannten Brennweite,
auch schon mal bei Dämmerung oder Tagesanbruch von meinem Ansitz aus im Garten.
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Schmalfilmdigitalisierer seit 2007 **
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Pocket 3 Gimbal-Kamera für bewegte Momente und Sony ZV-1**
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fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

Man darf hier nicht außer acht lassen daß es sich um einen Hobby-Beginn handelt,nicht wissend wie lernbegierg und auch technikbewandert die betreffende Person ist.Hier sollte man mit einem möglichst einfach zu händelnden Gerät einmal anfangen um in absehbarer Zeit zu sehen,ob einem das sicher schwierige Unterfangen Erfolge ermöglicht.
Die Meinung,Tierfotografie beginnt bei 800mm Brennweite kann ich nicht teilen,es muß aber jedem seine Herangehensweise gestattet sein:-) Nähe kann durch keine Brennweite ersetzt werden,zudem bringt es auch ein intensiveres Naturerlebnis-aber immer so angepasst,daß man Tiere dadurch nicht nachhaltig stört bzw gefährdet.Ich glaube auch,daß es der betreffenden Person ums dokumentieren des Gesehenen/Erlebten geht und weniger um eine wirklich filmische Umsetzung im Universum- Style.Deshalb ist dann auch einmal ein Blick vom Hochsitz gestattet,es zeigt eben die Sicht des Beobachters,so wie er es gerade erlebt.Und wenn dieser luftige Ort am unteren Ende eine Berghanges steht,dann passts auch mit der Perspektive wieder:-)
Zuletzt geändert von fritz1 am Di 21 Apr, 2020 14:46, insgesamt 1-mal geändert.



Bruno Peter
Beiträge: 4410

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bruno Peter »

fritz1 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 13:52 Hier sollte man mit einem möglichst einfach zu händelnden Gerät einmal anfangen um in absehbarer Zeit zu sehen,ob einem das sicher schwierige Unterfangen Erfolge ermöglicht.
Genau der Meinung bin ich auch, ich hatte schon mal eine gute Tierfilmerausrüstung mit einer Canon DSLR und einem Objektivsatz mit langen Brennweiten.
Das ist war schon einiges im Rucksack + Stativ, habe sehr schnell festgestellt, dass die Mobilität bei mir verloren gegangen ist und auch der Spaß an der Sache.
Deshalb bin ich auf die Lumix DMC - FZ300 eingestiegen was mich altersbedingt viel mobiler gemacht hat und ich auch damit eine einigermaßen wetterfeste
Kamera bekommen habe für Mitteleuropa, auch ein Besuch im Botanischen Garten in Bereichen mit schwüler Luft hat die Ausrüstung keine Feuchtigkeitsprobleme.
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Schmalfilmdigitalisierer seit 2007 **
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Pocket 3 Gimbal-Kamera für bewegte Momente und Sony ZV-1**
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georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

hmm, so wie das verstehe muss ich mich für einen Kompromiss entscheiden...
Dass die Tiere sich nicht immer auf 30-50m nähern ist klar...sie sind eher im Bereich 40 bis 100m. Deshalb sollte da schon was los sein im Objektiv...klar wenn es so groß ist und soviel wiegt...auch wieder blöd...
die Lichtstärke kann dafür etwas schwächer ausfallen...muss mein Vater halt nach der Morgendämmerung und vor der Abenddämmerung filmen...
Zuletzt geändert von georg86 am Di 21 Apr, 2020 14:47, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
Beiträge: 9471

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von pillepalle »

TomWI hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 12:34 [*] Kameraposition: Vom Hochsitz aufnehmen ist suboptimal – sieht man im obigen Video an den näheren Einstellungen der Kitze. Viel zu weit von oben. Aufnahmeposition am Boden ist sicher besser.
Das ist ein guter Punkt. Der Wesentliche Grund warum Jäger von einem Hochsitz aus schießen ist der Kugelfang. Würden sie aus einer niedrigen Position jagen könnte die Kugel viel weiter fliegen und unbeabsichtigt andere Ziele treffen. Aber das weiß vermutlich auch der Jäger. Zum filmen sind niedrige Kamerapositionen und eine gute Tarnung viel besser. Kommt ja auch immer drarauf an, was man filmen möchte.

Ein Hobbyfilmer braucht keine super Profiausrüstung, aber ich würde schon auf ein System setzen, das mit wachsenden Ansprüchen mitwachsen kann. Und vielleicht auch mal mit dem Vater sprechen. Vielleicht hat er ja selber schon gewisse Vorstellungen und man kann ihm etwas zu seinem Wunsch-Equipment dazu holen. Am Ende muss er damit klar kommen und arbeiten. Einfach mal ein paar Videos von Naturfilmern anschauen (gibt's auch auf Hobby-Filmer Niveau) und darauf achten womit die arbeiten. Viele Tierfilmer nutzen auch eine Pre-Recording Funktion der Kamera (gibt's vermutlich nur bei professionelleren Modellen). Ein paar Sekunden vorab sind super nützlich um bei unvorhergesehenen Ereignissen den Anfang einer Szene nicht zu verpassen.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

Was hält ihr von der Kombi:
sony alpha 7 und Sony SEL FE 5,6-6,3/200-600mm?



pillepalle
Beiträge: 9471

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von pillepalle »

Klingt super. Hat die A7 einen 4k Crop Modus? Den liebe ich bei der Nikon Z6 und wenn man sich mit FHD zufrieden gibt, hat man die Brennweite damit sogar nochmal verdoppelt. Sonst vielleicht eine Alpha der 6000er Serie.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:44 hmm, so wie das verstehe muss ich mich für einen Kompromiss entscheiden...
Dass die Tiere sich nicht immer auf 30-50m nähern ist klar...sie sind eher im Bereich 40 bis 100m. Deshalb sollte da schon was los sein im Objektiv...klar wenn es so groß ist und soviel wiegt...auch wieder blöd...
die Lichtstärke kann dafür etwas schwächer ausfallen...muss mein Vater halt nach der Morgendämmerung und vor der Abenddämmerung filmen...
Auch unter Jägern ist es ein verbreiteter Irrtum, man könne Wild nur in den besagten Zeiträumen sehen:-)



fritz1

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von fritz1 »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:50 Was hält ihr von der Kombi:
sony alpha 7 und Sony SEL FE 5,6-6,3/200-600mm?
Wenn der zukünftige Benutzer schon mit Geräten dieser Art einigermaßen vertraut ist,toll!Einfach einmal im Laden ansehen,begrabschen wäre der nächste Schritt.



TomWI
Beiträge: 405

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von TomWI »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:50 Was hält ihr von der Kombi:
sony alpha 7 und Sony SEL FE 5,6-6,3/200-600mm?
Hört sich gut an!



georg86
Beiträge: 14

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von georg86 »

Crop Modus klingt super...FHD ist weitaus genug...
könnt ihr mir noch weitere kombis empfehlen die in die richtung des sony-kits gehen?



Bildlauf
Beiträge: 1469

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von Bildlauf »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:50 Was hält ihr von der Kombi:
sony alpha 7 und Sony SEL FE 5,6-6,3/200-600mm?

Eine DSLM ist schon ein guter Weg, zumal er damit auch gescheite Fotos machen kann zusätzlich, falls da ein Interesse geweckt wird.
Die alfa 7 macht sehr schöne FullHD Aufnahmen. Habe ich schon gesehen.

Diese Kombi wird aber nicht sonderlich dämmerungstauglich sein (im Wald, auch je nach Wetterlage etc.). Aber Du sagtest ja nun, dann würde er halt nur am Tage filmen. Da ist die Lichtstärke dann fast egal, wenn man nicht scharf auf massigstes Boket ist.

Dein Vater ist/war Jäger. Er kennt das Revier und weiß wo Wild ist, kann sich nun dort frei positionieren.
Ohne Hochsitz entfällt auch das Stativ-Wackel-Problem.

Aber das müsst ihr letztendlich entscheiden.



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von dosaris »

georg86 hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:50 Was hält ihr von der Kombi:
sony alpha 7 und Sony SEL FE 5,6-6,3/200-600mm?
klingt nach einem guten Einstieg in's Thema, besonders die A7.

Wenn's ihn triggert und er weiter einsteigen will kann er ja nach einem
zusätzlichen Objektiv Ausschau halten.

Besonders bei Dämmerung hat sich hier ein betagtes Zeiss-Sonnar 2.8/200 bewährt.
Die gibt's inzwischen für < 200 bei exzellenter Bildqualität.
Mit Speedbooster ergibt das ein KB-Equivalent an MFT von ca 2.0/300.
Für APS-C sollte das fast gleich sein.



rush
Beiträge: 14319

Re: Jagd - Tiervideos im Wald/Berg ... Hilfe bei der Kamera

Beitrag von rush »

pillepalle hat geschrieben: Di 21 Apr, 2020 14:53 Klingt super. Hat die A7 einen 4k Crop Modus? Den liebe ich bei der Nikon Z6 und wenn man sich mit FHD zufrieden gibt, hat man die Brennweite damit sogar nochmal verdoppelt. Sonst vielleicht eine Alpha der 6000er Serie.

VG
Die meisten haben einen solchen Crop Mode auch im Video auf S35 aka Aps-C Crop.. Zumindest meine A7RII als auch die neue A7RIV kann das.

Ob man mit einem Dunkelzoom wie dem 200-600er zurechtkommt muss man schauen... Wirklich handlich ist's dann auch nicht mehr aber trotzdem eine spannende Kombi, keine Frage.
keep ya head up



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