Natürlich geht das, aber die meisten Kabinen, die für diese Zwecke angeboten werden, sind in Wirklichkeit keine Sprecherkabinen, sondern Übungskabinen für Musiker. Du wirst ja als erfahrene Sprecherin schon in vielen Studios gewesen sein, und weißt in etwa, wie die klingen. Wichtig ist, dass sich reflektierende und absorbierende Flächen abwechseln, und dass es vor allem keine frühen Reflektionen gibt. Der Raum sollte also nicht zu klein sein. Mein Sprecherraum ist vier Quadratmeter groß, also zwei mal zwei Meter, und das halte ich für die absolute Untergrenze. An den Wänden habe ich zunächst Plattenschwinger angebracht, also aus Lattung, eingelegter SSP1-Wolle und Sperrholz, und darüber dann mit etwas Abstand gelochte Metallkassetten von der Lindner AG, die ich von hinten mit Basotect gefüllt habe. Vorteil: Da kann man sich langsam herantasten und immer wieder Teile der Lochung durch hintergeklebte Papierblätter unwirksam machen, wenn man zu viel absorbiert.
Pianist hat geschrieben: ↑Sa 04 Apr, 2020 15:50Danke, Matthias, mein treuer Berater. Ich habe schon viel profitiert von Deinen Empfehlungen.Chiara hat geschrieben: ↑Sa 04 Apr, 2020 14:46 Als Mikrofon kann ich wärmstens ein Gefell M 930 empfehlen, das klingt noch besser als ein Neumann TLM 103. Die nachfolgende Signalbearbeitung würde ich noch vor der Digitalisierung machen, also rein analog. Am besten mit einem zusammengestellten Modul aus EQ, Kompressor und Limiter von ADT-Audio.
Aber hast Du wirklich so viele Aufträge, dass sich das lohnt? Du hattest doch hier mal Sprechproben hören lassen, und Deine Stimme ist schon sehr speziell, oder? Also für Kindersendungen, Kinder- und Tierrollen in Animationsfilmen und so weiter, oder?
Matthias
1. Das erste genannte Mikrofon scheint nicht mehr erhältlich zu sein. Den Neumann gibt es bei Thomann. Am liebsten würde ich das ganze Audio Set nehmen, damit ich nicht zusätzlich einkaufen muss.
2. Ich habe meistens Aufträge, die von der Kirche für die Kirche gemacht werden. Und weil ich immer sehr traurig bin, wenn man für den lieben Gott gerne das billigste und wenig professionelle ausgibt, bin ich der Meinung, dass es sich IMMER LOHNT für Ihn das beste zu geben, wenn es zum Schluss auch nur ein paar Kerle erreichen sollte. Ich möchte mit der Haltung arbeiten, dass also nichts genug gut ist für Ihn.
3. Meine Stimme habe ich noch nie für meine Filme gebraucht, das ist ein Irrtum. Die nehme ich meistens nur provisorisch auf mein Smartphone auf, damit ich mir ca. die Länge ausrechnen kann. Die wir dann aber durch professionelle Stimmen ersetzt. Wenn es mir aber gelingen sollte, ein Studio aufzubauen, würde ich schon nach geeigneten Stimmen in meiner Umgebung suchen. Es gibt zu mindest einen Reporter und eine Reporterin die ich in der Nähe kenne.
4. Vielleicht muss ich für den Anfang, wie eine Art Decken - Zelt aufbauen und mit dem üben, bis ich mir dann einen richtigen Raum leisten kann, den man entsprechend anpasst mit allem drum und dran. Hört sich schon sehr kompliziert an.
Vielen Dank für weitere Hinweise. Ich analysiere sie umgehend :-)
Und einen schönen Tag noch!
Chiara
1. KH310 ist auf jeden Fall ok, evtl. reichen für den kleinen Raum auch die KH120 aus.Chiara hat geschrieben: ↑Sa 04 Apr, 2020 14:46
... damit ich Sprachaufnahmen vom Haus aus machen kann.
...
1. Audio Monitore Neumann KH310A Pair
2. Audio Technica ATH-M30X DJ-Kopfhörer für Studio
...
5. Sennheiser MKE 600 Mikrofon
... Von der Grösse des Raumes begonnen, bis zu einem geeigneteren Studiomikrofon (für Stimmen) mit Schutz. Man sagte mir, dass Sennheiser MKE 600 nicht für Studioaufnahmen geeignet sei.
Und könnte man das Studio auch in einem quasi Container einrichten? Die Wände wären dann aus Plastik, also weniger Hall. Und was noch die Studiogrösse betrifft, ist besser eher ein kleinerer Raum? Oder ist es egal? Hauptsache gut mit Teppich (oder so etwas) austapeziert?
...
Ja, recht hast Du, Mattias. So mache ich es. Es übersteigt mich ziemlich.
Und wenn ich mich also für diese Alternative entscheide: Neumann TLM 103 Studio Bundle
Unglaublich aber der Preis. Schaut so einfach aus...
Der Einwand ist im Prinzip richtig, aber sie regt natürlich auch eine oder zwei Oktaven höher die Raummoden an. Und wenn ich das richtig verstehe, will sie ja perspektivisch auch andere Sprecher aufnehmen. Also ganz ignorieren sollte man das nicht. Vielleicht lebt sie ja in einem Haus in Holzständerbauweise, dann hat sie da eh keine Probleme.
Das ist mein Interface: iConnectivity iConnectAudio4+, Audio- and MIDI-Interface
Im Grunde ist ein Poppschutz auch recht einfach :) Du kannst Dir auch einen Nylonstrumpf (20DEN) über einen dünnen Metallrahmen (oder dicken Draht) spannen und vor dem Mikrofon positionieren. Ich habe mir z.B. einen günstigen Poppschutz von K+M gekauft, dessen kauf ich aber recht schnell bereut habe. Oft halten sie die Position nicht gut, verdrehen sich usw. Ich kann also gut verstehen das jemand der ständig Aufnahmen macht gerne auch mehr für sowas ausgibt, wenn es gut funktioniert. Sonst ärgert man sich jedes mal über die gleichen Dinge. Das gleiche gilt z.B. für einen Mikrofonständer, oder einen Scherenarm. Solche Teile benutzt man Jahrzehnte lang.
Du hast vollkommen recht, ich bin auch ganz dafür, dass man die Dinge auch effizient verwendet, wenn man sie schon kauft. Auch ich habe jahrelang mit einem gaaanz einfachen PC gearbeitet und das Schnittwerk gelernt. Wenn ich dann einen Mac bekommen habe und auf Final Cut umgestiegen bin, war es mir, als wenn ich vom Mars gekommen wäre. Die Überraschung war schön und gross.pillepalle hat geschrieben: ↑So 05 Apr, 2020 05:55Im Grunde ist ein Poppschutz auch recht einfach :) Du kannst Dir auch einen Nylonstrumpf (20DEN) über einen dünnen Metallrahmen (oder dicken Draht) spannen und vor dem Mikrofon positionieren. Ich habe mir z.B. einen günstigen Poppschutz von K+M gekauft, dessen kauf ich aber recht schnell bereut habe. Oft halten sie die Position nicht gut, verdrehen sich usw. Ich kann also gut verstehen das jemand der ständig Aufnahmen macht gerne auch mehr für sowas ausgibt, wenn es gut funktioniert. Sonst ärgert man sich jedes mal über die gleichen Dinge. Das gleiche gilt z.B. für einen Mikrofonständer, oder einen Scherenarm. Solche Teile benutzt man Jahrzehnte lang.
Für den Anfang würde ich mich aber nicht nur mit Equipment, sondern mehr mit den Grundlagen der Tontechnik (insbesondere der Aufnahmetechnik) und den Möglichkeiten in der Postproduktion beschäftigen (was macht ein Equalizer, oder ein Kompressor). Denn mit dem Handwerklichen kann man aus seinen Aufnahmen oft mehr heraus holen, als mit teurem Equipment. Ein guter Raum und eine gute Abhöre (die hast Du mit den KH310 ja schon) sind wichtige Voraussetzungen dafür. Und Anfangs ruhig ein wenig experimentieren. Wenn Dein Raum nicht gut klingt, versuche ihn akustisch zu verbessern, oder ihn mehr auszublenden. Viele Wege führen nach Rom und es ist immer auch ein Lernprozess. Am Ende ist es die Summe aller Dinge und Deine künstlerische Entscheidung, wie das Ergebnis klingt.
VG