Dhira hat geschrieben: ↑Mo 13 Jan, 2020 23:39Ich habe mir jetzt überlegt das Aputure COB 300D Mark II zu kaufen mit der Aputure Lantern Softbox. Was haltet ihr davon? Am liebsten wärs mir ich bräuchte nur ein Licht, um den gesamten Raum auszuleuchten, das würde mir Zeit sparen die Lichter umzustellen und ich hätte weniger Platzprobleme. Würdet ihr mir ein anderes für meine Zwecke empfehlen oder einen anderen Aufsatz als die Lantern Softbox?
 
Definitiv ein fähiger Leuchtkörper, mit (TO) "viel Power".
Aber "viel" ist nur "besser" mit einem Lichtkonzept. Mehr Lichtstärke erlaubt es, stark ge
richtetes Licht aus größerer Entfernung zum Motiv zu verwenden. Dem widerspricht natürlich die Softbox. Eine Softbox ist sinnvoll aus mittlerer Entfernung, eine "Lantern" ebenso. Beide kann man natürlich verwenden, um einem zu tiefen Raum rückwärtig etwas Grundhelligkeit hinzuzufügen, aber vom Energieeffizienz-Aspekt her würde eine nähere Wand/Decke/großer Reflektor mehr bringen. Und dann wäre auch die 300er eine sinnvolle Stärke. Man kann auch einen großen Diffusorrahmen benutzen, das "tragbare Fenster". Bei Softboxen habe ich überdies den fixen Abstand zur Lampe. Bekanntlich wird, Streuung hin oder her, ein Bild ohne erkennbare Lichtrichtung als flach und langweilig empfunden. Mit gerinfügigen Anpassungen des Abstands zum Reflektor/Diffusor lässt sich das sehr schnell und intuitiv anpassen, ähnlich, als wenn man eine große Flächenleuchte nicht einfach dimmt, sondern Abstand und Winkel variiert. 
In den beiden Beispielen mit den prominenten Fenstern würde ich maximal versuchen, den Vordergrund mit Reflektoren etwas aufzuhellen. 
Das Bild mit dem Kerzenleuchter auf dem Tisch ("Verkaufsgespräch beim Bestatter -Tag") ist schwierig wegen der beiden "practicals" im Bild und dem - für sich genommen - reizvollen Mischlicht (EDIT: es hat auch eine ziemliche WW-Verzerrung, es spräche mMn nicht immer etwas dagegen, Räume auch mal nicht mit Weitwinkel aufzunehmen - halt einen Ausschnitt).
Es gibt in Photoshop den Filter "Beleuchtungseffekte", der, wenn er auch nicht so 3D-kameramäßig ist, wie es für eine vollgültige Simulation nötig wäre, einem ein Gefühl dafür vermitteln kann, welche Lichtart bei welchem Abstand und Winkel, Streuung und Lichtfarbe welche Auswirkung hat. 
Hier hättest du die Wahl, das Tageslicht einfach weiter in den Raum hineinreichen und das Kunstlicht und dessen Effekt auf diesen Teil des Raums einfach zu killen - hässlich, weil eindimensional (Auflicht, die Regel "Sonne im Rücken, kann nur glücken" ist nur ein doofer Kinderreim) und nicht plausibel, weil man bei soviel Licht keine vergleichsweise schwachen Funzeln mehr anmachen würde. Oder mit entsprechenden Lichtformern zu suggerieren, dass die warmen practicals einen größeren Lichthof haben - sichtlich unrealistisch, aber man könnte damit durchkommen. Aber man bräuchte mindestens zwei Lampen dafür. 
Die Frage ist, warum der hintere Vorhang zu ist. Falls sich ein Fenster dahinter befindet, ließe es sich als Lichtquelle verwenden, denn Gegenlicht ist im Allgemeinen reizvoller als Auflicht. Dann müssten Kerze und Deckenstrahler natürlich aus. Es sei denn, man wartet bis zur Dämmerung, wenn von Draußen noch genügend Licht kommt, aber Leuchte und Kerzen relativ hell genug sein 
können, um eine warme Raumbeleuchtung zu erklären. 
Um einen Raum mit Licht zu inszenieren bedarf es also weniger einer starken Lampe als grundsätzlichen Überlegungen, was als Hauptlichtquelle in Frage kommt (diese muss die Lichtfarbe bestimmen), aus welcher Richtung/ welchen Richtungen es am besten kommt und ob es mit verschiedenen Hilfsmitteln verstärkt, gelenkt oder sogar abgeschwächt werden kann.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...