Ein Kritiker in völliger Unkenntnis über die Filmverhinderungsstrukturen in Deutschland. Er steckt eben nicht in den Prozessen, sondern schaut nur von oben auf die ihm sichtbaren Ergebnisse. Dass deutsche (oder in Deutschland sozialisierte) Filmemacher weitaus mehr können, sogar ziemlich herrausragende, teilweise crazy gute Ergebnisse abliefern, zeigt sich an den weit überdurchschnittlichen Oscar- und Festivalerfolgen von deutschen Kurzfilmen. Aber dieser Fakt ist ihm ebensowenig geläufig, wie die Mechanismen der Ideenzerstörung für den Langfilm, denn die Filmförderung ist dabei gar nicht so schlimm, wie er meint, man muss auch keine "500 Seiten" schreiben, wie er schwurbelt. Man braucht exkt: 1 x Drehbuch, 1x Inhaltsangabe auf einer Seite, je ein Motivationsschreiben von Produzent und Regisseur, warum man den Film machen will (nicht mehr als 1-2 Seiten), dazu neuerdings noch ein "Moodboard", okay... Das verhindert keinen Film. Es ist eher noch zu wenig, aber die Juries wollen eben auch nicht allzuviel viel lesen....
Doch. Diese gibt es. Zudem: dein privatwirtschaftliches Modell hat in D spätestens in den 60ern aufgehört zu funktionieren, dann trat das Fernsehen als Massenkonkurrenz zum Kino auf den Plan, Filmproduktion rentierte sich wirtschaftlich nicht mehr und darum kam auch zeitgleich die erste Filmförderung, um dem Kinofilm das Überleben gegen die Sender zu ermöglichen. Das ginge auch, aber es sind strukturell die Falschen, die entscheiden, was produziert werden kann und was nicht... und in unserem Fall ironischerweise die Fernsehredakteure, welche mit ihren Finanzierungsbeteiligungen (als Fördervoraussetzung!) entscheiden bzw. verhindern dürfen, was als deutscher Film fürs Kino produziert wird.
Wir sind heute sowiet, dass ein deutscher Produzent gar nicht mehr damit rechnet, einen rentablen Film zu drehen.Drushba hat geschrieben: ↑Mo 20 Okt, 2025 18:51Doch. Diese gibt es. Zudem: dein privatwirtschaftliches Modell hat in D spätestens in den 60ern aufgehört zu funktionieren, dann kam das Fernsehen als Konkurrenz, Filmproduktion rentierte sich wirtschaftlich nicht mehr und darum kam auch zeitgleich die erste Filmförderung, um dem Kinofilm das Überleben gegen die Sender zu ermöglichen. Das ginge auch, aber es sind strukturell die Falschen, die entscheiden, was produziert werden kann und was nicht... und in unserem Fall ironischerweise die Fernsehredakteure, die mit ihren Finanzierungsbeteiligungen (als Fördervoraussetzung!) entscheiden dürfen, was als deutscher Film fürs Kino produziert wird.
Budget: 16.000.000 DM (geschätzt)
Wer soll denn Geld reinstecken?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Ich weiss nicht, ich denke das ganze ist womöglich viel komplexer.
Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
So ist es bestimmt nicht, egal ob ganz oben oder ganz unten in der Hierarchie.
Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil man vergessen hat wie wichtig diese Dinge auch sind.
Sagen wir es mal so: Dafür zappelt die Leiche noch.
Filmproduktion neu denken ?iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:56Wer soll denn Geld reinstecken?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Ich weiss nicht, ich denke das ganze ist womöglich viel komplexer.
Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
So ist es bestimmt nicht, egal ob ganz oben oder ganz unten in der Hierarchie.
Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil man vergessen hat wie wichtig diese Dinge auch sind.
Der Steuer-, Abgaben- und Gebührenzahler, um die Herstellung von Filmen zu finanzieren, die keiner sieht?
Oder etwa privates Investoren, denen die ganze Branche und die "Erfolgszahlen" des deutschen Films sagen, dass der Film, in den er investieren soll, die Kosten nicht einspielen wird?
Es wird nicht funktionieren, weiterhin auf Spar-Hollywood-Produktionen zu setzen. Man muss die Filmproduktion neu denken.
Also zunächst mal Pausenbrotbox statt Catering. ;):)
Die Schauspieler sind nicht das Problem.Bluboy hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 07:24Filmproduktion neu denken ?iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:56
Wer soll denn Geld reinstecken?
Der Steuer-, Abgaben- und Gebührenzahler, um die Herstellung von Filmen zu finanzieren, die keiner sieht?
Oder etwa privates Investoren, denen die ganze Branche und die "Erfolgszahlen" des deutschen Films sagen, dass der Film, in den er investieren soll, die Kosten nicht einspielen wird?
Es wird nicht funktionieren, weiterhin auf Spar-Hollywood-Produktionen zu setzen. Man muss die Filmproduktion neu denken.
Also zunächst mal Pausenbrotbox statt Catering. ;):)
Welche 5 deutsche Schauspieler würdest Du den ins Rennen schicken
iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 13:25Warum schreibst Du immer konsequent "insziniert" und über Schauspieler oder andere Kreative, als seien sie Tools in Deinem Werkzeugkoffer? Das ist sehr unangenehm.Bluboy hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 07:24
Ein Schauspieler ist so gut wie seine Rolle und wie er insziniert wird.
...
Alles muss auf den Prüfstand.
Wenn die Herstellungskosten 4 Mio.€ betragen, kann ich bei 25 Drehtage oder auch 50 Drehtage damit finanzieren - ganz abhängig von dem Aufwand am Drehort.
120 Mio.$ reichen für die neue Frankenstein-Verfilmung immerhin für einen Drehzeitraum vom 12. Februar 2024 bis Ende September 2024.
Ja, kann man. Diese Leute (bzw. Redakteure) haben eine Gatekeeperfunktion für die Finanzierung, agieren im Prinzip als Türsteher. Die Redakteursproblematik ist seit Jahrzehnten bekannt und offen diskutiert. TV-Redaktionen bestimmen letztlich, welche Filmprojekte Produktionsförderung erhalten können -> lies mal meinen Text oder lies die Regularien der FFA. Filmprojekte, die keine Senderfinanzierung nachweisen können, werden i.d.R. nicht gefördert, weil das System in Deutschland zu aller Leidwesen darauf aufgebaut ist, dass Sender Kinofilme mitfinanzieren.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Es machen nunmal nur diejenigen Filme, die durch das Fördersystem durchgelassen werden. Auf jeden geförderten Film kommen sicherlich acht oder neun abgelehnte Projektvorschläge (ich glaube die Förderquote bzw. der Anteil der geförderten Filme von allen Einreichungen liegt bei ca 10% über die Jahre - und man kann davon ausgehen, dass noch viel mehr Filme mit aussergewöhnlichen Stoffen von Produzenten gar nicht eingereicht werden, weil die dafür in unserem System notwendigen TV-Redaktionen nicht mitgehen. Es ist verständlich, dass Kleinproduzenten nicht jeweils vier Wochen Vorbereitungszeit investieren und danach 6-12 Monate Wartezeit auf die Antwort der Sender durchmachen wollen, denn das nagt. Den Großen geht es da nicht anders - das ist alles ziemlicher Zeitaufwand, ergo verbrannte Ressourcen, wenn es nicht durchkommt - darum wird nach vermuteten Förder-Chancen gesiebt, nicht unbedingt nach Qualität. Und gemacht wird eben nur, was durch das Fördersystem passt. Soweit meine Erfahrung mit dem System, die aber ziemlich weit verbreitet ist.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Das würde ich nicht sagen. Regisseure setzen die Stoffe nur um, die durch das Fördersystem durchgekommen sind. Allerdings ist es regelmässig peinlich, mitzuerleben, wie Regisseure und Drehbuchautoren auf Diskussions-Panels in den Unterwerfungsmodus fallen und TV-Redakteure, die in der Branche fürs Verhindern bekannt sind, auf dem Podium als "wichtige Partner" bezeichnen (fast jedes Jahr auf der Berlinale und Branchenveranstaltungen zu beobachten - und sorgt meist für (vorsichtiges) Buhen). Die gebauchpinselten TV-Redakteure lassen sich durch diese vorauseilende Ergebenheit von Autoren und Regisseuren oftmals aber gar nicht beeindrucken und lehnen deren nächste Vorschläge ebenso ab - zumindest das ist in sich wieder lustig, macht aber gebückte Macher nicht wieder zu aufrechten Filmern. Ob diese Bücklinge jemals wieder etwas Gutes weil Mutiges liefern können? Ich wage das dann schon zu bezweifeln.))Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
Wir haben mit Sicherheit kein "identitäres Problem". Die guten Stoffe sind vorhanden, die guten Regisseure sind vorhanden, die guten Autoren sind vorhanden, jedes Jahr verlassen dutzende talentierte Jungfilmer die Filmhochschulen, gewinnen regelmässig Preise mit Kurzfilmen auf internationalen Festivals und gehen ebenso regelmässig wenige Jahre später nach etlichen Ablehnungen unter. Ich habe jetzt schon 20 Jahrgänge meiner ehemaligen Filmhochschule mitverfolgen können, es ist und bleibt ein Elend. Und nebenbei - offtopic - ich glaube, dass so ziemlich alle wissen "wer sie sind", ausser vielleicht die Rechten, die das noch für sich rausfinden müssen, weil sie einen identitären Knall haben.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Womöglich haben wir vor lauter amerikanischen Filmen und Serien vergessen wer wir überhaupt sind.
Geld für Film ist genügend vorhanden, gerade wurden die Mittel sogar noch aufgestockt. Populistisch zitierte "Radwege in Peru" sind garantiert nicht das Problem. Es sind IMHO allein die Strukturen, s.o.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil wir alle ein wenig vergessen haben wie wichtig all diese Dinge auch sind.
Hier nicht: https://archive.ph/7HQkZDrushba hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:40
Leider hinter Bezahlschranke: https://www.sueddeutsche.de/medien/lieb ... hatgpt.com
Ne, aber iasi möchte ja 50 Takes drehen und da machen Brötchen nur träge... Ich hab selbst bei meinen Studentendrehs Sandwiches und Eintöpfe am Set gehabt (Selber gekocht;)Roland v Strand hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:48 vielleicht könnte man mal festhalten, daß 'kein Catering' nicht Essverbot bedeutet. Kommt sonst ohne Ende wieder.
Ich wäre bei einen Zero-Budget dabei, wenn ... mich das Projekt und die Leute, besonders der Chef überzeugen. Wenn ich es super finde, bringe ich noch Camera, Stative und ein paar Taler mit. Bei Iasis Projekt überzeugts mich nicht - bevor jetzt der Vorschlag kommt.
Mein Häuslebauer ist Zimmermann und Bauing. Da klappt's.
Danke, und gerade gesehen: Das ist gar nicht der Artikel, den ich posten wollte. Muss den Link nochmal checken. Auch der andere Link ist futsch, hier nochmal richtig: https://digital-strategy.ec.europa.eu/e ... riteria-eu?cantsin hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:48Hier nicht: https://archive.ph/7HQkZDrushba hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:40
Leider hinter Bezahlschranke: https://www.sueddeutsche.de/medien/lieb ... hatgpt.com
Ich gebe Dir recht, aber es ist nicht nur das die Sender "Blabla sagen" Problem. Ich sag mal: Reservoir Dogs hat damals 1,5 Mio $ gekostet und den könnte man heute mit immer noch mit Relevanz für einen Bruchteil des Budgets (meinetwegen mit einer BM Pocket oder Nikon ZR) drehen. Es sind nur alle zu ängstlich. Also auch die Absolventen der Filmschulen. Und wo sind Harvey Keitel und Steve Buscemi? Ich habe keine Lust mehr und drehe klitzekleine Dokus...Drushba hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:40Ja, kann man. Diese Leute (bzw. Redakteure) haben eine Gatekeeperfunktion für die Finanzierung, agieren im Prinzip als Türsteher. Die Redakteursproblematik ist seit Jahrzehnten bekannt und offen diskutiert. TV-Redaktionen bestimmen letztlich, welche Filmprojekte Produktionsförderung erhalten können -> lies mal meinen Text oder lies die Regularien der FFA. Filmprojekte, die keine Senderfinanzierung nachweisen können, werden i.d.R. nicht gefördert, weil das System in Deutschland zu aller Leidwesen darauf aufgebaut ist, dass Sender Kinofilme mitfinanzieren.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Leider hinter Bezahlschranke: https://www.sueddeutsche.de/medien/lieb ... hatgpt.com
Es machen nunmal nur diejenigen Filme, die durch das Fördersystem durchgelassen werden. Auf jeden geförderten Film kommen sicherlich acht oder neun abgelehnte Projektvorschläge (ich glaube die Förderquote bzw. der Anteil der geförderten Filme von allen Einreichungen liegt bei ca 10% über die Jahre - und man kann davon ausgehen, dass noch viel mehr Filme mit aussergewöhnlichen Stoffen von Produzenten gar nicht eingereicht werden, weil die dafür in unserem System notwendigen TV-Redaktionen nicht mitgehen. Es ist verständlich, dass Kleinproduzenten nicht jeweils vier Wochen Vorbereitungszeit investieren und danach 6-12 Monate Wartezeit auf die Antwort der Sender durchmachen wollen, denn das nagt. Den Großen geht es da nicht anders - das ist alles ziemlicher Zeitaufwand, ergo verbrannte Ressourcen, wenn es nicht durchkommt - darum wird nach vermuteten Förder-Chancen gesiebt, nicht unbedingt nach Qualität. Und gemacht wird eben nur, was durch das Fördersystem passt. Soweit meine Erfahrung mit dem System, die aber ziemlich weit verbreitet ist.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Das würde ich nicht sagen. Regisseure setzen die Stoffe nur um, die durch das Fördersystem durchgekommen sind. Allerdings ist es regelmässig peinlich, mitzuerleben, wie Regisseure und Drehbuchautoren auf Diskussions-Panels in den Unterwerfungsmodus fallen und TV-Redakteure, die in der Branche fürs Verhindern bekannt sind, auf dem Podium als "wichtige Partner" bezeichnen (fast jedes Jahr auf der Berlinale und Branchenveranstaltungen zu beobachten - und sorgt meist für (vorsichtiges) Buhen). Die gebauchpinselten TV-Redakteure lassen sich durch diese vorauseilende Ergebenheit von Autoren und Regisseuren oftmals aber gar nicht beeindrucken und lehnen deren nächste Vorschläge ebenso ab - zumindest das ist in sich wieder lustig, macht aber gebückte Macher nicht wieder zu aufrechten Filmern. Ob diese Bücklinge jemals wieder etwas Gutes weil Mutiges liefern können? Ich wage das dann schon zu bezweifeln.))Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
Unterm Strich bleibt: TV-Redakteure lehnen ab, was ihnen nicht gefällt und das ist vieles. Oftmals wird von Redakteuren auf das Durchschnittsalter des Publikums verwiesen, das angeblich zu alt sei für die jeweils vorgestellten Stoffe von Jungfilmern - ohne dass diese Redaktionsgenies auf den Schluss kommen, dass das Publikum deshalb im Durchschnitt so alt ist, weil es keine frischen Stoffe vorgesetzt bekommt.))
Wir haben mit Sicherheit kein "identitäres Problem". Die guten Stoffe sind vorhanden, die guten Regisseure sind vorhanden, die guten Autoren sind vorhanden, jedes Jahr verlassen dutzende talentierte Jungfilmer die Filmhochschulen, gewinnen regelmässig Preise mit Kurzfilmen auf internationalen Festivals und gehen ebenso regelmässig wenige Jahre später nach etlichen Ablehnungen unter. Ich habe jetzt schon 20 Jahrgänge meiner ehemaligen Filmhochschule mitverfolgen können, es ist und bleibt ein Elend. Und nebenbei - offtopic - ich glaube, dass so ziemlich alle wissen "wer sie sind", ausser vielleicht die Rechten, die das noch für sich rausfinden müssen, weil sie einen identitären Knall haben.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Womöglich haben wir vor lauter amerikanischen Filmen und Serien vergessen wer wir überhaupt sind.
Geld für Film ist genügend vorhanden, gerade wurden die Mittel sogar noch aufgestockt. Populistisch zitierte "Radwege in Peru" sind garantiert nicht das Problem. Es sind IMHO allein die Strukturen, s.o.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil wir alle ein wenig vergessen haben wie wichtig all diese Dinge auch sind.
Wer sich interessiert, wie es in der EU im Vergleich aussieht, wird hier fündig: https://digital-strategy.ec.europa.eu/e ... hatgpt.com Darin wird das Problem der TV-Finanzierung von Kinofilmen deutlich erwähnt. Es ist auf EU-.ebene bekannt und problematisiert - aber es ändert sich hierzulande trotzdem nichts- TV-Redaktionen wissen um ihre Macht und werden freiwillig nichts davon hergeben...))
rkunstmann hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:37Weil es nun einmal die Aufgabe eines Regisseurs ist, aus den verschiedenen filmsprachlichen Elementen und dem Schauspiel einen Film zu formen.
Man kann nun einmal einen Schauspieler so filmen, dass sein Spiel zur Geltung kommt oder nicht.
Und natürlich kannst du es anders machen und den Schauspieler vor die Kamera stellen und seinen Text aufsagen lassen. Dann brauchst du nicht viele Takes, wenn er seinen Text gelernt hat. Schon kannst du die nächste Einstellung für die Darstellerin ausleuchten, die ihren Text aufsagt, denn es ist schließlich ein Dialog. ;)
iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 15:12Und da zeigt sich schon wieder, dass Du noch nie mit Schauspielern oder Schauspielerinnen gearbeitet hast. Und keine Ahnung von Dialog oder Text hast.rkunstmann hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:37
Weil es nun einmal die Aufgabe eines Regisseurs ist, aus den verschiedenen filmsprachlichen Elementen und dem Schauspiel einen Film zu formen.
Man kann nun einmal einen Schauspieler so filmen, dass sein Spiel zur Geltung kommt oder nicht.
Und natürlich kannst du es anders machen und den Schauspieler vor die Kamera stellen und seinen Text aufsagen lassen. Dann brauchst du nicht viele Takes, wenn er seinen Text gelernt hat. Schon kannst du die nächste Einstellung für die Darstellerin ausleuchten, die ihren Text aufsagt, denn es ist schließlich ein Dialog. ;)
Oh ja - es ist sicherlich gut, wenn sich der Regisseur mit Eintöpfen statt mit Einstellungen befasst.rkunstmann hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:55Ne, aber iasi möchte ja 50 Takes drehen und da machen Brötchen nur träge... Ich hab selbst bei meinen Studentendrehs Sandwiches und Eintöpfe am Set gehabt (Selber gekocht;)Roland v Strand hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 14:48 vielleicht könnte man mal festhalten, daß 'kein Catering' nicht Essverbot bedeutet. Kommt sonst ohne Ende wieder.
Ich wäre bei einen Zero-Budget dabei, wenn ... mich das Projekt und die Leute, besonders der Chef überzeugen. Wenn ich es super finde, bringe ich noch Camera, Stative und ein paar Taler mit. Bei Iasis Projekt überzeugts mich nicht - bevor jetzt der Vorschlag kommt.
Mein Häuslebauer ist Zimmermann und Bauing. Da klappt's.
rkunstmann hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 15:17Da zeigt sich, dass du ein 0815-Filmer bist, der Schauspieler abfilmt, als stünden sie auf einer Theaterbühne und du mit deiner Kamera in den Zuschauerrängen. Filmsprachliche Mittel scheinst du nicht berücksichtigen zu wollen.
Dialog und Text sind nur ein Teil der Ausdrucksmittel und sogar entbehrlich.
Dialog und Schauspiel sind nur ein Teil der Ausdrucksmittel eines Filmes.Bildlauf hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 15:16Vielleicht flowt es an den Sets einfach nicht, so daß nicht das zustande kommt, was die Leute ins Kino lockt?
Frage Regie? Jürgen Prochnow finde ich eher einen mittelmäßigen Schauspieler ehrlich gesagt, aber in das Boot ist er als Kommandant eine eins plus. War halt Wolfgang Petersens Input.
Dann Frage stelzige Dialoge/Schauspiel? (Regie Input, Flow, Zeitdruck).
Frage Teamstimmung am Set, Hektik, Unfreundlichkeiten? Ich weiß es nicht.
Colougrading könnte auch ein Thema sein.
Kosten sparen sollte man natürlich, aber nicht auf Kosten der Arbeitsmoral.