Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 28 Mai, 2025 08:21
Es geht darum die Kids in einem Workshop dazu zu bringen das ihnen das Filmen so viel Freude macht macht, damit sie wieder kommen.
Darin hab ich nun mal sehr viel Erfahrung….
Aber das ist doch eine Verkäufer-Mentalität, 'damit sie wieder kommen...' Wissen und Spaß müssen sich ja nicht ausschließen. Warum sollte ich versuchen ein falsches Bild von etwas zu vermitteln. Es braucht Arbeit und Mühe um einen Erfolg zu erreichen. Und es kann auch mal etwas schief gehen. Aber gerade aus seinen Fehlern lernt man am meisten und Misserfolge gehören im Leben nun mal dazu. Wenn ich einen Drohnen-Workshop gebe, lasse ich dann alle im Autopiloten fliegen? Wenn's hauptsächlich um's Wohlfühlen und den Spaß geht, gebe ich dir ja Recht. Und wenn Storytelling, oder die Post, ein Schwerpunkt sein sollte dann auch.
Verkaufen ist es schlussendlich immer, egal ob in einer Tanzschule oder im Workshop des Jungend Treffs, ja sogar an der Uni.
Man verkauft sich selber und sein Wissen so das man am Schluss möglichst viele zufriedene Schüler/Workshop Teilnehmer hat.
Daran ist gar nix verdreht oder falsch, das ist die Realität…
Gruss Boris
@Pille
Auch du verkaufst dich, deine Bilder und deine Filme,
auch ich verkaufe mich und meine Arbeit so damit möglichst viele Gäste im Freibad zufrieden sind.
Gruss Boris
Natürlich verkaufe ich mich, aber das Verkaufen von Workshoos wäre bei Kindern und Jugendlichen nicht mein Schwerpunkt. Und es darf auch Leute geben, die merken das Filmen eher nix für sie ist.
Auch Kids ticken völlig verschieden.
Der Trick dabei ist sie dort abzuholen wo sie stehen.
Und klar früher oder später merken einige das Filmemachen nix für sie ist.
Und andere glauben erstmal das filmen ist gar nix für sie und sind 10 Jahre später totzdem erfolgreiche Profis…
Ich muss sagen, bin eher bei Pille...jeder, der sich "ernsthaft" mit dem Thema beschäftigt wird schnell merken, daß das nicht nur spaß ist. Denn wenn es nur darum geht, könnten die auch einfach selbst mit ihren Smartphones rumspielen, ein paar Tutorials auf Youtube gucken und fertig ists, wozu brauchen die denn einen "alten Sack", der ihnen das Gegenteil ihrer Tiktok-Vorbilder erzählen will?
@macaw
Natürlich macht es nicht immer Spass, eigentlich für den ernsthaft Lernenden eher sehr selten.
Aber darum geht es hier nicht, wir reden hier um kleine Workshops für Kids im Jugendtreff.
Mit anderen Worten von den aller ersten Berührungen mit dem Filmemachen….
Das sollte unbedingt der Spass an der Sache im Vordergrund stehen.
Sonst wird das nix.
Denkt doch mal zurück, warum habt ihr als junge Menschen überhaupt angefangen zu fotografieren/filmen, oder am Amiga in 3D Rausmschiffchen zu formen ?
Weil es euch Freude/Spass gemacht hat !
Mit Spass meine ich nicht herum albern…Obwohl Humor darf bei Kids Workshops auch wenn es um eigentlich sehr seriöse Arbeit geht nie fehlen.
Gruss Boris
Bei mir ist das schon ne halbe Ewigkeit her, dass ich solche Workshops gemacht habe (Ende der SD-Zeit). War damals erstaunt wieviel an drei Tagen geht (Kurzfilme incl. Schnitt), wenn die Jugendlichen motiviert sind.
Ich fand es meist sehr hilfreich die Technikeinführung relativ kurz zu halten, das Equipment nach leichter Bedienbarkeit auszuwählen (wir haben damals die nahezu Idiotensichere Sony DSR-200 DV-Cam genommen) und statt langer Technikeinführungen lieber die Story-Entwicklung und die Gruppenaufteilungen sorgsam zu coachen und dafür genug Zeit einzuplanen.
Da ist es ziemlich entscheidend gewesen die Impulse so zu setzen, dass es nicht zu direktiv ist, aber das Ganze auch in drei Tagen mit etwas Puffer realistisch fertig wird (logischerweise können die Jugendlichen das nicht einschätzen).
Meist war es so, dass sich recht früh ne Art von natürlicher Arbeitsteilung raus kristallisiert hat, wobei man natürlich drauf achten muss, dass die 'Schüchternen' nicht zu kurz kommen. Wenn man drauf achtet wird man i.d.R. erstaunt sein, dass entgegen landläufiger Vorurteile auch die Mädchen am Kamerajob interessiert sind. Die haben's dann auch meist besser hingekriegt als die überall anzutreffenden 'Klar, kann ich'-Jungs.
Je nach Gruppengröße sind ja auch Doppelbesetzungen möglich.
In 'schwierigen' Milieus war's immer sinnvoll die Absprachen doppelt und dreifach zu platzieren, ansonsten konnten wir sicher sein, dass die Akteure am nächsten Tag dann doch plötzlich andere Klamotten anhatten, etc. etc.
Je nach Milieu kann es auch sein, dass das ein oder andere Kind aus familiären Gründen morgens nicht auftaucht, dann braucht's halt die nötige Flexibilität um das flott umzudisponieren.
Was Ton angeht: sobald Kabel ins Spiel kommen ist - je nach Altersgruppe und sozialen Milieus - sinnvollerweise eiserne Disziplin und klare Ansage angesagt.
Heutzutage empfiehlt sich für den Ton vielleicht eher ne Funkstrecke an der Angel (Sony-XLR, Rode Newsshooter, oder notfalls auf 3,5mm adaptierbares Richtrohr (ME-66 mit Batteriespeisung oder ähnliche) mit normaler 3,5mm Funkstrecke).
Insgesamt würd ich sagen, dass pädagogisches Fingerspitzengefühl und Offenheit gegenüber den Vorschlägen der Jugendlichen wichtiger sind als alle technische Perfektionsideen. Das kommt doch dann eh in der praktischen Durchführung.
Was ich auch resümieren würde: es läuft meist besser, wenn die Leute vom Film/Video kommen und quasi pädagogisches Neuland betreten, als umgekehrt mit Leitung von Sozialarbeiter:innen, die sich mit nur rudimentären Kenntnissen mal am Medium Film versuchen wollen (kann ja nicht soo schwer sein ...).
Ich würd dem TE insgesamt raten beim verwendeten Zeugs vor allem auf Robustheit und einfache Bedienbarkeit zu achten. Evtl. auch nen Camcorder in Betracht ziehen, oder, falls DSLR, dann mit Immerdrauf-Objektiv, guten Automatiken und möglichst guter Stabilisierung.
Vielleicht auch so:
je jünger die Gruppe, desto eher Camcorder, ja älter, dann auch DSLR?
Handys machen m.E. eher Sinn, falls das anschließend in die Arbeit des jew. Jugendzentrums eingebunden werden soll und zB ein eigener Channel gegründet werden soll, etc., ...
Da mach die 'Demkoratisierunge der Produktionsmittel' dann wirklich Sinn.
Wenn die Kids in nem 3Tage Workshop erste Grundlagen der Filmsprache und der Drehorganisation mitnehmen können ist ja für die Interessierten schon mal ein Grundstein gelegtum vielleicht über TikTok-Konsum hinauszukommen.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 28 Mai, 2025 09:52
@macaw
Natürlich macht es nicht immer Spass, eigentlich für den ernsthaft Lernenden eher sehr selten.
Aber darum geht es hier nicht, wir reden hier um kleine Workshops für Kids im Jugendtreff.
Mit anderen Worten von den aller ersten Berührungen mit dem Filmemachen….
Das sollte unbedingt der Spass an der Sache im Vordergrund stehen.
Sonst wird das nix.
Denkt doch mal zurück, warum habt ihr als junge Menschen überhaupt angefangen zu fotografieren/filmen, oder am Amiga in 3D Rausmschiffchen zu formen ?
Weil es euch Freude/Spass gemacht hat !
Mit Spass meine ich nicht herum albern…Obwohl Humor darf bei Kids Workshops auch wenn es um eigentlich sehr seriöse Arbeit geht nie fehlen.
Gruss Boris
Wenn das das Ziel ist, klar. Ich denke da wohl in einem etwas größeren Bild. Im Umgang mit jüngeren Kollegen (Praktis, Einsteiger) merke ich nämlich oft, daß die völlig idiotische Vorstellungen haben von "Film". Denn - so sehe ich das zumindest - bei mir steht nicht der Spaß im Vordergrund, sondern die Erfüllung am Ende des Prozesses, aber die Erfüllung will erarbeitet werden, zu Beginn steht nämlich leider nicht selten auch mal Frust. Das wird bei Ballett etc. ja auch nicht anders sein. Ein wenig locker umhertanzen ist ja eher kein Problem, aber diese "en pointe" Choreographien sind doch wohl das, was die Tänzer angelockt haben dürfte und das schaut für mich als völligen Noob nach übelst knallhartem Training aus! :-)
Ich habe jetzt auch schon ein paar Workshops mit Kindern hinter mir (hauptsächlich Stop Motion) und kann nur zustimmen, wenn gesagt wird: "Smartphone reicht erstmal".
Denn man kann echt viele Grundlagen an den Dingern trotzdem erklären. Und gerade das Allerwichtigste an der Kameraarbeit: Die Kadrage. Ich mache neben der Geschichtsentwicklung immer einen Teil mit Komposition, Kamerawinkeln etc. Das bringt schon so viel. Und wenn man dann noch einen kleinen Einschub zum Thema Licht macht und ihnen Mut macht, damit zu experimentieren, dann kann man echt schon gute Ergebnisse bekommen.
Und das Beste: Sie können alles Gelernte zu Hause anwenden mit ihrer (Smartphone)-Technik. Und damit sind wir wieder ganz beim "Rebel-Filmmaking", wie ja mal dieses Forum gestartet ist ;)
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