cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

Jott hat geschrieben: Sa 06 Dez, 2025 20:06 Das ist doch fast alles Zeug, das man - wenn überhaupt - EINMAL einstellt und dann nie wieder. Schon gleich gar nicht während der Arbeit.
Weswegen man sie ja umso problemloser in ein dezidiertes JPEG-Untermenü wegpacken kann. Warum fühlen sich soviele Leute hier von dem Vorschlag auf den Schlips getreten?

Und wie gesagt: Wir sind hier im Thread zur ZR. Du kommst an deren Kameramenü nicht vorbei, wenn Du nur den Codec wechseln willst oder die Vorschau-LUT.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Jott
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von Jott »

„ Wer weiß schon, dass z.B. "Diffraction compensation" oder "D-Lighting" ein JPEG-Tweak ist?“

Jeder, der weiß, was raw ist und darauf keinen Bock hat.



Funless
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von Funless »

cantsin hat geschrieben: Sa 06 Dez, 2025 20:28 Und sowieso wäre allen Fotografen gedient, egal von welchem Dateiformat, wenn im Userinterface der Kamera klar kommuniziert würde, was sich nur auf JPEG auswirkt und was nicht. (Wer weiß schon, dass z.B. "Diffraction compensation" oder "D-Lighting" ein JPEG-Tweak ist?)
Das ist leider ein schlechtes Beispiel, denn D-Lightning kommt bei Nikon auch bei der RAW-Fotografie als Meta-Info zum Einsatz und diese wird beim Import des RAW-Fotos in NX Studio dann auch direkt ins RAW-Bild angewandt, was man dann wiederum beim editing in NX Studio (nach Belieben) ganz ausschalten oder sogar die Stärke ändern kann, wenn man es denn möchte.

Keine Ahnung ob das auch bei Lightroom oder anderen RAW-Entwicklungstools geht, ändert allerdings nichts daran, dass D-Lightning eben kein reiner JPEG-Tweak ist.
Funless has spoken!
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cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

Funless hat geschrieben: Sa 06 Dez, 2025 20:39 Das ist leider ein schlechtes Beispiel, denn D-Lightning kommt bei Nikon auch bei der RAW-Fotografie als Meta-Info zum Einsatz und diese wird beim Import des RAW-Fotos in NX Studio dann auch direkt ins RAW-Bild angewandt, was man dann wiederum beim editing in NX Studio (nach Belieben) ganz ausschalten oder sogar die Stärke ändern kann, wenn man es denn möchte.

Keine Ahnung ob das auch bei Lightroom oder anderen RAW-Entwicklungstools geht, ändert allerdings nichts daran, dass D-Lightning eben kein reiner JPEG-Tweak ist.
Na, es ist genau wie Weißabgleich ein JPEG-spezifischer Bildbearbeitungs-Parameter, der in den Metadaten mitgegeben wird, so dass der Raw-Konverter ihn äquivalent umsetzt. (Und er wirkt sich auch nicht auf Lightroom und andere Raw-Konverter aus und kann daher von den meisten Raw-Fotografen ignoriert werden.)
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

Mal wieder spezifischer on-topic zur ZR:

In Userforen kursiert der Tip, dass man 10bit h265 mit HLG statt mit N-Log aufnehmen solle, um Matschigkeit zu vermeiden, bzw. weil das HLG-Bild besser auflöst.

Ich war da erstmal skeptisch, weil das einfach daran liegen konnte, dass HLG künstlich nachgeschärft ist und N-Log nicht.

Daher ein eigener Test mit 10bit-h265 und maximaler Auflösung 5,4K + dem sehr hochauflösendem Nikkor Z 50mm 1.8S bei f5.6. Hier das Material, direkt aus Resolve exportiert:



N-Log:
N-Log 2025-12-06 174013_1.5.1.PRE.jpg

HLG:
HLG 2025-12-06 174013_1.4.1.PRE.jpg


Mittige Bildausschnitte zum besseren Vergleich:


N-Log
N-Log-crop-small.jpg

HLG
HLG-crop-small.jpg


HLG löst also tatsächlich besser auf - wenn auch alles andere als sauber bei 5,4K -, hat aber auch eingebackene künstliche Nachschärfung/Kanten-Kontrastaufsteilung. Womöglich ist die auch der Grund, weshalb der Codec Bilddetails besser 'erkennt' und bewahrt.


Bei Zielauflösung 4K/UHD hat aber auch HLG noch sichtbare Schwächen. Wenn die Zielauflösung Full HD ist, bleibt N-Log (wie von mir schon zuvor getestet) matschig:
N-Log-crop-hd.jpg

...aber das HLG-Material hat genug Reserven/löst sauber genug auf:
HLG-crop-hd.jpg
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

Und hier noch mein Tipp zur bestmöglichen Belichtung von R3D NE mit der ZR und den z.Zt. verfügbaren Belichtungstools - auch für die drei Foristen, die die Kamera demnächst testen werden:

1.) Zebras im Menü "CUSTOM SETTINGS" -> "g16 ZEBRA PATTERN" wie folgt einstellen:
- Pattern tone range: MID
- Zebra pattern color: G [grün]
- Mid-tone range: 115 für Mittelgrau/Graukarte (Nikons offizielle Empfehlung für die RED RAW NE-Aufnahme mit der ZR bei aktiver Display-LUT); Range bei +/- 10 belassen.

2.) $19.95 investieren in die Cinema Tools Nikon ZR Utility LUT
- Die zwei LUTs 'CT RedLog3 Clip.cube' und 'CT RedLog3 False.cube' in den folgenden Ordner der Speicherkarte (CFExpress oder MicroSD) kopieren: NIKON/LUTS, über den Menüpunkt 'CUSTOM SETTING' -> 'g15 3D LUT' -> 'Import .cube file' in der Kamera installieren.
- Die LUT "CT REDLOG3 CLIP" auswählen und aktivieren.

Dadurch kriegt man im Display, vor und während der Aufnahme:
(a) ein Dunkelblau-Overlay für schwarz geclippte Schatten,
(b) ein Rot-Overlay für weiß geclippte Spitzlichter, sowie
(c) ein Grün-Overlay für optimal belichtetes Normalgrau.

Für noch genauere Belichtungskontrolle kann man auf die False Color-LUT umschalten. Allerdings ist die eher unpraktisch/störend bei laufender Aufnahme.

Achtung, all dies funktioniert nur für RED RAW NE/Log3G10, nicht für NRaw/NLog oder HLG.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



enii
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von enii »

cantsin hat geschrieben: So 07 Dez, 2025 00:53 Und hier noch mein Tipp zur bestmöglichen Belichtung von R3D NE mit der ZR und den z.Zt. verfügbaren Belichtungstools ...
Vielen Dank für den Tipp. Ich finde ihn sehr hilfreich!



r.p.television
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von r.p.television »

Ich hab mal eine Frage an Besitzer der ZR:

Hat jemand schon versucht die R3D NE Files aus der ZR im Redcine X Pro Editor zu trimmen? Also ich meine keine Wandlung in irgendein Format, sondern wie das früher möglich war vorhandene Files zu kürzen, um Festplatten-Platz zu sparen und auch später dem Cutter die Arbeit zu erleichtern?
Wollte das gerade machen, aber mir wird immer nur eine Fehlermeldung ausgespuckt und ein leerer Ordner auf die Zielplatte geschrieben? Frühere R3D-Files von anderen REDs werden einwandfrei getrimmt. Läuft bei mir etwas falsch, oder wird schlicht das Trimmen der Files aus der ZR nicht unterstützt (obwohl sie im Player etc. laufen und man in der App auch die IN- & Out-Punkte setzen kann?



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

r.p.television hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 15:53 Hat jemand schon versucht die R3D NE Files aus der ZR im Redcine X Pro Editor zu trimmen? Also ich meine keine Wandlung in irgendein Format, sondern wie das früher möglich war vorhandene Files zu kürzen, um Festplatten-Platz zu sparen und auch später dem Cutter die Arbeit zu erleichtern?
Wollte das gerade machen, aber mir wird immer nur eine Fehlermeldung ausgespuckt und ein leerer Ordner auf die Zielplatte geschrieben? Frühere R3D-Files von anderen REDs werden einwandfrei getrimmt. Läuft bei mir etwas falsch, oder wird schlicht das Trimmen der Files aus der ZR nicht unterstützt (obwohl sie im Player etc. laufen und man in der App auch die IN- & Out-Punkte setzen kann?
Gerade getestet. Funktioniert auch bei mir nicht. Der Export erzeugt nur leere Ordner mit .R3D.RDC-Endung.

(Dürfte wohl daran liegen, dass R3D NE intern ein komplett anderer Codec ist als das R3D aus RED-Kameras, mit noch unausgereifter Unterstützung in REDCINE-X.)
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



r.p.television
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von r.p.television »

cantsin hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 19:46
r.p.television hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 15:53 Hat jemand schon versucht die R3D NE Files aus der ZR im Redcine X Pro Editor zu trimmen? Also ich meine keine Wandlung in irgendein Format, sondern wie das früher möglich war vorhandene Files zu kürzen, um Festplatten-Platz zu sparen und auch später dem Cutter die Arbeit zu erleichtern?
Wollte das gerade machen, aber mir wird immer nur eine Fehlermeldung ausgespuckt und ein leerer Ordner auf die Zielplatte geschrieben? Frühere R3D-Files von anderen REDs werden einwandfrei getrimmt. Läuft bei mir etwas falsch, oder wird schlicht das Trimmen der Files aus der ZR nicht unterstützt (obwohl sie im Player etc. laufen und man in der App auch die IN- & Out-Punkte setzen kann?
Gerade getestet. Funktioniert auch bei mir nicht. Der Export erzeugt nur leere Ordner mit .R3D.RDC-Endung.

(Dürfte wohl daran liegen, dass R3D NE intern ein komplett anderer Codec ist als das R3D aus RED-Kameras, mit noch unausgereifter Unterstützung in REDCINE-X.)
Danke fürs Testen. Komischerweise funktioniert Export nach Prores 422 HQ einwandfrei. Ich hoffe das wird gefixt. Ich habe teilweise riesige Files und brauche nur wenige Sekunden davon. Hätte aber gern R3D behalten.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

r.p.television hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 20:23
Danke fürs Testen. Komischerweise funktioniert Export nach Prores 422 HQ einwandfrei.
Das ist ja kein Wunder, denn das ist ja kein Trimmen der Originaldaten, sondern ein komplettes Neu-Encoding.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



r.p.television
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von r.p.television »

cantsin hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 20:29
r.p.television hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 20:23
Danke fürs Testen. Komischerweise funktioniert Export nach Prores 422 HQ einwandfrei.
Das ist ja kein Wunder, denn das ist ja kein Trimmen der Originaldaten, sondern ein komplettes Neu-Encoding.
Naja, aber für das Trimmen müsste man ja nur die Originalstruktur einfach "trimmen". Eigentlich weitaus weniger, was die Raw Engine verstehen müsste. Letztendlich kann das Material ja wiedergegeben werden. Klar, nur 12 bit, aber wenn es der interne Player kann. Ich denke es wird bald einen Fix geben. Hab dem Support geschrieben. Dürften auch einige andere glücklich darüber sein.



iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

r.p.television hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 20:56
cantsin hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 20:29

Das ist ja kein Wunder, denn das ist ja kein Trimmen der Originaldaten, sondern ein komplettes Neu-Encoding.
Naja, aber für das Trimmen müsste man ja nur die Originalstruktur einfach "trimmen". Eigentlich weitaus weniger, was die Raw Engine verstehen müsste. Letztendlich kann das Material ja wiedergegeben werden. Klar, nur 12 bit, aber wenn es der interne Player kann. Ich denke es wird bald einen Fix geben. Hab dem Support geschrieben. Dürften auch einige andere glücklich darüber sein.
Red Raw NE ist ja nicht Red Raw. Und dass man einen komprimierte Raw-Clip verlustfrei verkürzen kann, ist ja keine Selbstverständlichkeit.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

iasi hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 21:38 Red Raw NE ist ja nicht Red Raw. Und dass man einen komprimierte Raw-Clip verlustfrei verkürzen kann, ist ja keine Selbstverständlichkeit.
Der Codec, auf dem sowohl RED RAW NE, als auch Nikon NRAW basieren, ist Tico Raw, das wiederum auf JPEG XS-Intraframe-Kompression undebayerter Sensordaten basiert. Daher muss es technisch möglich sein, RED RAW NE und NRAW verlustfrei und framegenau zu trimmen.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 22:25
iasi hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 21:38 Red Raw NE ist ja nicht Red Raw. Und dass man einen komprimierte Raw-Clip verlustfrei verkürzen kann, ist ja keine Selbstverständlichkeit.
Der Codec, auf dem sowohl RED RAW NE, als auch Nikon NRAW basieren, ist Tico Raw, das wiederum auf JPEG XS-Intraframe-Kompression undebayerter Sensordaten basiert. Daher muss es technisch möglich sein, RED RAW NE und NRAW verlustfrei und framegenau zu trimmen.
Nur weil framegenau komprimiert wurde, bedeutet ja nicht, dass die Einzelbilder nicht zusammenhängen.
Jedenfalls bekommt Redcine X das Tico Raw-Format nicht so einfach auseinander.

Ich hatte mich bisher nicht damit befasst und frage mich gerade, mit welchen Raw-Formaten dies denn eigentlich außer RedRaw noch geht.



r.p.television
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von r.p.television »

iasi hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 22:35
cantsin hat geschrieben: Di 09 Dez, 2025 22:25

Der Codec, auf dem sowohl RED RAW NE, als auch Nikon NRAW basieren, ist Tico Raw, das wiederum auf JPEG XS-Intraframe-Kompression undebayerter Sensordaten basiert. Daher muss es technisch möglich sein, RED RAW NE und NRAW verlustfrei und framegenau zu trimmen.
Nur weil framegenau komprimiert wurde, bedeutet ja nicht, dass die Einzelbilder nicht zusammenhängen.
Jedenfalls bekommt Redcine X das Tico Raw-Format nicht so einfach auseinander.

Ich hatte mich bisher nicht damit befasst und frage mich gerade, mit welchen Raw-Formaten dies denn eigentlich außer RedRaw noch geht.
Sony Raw beispielsweise. Und relativ unkompliziert.



pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

Die Nikon/RED Bildrezepte lassen sich ab heute über die Cloud auf die Kamera laden (ich glaube auf alle Kameras mit Expeed 7 Prozessor). Wenn man nicht in RAW/Log fotografiert/filmt, kann man die als Look direkt ins Footage einbacken. Eine Fertige Backmischung sozusagen... wem's schmeckt 😅



VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Mi 10 Dez, 2025 09:55 Die Nikon/RED Bildrezepte lassen sich ab heute über die Cloud auf die Kamera laden (ich glaube auf alle Kameras mit Expeed 7 Prozessor).
Nee, nicht auf die Z8 und Z9, weil die (zumindest Stand heutiger Firmware) die Nikon Image Cloud nicht unterstützen.


Nikons Ankündigung sorgt gerade in den einschlägigen ZR-Nutzerforen für Verwirrung, weil es sich nicht um LUTs, sondern um klassische In-Kamera-Bildprofile handelt. (Und einige Sony-Umsteiger denken, dass sie sich auch auf die Raw-Aufnahme auswirken...)

DPreview hat dazu einen passenden Kommentar:
Dies spricht wahrscheinlich die Zielgruppe an, die Nikon mit diesen Funktionen im Blick hat: nicht professionelle Filmemacher, die Videos von ihren Nikon-Spiegelloskameras mit Aufnahmen von Red-Kinokameras zusammenschneiden möchten, sondern Kreative, die kinoreife Aufnahmen ohne großen Bearbeitungsaufwand erzielen wollen. Die sind mit Sicherheit ein größerer Markt. Wer die Red Creative LUTs verwenden möchte, kann dies zwar auch mit Videomaterial aus der ZR tun. Trotzdem ist es etwas enttäuschend, dass Nikon keinen offeneren Ansatz verfolgt, zumal Fujifilm gerade eine Reihe seiner „Film-Simulationen” als breit kompatible LUTs veröffentlicht hat.
https://www.dpreview.com/news/074939012 ... ging-cloud
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



pillepalle
Beiträge: 11359

Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

Die Rezepte sind für Leute die z.B. schnell mal etwas von der Kamera direkt auf die Socials hochladen möchten. Es gibt doch schon vier kreative RED LUTs für N-Log. Und wer möchte kann sein RAW/N-Log Footage auch in Log3G10 und RED Wide Gamut umwandeln und hat dann dutzende RED LUTs die er nutzen kann. Für Leute die graden möchten, gibt's doch mittlerweile wirklich genug Optionen.

VG
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Funless
Beiträge: 5984

Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von Funless »

pillepalle hat geschrieben: Mi 10 Dez, 2025 09:55 Die Nikon/RED Bildrezepte lassen sich ab heute über die Cloud auf die Kamera laden (ich glaube auf alle Kameras mit Expeed 7 Prozessor). Wenn man nicht in RAW/Log fotografiert/filmt, kann man die als Look direkt ins Footage einbacken. Eine Fertige Backmischung sozusagen... wem's schmeckt 😅



VG
Ja cool, danke für die Info! Hab gleich mal zwei RED Rezepte "gespeichert" und werde sie dann heute Nachmittag auf meine Zf laden. Und wenn ich mich nicht täusche, hatte ich einige Seiten zuvor sogar (als Hoffnung) "prognostiziert", dass Nikon diese Rezepte auch für andere Kameras via Imaging Cloud nachreichen wird.

Mich freut's jedenfalls. :-)
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cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

Dieses Video bietet IMO bisher die beste und vollständigste Anleitung zur guten Belichtung von RED RAW NE mit der Nikon ZR (und deckt sich 100% mit meinen eigenen Erfahrungen):



Deutsche KI-Zusammenfassung:

Die Nikon ZR: Optimale Belichtung für gute Bilder

Die Nikon ZR ist in der Lage, hervorragende Bilder zu erzeugen, aber die perfekte Belichtung mit dieser speziellen Kamera zu erzielen, ist nicht einfach. Dieser Leitfaden behandelt alle wesentlichen Belichtungswerkzeuge, die Nikon zur Verfügung stellt, fortgeschrittene Konzepte im Zusammenhang mit dem RED RAW NE-Codec der Kamera und zusätzliche, von der Community entwickelte Werkzeuge, um Ihre Arbeit zu erleichtern.


ISO und der R3DNE-Codec

Die Nikon ZR bietet zwei wichtige Basis-ISOs, die das geringste Rauschen liefern:
  • 800 ISO: Empfohlen für sehr helle und sonnige Bedingungen.
  • 6400 ISO: Empfohlen, wenn es sehr dunkel ist und wenig Licht vorhanden ist.
Die ZR bietet verschiedene Codecs, wobei der Fokus auf R3DNE liegt (dem von RED erfundenen RAW-Format). Dieser Codec bietet unübertroffene Flexibilität und ermöglicht es dem Benutzer, Einstellungen wie den Weißabgleich und die ISO zu ändern, nachdem der Clip bereits aufgenommen wurde.

Entscheidend ist, dass im R3DNE-Codec das Konzept des durch hohe ISO "eingebrannten" Rauschens nicht vollständig zutrifft, da die ISO als Metadaten (nur Zahlen) angewendet wird und in der Nachbearbeitung geändert werden kann.

Die niedrigere ISO-Frage

Obwohl die ISO nachträglich geändert werden kann, ist es wichtig, welche ISO Sie beim Filmen verwenden. Die ISO in RED-Kameras kann dazu verwendet werden, neu zuzuweisen, wo der Dynamikbereich sitzt, entweder in den Schatten oder in den Lichtern, ohne den gesamten Dynamikbereich zu verändern.
  • Das Senken der ISO (z. B. auf 200, 400 oder 800) verteilt mehr Dynamikbereich nach unten in die Schatten. Dies ist eine kreative Wahl, nützlich für dunkle und stimmungsvolle Szenen.
  • Empfehlung: Bleiben Sie der Einfachheit halber bei den beiden Basis-ISOs (800 und 6400). Sie werden nicht (in Bezug auf das Rauschen) bestraft, wenn Sie die ISO nachträglich senken.
Werkzeuge zur genauen Belichtungsbeurteilung

Die Verwendung von On-Camera-Tools ist entscheidend, denn nichts ist schlimmer, als im Schnitt festzustellen, dass Ihr Filmmaterial geclippt ist.

1. Augenmaß und die View Assist LUT

Die Nikon ZR verfügt über einen großen 4-Zoll-1000-Nit-DCI-P3-Bildschirm, was das "Augenmaß" erleichtert. Die Ansicht auf dem Bildschirm ist jedoch nicht tatsächlich repräsentativ für die Belichtung, die man im Schnitt erhält.
  • Das Problem: Die integrierte Rec. 709 Look-Up Table (LUT) neigt dazu, Lichter auszubrennen, was Kameraleute dazu verleitet, das Bild unter zu belichten, um die Sputzlichter zu erhalten, obwohl diese in Wirklichkeit nie wirklich abgeschnitten (geclippt) waren.
  • Die Lösung: Pastel Neutral LUT: Der Kameramann Sean Boyd hat eine kostenlose "Pastel Neutral" LUT entwickelt, um diesen Fehler zu beheben. Sie bietet eine genauere Monitoring-Ansicht, die besser widergegebene Lichter und ein verbessertes Gesamtbild ermöglicht.
2. Histogramm

Das Histogramm ist ein einfaches Zwei-Achsen-Diagramm, das die Tonwerte eines Bildes misst.
  • X-Achse (von links nach rechts): Schwarztöne bis Weißtöne.
  • Y-Achse: Misst, wie viel von diesem Tonwert erfasst wurde.
  • Beurteilung: Sind die Werte im Histogramm rechts gebündelt, ist das Bild überbelichtet. Sind sie links gebündelt, ist es unterbelichtet. Ein Peak an den äußersten Enden mit einem Tal in der Mitte deutet auf eine kontrastreiche Szene hin.
  • Nachteile: Nicht besonders präzise, und die winzige On-Screen-Version ist noch unpräziser.
3. Waveforms

Waveforms bieten bessere Information und bilden die Tonwertverteilung über das tatsächliche Bild ab.
  • X-Achse (von links nach rechts): Entspricht dem Verlauf von links nach rechts in Ihrem Bildausschnitt.
  • Y-Achse: Eine Messung des Belichtungsprozentsatzes, skaliert von 0 bis 100.
  • Vorteil: Wellenformen werden dem Log-Bild zugeordnet, was bedeutet, dass der Belichtungswert unabhängig von der verwendeten Viewing-LUT unverändert bleibt und somit exakt ist.
  • Nachteile: Das Tool ist klein, von schlechter Qualität und verpixelt.
  • Clipping-Punkt: Der Clipping-Punkt der ZR auf der Waveform liegt bei 75.
4. Zebras

Zebras sind gestreifte Markierungen in Ihrem Bild, die einen bestimmten Tonwert darstellen. Nikons Implementierung ist 8-Bit-korreliert (Schwarz ist 0, Weiß ist 255).
  • Vorteil: Sie sind lokal (direkt im Bild) und schnell, anstatt ein separates Diagramm.
  • Nachteil: Die Zahlen für Mitteltöne und Lichter ändern sich in Abhängigkeit davon:
    • Ob Sie das Bild als Log-Bild oder mit einer Viewing-LUT betrachten.
    • Welche Viewing-LUT verwendet wird (z. B. Nikon 709 vs. Seans LUT).
5. Falschfarben / Log Stops

Das genaueste Werkzeug, das Farben bestimmten Belichtungsstufen zuordnet und präzises Feedback darüber gibt, wie viel Licht vom Hautton des Motivs reflektiert wird.
  • Log Stops (PortKeys Monitor): Ein visuelles Werkzeug, das Farben Log-Stufen zuordnet (halb, eins, zwei, bis zu sechs unter- und überbelichtet).
  • False Color LUT der Firma Cinema Tools: Ein Tool, das zur Überwachung beim Drehe verwendet werden kann, um eine perfekte Belichtung für das Gesicht eines Motivs zu gewährleisten.
Best Practices für die Belichtung der Nikon ZR

Hier sind die besten Praktiken, um eine perfekte Belichtung zu erzielen:
  • Priorisieren Sie, wofür Sie Belichten: In Szenen, in denen die Beleuchtung nicht kontrolliert werden kann, wissen Sie, was am wichtigsten ist (z. B. Hautton), und verstehen Sie, dass an anderer Stelle im Dynamikbereich ein Kompromiss eingegangen werden muss.
  • Vermeiden Sie das Abschneiden (Clipping) der Lichter:
    • Verwenden Sie Waveforms, die bei 75 clippen.
    • Verwenden Sie die Highlight Zebras (Einstellung für hohe Zebras) auf 245, wenn Sie die standardmäßige Nikon 709 Viewing-LUT verwenden, oder auf 230, wenn Sie Seans Pastel Neutral LUT verwenden.
  • Belichten Sie für Hauttöne:
    • Verwenden Sie die Cinema Tools False Color LUT.
    • Alternativ verwenden Sie eine Kombination aus der Waveform (um sicherzustellen, dass Sie die Lichter nicht abschneiden) und den Midtone Zebras (Mitteltön-Zebras), eingestellt auf 110 (wenn Sie Nikons 709 Viewing-LUT verwenden).
  • ISO-Management:
    • Bleiben Sie in 95 % der Aufnahmesituationen bei den Basis-ISOs: 800 und 6400.
    • Filmen Sie so viel wie möglich bei 800.
    • Wenn Sie höher gehen müssen, springen Sie direkt auf 6400 und verwenden Sie ND-Filter, um die gewünschten Belichtung zu erzielen.
    • Denken Sie daran: Sie können die ISO in der Nachbearbeitung jederzeit weiter senken, um das Bild zu korrigieren.
    • Hinweis: Der R3DNE-Codec ist flexibel genug, sodass Sie in der Regel unterbelichten können, anstatt zu überbelichten, um Lichter zu schützen, da Schatten nicht so stark verrauschen wie bei anderen Kamerasystemen.
(Man sieht hier das Problem, dass die meisten internen Belichtungstools der Kamera auf die Bildschirmanzeige kalibriert sind und sich daher ändern, je nachdem welche Anzeigehilfen oder -LUTs man verwendet.)
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