Seit längerem werden wir ja mit neuen KI-Tools regelrecht bombardiert – ChatGPT, Midjourney, DALL-E und wie sie alle heißen.
Wie bei vielen anderen in unserer Branche ist die Content-Erzeugung mittels KI auch bei mir fast Alltag geworden. Sprache, Musik, Videos erstellen zu lassen ist kein Novum mehr.
Und irgendwie fällt auf: Alles, was aus diesen Dingern rauskommt, ist sauber, glatt, brav – fast steril.
Kein Sex, keine nackte Haut, keine echte Gewalt, kein Schweiß, kein Dreck, kein Leben.
Der Grund ist simpel:
Fast alle dieser Systeme kommen aus den USA und unterliegen deren prüden Richtlinien. Da darf bloß nichts zu “anstößig” wirken – also lieber alles rausfiltern, was irgendwie nach Körper, Lust oder Schmerz aussieht. Das geht schon beim Training los, wo ganze Teile menschlicher Kultur einfach gelöscht werden.
Das Tragische daran:
Nacktheit, Sexualität, Gewalt, Schmerz, Macht – das alles ist untrennbar mit Kunst verbunden. Ohne das gäbe es keinen Caravaggio, keinen Egon Schiele, keinen Fassbinder. Selbst Monty Python wäre zu schräg gewesen, um durch die heutigen Filter zu kommen. Und das sagt einiges.
Das eigentlich Gefährliche ist aber: Wenn diese amerikanischen Tools den Markt dominieren,
dann übernehmen wir automatisch auch deren Moralvorstellungen. Kulturell passen wir uns an, ohne es zu merken. Künstlerische Stile, die hier in Europa, Lateinamerika oder Asien tief verwurzelt sind, verkümmern einfach – weil man sie mit den gängigen KIs gar nicht mehr darstellen kann.
So wird KI zur stillen Zensurmaschine: nicht weil jemand sie böse programmiert hat, sondern weil sie die Welt nur noch durch eine amerikanisch gefilterte Linse zeigt.
Und wenn wir das einfach hinnehmen, dann verlieren wir genau das, was Kunst immer ausgemacht hat – Freiheit, Vielfalt und den Mut, zu provozieren.
Die Hoffnung liegt bei offenen, europäischen oder unabhängigen Modellen, wo man wieder selbst entscheiden darf, was Kunst ist – und was einfach nur menschlich.
Und aufhalten kann man den Einzug von KI eh nicht mehr. Also gilt erstmal früher wie heute:
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