Geschäftliche Aspekte der Filmproduktion Forum



Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?



Filmen als Beruf: Hier geht´s um Themen wie: Tarifliches, Kundenkommunikation, Abnahmen und wieviel man für bestimmte Aufträge verlangen kann
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Pianist
Beiträge: 8950

Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Pianist »

Schönen guten Tag!

Es gibt ja in Deutschland Filmtechnik-Vermietbuden, zu deren Geschäftsmodell es gehört, dass sie nicht nur ihre selbst gekaufte Technik vermieten, sondern man dort auch Technik zur Vermietung einbringen kann. Der Mietpreis wird dann beispielsweise brüderlich geteilt. Das machen sowohl Leute, die eigene hochwertige Technik haben und sie nicht permanent selbst nutzen, aber auch Leute, die gezielt und ausschließlich zu diesem Zweck was anschaffen, so wie andere eben Aktien, Fonds oder Eigentumswohnungen kaufen.

Nun frage ich mich: Ist das eine interessante Anlagemöglichkeit? Also nehmen wir mal an, man kauft eine drehfertige Arri Alexa 35, um sie in einen Vermietpark einzubringen. Natürlich muss man sowas vorher mit den betreffenden Vermietfirmen besprechen, um nicht am Bedarf vorbei zu kaufen. Dann muss man hoffen, dass die Mühle in angemessener Zeit so oft draußen ist, dass man die Kohle bald wieder rein hat. Und erst dann beginnt ja eigentlich die Verzinsung, also der wirkliche Verdienst. Der Verkauf am Ende der Nutzungszeit wäre wohl eher ein "Sahnehäubchen".

Nun wird man nie so genau wissen, wie lange sich welche Kamera zu welchem Preis vermieten lässt, und wie oft das dann auch tatsächlich passiert. Und wenn das so ein tolles Geschäftsmodell ist, muss man sich ja auch fragen, warum da überhaupt Platz für Kleininvestoren sein soll. Gehen wir mal davon aus, dass die formalen Aspekte (Versicherung usw.) geregelt sind. Was könnten da noch für Risiken drinstecken? Gefährdet man damit möglicherweise seinen Freiberufler-Status? Vor allem, wenn man die Kamera selbst nie nutzt und sie eben nicht nur in Zeiten eigener Auftragsflaute vermietet... Sozialversicherungsmäßig wäre zumindest Letzteres wohl unkritisch, so habe ich es irgendwo mal bei der KSK gelesen.

Jegliche erhellende Gedanken sind willkommen, bis hin zu "Schnapsidee, Finger weg!"

Es bedankt sich Matthias!
Filmemacher für besondere Aufgaben



Darth Schneider
Beiträge: 23493

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Darth Schneider »

@Pianist
Genau das habe ich mir auch schon mehrmals überlegt, als Geschäftsmodell so zu machen…
Möglich ist das sicher, je nach Standort mehr oder weniger lukrativ.

Aber ich denke die Kamera alleine genügt sehr wahrscheinlich gar nicht.
Dazu kommt zig sehr teures Zubehör, die Pflege von all diesem Zeugs, die korrekte, regelmässige Wartung der Arri Kamera, und nicht zuletzt auch genügend Ersatzteile (falls was kaputt geht, was bestimmt passieren wird) und natürlich das entspreche Know How dafür.
Ohne geht das doch nicht.

Wer etwas mietet geht nicht zwangsläufig sorgfältig damit um….

Mit eine Kamera mit zwei Gläsern einfach kaufen und Vermieten alleine geht das Geschäfts Model jedenfalls denke ich nicht lange reibungslos…
Gruss Boris



Pianist
Beiträge: 8950

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Pianist »

Das ist ja klar, daher geht es ja nicht darum, selbst als Vermieter aufzutreten, sondern die Mühle in einen Vermietpark einzustellen. Die Bude kümmert sich dann um alles, bekommt dafür ja auch die Hälfte ab.

Das Objektivthema würde ich ohnehin aussparen, das wäre ja ein Fass ohne Boden.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Ich würde sagen eher eine Schnapsidee :)

Warum sollte ein Verleiher eine Kamera von Dir vermieten und sich bei entsprechendem Bedarf nicht selber eine weitere holen? Die wissen doch recht gut wie oft bestimmte Teile gemietet werden und kaufen dann entsprechend ein, um den Bedarf an Rentgeräten zu decken. Und mit dem Zubehör hat Darth auch nicht ganz unrecht. Normalerweise haben die auch zu jeder Kamera das entsprechende Zubehör, denn kaum einer mietet nur eine nackte Kamera. Probier's aus und frag' mal an ob die einen Investor für Rentequipment brauchen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Pianist
Beiträge: 8950

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Pianist »

Bei Ufo ist es explizit Teil des Geschäftsmodells...

Matthias
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pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Dann nichts wie hin :)

VG
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Darth Schneider
Beiträge: 23493

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Darth Schneider »

@Pille
Und richtig warten, reparieren und pflegen muss man das zu vermietende, sehr teure Equipment doch auch alles sorgfältig.
Das ist aufwendig.
Gruss Boris



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Erstmal muss die ja 50 oder 100 Mal vermietet werden, bis die Anschaffungskosten wieder drin sind. Sagen wir mal die wird 10 Mal pro Jahr gemietet, dann dauert das schon mal 5 bis 10 Jahre. Und danach verdient man vielleicht was.

VG
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Alex
Beiträge: 1920

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Alex »

Musst dich mal informieren, was für welchen Kurs vermietet wird. Hier in Köln gibt es komplett unterschiedliche Preismodelle wie Tages- oder Wochenpreise. Zudem haben sich viele Verleiher gegenseitig ständig unterboten und bieten ihren Kunden Preisrabatte an, um sie zu binden. Ich weiß, dass es Produktionsfirmen gibt, die über (!) 90% Rabatt bekommen, wenn sie z.B. das komplette Equipment für einen 20-tägigen Spielfilm anmieten. Auch ich bekomme als Stammkunde der seit über 20 Jahren bei den gleichen Verleihern leiht bis zu 70%.
Kann sein, dass bei euch die Preise anders sind, aber hier ist es abenteuerlich.

Trotzdem sagen die Verleiher, dass Kameras wesentlich besser behandelt werden als Licht&Grip und somit mehr/länger Rendite einfahren.
Gefährlich sind immer die "versteckten" Schäden, die bei der Rückgabe nicht direkt auffallen (Wackelkontakte, o.ä.), dann wird es schwierig den Schaden jemandem zuzuweisen.

Ich habe immer wieder Anfragen, meine Sachen zu vermieten, das mache ich nur in Einzelfällen, wenn mind. eine Person dabei ist, der ich "einigermaßen" vertrauen kann.

Ich glaube, man kann mit Verleih schon Geld verdienen, aber es kann ein hartes Business sein.
Und mit dem Verleiher die Einnahmen 50/50 zu teilen, finde ich schon happig, aber das hängt auch davon ab, was er dafür bietet (Wartung/Reparatur/Werbung...)
Zuletzt geändert von Alex am So 04 Jun, 2023 09:11, insgesamt 1-mal geändert.



Bluboy
Beiträge: 5283

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Bluboy »

2000 am Tag - 8000 die Woche

https://www.cineone.tv/produkt/arri-alexa-35/

Aber
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Kriegt man auch für 1.250,-€ am Tag, nur mit Sucher und Objektivadapter. Lohnt sich eben nur wenn die dann auch oft unterwegs ist. Kauft man Body mit Sucher und einem Objektivmount liegt man bei ca. 82.000,-€. Wenn man das dann für 1.250,- €/Tag vermietet muss die 65 mal zum vollen Preis vermietet werden, sofern man die komplette Miete behält (also noch ohne einem Rent etwas abgegeben zu haben). Dann hat man die Kosten wieder eingespielt. Klar, die Kamera wird locker auch die nächsten 10 Jahre noch beliebt sein.

https://www.711rent.com/de/rent/produkt ... 5-body-set

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28127

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Bluboy hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 22:27 2000 am Tag - 8000 die Woche

https://www.cineone.tv/produkt/arri-alexa-35/

Aber
Cine One ist ein guter Laden, hab ich mir damals meine gebrauchte Sony FS700 gekauft.
"Camera doesn´t matter proklamieren immer die, die nicht filmen."



Jott
Beiträge: 22072

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Jott »

„Don‘t be gentle, it‘s a rental!“

Leider ein Spruch voller Wahrheit. Ich würde NIE mein Equipment in den Rentalzirkus geben. Den ganzen Scheiß können nur professionelle Vermieter wegstecken, die ihre Pappenheimer kennen und die Schäden von vornherein einpreisen.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28127

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Wer sein Equipment vermieten möchte, hat den den falschen Beruf.
Wie läuft das denn wenn ich spontan einen Dreh für Morgen reinbekomme und da ist die Cam im Verleih, soll ich mir dann selber eine leihen? :-)
"Camera doesn´t matter proklamieren immer die, die nicht filmen."



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

Jott hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:06 „Don‘t be gentle, it‘s a rental!“

Leider ein Spruch voller Wahrheit. Ich würde NIE mein Equipment in den Rentalzirkus geben. Den ganzen Scheiß können nur professionelle Vermieter wegstecken, die ihre Pappenheimer kennen und die Schäden von vornherein einpreisen.

In einer gewissen Facebookgruppe kommt auch immer wieder die Diskussion über das Vermieten des eigenen Equipments auf. Da wird dann darüber diskutiert wie man bei der Rückgabe normale Gebrauchsspuren abrechnet. Völlig weltfremd.



Pianist
Beiträge: 8950

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Pianist »

klusterdegenerierung hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 11:32 Wer sein Equipment vermieten möchte, hat den den falschen Beruf.
Wie läuft das denn wenn ich spontan einen Dreh für Morgen reinbekomme und da ist die Cam im Verleih, soll ich mir dann selber eine leihen? :-)
Ich drehe ja weiter mit meiner FX 6, ich brauche keine Alexa 35. Es geht wirklich um ein reines Investitionsmodell.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

Für Investition ist das Produkt für Verleih zu komplex, defektanfällig, prüf- und wartungsintensiv.

Geräte von Dritten auf Provisionsbasis zu verleihen kann auch nur für Verleiher interessant sein die selber nichts auf der Naht haben um sich das Equipment selber für den Verleih vorzufinanzieren und über den Verleih zu refinanzieren - Ärger vorprogrammiert.



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von berlin123 »

Pianist hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 18:21 so wie andere eben Aktien, Fonds oder Eigentumswohnungen kaufen.

Nun frage ich mich: Ist das eine interessante Anlagemöglichkeit?
Der Wert von Aktien und Immobilien steigt im Mittel über die Jahre, gebrauchte Digitaltechnik verliert dagegen immer an Wert. Was ist eine aktuelle Alexa in 15 Jahren noch wert?

Von daher ist es eine andere Kalkulation. Ohne eine verlässliche Schätzung wie oft das Gerät pro Jahr vermietet wird und welche Rendite es erwirtschaftet ist es erstmal eine Schnappsidee die Kamera zu diesem Zweck zu kaufen.



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

Über den Sommer einen Fuhrpark billiger Gartengeräte vermieten dürfte sich mehr rechnen.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28127

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Pianist hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 12:08
klusterdegenerierung hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 11:32 Wer sein Equipment vermieten möchte, hat den den falschen Beruf.
Wie läuft das denn wenn ich spontan einen Dreh für Morgen reinbekomme und da ist die Cam im Verleih, soll ich mir dann selber eine leihen? :-)
Ich drehe ja weiter mit meiner FX 6, ich brauche keine Alexa 35. Es geht wirklich um ein reines Investitionsmodell.

Matthias
Ist ja noch beknackter, da kannst Du ja gleich einen Brennholzverleih aufmachen oder eine Pommesschalen Zweitverwertungsfirma gründen.
"Camera doesn´t matter proklamieren immer die, die nicht filmen."



iasi
Beiträge: 28225

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von iasi »

90.000€ Investition stehen 50% vom Umsatz gegenüber.

Die Kamera muss man als Abschreibungsobjekt betrachten.

Rendite will man natürlich auch.
90.000€ in Aktien bringt schon mal allein etwa 3.600€ Dividende bei jährlicher Entnahme.
In 5 Jahren sind das 18.000€
Das wären dann also weitere 36.000€ Verleihumsatz, den du generieren müsstest.

Ohne Kosten wie Versicherung etc. sind wir dann schon mal bei 216.000€ Verleihumsatz in 5 Jahren.
Nur mal so ganz grob über den Daumen gepeilt.

Bei 8000€ pro Woche müsste die Kamera also 6 Wochen pro Jahr vermietet sein.
Bei 1250€ pro Tag wären es 7 Wochen pro Jahr.
Das wird zwar immer noch nicht ganz reichen, ist aber durchaus realistisch.
Und nach 5 Jahren hast du dann eine gebrauchte Alexa 35.



iasi
Beiträge: 28225

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von iasi »

MK hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 12:14 Für Investition ist das Produkt für Verleih zu komplex, defektanfällig, prüf- und wartungsintensiv.

Geräte von Dritten auf Provisionsbasis zu verleihen kann auch nur für Verleiher interessant sein die selber nichts auf der Naht haben um sich das Equipment selber für den Verleih vorzufinanzieren und über den Verleih zu refinanzieren - Ärger vorprogrammiert.
Warum sollte es für einen Verleiher denn keine gute Sache sein, wenn ein "Kapitalgeber" sein "Verleihangebot" erweitert, während er selbst kein eigenes weiteres Kapital investieren muss. Die Rentabilität dürfte für den Verleiher mit der Unternehmesgröße bzw. dem Verleihangebot zunehmen.



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Für den Verleiher ist das schon vorteilhaft. Nur nicht für den Pianisten. Der Verleiher holt sich soviele Alexas für seinen Rent, wie es für ihn wirtschaftlich ist. Und der kennt in der Regel den Markt und die Nachfrage nach ein paar Jahren. Jede weitere Kamera würde nur mäßig gut laufen, denn es kommt selten vor das alle gleichzeitig in Umlauf sind. Und erstmal wird er seine eigenen rausgeben. D.h. die vom Pianisten liegt schon mal überdurchschnittlich viel rum. Da wirst Du von 6 Wochen pro Jahr nur träumen können.

Sobald es rentabel wäre, würde er sich lieber selber eine zusätzliche holen. Wenn er aber einen anderen Dummen findet der das Risiko eingehen möchte ist das natürlich für ihn ein Vorteil. Das sind eben 100.000,-€ Risikokapital. Könnte unter außergewöhnlich günstigen Bedingungen eventuell vorteilhaft sein, ist aber wahrscheinlich nicht.

Ich glaube es war letztes Jahr das Pille (ein großer Rent in Köln) den Laden dicht gemacht hat. Hab' nicht das Gefühl das im Rentbereich goldgräberstimmung herrscht.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
Beiträge: 28225

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 15:19 Für den Verleiher ist das schon vorteilhaft. Nur nicht für den Pianisten. Der Verleiher holt sich soviele Alexas für seinen Rent, wie es für ihn wirtschaftlich ist. Und der kennt in der Regel den Markt und die Nachfrage nach ein paar Jahren. Jede weitere Kamera würde nur mäßig gut laufen, denn es kommt selten vor das alle gleichzeitig in Umlauf sind. Und erstmal wird er seine eigenen rausgeben. D.h. die vom Pianisten liegt schon mal überdurchschnittlich viel rum. Da wirst Du von 6 Wochen pro Jahr nur träumen können.

Sobald es rentabel wäre, würde er sich lieber selber eine zusätzliche holen. Wenn er aber einen anderen Dummen findet der das Risiko eingehen möchte ist das natürlich für ihn ein Vorteil. Das sind eben 100.000,-€ Risikokapital. Könnte unter außergewöhnlich günstigen Bedingungen eventuell vorteilhaft sein, ist aber wahrscheinlich nicht.

VG
Will ein Verleiher seine Kunden an sich binden, muss er die Nachfrage bestmöglich bedienen können.
Bedenkt man, dass ein Kunde wohl eine Kamera zusammen mit all dem anderen notwendigen Equipment leihen möchte, kommt für den Verleiher eine recht ordentliche Investitionssumme zusammen. Er wird den Pianisten also nicht als dumme Melkkuh sondern als willkommenen Investor wahrnehmen.
Statt sein eigenes Kapital in eine weitere Kamera zu binden, kann er in Objektive investieren.



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Nochmal langsam zum mitschreiben... für den Verleiher loht es sich, für den Pianisten nicht. Der Verleiher hat dabei kein Risiko. Wenn die Kamera nicht läuft verdient er eben nichts, hat aber auch nichts investiert. Ins Risiko ist ja jemand anderes gegangen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
Beiträge: 28225

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 15:39 Nochmal langsam zum mitschreiben... für den Verleiher loht es sich, für den Pianisten nicht. Der Verleiher hat dabei kein Risiko. Wenn die Kamera nicht läuft verdient er eben nichts, hat aber auch nichts investiert. Ins Risiko ist ja jemand anderes gegangen.

VG
Der Verleiher geht mit dem Kunden einen Vertrag ein und muss dafür sorgen, dass die Kamera läuft. Es sind Kunden, die der Verleiher verliert - nicht Pianist.
Der Verleiher kann es sich auch nicht leisten, Pianists Alexa in schlechtem Zustand an seine Kunden herauszugeben.

Wenn du mit "Kamera nicht läuft" die Verleihhäufigkeit meinst, dann verliert bei 50:50 der Verleiher ebenso wie der Piantist - und zudem noch die Einnahmen aus dem Verleih von Objektiven etc., die meist im Paket mitverliehen werden.



pillepalle
Beiträge: 10277

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von pillepalle »

Nee, das hast Du nicht verstanden. Der Verleiher kauft nicht die Kamera zur Hälfte. Aber egal, ist ja nicht das erste Mal das wir nicht einer Meinung sind ;)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von berlin123 »

Ohne schätzen zu können wie oft die Kamera tatsächlich verliehen wird kann man das nicht kalkulieren.

Den Vorteil sehe ich auch erstmal beim Verleiher. Er kann damit seine Nachfragespitzen ausgleichen ohne eigenes Kapital zu binden.

Bedeutet aber auch, dass er erstmal seine eigenen Kameras rausgeben wird, weil er bei denen alle Einnahmen behalten kann. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass der 3rd Party Eigentümer auf sehr viele Verleihtage kommt.



Darth Schneider
Beiträge: 23493

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Darth Schneider »

@Pianist
Hol dir doch besser gleich eine 75mm IMAX Kamera, und verleihe die für sehr viel Geld.
Am besten ein Projektor mit dem passendem Kino darum herum gleich dazu, das du natürlich bauen lassen musst…

Wenn schon dann aber richtig..

Arris kriegt man doch schliesslich schon jeder zweiten Grossstadt..;)

Natürlich etwas ironisch gemeint, aber dennoch…
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 28225

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 15:55 Nee, das hast Du nicht verstanden. Der Verleiher kauft nicht die Kamera zur Hälfte. Aber egal, ist ja nicht das erste Mal das wir nicht einer Meinung sind ;)

VG
Das Problem ist, dass du nicht verstehst, dass der Verleiher den direkten Kontakt zum Kunden hat und diesem verpflichtet ist.
Und was du auch nicht verstehst:
Wenn es dem Pianisten nicht gefällt, kann er seine Kamera also sein Kapital auch mal eben Abziehen und sich einen anderen Verleiher suchen.



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 15:08 Warum sollte es für einen Verleiher denn keine gute Sache sein, wenn ein "Kapitalgeber" sein "Verleihangebot" erweitert, während er selbst kein eigenes weiteres Kapital investieren muss.
Ich habe nicht geschrieben dass es für den Verleiher keine gute Sache ist.

Logisch ist aber, dass wenn der "Kapitalgeber" sich mit der Hälfte des Gewinns (nicht des Umsatzes) aus dem Verleih (die sonstigen Kosten die durch das Verleihen beim Verleiher entstehen will der ja auch gedeckt haben) das Gerät refinanzieren will, könnte das der Verleiher ebenso in der Hälfte der Zeit wenn er die Kamera einfach selber kauft und verleiht und dann gehört sie am Ende ihm.

Ergo ist dieses Geschäftsmodell etwas für Verleihfirmen die selber keine Kohle haben das vorzufinanzieren, und Leute die da mitmachen müssen da schon etwas mit dem Klammerbeutel gepudert sein da es da neben der Dauer der Refinanzierung noch viele weitere Reibungspunkte geben kann.

Was ist wenn was einfach so kaputt geht (neben Schäden aus dem Verleih gibt es auch noch schlichtweg Pech, Abnutzung, Verschleiß, etc.).

Lässt sich das Weiterverleihen von Geräten Dritter an Dritte wirklich versichern oder muss man sich dann mal irgendwann streiten weil das eben nicht sauber ist.

Wer haftet wenn das Teil aus Gründen die der Verleiher / Eigentümer zu vertreten hat beim Kunden ausfällt usw.



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 15:52 Der Verleiher kann es sich auch nicht leisten, Pianists Alexa in schlechtem Zustand an seine Kunden herauszugeben.
Und dann repariert und pflegt er die auf eigene Kosten und gibt dem Investor 50% vom Umsatz - ja ne is klar.

Wenn überhaupt vom Gewinn und dann meistens auch noch weniger als 50% weil er zusätzlich noch das unternehmerische Risiko trägt.



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von berlin123 »

MK hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 17:36.

Wenn überhaupt vom Gewinn und dann meistens auch noch weniger als 50% weil er zusätzlich noch das unternehmerische Risiko trägt.
Das trägt der Eigentümer der Alexa aber auch mit seinen investierten 90k.

Dafür müssten manche von uns hier erstmal drei Wochen arbeiten.



Cinemator
Beiträge: 977

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von Cinemator »

Aus meiner Sicht wäre das Geschäftsmodell interessant für Leute, die negative Gewinne machen wollen, um von zu hoher Einkommenssteuer herunter zu kommen.



MK
Beiträge: 4426

Re: Arri Alexa 35 als Vermiet-Geschäftsmodell?

Beitrag von MK »

berlin123 hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 18:39 Das trägt der Eigentümer der Alexa aber auch mit seinen investierten 90k.

Dafür müssten manche von uns hier erstmal drei Wochen arbeiten.
Da hier immer mit Bruttopreisen gerechnet wird sind hier doch sowieso nur Kleinunternehmer unterwegs... ;-)



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