Es wurde hier ja schon viel über das "Wundermittel" Flat Picturestyles berichtet, mit denen man angeblich die Dynamic des Videomaterials verbessern kann.
Zum Vergleich habe ich hier mal "Cine Style" von Technicolor genommen und mit dem Standard Picturestyle der Canon EOS 7 D verglichen. Das interessante sollte aber nicht der direkte Vergleich der beiden Styles sein, (denn die unterscheiden sich unbearbeitet rein optisch wirklich), sondern was man aus dem Bild nach einer Bearbeitung tatsächlich noch rausholen kann.
Das Ergebnis ist für mich ernüchternd. Aber seht selbst: (Kamera Canon EOS 7D. Alle Aufnahmen ohne Grading/bzw ohne Farbkorrektur)
Canon Standard (Highlight überbelichtet)

Cine Style Flat (Highlights überbelichtet)

Hier der überbelichtete Fensterausschnitt in der Vergösserung
Canon Standard

Cine Style

Wie man deutlich sehen kann hat Cine Style die Highlights ab einem bestimmten Level komplett gecrasht! Es gibt praktisch keinen "Übergangsbereich" wie beim Standard Style, wo das Ausbrennen langsam in Weiss übergeht.
Hier dann mal beide Aufnahmen abgeblendet, so dass die Highlights nicht mehr überbelichten. Anschliessend habe ich den scheinbar abgesoffenen dunklen Bereich des Standard Style wieder aufgehellt.
Standard (Highlight abgeblendet/ dunkle Bereiche angehoben)

Cine Style (Highlights abgeblendet)

Mein Fazit: Der flache Picturestyle konnte die Dynamic des Bildes in meinen Augen überhaupt nicht verbessern - im Gegenteil: Überbelichtungen führen in den Grenzbereichen der Highlights zu einem plötzlichen und unnatürlichen Kantenabriss. Alle "Verbesserungen" in den Tiefen liessen sich dagegen auch aus dem Standard Style (z.b. durch Aufellung des Bildes) erreichen.
Die Picturestyles bringen allenfalls bei ohnehin gut ausgeleuchteten Aufnahmen etwas mehr Spielraum für die Farbcorrektur.
Falls jemand da eine Erklärung für hat oder mein Fazit widerlegen möchte/kann...legt los!