Dieses Forum hat mich noch nie enttäuscht, daher wieder ein Hilfeschrei :-)
Von einer Reise zurückgekehrt, haben wir unsere aufgenommenen Interviews mit unserem Camcorder Sony PXW- Z150 angehört und haben leider festgestellt, dass nur anhand dem Kameramonitor und den Kopfhörern ist es sehr schwer, den Ton richtig zu beurteilen. Wir sind draufgekommen, dass die Aufnahmen übersteuert wären, hätten wir in den Einstellungen nicht den Limiter eingeschaltet gehabt. Hätten Sie einen guten Tipp für uns, wie wir vielleicht auch anhand von einem externen Gerät, das Volumen und die gesammte Sounqualität bei einem Interview besser kontrolieren könnten? Natürlich, unser Budget ist begrenzt, aber vielleicht gibt es ja auch für Menschen, wie wir, etwas nützliches…
Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand uns da ein wenig beraten könnte :-)
hat die Kamera keine Pegelanzeige für die Audiospuren? Da kann man für gewöhnlich auch dran sehen, ob die Aufnahme übersteuert und sie dann ggf. niedriger pegeln. Kopfhörer sind eigentlich schon das richtige Werkzeug zum abhören (dafür am besten geschlossene). Normalerweise läßt man sich genug 'Headroom', also pegelt lieber etwas zu niedrig aus (-20dB bis -12dB) damit die Spitzen nicht übersteuern. Mir ist nicht so ganz klar, warum man das nur mit Zusatzgeräten vernünftig hinbekommen soll.
Schließe mich an, wobei ich die Bedeutung eines geeigneten Kopfhörers unterstreichen möchte. Viele Leute benutzen diese Smartphone-Stöpsel, aber bei etwas Umgebungslärm sind die weitgehend nutzlos. So etwas wie der Sennheiser HD 25 sollte es schon sein.
Was ebenfalls hilft: Zwei Mikros benutzen. Eine gerichtete Niere fix an der Kamera und Pegel im entsprechenden Kanal auf Automatik. An den anderen Kanal dann das Interviewmikro mit manueller Aussteuerung. Wenn man letztere vergeigt, gibt es immerhin noch die Chance, dass das "Sicherheitsmikro" an der Kamera den Take gerettet hat. Vergleichsweise gut und günstig: Das NTG2 von Rode.
Zum Limiter: Bei vielen modernen Kameras funktionieren die ganz gut, das müsst ihr einfach mal gründlich testen. Wenn ihr keine störenden Effekte bemerkt: Anschalten! (auch wenn mancher Tonmeister jetzt wahrscheinlich mit den Zähnen knirscht ...)
Last but not least: Es gibt Softwareoptionen, um übersteuerte Clips zu retten, z.B. in Adobe Audition. Manchmal reicht es schon, den "Hard Limiter"-Filter drüberzubügeln.
Ja, geschlossene Kopfhörer verwenden wir auch. Aber trotzdem: auf dem Monitor kann man zwar das Audio einigermassen kontrollieren, aber es ist nicht sehr komfortabel, weil wir uns mehrere bei dem kleinen Monitor drücken. Man muss ja auch das Bild, die Schärfe kontrollieren usw... Es wäre besser, wenn wir ein separates Gerät hätten. Ich habe gehört, dass es eigentlich sehr üblich ist, das Audio separat zu kontrollieren, also nicht auf dem Kameramonitor.
Du kannst den Ton natürlich auf einen separaten Recorder aufnehmen und nacher mit der Audiospur der Kamera synchronisieren. Aber das ändert grundsätzlich nichts an der Art wie man abhört (mit Kopfhörern) und die Pegel kontrolliert. Am besten jemand achtet nur auf den Ton, denn man hört eigentlich ganz gut wenn etwas clippt/übersteuert und hat ja auch noch die visuelle Kontrolle an den Pegeln. Ansonsten das Mikrofonsignal splitten (mit einem Y-KAbel https://www.thomann.de/de/cae_90074_yau ... tkabel.htm ) und ein Dämpfungsglied ( z.B. sowas https://www.thomann.de/de/shure_a15as.htm ) auf der anderen Spur/Stereospur dazwischen stecken. Dann hat man zusätzlich eine Sicherheitsspur mit geringerem Pegel.
Bei EB Teams ja, aber tatsächlich ist es kein Hexenwerk, das allein hinzubekommen - letztlich Übungssache. Was dabei hilft: Vor dem eigentlichen Beginn des Interviews dem Prota ein paar Aufwärmfragen stellen, ziemlich egal was. Das lockert ihn/sie zum einen etwas auf, zum anderen ist es eine gute Gelegenheit, den Ton zu pegeln. In der Regel sprechen die Leute in einem konstanten Lautstärkenbereich, da muss man nicht ständig am Poti drehen.
Wenn ihr aber unbedingt einen externe Tonkontrolle möchtet: Schaut mal in der Bucht nach einem gebrauchten EB-Tonmischer. Klassiker wie das SQN-3 findet man schon für wenige hundert Euro.
Zwar ist immer sinnvoll, den Ton über Kopfhörer zu kontrollieren, leider funktioniert dies in Sachen Lautstärke nicht so gut. Gerade bei den Sprechen merkt man am Set oft gar nicht, wenn diese zu leise oder zu laut werden. Es wurde mi empfohlen die Lautstärke-Aussteuerung immer über ein Levelmeter oder etwas Ähnliches optisch zu kontrollieren.
Du hast sogar zwei separate Mikrofonspuren. Dann reicht auch das oben verlinkte Y-Kabel und Du kannst die beiden Spuren unterschiedlich Pegeln. Auf S109 im Handbuch steht wie man die Audiopegelanzeige einschaltet. Und auf Seite 45, wie man die Mikrofonkanäle einstellt. Sogar ein Routing für den Kopfhörerausgang ist möglich (was Du auf welchem Ohr hörst. Eigentlich geht das mit der Kamera ziemlich gut. Vielleicht mal die ganzen Topfgucker vom Kameradisplay entfernen und nur die Leute darauf schauen lassen, die wirklich technische Aufgaben haben.
Die Kamera hat eine hervorragende Audiosektion mit ebenfalls hervorragendem Limiter, Pegel manuell regelbar, gute Anzeige am Display, Eingangsempfindlichkeit regelbar, sogar die Kopfhörerlautstärke ist regelbar bis hin zu sehr laut, mit freiem Kanalrouting.
Wie man damit nicht klarkommen kann, ist unverständlich. Ein extremer Audiorecorder bietet auch nicht mehr. Daher ein herzhaftes „hä“?
Nebenbei, wenn ich recht informiert bin, erlaubt diese Kamera auch bei Zuspielung eines externen Mikrofontones die unterschiedliche manuelle Pegelung beider Kanäle. Sofern man sich also davon überzeugen lassen kann, Interviewton in Mono aufzunehmen, macht ein externer Mixer nur alles komplizierter statt einfacher.
Man hätte der Smartphone-App für die Kamera ja auch einfach mal ne Aussteuerungskontrolle spendieren können. Aber überall da, wo es mal wirklich sinnvoll und praktisch wird, haben die Japaner ihre typischen Aussetzer...
@Chiara - gute Vorbereitung ist das A und O. Um mehr Tipps zu geben müsste man mehr erfahren über die Umstände bei den Interviews - Anzahl der Beteiligten, Aufgabenverteilung, Aufnahmeverfahren, etc.
Eventuell ist ein abgesetzter kleiner mobiler HDMI-Monitor auch sinnvoll unter solchen Umständen. Er kann auch ruhig ein bißchen größer sein. Sehe frappierend oft Interviews, in denen nur der Hintergrund scharf ist. Da hilft es nicht, wenn noch so viele Leute auf das Camcorderdisplay gucken.
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