slashCAM
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Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von slashCAM »


TV-Mitschnitte sind auf YouTube keine Seltenheit - obwohl sie urheberrechtlich eigentlich illegal sind. Jetzt hat ein Dokumentarfilmer mit Hilfe der AG Dokumentarfilm ger...
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Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen



beiti
Beiträge: 5202

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

Schon erstaunlich, wenn eine rechtliche Selbstverständlichkeit wie das Urheberrecht erst umständlich vor Gericht durchgesetzt werden muss - sogar in einem so eindeutigen Fall wie diesem.

YouTube & Co. sind heute voll von illegal eingestellten Inhalten - und teilweise werden diese auch noch durch die Hintertür legalisiert, z. B. durch finanzielle Beteiligung der Musikrechte-Inhaber. Das hat offenbar zu einem ziemlich verwirrten Rechtsempfinden geführt, wenn es um Urheberrechte geht.
Das ist so ähnlich, wie wenn man in einer Familie von Einbrechern aufwächst: Da kommt man als Kind auch nicht gleich auf die Idee, das Stehlen an sich sei etwas Schlimmes. ;)

Dass juristisch nicht alles so genau genommen wird und manchmal über Rechtsverletzungen hinweggesehen wird, ist ja die eine Sache. Insofern kann ich noch verstehen, wenn ein YouTube-Nutzer es einfach mal drauf ankommen lässt.
Aber eine Firma wie YouTube, die bestimmt ihre fest angestellten Juristen hat, sollte doch wenigstens noch das Recht kennen und in so einem Fall, wo man auf berechtigten Widerspruch stößt, ein Video zurückziehen.
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blickfeld

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von blickfeld »

was ist daran erstaunlich?
hier im forum werden mit stolz werke mit geklauter/nicht lizensierter musik geteilt, auf kommerziellen plattformen eingestellt und wenn die leute auf die illegalität angesprochen werden, reagieren sie aggro. das ist halt das "neue normal".



MrMeeseeks
Beiträge: 2363

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von MrMeeseeks »

blickfeld hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 11:48 was ist daran erstaunlich?
hier im forum werden mit stolz werke mit geklauter/nicht lizensierter musik geteilt, auf kommerziellen plattformen eingestellt und wenn die leute auf die illegalität angesprochen werden, reagieren sie aggro. das ist halt das "neue normal".
Bitte nicht alle User hier in einen Korb werfen nur weil jemand anders kein Rückgrat hat und noch stolz seinen Fehler verteidigt. Normale Leute die selber Dinge "erschaffen" die klauen sich nichts zusammen. Man sollte hier also vom klassischen "Dieb" und "Künstler" unterscheiden. Der eine stibitzt, der andere macht es einfach selbst. Wenn das Talent nicht für letzteres reicht, greift man eben zu Methode Nr1.



iasi
Beiträge: 28626

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von iasi »

Man fragt sich natürlich auch, weshalb manch einer so auf seine Urheberrechte besteht, das letztlich kaum mehr jemand sein Werk sehen kann.

Die Doku wurde schon gesendet und dadurch Einnahmen erzielt.

Die Inder hatten Teil 1 ihre teuersten Produktion in 4k auf Youtube gestellt und mehr als 50 Millionen clicks erreicht. Da sollte sich jeder mal fragen: Warum hatten sie´s gemacht?



handiro
Beiträge: 3259

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von handiro »

Die Sat1 Pro7 Gruppe löscht konsequent und erfolgreich ebenso RTL. Nur die öffis lassen es schleifen, warum wohl?

Ich gratuliere zum Urteil. Youtube/Google haben das Urheberrecht schon genug aufgeweicht.
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Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Alf_300 »



iasi
Beiträge: 28626

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von iasi »

handiro hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 13:34 Die Sat1 Pro7 Gruppe löscht konsequent und erfolgreich ebenso RTL. Nur die öffis lassen es schleifen, warum wohl?

Ich gratuliere zum Urteil. Youtube/Google haben das Urheberrecht schon genug aufgeweicht.
Den Privaten geht es eben nur ums Geld
... das sieht man deren Programm ja auch an.

Man muss sich schon auch fragen, wozu und weshalb man eine Doku oder einen Flm dreht



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

ich will mich nicht pro/contra Urheberrecht aussprechen, weil beide Seiten sehr gute Argumente haben. Ich würde lieber auf die Gesetzliche Grundlage beziehen.
YouTube/Google ist eine Amerikanische Firma die ausschliesslich im Internet veröffentlicht. Nur weil wir das Internet hier in Deutschland auch empfangen können bedeutet das ja noch nicht automatisch das für das Internet auch deutsche Gesetze gelten. Holländisches Radio kann ich auch in Deutschland hören, deswegen gelten für die Holländer noch lange nicht deutsche Gesetze (oder Franzosen, Schweizer, Ösis, Tschechen, Polen, Dänen). Wir haben hier ja genug Ösis und Schweizer, ich bin mir sicher die wissen ihre Gesetze und Souveränität zu schätzen und würden sich verbieten nach Deutschen Gesetzen beurteilt zu werden. "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen" die Zeit ist ja wohl vorbei.

in Amerika gilt allerdings der Copyright Act 107 von 1976. Das ist so ein wischi-waschi Gesetz, genau wie es die Amerikaner mögen. Dem Gesetz folgend kann man so ziemlich alles klauen und auf YouTube veröffendlichen. Ein Video von mir enthält einen ca. 30sec ausschnitt aus "Wallstreet" worauf 20th Century Fox das Video natürlich sofort geblocked hat. Ich habe (freundlich) darauf hingewiesen das sie doch bitte mal meinen Disclaimer lesen sollen und ggf mal ihre Rechtsabteilung zum Thema befragen. Oh wunder, nach ein paar Tagen haben sie es wieder frei gegeben (ich hab natürlich im Video deklariert wem die Rechte daran gehören und wie der Film heist).

Lange rede kurzer Sinn. Welche Gesetze gelten hier? Das Internet ist eine Internationale Veranstaltung. Für Amerikaner (oder alle anderen Nationen) gelten Deutsche Gesetze nicht. Meiner Meinung nach ist die Politik mal gefordert hier entsprechende Gesetze zu schaffen die international gültig sind, das Internet ist ja nicht mehr so ganz taufrisch, binnen 20 Jahren ist es doch zumutbar das die auch mal ihren Job machen, oder einfach mal YouTube in Deutschland abschalten und mit dem entsprechenden Shitstorm leben.
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beiti
Beiträge: 5202

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

handiro hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 13:34 Die Sat1 Pro7 Gruppe löscht konsequent und erfolgreich ebenso RTL. Nur die öffis lassen es schleifen, warum wohl?
Es kommt immer drauf an, welche Rechte sie haben. Komplett eigenproduzierte Sendungen der ÖRs sind eher unproblematisch; die stehen sowieso kostenlos und werbefrei in der Mediathek und können jetzt auch genauso gut noch bei YouTube & Co. veröffentlicht werden, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten (auch wenn das ungefragte Veröffentlichen rein theoretisch trotzdem illegal ist).
Anders sieht es bei Sendungen aus, für die die ÖRs nur begrenzte Ausstrahlungsrechte erworben haben. Das Bereistellen in der Mediathek, Wiederholungen in der Nacht, Zweitverwertung auf Eins Festival etc. müssen da schon eigens vertraglich geregelt werden oder sind manchmal dann auch gar nicht möglich.
Von daher kann man nicht davon ausgehen, das alles aus dem Programm der ÖRs gleichermaschen lasch gehandhabt wird. Im Zweifel klagt ja am Ende auch gar nicht der Sender, sondern der übergeordnete Rechteinhaber.
Alf_300 hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 13:47 Ich darf und zahle im Voraus
https://de.wikipedia.org/wiki/Pauschalabgabe
Das gilt aber nur für Privatkopien, nicht fürs Veröffenlichen.
Peppermintpost hat geschrieben:in Amerika gilt allerdings der Copyright Act 107 von 1976.
Meines Wissens wurde das weltweite Urheberrecht 1995 unter Federführung der WHO ein Stück weit harmonisiert. Die Amerikaner haben immer noch ihre Besonderheiten, aber z. B. ist heute auch in den USA jedes geistige Werk automatisch geschützt. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch Lücken gibt, die das Klauen von Filmen legalisieren.
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Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

@beiti

hier schau


das ist der disclaimer den ich benutze, den auch sehr viele amerikaner benutzen. natürlich hat das Gesetz einschränkungen, aber für YouTube ist es offen genug.
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TonBild
Beiträge: 2070

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von TonBild »

handiro hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 13:34 Die Sat1 Pro7 Gruppe löscht konsequent und erfolgreich ebenso RTL. Nur die öffis lassen es schleifen, warum wohl?
Weil sie durch die illegalen Hochladungen von Ausschnitten des TV-Programms auf YouTube zumindest auch die Leute erreichen, die normales Fernsehen nicht mehr schauen, und natürlich weil ihnen diese Videos finanziell nicht schaden.

Anderseits haben gerade die öffentlichen Sender in ihren Mediatheken oder im Live-Stream auch sehr anspruchsvolle TV-Dokus und andere Filme öffentlich im Internet zugänglich. Auch einige TV-Sendungen werden direkt auf YouTube veröffentlicht.

Im Artikel heißt es:
"Für Filmemacher ist dies eine gute Nachricht, da sie so nicht bei einer Fernsehausstrahlung das Risiko eingehen, dass ihr kompletter Film per YouTube weiterverbreitet wird und durch seine freie Verfügbarkeit im Netz jede weitere Rechteverwertung (und damit Re-Finanzierung) erschwert."

Na, es ist schon häufiger passiert dass Leute erst durch YouTube bekannt wurden. Ob es deshalb in jedem Fall finanziell sinvoll ist, Filme auf YouTube gerichtlich löschen zu lassen, wage ich zu bezweifeln. Denn wenn ein Dokumentarfilm zwar gut ist, aber niemanden bekannt ist, dann kann er auch nicht verkauft werden. Dagegen kann ein bekannter Titel oder ein bekannter Künstler / Filmemacher durch neue Aufträge / Konzerte auch dann Geld verdienen wenn einige seiner Werke illegal veröffentlicht werden. Und es ist ein Trugschluss zu glauben, dass jeder, der ein kostenloses illegales Youtubevideo angeschaut hat die DVD des Dokumentarfilmes gekauft hätte wenn das Video nicht auf Youtube veröffentlicht worden wäre. Es ist im Gegenteil eher so, dass sich viele auch eine DVD oder einen Download kaufen wenn sie eine Musik oder einen (auch illegal hochgeladenen) Film auf YouTube toll fanden. So kann man die vielen illegal hochgeladenen Ausschnitte auch als Werbung für einen bestimmten Künstler oder Filmemacher ansehen. Denn die meisten laden ja etwas hoch was ihnen auch gefällt.

Zum Beispiel das Video Mark Ronson - Uptown Funk ft. Bruno Mars auf

mit aktuell 2.501.467.177 Aufrufen

(Nach http://www.rp-online.de/digitales/inter ... -1.5995321# ist das das Top 4 Toutube-Video.)

wurde erst durch die kommerzielle TV-Sendung Fleur East sings Bruno Mars & Mark Ronson’s Uptown Funk | Live Semi-Final | The X Factor UK 2014 auf

mit aktuell 6.189.606 Aufrufen bekannt.

X Factor in Deutschland wurde von dem zur RTL-Gruppe gehörenden Fernsehsender VOX ausgestrahlt. Ich nehme mal an, dass ev. Ausschnitte aus dieser Sendung auf YouTube auch konsequent gelöscht wurden bzw. werden. In anderen Ländern werden sie dagegen vom Fernsehsender selbst bei YouTube eingestellt und die illegalen Hochladungen anderer werden wohl nicht gelöscht.

In Deutschland wurde diese Sendung eingestellt, in anderen Ländern ist sie noch sehr erfolgreich. Ob das an den illegalen YouTube Hochladungen liegt?
;-)

Also das ist eine zweischneidige Sache.
Zuletzt geändert von TonBild am So 18 Jun, 2017 14:42, insgesamt 3-mal geändert.



beiti
Beiträge: 5202

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

TonBild hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 14:12 Na, es ist schon häufiger passiert dass Leute erst durch YouTube bekannt wurden. Ob es deshalb in jedem Fall finanziell sinvoll ist, Filme auf YouTube gerichtlich löschen zu lassen, wage ich zu bezweifeln.
Das muss natürlich jeder Rechteinhaber für sich abwägen (so wie man auch abwägt, ob man seinen diebischen Nachbarn wegen Hausfriedensbruchs und Apfeldiebstahls anzeigt, da das einerseits ein klarer Rechtsverstoß ist, aber andererseits die gute Nachbarschaft auf Dauer wichtiger sein kann).

Aber wenn, wie im vorliegenden Fall, der Rechteinhaber die Löschung verlangt, muss YouTube dem auch nachkommen.
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dienstag_01
Beiträge: 14501

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von dienstag_01 »

Ich finde es schon einmal wert, darüber nachzudenken, ob öffentlich finanzierter Content nicht per se für immer abrufbar sein sollte. Quasi eine Art Bibliothek. Vielleicht nicht bei Youtube, die damit Geld verdienen ;)



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

wie schon geschrieben, es gibt sehr gute Argumente pro und contra Urheberrecht. Die jetzt einzeln aufzuführen bringt nix, das ist schon oft genug geschehen und da kommt immer ein Unentschieden heraus. MMn ist es zielführender mal zu schauen wem das Urheberrecht am meisten nutzt, und die Antwort ist sehr klar, den grossen Firmen. Das ist nicht nur bei Medien so, sondern bei jeder Art von Urheberrecht. Techniker die etwas erfinden haben das gleiche Problem.

Wenn ihr morgen Ex Machina neu verfilmen würdet und ins Kino bringt bekommt ihr am nächsten Tag eine Klage von Universal die sich gewaschen hat, aber Universal selbst hat die Geschichte ja auch geklaut ohne Urheberrecht Abgaben zu zahlen. Die Geschichte ist über 2000 Jahre alt und wurde von den alten Griechen das erste mal erzählt, natürlich nicht mit Robotern sondern mit einer Frau die aus Ton modelliert wurde, aber die Idee ist die gleiche.

Das Urheberrecht schützt uns kleine Scheisser die eine gute Idee haben nicht im geringsten, das Urheberrecht dient nur dazu das wir von irgend welchen grossen Firmen verklagt werden können, das uns der Spass am Filmemachen vergeht.
Das es natürlich auch einzelfälle gibt wo es anders gelaufen ist, das ist klar und ja sowieso immer so, aber in 99,9999% der Fälle gewinnt David gegen Goliath nunmal nicht.

Wer einen sehr erfolgreichen Film macht, der wird den Erfolg auch zu Geld machen können wenn er will, auch wenn er unmittelbar an dem einen Werk nichts verdient. Die Industrie sucht nach genau den Menschen, ob Hollywood oder Silicon Valley oder ThyssenKrupp.

Wichtiger als das einzelne Produkt ist immer die Marke. Apple ist nicht so wertvoll weil sie so tolle Handys bauen, oder Coke weil sie das beste Zuckerwasser herstellen, sondern weil die Marke so bekannt ist. Für Film gilt das gleiche. Je mehr den Film sehen und einen Daumen hoch geben, desto wertvoller wird er. Ob die Menschen dafür bezahlen oder nicht, das ist zunächst erst einmal zweitrangig. Genau das sehen wir in Hollywood auch täglich, fast alle Regisseure, Kameramenschen, VFX-Butzen, Drehbuchautoren etc haben am anfang ihrer Karriere mal einen Knaller gelandet. Der initialknaller war aber in allen fällen nicht was die Leute reich gemacht hat, sondern das was danach gekommen ist.

George Lucas hat "American Graffiti" gedreht, auch wenn den Film fast jeder kennt, reich geworden ist er mit StarWars.
Steven Spielberg hat "Duell" gedreht, seine erste Villa hat er von ET bezahlt.

Wir Deutschen denken beim Thema Urheberrecht in viel zu kleinen Grenzen. Evtl sollte man es mal als eine Auszeichnung betrachten wenn man beklaut wird, das wäre im Prozess der eigenen Entwicklung sinnvoller. Wenn der Diebstahl finanziell relevant wird, dann kümmern sich die grossen Firmen schon darum.
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handiro
Beiträge: 3259

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von handiro »

Grund für das Verhalten von Googletube ist wohl eher das hier:

https://www.new-media-law.net/rom-abkommen/

https://www.new-media-law.net/wp-conten ... kommen.pdf

Dieses Abkommen haben die USA nicht ratifiziert. Welche 18 Staaten es unterzeichnet haben weiss ich nicht, tippe mal auf D-Ö-Schw-I-F-Sp-
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beiti
Beiträge: 5202

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 15:03 wie schon geschrieben, es gibt sehr gute Argumente pro und contra Urheberrecht.
Gute Argumente contra Urheberrecht kenne ich keine. Streiten kann man allenfalls über die konkrete Umsetzung oder wie beharrlich man im Einzelfall auf sein Recht pochen sollte.
Wenn ihr morgen Ex Machina neu verfilmen würdet und ins Kino bringt bekommt ihr am nächsten Tag eine Klage von Universal die sich gewaschen hat, aber Universal selbst hat die Geschichte ja auch geklaut ohne Urheberrecht Abgaben zu zahlen. Die Geschichte ist über 2000 Jahre alt und wurde von den alten Griechen das erste mal erzählt,
Sinnvollerweise nimmt das Urheberrecht ja Erfindungen aus, deren Erfinder schon lange tot sind. Wenn heute jemand auf Basis der griechischen Sage einen weiteren Film macht, kann ihm Universal gar nichts. Eine Urheberrechtsverletzung ist es erst, wenn man zusätzliche Ideen klaut, die für den Film entwickelt wurden.
Das Urheberrecht schützt uns kleine Scheisser die eine gute Idee haben nicht im geringsten, das Urheberrecht dient nur dazu das wir von irgend welchen grossen Firmen verklagt werden können, das uns der Spass am Filmemachen vergeht.
Das ist kein Problem des Urheberrechts, sondern der Rechtsprechung allgemein. Man muss sich das Prozessieren auch leisten können - schon allein zeitlich (bis die Klage endlich durch ist und man sein Geld kriegt, wären die meisten kleinen Kläger längst pleite).
Wer einen sehr erfolgreichen Film macht, der wird den Erfolg auch zu Geld machen können wenn er will, auch wenn er unmittelbar an dem einen Werk nichts verdient. Die Industrie sucht nach genau den Menschen, ob Hollywood oder Silicon Valley oder ThyssenKrupp.
Aber die alle machen nur Geschäfte, wenn sie das Urheberrecht auf ihrer Seite haben.
Ob die Menschen dafür bezahlen oder nicht, das ist zunächst erst einmal zweitrangig. Genau das sehen wir in Hollywood auch täglich, fast alle Regisseure, Kameramenschen, VFX-Butzen, Drehbuchautoren etc haben am anfang ihrer Karriere mal einen Knaller gelandet. Der initialknaller war aber in allen fällen nicht was die Leute reich gemacht hat, sondern das was danach gekommen ist.
Mag sein. Trotzdem verdanken sie ihren Reichtum am Ende dem Urheberrecht.
Der Rest ist eine Frage von Abwägung und langfristiger Kalkulation - wie so oft im Geschäftsleben. Der Dealer verteilt ja auch erst mal Gratisproben und kassiert erst ab, wenn die Kunden schon abhängig sind. ;)
Evtl sollte man es mal als eine Auszeichnung betrachten wenn man beklaut wird, das wäre im Prozess der eigenen Entwicklung sinnvoller.
Einverstanden. Kann man so machen. Aber das will ich als Urheber selber entscheiden.
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handiro
Beiträge: 3259

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von handiro »

Volle Zustimmung Beiti!

Habs gefunden:

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_p ... _copyright
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iasi
Beiträge: 28626

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von iasi »

Wem Geld so wichtig ist, sollte besser Zimmermann werden - die haben z.Z. sehr gute Auftragslage und verdienen reichlich Geld.

Da macht´s dann auch nichts, wenn das Haus in einer Nebengasse steht und von kaum jemandem gesehen wird.



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

es gibt viele gute argumente, ich nenne mal eins was ich persöhnlich am wichtigsten finde. wenn wir nicht klauen würden würden wir noch in den wald scheissen weil die meisten "erfindungen" ja nur weiterentwicklungen und kombination von bestehenden erfindungen sind. das iPhone ist ja keine wirkliche neue erfindung, es war neu eine gewisse anzahl an erfindungen in einem gehäuse zusammen zu fassen. oder eine digitale kamera, das sind auch ein haufen gute ideen kombiniert und die grossen konzerne verklagen sich ja auch schon seit jahrzehnten gegenseitig. für filme gilt das natürlich genau so, wer hat "gut gegen böse" erfunden? oder "boy meets girl"? das sind alles nur weiterentwicklungen bestehender konzepte. ich bin ja vfx mensch, schau mal wie oft Hitchcock's Vertigo Effekt kopiert wurde oder Matrix Buttet Time, die liste ist endlos.

Was ist in meinem beispiel von Ex Machina die zusätzliche idee die einzigartig ist? das anstatt Ton nun Computer im mittelpunkt stehen? Ton war das Material der damaligen zeit, das material von heute ist silicon. das ist doch keine ernsthaft innovative idee, und selbst wenn, dann ist auch die Idee ja schon 1000 mal vor Ex Machina verfilmt worden. Neu ist an dem Film also nichts, es ist nur die kombination die relativ neu war. selbst die VFX waren geklaut.

das rechtsproblem liegt doch genau wie du es sagst, darin, das finanzstarke gegner durch ihre finanzstärke das system aushebeln. das ist ein systemisches problem das über die rechtslage von Urheberrecht weit hinaus geht. Das Hollywood, Silicon Valley oder ThyssenKrupp nur geschäfte machen wenn sie das Urheberrecht auf ihrer seite haben stimmt nicht. wäre es so würden sie sich nicht alle seit 50 jahren weltweit gegenseitig verklagen.

ich verstehe sehr gut, das du als Urheber, oder jeder Urheber das selbst entscheiden möchte ob sein zeugs geklaut wird oder nicht, oder sagen wir neutraler ob das material entgeldlos genutzt werden kann oder nicht. das ist bei aktuellem urheberrecht natürlich legitim. aber da in der heutigen digitalen welt alles zu jeder zeit kopiert werden kann und es auch praktisch stattfindet muss man ja irgendwie damit umgehen. wir können auch darüber sprechen ob unser himmel in grün besser aussehen würde als in blau, fakt ist aber, egal wie lange wir darüber sprechen und egal auf was wir uns einigen, er wird blau bleiben.

daher meine empfehlung die eigene einstellung zu ändern und die positiven seiten sehen, weil man es sowieso nicht ändern kann. wenn ich ein spiel nicht ändern kann, dann bringt es mir mehr die regeln zu lernen als mich über das spiel aufzuregen. das bedeutet nicht das ich deine position nicht verstehen kann, ich verstehe dich sehr gut, aber wir können es nunmal nicht ändern.
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PrincipeAzzurro
Beiträge: 55

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von PrincipeAzzurro »

Das es hier ÜBERHAUPT eine Debatte zu geben muss, ist an sich schon extrem bedenklich.

Aber leider werden von den meisten hier die Tatsachen komplett verkannt. Und die liegen meist in den Verträgen, die man als Filmemacher mit den Sendern hat (sowohl national oder international). Grundsätzlich gibt es das "BuyOut" der Privaten, die ein wenig (lächerlich wenig) mehr zahlen, dafür alle Rechte für sich beanspruchen und damit alle Wiederholungen abgegolten haben. Und dann gibt's die ÖR in Deutschland und anderswo, wo im Vertrag steht, dass für jede Wiederholung eine bestimmte (auch nicht besonders große) Summe an den Filmemacher geht. So, und jetzt kommt ein schlauer User, nimmt den Film auf, aber anstelle dass er sich den selbst immer weiter anschaut, missbraucht er seine Rechte als ÖR-Gebührenzahler, und stellt einen Film FÜR ALLE auf YouTube. Da schaut der Sender blöd drein, aber eben auch der Filmemacher. Es geht eben NICHT um "ich werde berühmt wenn ich viele Clicks habe" sondern "ich lebe von dem, was ich mache", und wenn's mir geklaut wird, kann ich das irgendwann nicht mehr.

Da gibts kein Wenn und kein Aber und keine Ausreden. Wenn Du kreativ tätig bist und Deine Bilder und Filme zahlen Deine Miete, dann gehst Du selbstverständlich auf die Barrikaden, wenn YouTube sich dumm stellt.

Und an den Deppen "iasi", der weiter oben höhnisch schreibt, dass wir Filmemacher doch lieber "einen richtigen Beruf hätten lernen können wie Zimmermann", weil die Auftragslage dort besser sei: Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank, was ist das für ein spiessiges Geschwätz wie in den 60ern? Du hörst Dich an wie die Großväter, die den jungen Leuten sagten "werd' bloss kein Künstler, lern was anständiges". Denn was steckt hinter Deinem Geschwätz: "Filmemacher arbeiten für lau". Was wir machen, darf ruhig gratis sein, aha. Was wäre denn, wenn ich zu Dir komme und sage, ich will jetzt mit DEINEM Auto fahren, in DEINER Küche kochen, in DEINER Wohnung schlafen oder ganz einfach Dir den Tisch für mich nehmen, den Dein Zimmermann Dir für teures Geld gebaut hat? Fändtse das gut, wäre das ok?

Nee, bei sowas raste ich aus - wenn so ein Schwachsinn ungestraft hier stehen kann, da gibt's keine Diskussion, das ist schlicht unerträgliche Ignoranz, Dummheit, Arroganz und noch vieles mehr, und die muss zumindest als solche gekennzeichnet sein. Erst mal ein wenig mehr Nachdenken als sonst, nicht sofort in die Tasten hauen. Wir sind hier immerhin bei Slashcam, und ein gewisser Anspruch sollte bei so einer Debatte gewahrt werden.

So, und jetzt ist auch wieder gut. Basta.
Dirk van den Berg / OutreMer Film (www.outremerfilm.com)



DenK

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von DenK »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 13:57 ich will mich nicht pro/contra Urheberrecht aussprechen, weil beide Seiten sehr gute Argumente haben. Ich würde lieber auf die Gesetzliche Grundlage beziehen.
YouTube/Google ist eine Amerikanische Firma die ausschliesslich im Internet veröffentlicht. Nur weil wir das Internet hier in Deutschland auch empfangen können bedeutet das ja noch nicht automatisch das für das Internet auch deutsche Gesetze gelten. Holländisches Radio kann ich auch in Deutschland hören, deswegen gelten für die Holländer noch lange nicht deutsche Gesetze (oder Franzosen, Schweizer, Ösis, Tschechen, Polen, Dänen). Wir haben hier ja genug Ösis und Schweizer, ich bin mir sicher die wissen ihre Gesetze und Souveränität zu schätzen und würden sich verbieten nach Deutschen Gesetzen beurteilt zu werden. "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen" die Zeit ist ja wohl vorbei.

in Amerika gilt allerdings der Copyright Act 107 von 1976. Das ist so ein wischi-waschi Gesetz, genau wie es die Amerikaner mögen. Dem Gesetz folgend kann man so ziemlich alles klauen und auf YouTube veröffendlichen. Ein Video von mir enthält einen ca. 30sec ausschnitt aus "Wallstreet" worauf 20th Century Fox das Video natürlich sofort geblocked hat. Ich habe (freundlich) darauf hingewiesen das sie doch bitte mal meinen Disclaimer lesen sollen und ggf mal ihre Rechtsabteilung zum Thema befragen. Oh wunder, nach ein paar Tagen haben sie es wieder frei gegeben (ich hab natürlich im Video deklariert wem die Rechte daran gehören und wie der Film heist).

Lange rede kurzer Sinn. Welche Gesetze gelten hier? Das Internet ist eine Internationale Veranstaltung. Für Amerikaner (oder alle anderen Nationen) gelten Deutsche Gesetze nicht. Meiner Meinung nach ist die Politik mal gefordert hier entsprechende Gesetze zu schaffen die international gültig sind, das Internet ist ja nicht mehr so ganz taufrisch, binnen 20 Jahren ist es doch zumutbar das die auch mal ihren Job machen, oder einfach mal YouTube in Deutschland abschalten und mit dem entsprechenden Shitstorm leben.
Ich dachte YouTube muss sich hier sehr wohl an deutsches Recht halten, weil Sie ihre Inhalte eben auch hier zur Verfügung stellen. Es würde mich nicht wundern wenn Youtube Deutschland sogar eine Subfirma wäre. Deswegen gibt oder gab es ja das berühmte "Dieses Video ist in ihren Land nicht verfügbar" bevor man sich mit der Gema geeignet hat, obwohl das gleiche Video in anderen Ländern verfügbar war. Nur weil eine Firma ihren Sitz im Ausland hat gilt meines Wissens nicht automatisch das jeweilige Landesrecht.

Und zu deinen Film- Und Ideenklau-Gedanken:
Das Urheberrecht und vor allem Verwertungsrecht schützt ein Werk! Bilder, Musik, Text, Kompositionen etc. Du darfst Ausschnitte aus Ex Machina nicht in deinem eigenen Film benutzen, aber du darfst sehr wohl die Idee weiterentwickeln und neu verfilmen (unter anderem Namen wahrscheinlich)
Zuletzt geändert von DenK am So 18 Jun, 2017 18:19, insgesamt 2-mal geändert.



motiongroup

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von motiongroup »

@principe....

Ich wollte mir eure Website ansehen... die ist auf einem iPad nicht zu lesen.. die Texte laufen in den Hintergrund aus.. teilweise schwarz auf schwarz..



iasi
Beiträge: 28626

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von iasi »

PrincipeAzzurro hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 17:55
Und an den Deppen "iasi", der weiter oben höhnisch schreibt, dass wir Filmemacher doch lieber "einen richtigen Beruf hätten lernen können wie Zimmermann", weil die Auftragslage dort besser sei: Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank, was ist das für ein spiessiges Geschwätz wie in den 60ern? Du hörst Dich an wie die Großväter, die den jungen Leuten sagten "werd' bloss kein Künstler, lern was anständiges". Denn was steckt hinter Deinem Geschwätz: "Filmemacher arbeiten für lau". Was wir machen, darf ruhig gratis sein, aha. Was wäre denn, wenn ich zu Dir komme und sage, ich will jetzt mit DEINEM Auto fahren, in DEINER Küche kochen, in DEINER Wohnung schlafen oder ganz einfach Dir den Tisch für mich nehmen, den Dein Zimmermann Dir für teures Geld gebaut hat? Fändtse das gut, wäre das ok?

Nee, bei sowas raste ich aus - wenn so ein Schwachsinn ungestraft hier stehen kann, da gibt's keine Diskussion, das ist schlicht unerträgliche Ignoranz, Dummheit, Arroganz und noch vieles mehr, und die muss zumindest als solche gekennzeichnet sein. Erst mal ein wenig mehr Nachdenken als sonst, nicht sofort in die Tasten hauen. Wir sind hier immerhin bei Slashcam, und ein gewisser Anspruch sollte bei so einer Debatte gewahrt werden.

So, und jetzt ist auch wieder gut. Basta.
Nr.1:
Wenn du den Job für Haus, Auto und tolle Küche machst, dann dreh den Schrott, der eh die TV-Kanäle verstopft. Das ist geistiges Beine-breit-machen. Du willst "Anspruch" - na dann hör mal auf mit diesem rein materiellen Gejammer - wenn´s wirklich nur ums Geld geht, dann dreh Hochzeitsvideos für die Superreichen.
Ne - du bist eben gerade kein Künstler, wenn du so daher redet - denn denen geht es erst in zweiter Linie um Geld.

Nr.2:
Wer schon einen Sendeplatz hatte, sollte sich doch freuen und das Geld einstreichen. Wem es dann aber nur darum geht noch mehr Geld rauszuquetschen, statt Zuschauer zu bekommen, hat nichts mitzuteilen und eben nur hohlen Mist produziert.

Nr.3:
In den 60ern war Film und TV ebenfalls nur noch themenloses, oberflächliches Business, bei dem es ums Geldverdienen ging. Aber es fanden sich dann eben doch Leute, die das Medium auch wieder als Medium nutzen, um etwas auszusagen. Will man etwas aussagen, dann will man eben auch möglichst viele Leute erreichen - und eben nicht nur Geld verdienen.

Nr.4:
Wer so jammert und kollerisch reagiert wie du, macht offensichtlich etwas falsch.

Nr.5:
Wer nur in der Beamtenmentalität gefangen und so eingeschränkt "Verwertung" betrachtet, muss natürlich seine "Bezüge" vor Gericht verteidigen.
Gottchen, da will unser Doku-Filmer also sein Werk nochmal an einen Sender verkaufen? Ja - da ist´s natürlich schrecklich, wenn einige Leute es schon auf Youtube gesehen haben.
Aber wahrscheinlich will er DVDs und Blurays verkaufen - und damit ein Vermögen verdienen.
Dass großes Interesse auf Youtube vielleicht hilfreich sein könnte, kappiert er nicht.



beiti
Beiträge: 5202

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 16:33 es gibt viele gute argumente, ich nenne mal eins was ich persöhnlich am wichtigsten finde. wenn wir nicht klauen würden würden wir noch in den wald scheissen weil die meisten "erfindungen" ja nur weiterentwicklungen und kombination von bestehenden erfindungen sind.
Deswegen unterscheidet das heutige Urheberrecht durchaus zwischen allgemeinen Ideen, die nicht geschützt sind, und konkreten Erfindungen, die schutzwürdig sind. Zum Beispiel die Idee, durch Spritzen von Tintentropfen auf Papier ein Druckbild zu erzeugen, ist noch zu allgemein. Aber wenn man ein konkretes Verfahren dazu entwickelt, ist das geschützt und kann auch patentiert werden.
das iPhone ist ja keine wirkliche neue erfindung, es war neu eine gewisse anzahl an erfindungen in einem gehäuse zusammen zu fassen. oder eine digitale kamera, das sind auch ein haufen gute ideen kombiniert und die grossen konzerne verklagen sich ja auch schon seit jahrzehnten gegenseitig. für filme gilt das natürlich genau so, wer hat "gut gegen böse" erfunden? oder "boy meets girl"? das sind alles nur weiterentwicklungen bestehender konzepte.
Deswegen muss das Urheberrecht klug ausgestaltet sein, und da besteht sicherlich noch Verbesserungsbedarf. Wenn z. B. jemand 1 Sekunde Musiksample benutzt hat, verklagt wird und der Fall unter Juristen so strittig ist, dass er durch alle Instanzen bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht geht, entspricht das nicht der Absicht hinterm Urheberrecht.

Das Urheberrecht abzuschaffen und einfach hinzunehmen, dass jedermann alles kopieren kann, ist aber keinesfalls die Lösung. Die ganze Industriegesellschaft wurde durch den Schutz geistigen Eigentums erst möglich.
Zu Zeiten Mozarts und Goethes, als es noch keine Tonträger gab und der Buchdruck aufwendig war, kam man noch ohne Urheberrecht aus. Wenn da mal jemand ein paar Takte von Mozart genommen und in einem neuen Stück verwurstet hat, konnte Mozart drüber lachen. Aber je mehr technische Kopiermöglichkeiten es gibt, desto wichtiger ist der rechtliche Schutz des Urhebers.

Fraglos ist es manchmal besser für den Urheber, sein Werk großzügig zur Verfügung zu stellen. Fraglos ist ein Urheberrecht, dessen Ausgestaltung noch aus der Vor-Computer-Zeit stammt, an vielen Stellen nachbesserungsbedürftig. Aber daraus zu folgern, das Urheberrecht sei insgesamt unnötig und man solle gleich allen Leuten jede Verwendung gestatten, wäre völlig daneben.

Man darf halt nicht alles, was mit Urheberrecht zu tun hat, in eine Tonne werfen.
Wenn ich z. B. ein Musikstück komponiert habe und jemand anders verwendet fünf Töne daraus weiter, kann ich nach heutigem Recht zumindest versuchen, ihn zu verklagen. Oder ich habe bei einer öffentlichen Veranstaltung gefilmt, wo im Hintergrund ein paar Takte Musik zu hören sind, und ich stelle das Video auf meine Homepage - weshalb ich für die Musiknutzung GEMA bezahlen soll. Sowas finde ich schon aufgrund der Geringfügigkeit lächerlich - wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das ein Problem der Gesetze oder ein Problem der Richter und Anwälte ist, die die Gesetze zu eng auslegen.
Aber angenommen, ich habe ein interessantes Schaubild (Fachartikel, Video, wasauchimmer) erarbeitet und stelle es auf eine Internetseite, mit der ich Werbeeinnahmen erziele. Und jetzt kommt einer, kopiert das Bild auf seine Seite, die bei Google schon etwas höher gelistet ist, und zieht mir dadurch den ganzen Traffic samt Werbeeinnahmen ab. Oder ich habe zwei Jahre lang an einem Roman gearbeitet, biete ihn jetzt bei Amazon Direct Publishing zum Kauf an und jemand mit einem bereits erfolgreichen Kindle-Shop kopiert meinen Roman und verkauft ihn unter eigenem Namen. Da habe ich notfalls bitteschön ein Recht (auch moralisch), ihn zu verklagen.
aber da in der heutigen digitalen welt alles zu jeder zeit kopiert werden kann und es auch praktisch stattfindet muss man ja irgendwie damit umgehen. [...]
daher meine empfehlung die eigene einstellung zu ändern und die positiven seiten sehen, weil man es sowieso nicht ändern kann.
An den Stellen, wo mir kein echter Schaden entsteht, kann ich das machen.

Man muss eben realistisch rechnen. Wenn man z. B. die Berechnungen der Musikindustrie anschaut, wieviel Schaden angeblich durch illegale Downloads entsteht (so als hätte jeder illegaler Downloader sonst das Produkt legal gekauft), kann man sich schon an der Stirn kratzen.

Aber was wäre die Alternative zu einer Form des Urheberrechts?
Illegales Kopieren nicht juristisch verfolgen? Dann wären alle legalen Käufer die Deppen, die für die Illegalen mitbezahlen müssen.
Wirksamere Kopierschutzmechanismen entwickeln? Das bringt aber immer auch praktische Nachteile für die legalen Käufer mit sich, weil die Inhalte dann weniger universell nutzbar sind.
Urheberrecht ganz streichen? Dann verdient niemand mehr an geistigem Eigentum, was ganze kreative Branchen lahmlegt, aber auch große Teile der Industrie.

Man kann ja darüber streiten, auf welchem Weg der Kreative für seine Arbeit am besten an Geld kommen soll (Einzellizenzen, Flatrates etc.). Aber wenn das Urheberrecht ersatzlos wegfällt, fehlt für sämliche Verdienstmöglichkeiten die Grundlage.
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Peppermintpost
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

@Denk

dein Beispiel mit der Gema und YouTube ist klasse. Also YouTube USA muss sich natürlich kein stück an Deutsches Recht halten. Bei YouTube Deutschland sieht das natürlich anders aus. Die Frage ist natürlich wie die Verträge zwischen YouTube USA und Deutschland aussehen. Wir wissen es nicht, aber wenn sie nicht total bescheuert sind (und davon ist auszugehen), dann liegen die Rechte kompl in den USA. YouTube Deutschland dient nur dazu Werbung anzunehmen und Gewinne auszuschütten, was mit den Rechten natürlich erstnal nichts zu tuen hat.

Hat mal jemand so einen YouTube Vertrag tatsächlich gelesen den wir immer nur mit "OK" wegklicken? Geben wir die Senderechte an YouTube GMBH oder an YouTube Corp. ab?

Wie auch immer - also YouTube USA ist Deutsches Recht egal, aber Deutschland muss natürlich einer Austrahlung von YT USA in D nicht zustimmen und könnte es easy abschalten, kein problem. Genau da setzt dieses Gema Schild von YT an. Wenn sich jemand beschwert, das es sich um copyright Material handelt, dann sperrt YT das in Deutschland. NICHT DIE GEMA! Die Kiste ist also freiwillig. Die Gema hatte sich ja auch über die Schilder beschwert, weil sie es halt genau NICHT sind die den Inhalt sperren. Inzwischen gibts die schilder auch nicht mehr. Da steht nur noch - ist in Deutschland nicht zugelassen, weil YT sich mit der Gema inzwischen geeinigt hat.
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von DenK »

Wenn sich YouTube "kein Stück" an deutsches Recht halten muss, warum sollten Sie sich dann überhaupt mit der Gema einigen? Oder gemeldete Videos sperren? Oder Videos mit Hakenkreuzen löschen, was in den USA ja garnicht verboten ist?

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Das Urteil kommt aus Leipzig, nicht den USA.



Peppermintpost
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

@ beiti

ja, ich finde du hast ein paar gute Argumente, die ich auch allesamt nachvollziehen kann und denen ich auch zustimme. du beschreibst zwar kleinigkeiten über denn sinn von Urheberrecht falsch, aber das ist zunächst mal egal.

deine beiden wichtigsten Argumente sind das moralische recht und du schreibst über die kompliziertheit der gesetze. ich stimme dir 100% zu, ohne wenn und aber, die frage ist jedoch ob nicht unser kompl. urheberrecht ein scheiss ist und die abrechnung sowieso.

daraus sollte man aber natürlich nicht ableiten wir schaffen das urheberrecht ab und gehen zurück in den wilden westen wo man bei meinungsverschiedenheiten den Colt zieht. Ich bin ausdrücklich nicht für Anarchie! Ich bin allerdings schon der Meinung das Kunst, Kultur und Wissen öffendliches Eigentum sind, das man es weiter verbreiten muss oder darf und das das im einzelnen kostenlos seinen muss.
Ich denke grundsätzlich wirst du mir da auch zustimmen, die frage die also offen bleibt ist jetzt lediglich, wie bezahlen wir das? Die günstigste Lösung ist natürlich das zu klauen, aber ich gehe mal davon aus das die meisten Diebstahl nicht unbedingt als erstrebenswertes Ziel betrachten, das tue ich auch nicht. Deswegen kann es nur auf eine Flatrate hinaus laufen. Wir bezahlen an einen zentralen Ort, und von da aus werden die Gewinne nach Zugriffszahlen ausgeschüttet.

Einige Medien Vertreter beschreiben das immer als nicht durchfürbar, wundersamerweise findet aber genau dieses System in der Wissenschaft genau so statt. Wenn es also darum geht, das wir Steuerzahler wissenschaftliche Entwicklungen bezahlen die dann aber natürlich von der Industrie geklaut werden, dann beschwert sich natürlich keiner. Die Amerikaner haben milliarden gezahlt für ihren Film von Man auf dem Mond, da ist eine menge forschung betrieben worden, ich glaube an den ganzen patenten die daraus herforgegangen sind haben die aber keine beteiligung bekommen. die wissenschaft arbeitet weitestgehend nach dem flatrate prinzip, es sei denn gewinne sind unmittelbar absehbar, dann, aber auch nur dann wird forschung privatisiert.

und genau das ist das problem, die richtung von geld und leistung ist immer eine einbahnstrasse, von unten nach oben geht immer, andersrum geht das nie. andersrum ist man immer ein spinner.

warum zahlen wir nicht alle 200 euro im jahr und das wird dann nach zuschauern aufgeteilt? von den 200 können wir ja auch einen teil in hardware verpacken, also z.b. ein computer kostet 20€ mehr als copyright abgabe, oder ein radio, oder ein fernseher. Das wäre absolut kein problem, jeder kontent schaffende bekommt sein geld und gleichzeitig darf jeder alles benutzen.
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

DenK hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:12 Wenn sich YouTube "kein Stück" an deutsches Recht halten muss, warum sollten Sie sich dann überhaupt mit der Gema einigen? Oder gemeldete Videos sperren? Oder Videos mit Hakenkreuzen löschen, was in den USA ja garnicht verboten ist?

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Das Urteil kommt aus Leipzig, nicht den USA.
weil YouTube sonst abgeschaltet wird. VW muss in den USA auch keine Milliarden bezahlen, die können auch sagen "fickt euch ins knie" aber dann können sie auch keine VW mehr in den USA verkaufen. Das ist auf freiwilliger basis, quasi die abwägung des geringeren übels.
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von DenK »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:35
DenK hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:12 Wenn sich YouTube "kein Stück" an deutsches Recht halten muss, warum sollten Sie sich dann überhaupt mit der Gema einigen? Oder gemeldete Videos sperren? Oder Videos mit Hakenkreuzen löschen, was in den USA ja garnicht verboten ist?

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Das Urteil kommt aus Leipzig, nicht den USA.
weil YouTube sonst abgeschaltet wird. VW muss in den USA auch keine Milliarden bezahlen, die können auch sagen "fickt euch ins knie" aber dann können sie auch keine VW mehr in den USA verkaufen. Das ist auf freiwilliger basis, quasi die abwägung des geringeren übels.
Ok, ob sie nun müssen oder es freiwillig tun kommt ja aufs selbe raus: Youtube hält sich an deutsches Recht.

Wer seine Dienste weiterhin hier anbieten will, muss sich also an deutsches Recht halten. Diese Erkenntnis ist ziemlich trivial.



blickfeld

Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von blickfeld »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:35
DenK hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:12 Wenn sich YouTube "kein Stück" an deutsches Recht halten muss, warum sollten Sie sich dann überhaupt mit der Gema einigen? Oder gemeldete Videos sperren? Oder Videos mit Hakenkreuzen löschen, was in den USA ja garnicht verboten ist?

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Das Urteil kommt aus Leipzig, nicht den USA.
weil YouTube sonst abgeschaltet wird. VW muss in den USA auch keine Milliarden bezahlen, die können auch sagen "fickt euch ins knie" aber dann können sie auch keine VW mehr in den USA verkaufen. Das ist auf freiwilliger basis, quasi die abwägung des geringeren übels.
sorry, leider ist das nicht so. genauso wie microsoft damals auch die strafe an die eu zahlen müsste wegen den browsern. recht ist komplizierter als fick dich ins knie.



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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

DenK hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:39
Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:35

weil YouTube sonst abgeschaltet wird. VW muss in den USA auch keine Milliarden bezahlen, die können auch sagen "fickt euch ins knie" aber dann können sie auch keine VW mehr in den USA verkaufen. Das ist auf freiwilliger basis, quasi die abwägung des geringeren übels.
Ok, ob sie nun müssen oder es freiwillig tun kommt ja aufs selbe raus: Youtube hält sich an deutsches Recht.

Wer seine Dienste weiterhin hier anbieten will, muss sich also an deutsches Recht halten. Diese Erkenntnis ist ziemlich trivial.
nein ist es nicht, weil YouTube sich ja konsequent NICHT!!! an Deutsches Recht hält. Ab und zu kommt dann mal einer und reicht Klage ein und dann zieht YT auch schön vor Gericht, obwohl sie ja wissen das es nicht konform mit Deutschem Recht ist und sie wissen auch das sie verlieren werden, das ist aber egal weil halt nur ein winziger prozentsatz diesen Klageweg beschreitet und dann auch nur einzelne Videos aussortiert werden, was bei millionen von täglichen uploads statistisch egal ist. wichtig ist, das YT nicht einfach so löscht und damit eine klare Botschaft sendet, und die heist "verklagt uns doch". Kritisch wird es für YT erst wenn jemand gegen das komplette Geschäftsmodell klagt, und das passiert nicht. Wenn ich einen Tatort hoch lade und die ARD verklagt mich, dann bekommen sie hier in Deutschland recht, wenn ich es aber deklariere als Kulturupdate für exil Deutsche, dann wird es in Deutschland gesperrt bleibt aber sonst weiterhin abrufbar.
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von DenK »

Wenn irgendwo auf YouTube dein Content verwendet wird ist es in der Regel das einfachste der Welt das fremde Video sperren zu lassen. Man kann sogar fremde Videos für sich selbst monetarisieren.
Normalerweise richtet sich die Kritik an YouTube daran, dass sie zu schnell sperren und nicht genug prüfen wem die Rechte wirklich gehören.
Warum das jetzt gerade in so einem offensichtlichen Fall anders ist ist mir Ei Rätsel. Vielleicht wollten Sie einen Präzedenzfall schaffen??

Oder was meinst du konkret damit dass sich YouTube konsequent nicht an deutsches Recht hält?



Peppermintpost
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von Peppermintpost »

DenK hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 20:00
Oder was meinst du konkret damit dass sich YouTube konsequent nicht an deutsches Recht hält?
ich meine das YT videos voll sind von Material für das der Veröffendlicher keine Rechte hat. schau dir meine Videos an. Mal abgesehen von den Video Sequenzen sind natürlich auch alle Photos die ich benutze einfach von Google herunter geladen. damit dürfte das garnicht veröffendlicht werden. Von dieser Art Videos läuft YT über. wenn du die alle sperren würdest wäre vermutlich mehr als 50% allen YT Kontents verschwunden. Aber selbst wenn ich von Amerikanischem Recht ausgehe und meinem eingangs erwähntem Artikel 107, dann darf ich das alles zwar benutzen, aber nur für unkommerzielle zwecke. aber auch das ist YT egal. YT will das ich mein Zeugs monetarisiere weil YT nur dann auch selbst daran verdient, also ist denen alles egal, weil sie genau wissen, das es zu einer massiven Klage die das ganze System mal in Frage stellt nie kommen wird. Betrug und Diebstahl ist da einfach das Geschäftsmodell, und wir finden es ja geil, deswegen muss es eine Flatrate und ein kompl. neues Urheberrecht geben.
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beiti
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Re: Filmer-Klage erfolgreich: YouTube muß TV-Doku-Mitschnitt löschen

Beitrag von beiti »

Peppermintpost hat geschrieben: So 18 Jun, 2017 19:32 Deswegen kann es nur auf eine Flatrate hinaus laufen. Wir bezahlen an einen zentralen Ort, und von da aus werden die Gewinne nach Zugriffszahlen ausgeschüttet. [...] warum zahlen wir nicht alle 200 euro im jahr und das wird dann nach zuschauern aufgeteilt?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sowas in dieser allumfassenden Art funktioniert.
Es fängt ja schon damit an, den Betrag festzulegen. Man könnte als Einzelner dann nicht mehr entscheiden, wieviel man für Kultur/Kunst ausgibt. Ist der Betrag zu gering, reicht es in der Verteilung hinten und vorne nicht. Ist der Betrag höher, mehren sich die Klagen von Wenigverdienern.

Meine Vorstellung geht eher in die Richtung, praktikable Micro-Abrechnungssysteme zu entwickeln - also wo man für jede tatsächliche Nutzung einen Kleckerbetrag bezahlt. Das kann dann auch meinetwegen noch sozial unterschieden werden, z. B. mit Ermäßigungen für Schüler, Studenten und Hartz-4-Empfänger. Je mehr legale Nutzung es gibt, desto geringer können die Einzelpreise werden. Davon haben sowohl die Konsumenten als auch die Anbieter was.
Natürlich bedarf das irgendeiner Art von Kopierschutz, der dann auch wieder geknackt werden kann. Aber ich glaube daran, dass die Leute durchaus ein Bezahlsystem akzeptieren würden, das bequem zu nutzen ist und ihnen nicht zu viel Geld aus der Tasche zieht. Wenn der legale Download relativ billig und zudem nur einen Mausklick oder eine Touch-Geste entfernt ist, interessieren sich nur noch die Wenigsten für illegale Alternativen. Dass die Umstellung in der Musikindustrie einst so schiefgelaufen ist, lag ja auch am fehlenden legalen Angebot.
Im Augenblick gibt es zu viele Anbieter mit jeweils eigenem Bezahlsystem und teilweise eigenem Kopierschutz-Ökosystem. Ich müsste mich gleich bei mehreren anmelden, um Zugriff auf das ganze Angebot zu haben.
Die Preise für Inhalte sind teilweise noch absurd hoch (z. B. Video-Download zum Preis einer Kauf DVD, oder E-Books für 80 % des Preises der gedruckten Ausgabe). Günstiger kommt man mit Flatrates weg, aber ein fester monatlicher Betrag (der ja doch nur für den einen Anbieter gilt) ist auch nicht jedermanns Sache.
Und trotzdem sieht man in so manchem Angebot (z. B. Amazon), wie es funktionieren könnte. Jetzt müssten wir das nur noch so hinkriegen, dass es firmenübergreifend funktioniert.

Was ich übrigens für ein Auslaufmodell halte, ist die Werbefinanzierung. Die Werbung hat so überhand genommen, dass heute Werbeblocker kaum noch zu vermeiden sind - was das Geschäftsmodell natürlich langfristig zunichte macht.
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