Es gibt genügend Regisseure und auch Kameraleute, die vorhandenes Licht bevorzugen bzw. nur Lichtquellen wollen, die auch im Bild zu sehen sein können - z.B. Kubrick oder von Trier.
Gerade habe ich gelesen, dass Robby Müllers Credo war: "Möglichst wenig Equipment".
Nur wenige Schauspieler lassen sich von Lampe und Beleuchtung nicht beeinflussen. Die ganze Technik schränkt sie zudem auch oft ein.
Wobei man natürlich immer daran denken sollte, dass es eben ein gewisses Maß an Licht braucht. Kerzenlicht - es gab da mal einen Versuch, bei dem ein Zimmer eines Fürstenpalastes wie in alten Zeiten nur mit Kerzen beleuchtet wurde. Das war schon enorm dunkel. Und seit Kubricks Versuch in "Barry Lyndon" haben es wohl auch nur noch sehr wenige genutzt.
Bei Kerzenlicht ist man absolut am Limit.
Interessant auch was Roger Deakins über Innen- und Außendrehs bzgl. DOF schreibt:
http://www.rogerdeakins.com/forum2/view ... 527561dad3
Available Light ist zudem so eine Sache. Hat man beim Außendreh genügend Licht und beherrschbare Kontraste, ist das was feines. Hat man jedoch einen großen Saal mit großen Fensterflächen in alle Richtungen und starkem Lichtabfall zur Saalmitte hin, wird es mehr als schwierig. Zumal, wenn Totalen und Fahrten gewünscht werden.
Und dann ist da natürlich die Konstanz, die man bei Available Light nicht hat. Wenn sich immer wieder Wolken vor die Sonne schieben, die Schatten länger werden, die Farbtemperatur wechselt, ... Eine Szene, die man an einem Tag drehen will, kann dann sehr schnell zur großen Herausforderung werden.
Oder eine größere Szene beginnt man an einem sonnigen Tag - und der nächste Drehtag bietet trübe Wolken.
Andererseits bietet Available Light eben oft auch Bilder, die man auch mit der besten und aufwändigsten Beleuchtung nicht zustande bekommt.