TomStg hat geschrieben:fmgraphix hat geschrieben:Optimale Droptime = 2,5 - 3 Sekunden
Eine optimale droptime gibt es nicht - allenfalls gibt es Orientierungswerte. Je länger die droptime, desto sensibler ist das System - je kürzer, desto träger verhält sich das System.
Neben der konkreten Kamera (Form, Gewicht) kommt es sehr auf die anstehenden Aufnahmen an: beim Filmen ausschliesslich in der Horizontalen ist eher eine kürzere droptime sinnvoll, um die Kamera träger reagieren zu lassen. Zum vertikalen Schwenken ist eher eine längere droptime nützlich, um die Kamera leichter auslenken zu können. Ausserdem gibt es persönliche Vorlieben für das Systemverhalten.
DAS hist wohl eine der Schlüsselerkenntnisse, und sicherlich für den Einsteiger wie mich relevant.
TomStg hat geschrieben:
Und das wichtigste: wir reden hier über das statische Gleichgewicht - dh die Reaktion auf das Auslenken um die Querachse. Wichtig für eine ruhige Kamera bei schnellen Richtungsänderungen ist aber das dynamische Gleichgewicht - dh das Verhalten des Systems, wenn die Kamera um die Hochachse rotiert. Das statische Gleichgewicht lässt sich fast immer mit etwas Geduld sauber einstellen. Das dynamische Gleichgewicht - also das Beseitigen des Taumelns beim Drehen um die Hochachse- ist eine Wissenschaft, die eigentlich nie völlig gelingt.
Pflichtlektüre für jeden SteadyCam-Operator:
http://www.buecher.de/shop/englische-bu ... /35759530/
Tom
Ich vermisse etwa für mein Glidecam gute Anleitungen im Netz, wie man das dynamische Gleichgewicht einstellt. Da geht ja zum Glidecam der Hinweis um, dass man nur symetrisch bleiben müsse, und dann hätte man das dynamische Gleichgewicht. Ein Märchen...
... aber wenigstens gibt es im Netz auch gute, allgemeine Anleitungen wie man das dynamische Gleichgewicht allgemein erreicht (dynamic primer von Jerry Holway). Damit kommt man schon halbwegs hin.
Ein wenig enttäuschen fand ich das oben zitierte Buch, auch wenn es nichts Anderes gibt. Einige wirklich wichtige Teile fehlen da meines Erachtens, oder ich bin zu blöd sie daraus zu verstehen.
Auf jeden Fall ist es mir mit dem dynamic primer sowohl für ein Zolinger Stativ wie auch für das Glidecam HD4000 gelungen, das dynamische Gleichgewicht zu erwischen. Nur dass es das Zolinger aufgrund mangelnder mechanischer Stabiliät nicht hält sondern sich verstellt. :( Das Glidecam ist da besser.
Und das ist mein Punkt: die ganzen "China-Nachbauten" bringen es leider sehr oft nicht. Da ist die mechanische Ausführung oft derart schlecht, dass man sich beim Einstellen ärgert - oder die Sache die Einstellungen gar nicht hält. Beides ist ziemlich mühsam - daher: Hände weg davon, vor allem als Einsteiger. Wenn es nicht geht weiß man nämlich nicht,ob es am eigenen Lernprozess liegt (der ist steil und heftig). Oder ob es das Teil einfach nicht bringt.
Die Sache dürfte erst mit etablierter Markenware wie etwa dem Glidecam halbwegs sinnvoll losgehen - auch wenn ich mich gerne eines Besseren belehren lasse. :)