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Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
Antworten
WideScreen
Beiträge: 569

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von WideScreen »

EThie hat geschrieben:Wenn ich mir das so durchlese, was hier so geschrieben wird, gewinne ich den Eindruck, keiner weiss so recht, was ein Amateurfilmer ist.
Ein Amateur (französisch, von lateinisch amator „Liebhaber“) ist eine Person, die – im Gegensatz zum Profi – eine Tätigkeit aus Liebhaberei ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen bzw. Geld für seine Leistung zu erhalten.

Der Begriff sagt wenig über die Sachkenntnis von Amateuren aus, die durchaus professionelles Niveau haben kann. Aus diesem Grund wird zur Beschreibung einer zwar als Amateur ausgeübten aber dennoch als professionell anzusehenden Leistung häufig der Begriff der „Semi-Professionalität“ verwendet.
"Klingt komisch, ist aber so!"



EThie
Beiträge: 151

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von EThie »

Du bestätigst mit deiner Antwort meine Kritik. Ich versuch's mal so zu erklären: Ein Haus läßt sich als umschlossener Raum mit Dach beschreiben = wissenschaftliche Definition. Aber erst was drin ist, Einrichtung, Blumen usw. machen es zum Heim = Ausarbeitung der Definition. Oder etwas intimer: Es gibt Menschen, die fragen ihre Frau: Na, wie war ich? Sie antwortet: Wie soll ich das nach einer Minute schon wissen? Und es gibt andere, die fragen nicht, aber die Frau kuschelt sich nachher schön an ihn. Beides sind Liebhaber, also Amateure. Den letzteren als Semiprofi zu bezeichnen, passt da nicht ganz so, zugegeben.

Eine Frage an den Threadersteller: Warum möchtest Du die Amateurfilmer nicht verstehen? Oder war gemeint (aber verstehen möchte)

Gruß
Edmund



domain
Beiträge: 11062

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von domain »

Bei Amateuren gibt es m.E. eigentlich nur drei Hauptanliegen, bzw. Intentionen.

Auf der ersten Stufe machen sie Privatvideos mit zumindest dem Anspruch, dass eingeladene Zuseher nicht seekrank werden und ev. auch die nächtse Einladung annehmen. Der Schwerpunkt liegt dabei meist auf der Dokumentation von privaten Ereignissen, die aber ziemlich nerven können, wenn sie einen nicht persönlich betreffen.

Danach gibt es die zweite Stufe die mehr nach außen dringen wollenden exhibitionistischen Amateure (ev. über Youtube etc.) , die überzeugt sind, dass ihre schwachen Produkte auch andere schwache Nichtkönner interessieren.

Danach gibt es die dritte Stufe der zum Profi aufrücken und Geld verdienen wollenden Amateure und da gibt es in der Tat seltene Glücksfälle für unser Auge und für unsere Seele.
Diese Amateure verstehen u.U. etwas von berührenden Geschichten, von Licht und Kadrage, von Kameratechnik, kurz vom Handwerk und sie quatschen nicht dauernd von einem formalen Filmlook.
Zuletzt geändert von domain am Fr 19 Jun, 2009 20:59, insgesamt 1-mal geändert.



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Der Lutz meint es nur gut. Man muss aber sagen, das trifft auf jede Branche dieser Welt zu. Ich kann beim Tennis auch mit einem Holzschläger spielen. Da kommt dann der Tennislehrer und fragt sich, wieso man nicht einen modernen Schläger kauft, sich gescheite Schuhe kauft, keine Tennissocken hat und kein Schweißband, und wieso man sich keine Tennisstunden nimmt um das Spiel anständig zu lernen. Dabei hat der mit dem Holzschläger total viel Spaß mit Tennis auch ohne, dass er sich wie ein Profi einkleidet.

Mir geht es doch wie vielen einfach nur aus Spaß an der Kunst. Aber es gibt immer wieder solche Tennisspieler die wie Profis aussehen und dem mit dem Holzschläger auf unverschämte Art ins Gesicht spucken weil sie meinen, es wäre ihr Tennisplatz. Damit meine ich aber nicht Lutz, der ist ja der Lehrer.



domain
Beiträge: 11062

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von domain »

Ja natürlich meint es Lutz gut mit uns und deswegen empfiehlt er auch einen der Sponsoren für bestimmte Lernvideos in Punkto Licht. Das hat er schon mal ganz klar geäußert, genauso wie WoWu mit seinen Hinweisen auf sein sicher sehr informatives Buch.

Finde ich alles legitim und auch die PR dafür, würde ich genauso machen, denn sowas muss man erst mal zusammenbringen und dann kann man auch stolz darauf sein.
Im Grunde profitieren wir in Folge alle davon, der Verfasser und auch die lernen Wollenden, das ist das Wesen einer funktional arbeitsteiligen Wirtschaft, wo sich keiner dafür schämen muss, dass er z.B. mit Lehr- und Lernvideos, also kurz mit Leistungen ev. auch etwas verdienen möchte.

In den USA sagt man anerkenndend: "nice book" oder "nice video" und hegt nicht die geringste Missgunst, sondern hat eher wohlwollende Anerkennung dafür übrig.
Nicht so in unserer Neidgesellschaft.



joerg
Beiträge: 423

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von joerg »

Amateure wollen ganz einfach, auch in Youtube und Co. vertreten sein, also heißt es, wenn das Geld für einen Camcorder nicht reicht, schlechte Aufnahmen mit dem Handy zu Drehen, diese direkt Ungeschnitten in das Internet stellen.

Dann wollen Amateure zeigen, was die für tolle "Filmemacher" sind, kaufen eine Aiptek und Filmen einen Ausflug vom Männertag, wie ich vergangens in Youtube gefunden habe, auch wenn dabei kein Sinn ist.

Amateurschauspieler wollen auch, bei Euch in studentischen Filmen mitspielen, in Nebenrollen, wenn Ihr die nicht in Eurer Team lasst, Drehen die jeden "Scheiß" und stellen diesen in das Internet.

Wozu habe ich mir eigentlich die Bauscheinwerfer gekauft, mache ich mein Deckenlicht an, 5 Energielampen a 15 Watt, reicht diese Beleuchtung schon im Wohnzimmer.

Aber, es sind nicht alle Amateure Schlecht. Inzwischen bekomme ich Bewerbungen von zahlreichen Möchtegerns aus Ganz-Deutschland, die nur die ein-/mehrmalige Chance als Schauspieler, oder als Kameramann/frau, RegisseurIn oder CutterIn in gutgemachten Amateurfilmen suchen.
Also es besteht Handlungsbedarf, auch in weiteren Regionen Netzwerke zu Gründen, wo sich Filmgruppen und Filmschaffende aus der Region zusammen schließen, eine erste Anlaufstelle für die ganzen Möchtegerns.
Diese Möchtegerns suchen nicht die einzelne Filmgruppe vor Ort, sondern ein regionales Netzwerk vor Ort, wo die Filmgruppen zurückgreifen können.

Jörg



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Können wir mal Handyfilmer von Amateurfilmern ausschließen? Das hat so gar nichts miteinander zu tun. Da fühl ich mich echt schlecht bei.



JonasB
Beiträge: 510

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von JonasB »

Ihr stellt Amateurfilmer so schlecht da...ich wette jeder von euch besitzt ein Hobby indem er Amateur ist, etwas das er nicht gelernt hat. Wenn man so ließt was ihr so schreibt, kommt es so rüber als wolltet ihr alle Amateure von deren Kameras verscheuchen...fast so als hättet ihr Angst...
Lalilu



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von B.DeKid »

pilskopf hat geschrieben:Können wir mal Handyfilmer von Amateurfilmern ausschließen? .....
Ach warum denn...Du koenntest selbst mit nem Handy gute Sachen einfangen mit deiner Sicht auf die Dinge;-)

Zur ausgangs These von Lutz - JA hast Du vollkommen Recht Lutz , aber einige muessen halt auch mit dem Geld Haushalten und dafür kann man am Anfang auch erstmal Bauscheinwerfer nutzen , die hat man dann wenigstens Wochen lang auch zum Spielen und Lernen daheim und kann so seine "Skills" verbessern.

Equitment allein macht keine besseren Aufnahmen , das kann Ich aus Erfahrung nur bezeugen.

Vor 20 Jahren gabs auch schon die Tour de France auch ohne Carbon Räder und die Jungs haben die Strecken abgespult ;-) Darüber hatte Ich gestern erst ne Std Diskussion , in der mir ein Bekannter weiss machen wollte das er nun anfängt Rad zu fahren... PS Ich lauf in der Woche ca 60 + Kilometer und fahre ca 200 + Kilometer und mein Equitment dazu ist gut aber nicht das beste des besten ... so siehts doch mal aus egal in welchem Genre , man muss halt nur wollen und dran bleiben.

Die beste neuste Cam und das beste Licht helfen da erstmal nicht .

Was hilft sind Leute wie Lutz , die mit Ihrer Seite dem Anfänger eine Richtung weissen ..... naja , egal.
Werd Ich naechstes Jahr woll meines Freundes Rad für 3 k kaufen können wenn er merkt das man nicht nur gut aussehen muss wenn man fit bleiben will, find Ich gut ;-)

MfG
B.DeKid



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Mich würden ja zu gerne eure aller ersten Videos interessieren, die ihr mit eurer ersten Cam gemacht habt. Das wäre mal interessant und lustig.

PS: Die einzigen Videos die ich je mit einer Handycam gemacht habe, waren auf einer Toilette. :D



derpianoman
Beiträge: 655

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von derpianoman »

Axel hat geschrieben:... das Baby ist der Vorwand (sorry, Baby), der Anlass ist die Videotechnik, die fasziniert...
Nö. Das Baby war da und ich hab mir eine Kamera von Freunden geliehen. Dann später selber eine gekauft. Der Gedanke, sich mit der Technik zu beschäftigen (und sich in diesem Forum + anderswo fortzubilden) kam erst VIEL später. Und ich filme super gerne OHNE FASZINIERENDE Technik! :-)))
Split Screen Fan :-)



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von B.DeKid »

pilskopf hat geschrieben:
PS: Die einzigen Videos die ich je mit einer Handycam gemacht habe, waren auf einer Toilette. :D
Daher kommt s PeepHole , ach schau an ;-)


Mein aller erstes Video war nen Musik Video zu Michael Jackson Bad ...dazu haben wir ne 8mm vom Vater genutzt und sind auf den Abstellgleisen des Bahnhofs rum geschlichen , was natuerlich schnell auf fiehl und aerger gab - Teile der Rolle hab Ich noch heute und ehrlich das Material was Ich da mit 18 aufnahm kanns Ohne Prob mit vielen heutigen "HipHop Videos aufnehmen" was wohl an yo MTV Raps lag was Ich bei meiner Oma immer kucken konnte ;-) Ok unsere Prinz Eisenherz Frisur war echt nich so doll damals ;-P

Unser erster richtiger Film denn drehten wir auf VHS , die Geschichte war simpel - der Einbrecher sollte das Haus und dessen Safe knacken und dann vom alamierten vorher Schlafenden Hausbesitzer erschossen werden.
Nun ja was soll Ich sagen , da wir unsern Eltern erzaehlten wir wuerden Hausaufgaben machen , und die Eltern des Freundes mit der Cam - die wir natuerlich nicht nutzen durften - dann doch frueher heim kammen und wir des Vaters Safe geoeffnet hatten und mit ner Schreckschuss Pistole und Ketchup verschmiert dabei im Flur standen ... na ja wir hatten auf jeden Fall sehr lange Stubenarrest, daran erinnere Ich mich noch ganz genau!!! ;-)

Heute lachen wir alle sehr darüber und traeumen insgeheim von nem Remake in 2k , denn die Zeit war noch richtig lustig und unbeschwert ;-)

MfG
B.DeKid



Chezus
Beiträge: 1398

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Chezus »

dem "Endkonsumenten" ist es scheinbar scheißegal obs gut ausgeleuchtet ist, letztendlich will er unterhalten werden.

mir stellts auch die Haare auf wenn ich auf RTL Abends durchzappe und auf ein Pixeliges, derartig dunkles Video stoße (Quelle MyVideo) welches Leute beim tanzen zeigt. Aufgrund der Qualität aber nix zu erkennen ist.

Wobei aber Youtube und Co bessere Qualität zu bieten hätte. Mir kommts vor als ob RTL das Zeug nochmal durch den wmv encoder jagt mit 200kbs, damit man wirklich den Eindruck hat das Video kommt ausm Web

Echt zum heulen, aber wie gesagt, dem gelangweilten Fernsehjunkie scheint das wohl egal zu sein, sonst würde er nicht solchen Dreck anschaun und damit unterstützen



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hallo zusammen,

ich dachte ja, daß es einige interessiert, aber das innerhalb eines Tages 82 (bis jetzt) Antworten kommen überwältigt mich, ehrlich. Anscheinend hab ich da einen Nerv getroffen. Ich werde versuchen einige Kommentare und Antworten zu geben, bitte nicht bös sein, wenn ich nicht jedes Posting kommentiere.

Zunächst einmal, ich schimpfe nicht auf Amateure. Im Gegenteil, ich bewundere sie. Schließlich bin ich selbst meistens ein Amateur. Der Amateur unterscheided sich vom Profi nur dadurch, daß der Profi mit seiner Arbeit Geld verdient, der Amateur nicht. Über die Qualität der Arbeit ist damit nichts gesagt. Wenn ich am Herd stehe, kann ich so gut kochen wie ich will, ich kann besser sein als die Autobahnraststätte, aber ich bin immer Amateur. Der Frittenkoch hingegen ist Profi. Auch der Hamburgerbrater bei McD... ist Profi. Ich kann die feinsten Speisen bereiten, ich bleibe Amateur. Das gilt beim Film auch. Zum Beispiel wenn ich einen Urlaubsfilm mache. Den verkaufe ich nicht, also ist es ein Amateurwerk.

Meine HD-Trainings DVDs verkaufe ich, weil ich u.a. davon leben muß. Deswegen gibt es dieses Projekt. Also ist das professionell. Urlaubsfilme kann ich immer drehen. Tutorials kann ich aber nicht produzieren, wenn ich sie nicht verkaufen kann. Schließlich kann ich meine Arbeitszeit nur einmal verkaufen. Meine Freizeit kann ich nutzen wie ich will. Deswegen werde ich Urlaubs- und Familienfilme immer drehen, Tutorials nur solange es sich rechnet. Sorry für die harten Worte, aber so ist die Realität.

@ pilskopf:
Soll ich mir für 70€ Leuchtmitel ausleihen für nix?
Ist nicht für nix, ist für schöneres Bild.

@ StapjeVerder
Aber irgendwie machen wir Amateure einen Bogen ums Licht, weil gutes Licht nicht auffällt. Schlechtes aber schon. Und da benutzen wir lieber die "natürlichen" Lowlight Fähigkeiten unserer Kamera.
Außerdem ist der Aufwand Licht zu setzen echt abtörnend, wenn man ein Haufen williger - aber eben auch erstmal untalentierter - Filmemacher/Beleuchter ist. So doktert einer an den Lampen rum und die Anderen wenden sich gelangweilt ab.
So denken viele, aber man kann es ja lernen. Übrigens, Film besteht meistens aus Warten - war eine meiner ersten Lektionen beim Filmpraktikum. Ich lag im Gras und beobachtete die Wolken. Kam die Sonne, rief ich JETZT, alle sprangen auf und man drehte den nächsten Take;-)

@ unodostres
Warum sind "Studio-Scheinwerfer" so verdammt teuer?
Weil sie ewig halten. Meine Arris sind 25 Jahre alt! Das ist handwerkliche Qualität. Ich habe keinen Cent (Pfennig) bereut.
Leuchtmittel kosten ca. € 8,--
Stufenlinsen sind sehr aufwendig in der Produktion, HMIs noch mehr. Und halten auch ewig. Ein Kollege hat 30 Jahre alte HMIs.

@ photodudi

Ich mach doch grade Werbung für Licht;-)))))

Nochmal @ pilskopf
Wer sich halt als Amateur am Ende 3 Lichtquellen für eine Aufnahme aufstellt, ist ja fast kein Amateur mehr, den Amateur zeichnet ja gerade aus, dass er mit nix etwas macht.
Falsch, siehe oben.

@ Bruno Peter.
Ein Profi kann sich wohl gar nicht mehr vorstellen unter welchen Umständen ich teilweise filmte, spontan und ohne großer Vorbereitung. Eines muss man aber wie im Schlaf beherrschen, die Funktionalität der Kamera ohne in der Bedienungsanleitung zu blättern.
Doch, kann er, weil er auch Urlaubsfilme dreht.

@ WideScreen
Und für Leute mit mehr Anspruch gibts ja dann die Semiprofessionellen Kameras.
Man kann auch mit Hobbycams gute Filme drehen. Wenn sich irgendwann mal die Gelegenheit ergibt trete ich gerne den Beweis an. Aber schaut mal auf Vimeo.com. Da gibt es jede Menge tolle Hobbyfilme ohne semiprof. Kameras. Einer davon ist in meinem Vimeo Showcase. (Lipdub)

@ deti
Ursprünglich hatte ich den Eindruck, dass nur Amateure in jedem Film alle Effekte des Schnittprogramms gleichzeitig einsetzen wollen - aber mittlerweile ist es auch bei Profis so, bin ich der Einzige, den das stört?
Nein, bist Du nicht, ich finde es genauso schlimm.

Nochmal undostres
Aber es müß doch auch Lichtsets geben wo man nicht mal eben 3000 € für hinlegt mit denen ein Semi-Pro oder engagierter Amateur vernünftige Ergebnisse erzielen kann.
Gibt es, schau mal hier:
http://www.mbfshop.de/orderlist.php?gro ... oupid=3122
Ca. 150,-- pro Stück, wenn Du auf den Koffer verzichtest. Wie von Dir verlangt. Demnächst hab ich auch ein Tutorial mit den Dingern, sie sind wirklich gut.

@ Axel
Als Kameramann in einem Team zum Beispiel möchte man sicher vieles, nur nicht seine eigene Auffassung in den Vordergrund drängen, seine Sicht der Dinge. Als Cutter trägt man sicher auch mit der eigenen Persönlichkeit zum Gelingen bei, es geht aber darum, dem Projekt als Ganzem, wie es der Autor definiert hat, möglichst gut zu dienen. Hier würde es sicher befremden, wenn der Cutter dem Autor mitteilte: "Mit dem Schnitt jetzt möchte ich etwas ganz Persönliches zum Ausdruck bringen".

Das fehlt vielen Amateuren: Teamgeist und ein gemeinsames Ziel, der Netzwerkgedanke.
Da gebe ich Dir Recht, aber die Lage bessert sich. Auch Amateure finden sich zusammen. In Filmclubs oder im Privaten. Film ist immer ein Teamergebnis. Selbst bei meinen Urlaubsfilmen bin ich auf die Hilfe meiner Kinder angewiesen. Sie helfen beim Drehen und beim Schneiden.
Das fehlt vielen Profis: Der Impetus, sich selbst einzubringen in ein Projekt, mehr zu liefern als es die Berufsbeschreibung fordert, Leidenschaft, Liebe zu dem, was man tut (Amateur = Liebhaber).
Dann bin ich Amateur;-))

@ EThie
Aber auch die haben keine Zeit für Belichtungsspielereien, Steadycams usw. Die Filme werden zu Hause am Computer geschnitten und selbst vertont. Da muss ich auf die hier so verächtlich gemachten Bluevalleys, Highlands und Freeplays zurückgreifen. Auch einen teuren Sprecher kann ich mir nicht leisten. Dafür kommt der verdammte profihafte Stakkatoschnitt (Ein Quantum Trost) nicht in meinen Film
Na ja, nicht ganz, ich drehe auch mit der Family ab und zu mit Licht. Aber ich schleppe es selten (außer Kopflicht) mit in den Urlaub, da hast Du Recht. Und wenn Du mal nen Sprecher brauchst, der Dir nicht das Hemd auszieht, ruf mich doch mal an;-)) Fragen kostet nichts.

@domain
Danach gibt es die dritte Stufe der zum Profi aufrücken und Geld verdienen wollenden Amateure und da gibt es in der Tat seltene Glücksfälle für unser Auge und für unsere Seele.
Diese Amateure verstehen u.U. etwas von berührenden Geschichten, von Licht und Kadrage, von Kameratechnik, kurz vom Handwerk und sie quatschen nicht dauernd von einem formalen Filmlook.
Es gibt noch eine Stufe. Menschen, die Spaß an ihrem Hobby haben und es so gut wie möglich machen wollen. Ich habe ein Buch geschrieben. hat nichts mit Film zu tun, ein Hobbyspaß. Trotzdem lasse ich es lektorieren, plage mich mit vielen Korrekturen, habe eine ISBN gekauft und lasse es drucken. Dann hab ich 90 Bücher, von denen wohl die wenigsten verkauft werden. Aber es war ein irrer Spaß, hat viele tolle Momente produziert und ich schreibe schon am nächsten Hobbybuch. Ich bin professioneller Autor, weil ich Artikel für die VideoAktiv schreibe, damit verdiene ich Geld. Aber ich bin Hobby/Amateurautor mit meinem Buch. Und ich will es so gut (professionell) machen wie ich kann.

@ nochmal domain
...und deswegen empfiehlt er auch einen der Sponsoren für bestimmte Lernvideos in Punkto Licht. Das hat er schon mal ganz klar geäußert, genauso wie WoWu mit seinen Hinweisen auf sein sicher sehr informatives Buch.

Finde ich alles legitim und auch die PR dafür, würde ich genauso machen, denn sowas muss man erst mal zusammenbringen und dann kann man auch stolz darauf sein.
Im Grunde profitieren wir in Folge alle davon, der Verfasser und auch die lernen Wollenden, das ist das Wesen einer funktional arbeitsteiligen Wirtschaft, wo sich keiner dafür schämen muss, dass er z.B. mit Lehr- und Lernvideos, also kurz mit Leistungen ev. auch etwas verdienen möchte.
Simpel - danke, genauso ist es.

@ Joerg

Also es besteht Handlungsbedarf, auch in weiteren Regionen Netzwerke zu Gründen, wo sich Filmgruppen und Filmschaffende aus der Region zusammen schließen, eine erste Anlaufstelle für die ganzen Möchtegerns.
Diese Möchtegerns suchen nicht die einzelne Filmgruppe vor Ort, sondern ein regionales Netzwerk vor Ort, wo die Filmgruppen zurückgreifen können.
Wie oben gesagt, Film ist Teamwork, bringt Euch ein und arbeitet zusammen. Genau richtig erkannt, Jörg.

@ Nochmal pilskopf
Können wir mal Handyfilmer von Amateurfilmern ausschließen? Das hat so gar nichts miteinander zu tun. Da fühl ich mich echt schlecht bei.
Nee, können wir nicht. Hab neulich bei einem Konzert ein Lied mit dem Handy gefilmt und hab es so gemacht wie mit meiner großen Cam. No Zooms, no Moves!
Jetzt sitz ich hier und schau mir die miese Qualität an (3gp) und find es so geil und freu mich einfach. Eine tolle Erinnerung und mehr soll es auch nicht sein. Hätt ich gezoom und gewackelt, wär die Freude nur halb so groß, weil ich mich ständig über meinen Mist geärgert hätte.

Ein Zitat: "Beton ist - was man draus macht"

@ B.DeKid
Equipment allein macht keine besseren Aufnahmen , das kann Ich aus Erfahrung nur bezeugen.
Das ist richtig. Lernen machts. Ich freue mich jedesmal, wenn einer der meine DVDs gekauft oder meine Trainings besucht hat sich positiv äußert. Auch die Feedbacks auf meiner Seite freuen mich, das motiviert.

Noch eine Sache zum Ende. Das Amateure oft bessere Filme machen als Profis, ist sonnenklar. Siehe ganz oben. TV heute ist professionell aber deswegen nicht immer gut!

Auf jeden Fall haben mich Eure Antworten ein großes Stück weitergebracht. Dafür danke ich jedem und ich würde mich freuen, wenn die Meinungen weiter kommen würden.

Viele Grüße


Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von B.DeKid »

Alter Schwede ;-o ...Du hast soeben nen Mamut Werk an Zitaten verlegt , das allein ist schon mal nen Lob wert;-)

MfG
B.DeKid

PS: was kost ne ISBN ? Wir haben da auch nen paar Skizzen und Kinder Buch Ideen .... wo gibts zur ISBN Anmeldung Infos .... ohne das Ich nun Googlen muss ? Danke



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi,

sie kostet rund € 73,-- und es gibt sie hier:

http://www.german-isbn.org/

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von B.DeKid »

Danke



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Welchen Weißwert haben denn diese Filmleuchten wenn ich fragen darf? Muss es da nicht beides geben, für Tag und Nacht? Ich hab noch nie damit gearbeitet oder mich informiert. Mach ich eh immer erst dann, wenn ich es brauche :D Jetzt bin ich aber irgendwie auf den Geschmack gekommen das mal zu probieren.



derpianoman
Beiträge: 655

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von derpianoman »

Lutz Dieckmann hat geschrieben:... ... Ich habe ein Buch geschrieben...
Und die anderen drei Dinge auch schon erledigt?
(Baum gepflanzt, Sohn gezeugt, 12-Zylinder gefahren :-)))
Split Screen Fan :-)



Chezus
Beiträge: 1398

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Chezus »

bzgl. Farbtemperatur bei den Leuchten gibts Filter



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Danke, interessant. Guck ich mir das mal an. Brauch das für meine Interviews glaub ich. Was ist an Bauleuchten eigentlich so fatal schlecht? Abgesehen von dem direkten Licht welches man eventuell auch mit einem Filter belegen könnte. Nicht mal damit hab ich gearbeitet, zum Glück wahrscheinlich.



Axel
Beiträge: 16856

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Axel »

pilskopf hat geschrieben:Danke, interessant. Guck ich mir das mal an. Brauch das für meine Interviews glaub ich.
Ich bin nicht so begeistert von Korrektur-Filtern. Reden wir jetzt nicht von dem, was technisch möglich, aber für Amateure preislich kaum verhältnismäßig ist. Lieber von dem, was effektiv ist. Effektiv ist es, nur Licht mit einer Farbtemperatur zu verwenden und einen Weißabgleich mit der Kamera zu machen. Es gibt zwar Tageslicht-Lampen (sowohl in der Energiesparversion, als auch überhaupt nicht für Sparer), aber sie treffen selten die Farbe des gerade aktuellen Tageslichts, das ja ein großes Spektrum hat. Dieses Mischlicht ist besonders fies, weil es nie gewollt aussieht, sondern nur einen Farbstich ergibt. In Interviewsituationen bei aktueller Berichterstattung ist es okay.

Bei deiner No-Budget Begabung würde ich dir auch zutrauen, mit Baustrahlern gute Ergebnisse zu erzielen, oder, was das betrifft, mit allem, was leuchtet. Aber der Punkt dieses Threads ist, dass es effektiveres Licht gibt. Wenn du am Ball bleiben willst und die Filmerei für dich Zukunft hat, ist was in Richtung Lichtkoffer, eine oder zwei Arri-Stufen, vielleicht ein paar Fotofluter, eine längerfristige Investition. Muss ja nicht neu sein.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

Ich denke, langfristig komme ich an einen Lichtkoffer auch nicht vorbei, ich habe durchaus vor, mal damit mein Geld zu verdienen. Ich kann nicht mehr lange im Kino arbeiten, irgendwann reicht es und die Arbeit dort ist halt nicht kreativ auch wenn die ganzen Premieren recht interessant sind.

Also bei Tageslicht fände ich ja auch einen Reflektor ganz gut, ich würde wahrscheinlich eh eher zu einem reinen Kunstlicht Set tendieren.



joerg
Beiträge: 423

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von joerg »

Lutz Dieckmann hat geschrieben:@ Joerg

Also es besteht Handlungsbedarf, auch in weiteren Regionen Netzwerke zu Gründen, wo sich Filmgruppen und Filmschaffende aus der Region zusammen schließen, eine erste Anlaufstelle für die ganzen Möchtegerns.
Diese Möchtegerns suchen nicht die einzelne Filmgruppe vor Ort, sondern ein regionales Netzwerk vor Ort, wo die Filmgruppen zurückgreifen können.
Wie oben gesagt, Film ist Teamwork, bringt Euch ein und arbeitet zusammen. Genau richtig erkannt, Jörg.
Und ich als Filmgruppe bin dann richtig genervt, ich veröffentliche ein Gesuch in Crew-United, Dubbing oder Movie-College und suche einen Ton-Angler, was ist, ich finde keinen einzigen Tonangler, und der Dreh soll in einen Tag beginnen.

Und ich als Filmgruppe bin dann richtig generft, ich veröffentliche ein Gesuch in Crew-United, Dubbing oder Movie-College und suche noch 10 wichtige kleinere Nebenrollen, ich bekomme gleich 200 Zuschriften, 190 muss ich absagen, einen Tag vor dem Dreh sagt auch eine Nebenrolle wegen eines bezalten Angebotes ab.

Die Moral der Geschichte: Dann können sich die nicht Benötigen in dem regionalen Netzwerk treffen, z. B. in einen Mitgliederforum und planen untereinander einen Film in der Region und dann brauch keiner 500 km quer durch Deutschland fahren und versuchen in einen kleinen Dreh Sachen wir von 'Heinz Erhardt', 'Harald Junke', 'Eddi Arent' oder 'Preil & Herricht' nachzumachen. Dann sammelt der eine Erfahrung in Regie, der andere in Kamera, der andere in Schnitt, der andere in Drehbuch, der andere in Schauspiel. Diese Filmcrew, die so munter diese Sachen Dreht, berichtet auch öffentlich im Forum im regionalen Netzwerk, in anderen deutschlandweiten Foren würde dies stören, schon herrscht bei dieser Filmcrew ein Kommen und Gehen.
Und irgend wann kommt es zum Dreh eines Langfilm. Und dann braucht man nur noch KiK-TV auf uns Amateure aufmerksam zu machen, dass man unsere gutgemachten Amateurfilme in das Programm bei KiK-TV aufnimmt.



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi,

@ derpianoman
Und die anderen drei Dinge auch schon erledigt?
(Baum gepflanzt, Sohn gezeugt, 12-Zylinder gefahren :-)))
Baum ist eingegangen - Sohn wächst - 12 Zylinder fehlt noch.

Nee, das ist mein Hobby. Das erste hat ja auch nur 7 Jahre gebraucht bis es fertig war! Jetzt mach ich ein zweites. Braucht wahrscheinlich ebensolang!

An die anderen.
Es gibt zwei grundsätzliche Lichtarten. Kunstlicht (3200-3400) und Tageslicht HMI (5600) Den Rest macht man mit Filtern. Ich habe Kunstlicht, den Rest leih ich mir, weil ich ihn nicht oft brauche.
Baustrahler sid nicht "fatal schlecht", zur Unterstützung kann man sie ruhig nehmen. Nur fehlen die Tore und Fokkusierung. Damit kann man eben kaum Folien montieren und das Licht nicht richten. Zudem verlieren die Baustrahler ihre Farbtemperatur wenn sie älter werden. Normale Brenner in Filmscheinwerfern nicht.
Zudem produzieren Bauscheinwerfer meist "Lichteier", weil sie nicht flächig sind.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



WideScreen
Beiträge: 569

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von WideScreen »

Also eine art von Amateuren habt ihr noch vergessen. Und zwar die, die für mein dafürhalten bei Youtube am meisten vertreten sind. Nämlich die, die gar kein Anspruch haben an das was sie filmen. Die in die Kamera rülpsen oder ihren "besten Freund" total besoffen im Internet blosstellen wollen. Das sind für mich die wahren Amateure.
Ich finde das jeder der sich Gedanken macht was er filmt, und vielleicht sogar noch Licht setzt oder Szenisch tätig ist kein Amateur mehr ist, sondern eher Semifprofi. Eigentlich egal welche Kamera er hat. Weil ein guter Film oder eine gute Doku kommt nicht durch eine gute Kamera, sondern durch einen guten Kameramann. Das man mit ner Semiprofikamera noch eingies mehr rausholen kann ist klar, aber der schwerpunkt ist der Kameramann nicht seine Kamera.
"Klingt komisch, ist aber so!"



alles

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von alles »

Aber - da wird mit viel Aufwand versucht den letzten Pixel und das letzte Bit rauszukitzeln
Das, weil die Option bestehen bleiben soll, später ohne Qualität zu verlieren einen BlowUp auf Film zu machen. Frühere Beispiele wie ... und andere haben eine Art Boom ausgelöst, weshalb jeder Filmer eigene Filme machen will und Geld machen will. Im Prinzip, von Technik her ist es schon längst realistisch sogar vergleichbar mit 35mm (z.B. 5d Mk2) und der Preis ist "nett" geworden. Weil Film-Business nach Geld und Glamour stinkt, steigen viele auf den Zug auf. Dabei spielen gut abgestimmte Crew, Story und Licht eine wenige Rolle, was Profis von Non-Profis unterscheidet (guter Film = gute Crew + Story + Schauspieler). Amateure wollen alles alleine machen, was auch schwieiger ist, weil vieles gleichzeitig beachtet werden muß. Da die Technik nun greifbar geworden ist, versucht jeder in NoBudget-Manier alles alleine zu machen. Manchmal kommen auf diese Weise gute Filme wie ... zustande. Aber nur manchmal... Ich glaub, keiner als Alleinmacher kann die Qualität großer Filme erreichen, weil sogar oft Fehler in Teams passieren (oh Mikro im Bild und keiner hats gemerkt), bei einem Alleinmacher ist es einfach so viel Aufwand. Und hier liegt der Punkt, dass Amateure nur eine Kamera wollen, alles vereinfacht, auf Knopfdruck Filmlook und Automatik und hoffen, dass so ein Kassenschlager entsteht. Es hat viele Male funktioniert, der Boom ist obwohl schon verbraucht, ist noch da, aber ich wette, dass früher oder später noch welche No-Budget-Filme geben wird die unerwartet in die Kinos kommen. Ich jedenfalls werde alles alleine machen, weil DAS GELD DAS PROBLEM ist. Ob ich Profi vs. Non-Profi ist mir egal, mir gehts um gute Technik und gute Story. Es gibt auch Filme die überhaupt ohne Licht auskommen. Problem ist Geld.



Axel
Beiträge: 16856

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Axel »

alles hat geschrieben:Es gibt auch Filme die überhaupt ohne Licht auskommen.
Das nennt man ein Hörspiel. Lehne ich ab. Da bin ich eher für Stummfilm.
alles hat geschrieben:Problem ist Geld.
Dieser Aussage fehlt der Kontext. Geld oder Leben! Dann lieber Geld.
alles hat geschrieben:Da die Technik nun greifbar geworden ist, versucht jeder in Rodriguez-Manier alles alleine zu machen. Manchmal kommen auf diese Weise gute Filme wie "Al Mariachi" zustande.
Lies den "DV-Rebel", Rodriguez ist quasi der Co-Autor im Geiste, wird ständig erwähnt. Von "alleine" ist hier nicht die Rede. Es ist möglich, dass der Independent-No-Budget Filmer mehrere Funktionen übernimmt, z.B. wird er i.d.R. Produzent und Regisseur sein. Das Buch sagt nicht, dass er unbedingt Kameramann, Tonmann, Licht-Mann, Stunt-Mann, VFX-Mann und Cutter-Mann sein muss. Das ist auch kaum zu schaffen, bzw. nur mit Kompromissen, die man auf jeden Fall sieht. Da man keine Qualitätseinbußen beim fertigen Projekt zulassen darf, verbietet sich das.

Machst du den Film komplett alleine, landest du bei Jörgs Selbstfilmen, die viel radikaler sind als Rodriguez, aber weniger gut ankommen ;-)))
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



alles

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von alles »

Meinst du Rebel without a Crew?

...

Es gibt einige Spielfilme die auf künstliches Licht ganz verzichten, draussen, mit gewissem eigenem Look. (Mir fallen jetzt schnell nicht die FilmNamen ein). Schönste Aufnahmen kommen eh bei weichem Sonnenlicht, morgens und abends.

...

Ich mache alleine, weil als No-Budget, einfach nicht leisten kannst.
Das Team hat viel zu viele Diskussionen und Leerlauf.
Wenn man weiß, was man will und wie es haben will, dann geht das.

...



derpianoman
Beiträge: 655

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von derpianoman »

Ich schlage vor, daß sich alle wirklich an FILM Interessierten aus diesem Forum mal irgendwo zentral in Deutschlang 3 Monate treffen, unsere Technik zusammenwerfen, ein schönes Drehbuch schreiben und janz relaxed nen tollen Film drehen!

Warum das nicht geht?

Weil wir alle GELD verdienen müssen...
Split Screen Fan :-)



alles

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von alles »

Das wird wohl nicht gehen, weil jeder eigene Suppe nach eigenem Rezept kocht, ... dann gibt es einen Brei aus unendlichen Diskussionen bis es einmal zum eigentlichen Dreh kommt ... es sei denn, es gibt genaue Aufgaben/Grenzen und jeder macht seinen Job gut, dass keiner soviel reinreden kann, Tipps sind gut, aber zuviel wird die Suppe zu salzig oder zuviele Karotten oder mutiert zum Brei.

Obwohl, ich würde ein No-Profit-Projekt machen bzw. mitwirken, z.B. 2 Wochen oder mehr, mit der Voraussetzung, dass der ganze Erlös an den Kampf "gegen Mobbing", "Hilfe für die Tierheime" und so weiter, geht, dann wäre ich dabei. Bzw. wenns kein Erlös geben wird/kann wird der Spielfilm auf eine Webseite zum Download gestellt. Finanzshilfen kann man für Non-Profit-Projekte wahrscheinlich leichter kriegen.

Man kann hier ein Aufruf starten, wer alles mitwirken will.

Rein statistisch, wer in diesem Forum wäre für so ein Projekt bereit?;-)



Axel
Beiträge: 16856

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Axel »

Die Suppe, der poor lonesome cowboy, der ungenießbare Brei. Es weiß jeder, was du meinst, aber du hast trotzdem Unrecht.

Wenn ich möchte, dass mir jemand hilft, muss ich dem im Gegenzug meine Hilfe anbieten. Quid pro quo. Ich sage einem, mach bitte die Kamera für mich, es ist schon alles vorbereitet und geplant. Ich könnte dann für dich mal den Schnitt machen. Dann sagt er vielleicht, non merci, schneiden muss ich schon selbst, ich hab aber keinen Führerschein und brauch einen Fahrer. Ich sag dann zu. Ich schleppe, ich halte (vor allem die vorlaute Klappe), ich fahre, leihe mein Equipment in Begleitung meiner selbst, ich tue was nötig ist für jemand anderen. Es kann jemand theoretisch noch so begabt sein und in allen Video-Aufgabenbereichen fit, wenn ihm die soziale Ader fehlt, kommt er nicht weit. Oder, wie Xavier Naidoo singt Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusamm´n.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Charlinsky
Beiträge: 1373

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von Charlinsky »

WideScreen hat geschrieben:Also eine art von Amateuren habt ihr noch vergessen. Und zwar die, die für mein dafürhalten bei Youtube am meisten vertreten sind. Nämlich die, die gar kein Anspruch haben an das was sie filmen. Die in die Kamera rülpsen oder ihren "besten Freund" total besoffen im Internet blosstellen wollen. Das sind für mich die wahren Amateure.
Ich finde das jeder der sich Gedanken macht was er filmt, und vielleicht sogar noch Licht setzt oder Szenisch tätig ist kein Amateur mehr ist, sondern eher Semifprofi. Eigentlich egal welche Kamera er hat. Weil ein guter Film oder eine gute Doku kommt nicht durch eine gute Kamera, sondern durch einen guten Kameramann. Das man mit ner Semiprofikamera noch eingies mehr rausholen kann ist klar, aber der schwerpunkt ist der Kameramann nicht seine Kamera.
Genau auf den Punkt getroffen. Und darüberhinaus stellt sich bei mir wirklich die Frage: Was wäre eigentlich Youtube, Myvideo u.ä. Plattformen OHNE die Beiträge dieser genannten Amateure und vor allem OHNE den Semiprofessionellen Filmern???

Wahrscheinlich nur kleine Plattformen im Netz, wo man ein paar Filmchen - die natürlich nur von absoluten Top Profis mit neuester Technik erstellt wurden - mal als kurzes Demo angucken kann....
Irgendwie kann ich das ganze hier nicht mehr verstehen???

LG
Charly



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von pilskopf »

alles hat geschrieben:Das wird wohl nicht gehen, weil jeder eigene Suppe nach eigenem Rezept kocht, ... dann gibt es einen Brei aus unendlichen Diskussionen bis es einmal zum eigentlichen Dreh kommt ... es sei denn, es gibt genaue Aufgaben/Grenzen und jeder macht seinen Job gut, dass keiner soviel reinreden kann, Tipps sind gut, aber zuviel wird die Suppe zu salzig oder zuviele Karotten oder mutiert zum Brei.

Obwohl, ich würde ein No-Profit-Projekt machen bzw. mitwirken, z.B. 2 Wochen oder mehr, mit der Voraussetzung, dass der ganze Erlös an den Kampf "gegen Mobbing", "Hilfe für die Tierheime" und so weiter, geht, dann wäre ich dabei. Bzw. wenns kein Erlös geben wird/kann wird der Spielfilm auf eine Webseite zum Download gestellt. Finanzshilfen kann man für Non-Profit-Projekte wahrscheinlich leichter kriegen.

Man kann hier ein Aufruf starten, wer alles mitwirken will.

Rein statistisch, wer in diesem Forum wäre für so ein Projekt bereit?;-)
Du wirst Leute aus deiner Stadt brauchen und du wirst einen Boss brauchen. Es wird wie du schon sagst, nicht anders gehen. Das wäre auch nicht professionell. Ein Regisseur ist muss will ich mal meinen. Ich würde jederzeit bei einem guten Projekt mitmachen aber da spuck ich schon wieder in die Suppe. Gefällt mir der Boss? Die Story? Der Cutter? Bei einem Projekt das umsonst ist muss jeder Helfer vollkommen überzeugt sein. Wenn die Arbeit kein Spaß macht, einem nichts bringt (Yoda), ich denke, das wird dann nichts. Es muss also für jeden was drin sein und das ist eben schwer zu finden oder zu organisieren, nehme ich an.



alles

Re: Was ich an Amateurfilmern nicht verstehe (und verstehen möchte)

Beitrag von alles »

Axel hat geschrieben:Die Suppe, der poor lonesome cowboy, der ungenießbare Brei. Es weiß jeder, was du meinst, aber du hast trotzdem Unrecht.

Wenn ich möchte, dass mir jemand hilft, muss ich dem im Gegenzug meine Hilfe anbieten. Quid pro quo. Ich sage einem, mach bitte die Kamera für mich, es ist schon alles vorbereitet und geplant. Ich könnte dann für dich mal den Schnitt machen. Dann sagt er vielleicht, non merci, schneiden muss ich schon selbst, ich hab aber keinen Führerschein und brauch einen Fahrer. Ich sag dann zu. Ich schleppe, ich halte (vor allem die vorlaute Klappe), ich fahre, leihe mein Equipment in Begleitung meiner selbst, ich tue was nötig ist für jemand anderen. Es kann jemand theoretisch noch so begabt sein und in allen Video-Aufgabenbereichen fit, wenn ihm die soziale Ader fehlt, kommt er nicht weit. Oder, wie Xavier Naidoo singt Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusamm´n.
Wo hab ich nicht recht? Guter Film ist Teamarbeit, aber wenn ich alleine was mache bedeutet das nicht, dass ich alles auf dem Niveaou unter dem Asphalt mache. Ich sagte auch früher: Bin ich automatisch gut, wenn ich in einem Team drehe? Soziale Ader = Geld regiert die Welt. Wenns nach Geld riecht wird jeder ohne große Bedenken einsteigen. Wenns No-Profit ist, gibt es immer Leute die reinreden werden. Daraus folgt, selber machen (was auch auch tue).
Du wirst Leute aus deiner Stadt brauchen und du wirst einen Boss brauchen. Es wird wie du schon sagst, nicht anders gehen. Das wäre auch nicht professionell. Ein Regisseur ist muss will ich mal meinen. Ich würde jederzeit bei einem guten Projekt mitmachen aber da spuck ich schon wieder in die Suppe. Gefällt mir der Boss? Die Story? Der Cutter? Bei einem Projekt das umsonst ist muss jeder Helfer vollkommen überzeugt sein. Wenn die Arbeit kein Spaß macht, einem nichts bringt (Yoda), ich denke, das wird dann nichts. Es muss also für jeden was drin sein und das ist eben schwer zu finden oder zu organisieren, nehme ich an.
Verpflegung muß sein. Wenn man von Anfang davon ausgehen kann: okay wir machen ein Projekt (zum Wohle der Tiere), und jeder sein Equipment hat, würde das gehen, und sogar die Stadt oder Bäcker würden als Sponsoren (Essen, Trinken, Strom) einsteigen wenn im Vorpann Logo einblendest etc.

Aber der scheiternde Punkt ist der "soziale Punkt", weil jeder Beteiligte, der "eigenes Equipment schleppt", der will auch was "mitreden", und genau hier wird eine Story auseinandergenommen und hier herrscht dann das Potential des Scheiterns während des Drehs. Aber die Überredenskunst und Einsicht aller, dass das für was Gutes getan wird, würde diesem Konflinkt entgegen treten.
Zuletzt geändert von alles am Mo 22 Jun, 2009 18:24, insgesamt 1-mal geändert.



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