blueplanet hat geschrieben:...nicht "ich" bewege mich, sondern das Objekt vor der Kamera. Oder was meinste Du, wann man mehr Details (fliegender Vogel) in einem Bild warnimmt: wenn ich z.B. bei Vollformat 1. mit 1/500 sowie Brennweite 250mm belichte oder 2. mit 1/1000 bei gleicher Brennweite?!
Unterscheide zw Foto und Film.
Bei einem Foto eines sich schnell bewegenden Objekts ist natürlich eine möglichst kurze Belichtungszeit nötig, um eine scharfe Abbildung zu erhalten.
Beim Film - also bei mehreren schnell aufeinanderfolgenden Einzelbildern - sieht die Sache anders aus. Bei normalen Bildraten - Ausnahme SloMos - darf die Zeit zwischen den Belichtungen der Einzelbilder schnell bewegter Objekte - quasi die "Dunkelpause" - nicht zu lang werden, um einen Stroboskopeffekt zu vermeiden.
Beispiel: Ein Auto fährt an der Kamera im rechten Winkel schnell vorbei, Bildrate 25p, dh gleichmäßig über eine Sekunde verteilt werden 25 Vollbilder aufgenommen. Bei einer Belichtungszeit von 1/100sec für das einzelne Bild ist die "Dunkelpause" bis zur Belichtung des nächsten Bilds doppelt so lang wie bei einer Belichtungszeit von 1/50sec. Das bedeutet, dass in den "Dunkelpausen" ohne Belichtung das Auto einen doppelt so langen Weg zurücklegt bis zur Belichtung des nächsten Bilds. Dadurch wirkt die Bewegung des Autos ruckelig. Dieser Stroboskopeffekt tritt umso stärker auf, je schneller sich das Objekt bewegt, je kürzer die Belichtungszeit und je niedriger die Bildrate gewählt wird. Das gilt genauso, wenn ein stehendes Objekt mit einer schnell bewegten Kamera, zB bei schnellen Schwenks gefilmt wird.
Bei einem schnellen Objekt oder einer schnell bewegten Kamera muss man einen Kompromiss zw Dauer der "Dunkelpause" und der Abbildungsschärfe des Einzelbilds, dh Belichtungszeit finden. Dabei hat sich 1/50sec mit 50 Bildern/sec am besten bewährt, um eine möglichst fließende Bewegung zusammen mit einer möglichst hohen Abbildungsschärfe zu erhalten. Dh auch den Schnellzug, den Fußballspieler oder den Weitspringer nimmt man so am besten auf - vorausgesetzt, es geht dabei nicht um SloMos oder Bildgestaltungseffekte.