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Die Bezahlung von Videofilmern



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

ennui hat geschrieben:Wenn das untere Marktsegment "verbrannt" ist durch filmende Gymnasiasten und Selbstausbeuter, ...
Natürlich verschiebt sich der Markt und er verändert sich.
Dennoch bin ich überzeugt, dass die Flut an "billigem" Equipment und die Einfachheit, damit Ergebnisse zu produzieren, im Wesentlichen den Markt erweitern.
Als ich irgendwann mal Kind war, gabs im ganzen Haus kein Telefon. Heute hat fast jedes Vorschulkind ein Handy ...

Im Video- und Fotomarkt kommen Kundensegmente auf, die wären vor wenigen Jahren komplett undenkbar gewesen! Die waren damals kein Zielmarkt für den professionellen Filmer - und sind es heute ganz einfach auch nicht!

Nehmen wir das Beispiel mit der Anzeige von dem Auto-Anbieter (für 4 Euro pro Auto 15 Bilder anfertigen, oder so, egal). Der hätte vor wenigen Jahren so nicht inseriert. Weil er garantiert keinen Profi gefunden hätte, der das Angebot akzeptiert hätte. Die Anzeige wäre rausgeschmissenes Geld gewesen. Heute findet er den auch nicht. Aber womöglich findet er jemanden. Und? Dieser Auftraggeber würde sich eh niemals einen Profi leisten wollen- das sagt zumindest m. E. ganz klar sein Arbeitsauftrag.

Es entwickelt sich eigener Markt, der von eigenen Anbietern bedient wird.

Klar gibt es "Grauzonen". Wie beschrieben müssen sich womöglich auch Profis mal mit "schlechteren" Aufträgen abfinden. Es gibt eben auch mehr Profis als früher, in dem scheinbar lukrativen, zeitgemäßen Markt. Tja, so ist das. Das macht die Luft natürlich dünner.

Beste Grüße,
Reiner



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

sgywalka hat geschrieben:DU MEINE GÜTE!

Für des, was ich da nur ein/5teltes Video ausgehalten
habe, müsste man vorher ein KRANKENVERSICHERUNG
ABSCHLIESSEN.

[...]

Ich will das sehen. Und irgend welche FEHLER, drauf geschissen
vor 20 Jahren war das LARS von TRIER-STYLE.

[...]

H A R D C O R E H O R R OR P I X X E L S P L A T T E R F I L M E
Leider kann ich Dir in Deinem Text nicht so recht folgen, welcher Landsmann bist Du?

Was ist TRIER-STYLE?
Ich wohne Nähe Trier, kenne aber Trier-Style nicht.

Pixelsplatter?

Ja, so könnte man es nennen, aber das Imagevideo fand ich gar nicht mal sooo schlecht, die Lokalsender machen eben jene Werbung ganz genau so.
Für Spezialeffekte oder Berufsschauspieler ist da meist kein Geld, darf auch nicht zuviel kosten sonst macht der Kunde nicht mehr mit. Und 500,- Euro sind auch für ein mittelständisches Unternehmen viel Geld.
Zumal man den Erfolg der Werbemaßnahme einige Monate oder gar Jahre später erst bewerten kann. ("Ach, sie haben damals unseren Film gesehen und erinnnern sich heute noch daran?")
Geht nicht, gibt's nicht!



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Naja, Schreiben wurde auch viel einfacher, seit nahezu jeder einen Rechner mit Word, Open Office oder ähnlicher Textverarbeitung zuhause rumstehen hat. Und es wird ja auch viel geschrieben, u.a. im Netz. Trotzdem ist nicht jeder in der Lage, einen guten Roman, ein gutes Sachbuch, oder auch nur eine Lokalreportage oder Kurzgeschichte zu schreiben, die irgendwie bischen heraussticht. Für mich geht es bei guten Filmen vor allem um das Denken. Das kann man sich nicht kaufen oder auf Youtube aneignen, außer man glotzt sich da durch die halbe Filmgeschichte. Bzw. das hat dann eben auch immer noch seinen Preis, dieses Wissen/Denken.



Jörg
Beiträge: 10932

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Jörg »

Letztens hat hier mal jemand was von seinen Landmaschinen-Filmen geschrieben...
genau das ist so ein Beispiel, das ich beinahe von Anfang an verfolge, und voller Spaß feststelle, wenn vor Jahren gegebene tips umgesetzt werden, der Filmer an sich arbeitet, weiter nachfragt, nicht um eigenes Denken zui sparen, sondern einfach den Wunsch hat, sich zu verbessern, und dabei auf das Füllhorn Foren zurückgreift...



Pianist
Beiträge: 9053

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Pianist »

rtzbild hat geschrieben:Was ist TRIER-STYLE?
Ich wohne Nähe Trier, kenne aber Trier-Style nicht.
Achtung, damit hättest Du Dich jetzt unter Film-Leuten bis auf die Grundmauern blamiert. Lars von Trier muss man nicht mögen, aber zumindest kennen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

rainermann hat geschrieben: wenn schon zitieren, dann in diesem Falle bitte den ganzen Satz ;-)
Ich meinte schon den ganzen Satz, kürz nur gern ab im Zitat, damit nicht jedes Wort doppelt erscheint - man kann ja den O-Text nachlesen ... ;)

Mal grundsätzlich: Wie willst Du unterscheiden? Da kommt eine Frage. Was wissen wir über den Fragesteller? Muss er ein Zertifikat beilegen? Referenzen und Showreels nachweisen? Den Verwendungszweck der Antwort erklären und versichern, dass ... ?

Und: Wieso eigentlich sollte man in diesem engen Markt ausgerechnet einem Profi helfen, der doch viel eher dem Filmer ein Konkurrent ist, als der "Pappenheimer" mit seiner günstig erstanden 550D? Schwer zu verstehen. ;)

Wissen wollte ich aber nur: Ist Deiner Meinung nach das Recht, eine Antwort zu bekommen, an irgendeine Qualifikation gebunden (z. B. im Sinne von Zunft-Denken)?

Alles nur Fragen.

Beste Grüße,
Reiner



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Aber da geht es ja schon los. Man kann natürlich sagen, man "macht" Film, also nicht nur als Hobby, aber von diesem Lars von Trier und was er so tut habe man ja noch nie gehört. Man kann auch sagen, man sei Schriftsteller, aber Elfriede Jelinek sei einem wirklich kein Begriff. Da wird man dann am Ende halt die Horoskope und den Wetterbericht fürs regionale Käseblatt schreiben. Etwas Interesse über das technische hinaus an dem, was man da tut, ist halt doch notwendig. Und genau da haperts ja oft auch.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Apropos Showreels: Das hab ich nie so ganz verstanden, was man denen eigentlich entnehmen soll, abgesehen von "ist jetzt nicht verwackelt und Bildausschnitt und Licht stimmen auch irgendwie". Das sind doch immer so spektakuläre Best-of-Momente aneinandergereiht, die über die zugrundeliegenden Werke noch weniger aussagen als deren Trailer. Nein, es bräuchte eher Wettbewerbe, und gute Jurys, die Qualität sehen, auch wenn sie nicht marktschreierisch daherkommt. Das würde den Markt ändern.



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

ennui hat geschrieben:Naja, Schreiben wurde auch viel einfacher, seit nahezu jeder einen Rechner mit Word, Open Office oder ähnlicher Textverarbeitung zuhause rumstehen hat. Und es wird ja auch viel geschrieben, u.a. im Netz. Trotzdem ist nicht jeder in der Lage, einen guten Roman, ein gutes Sachbuch, oder auch nur eine Lokalreportage oder Kurzgeschichte zu schreiben, die irgendwie bischen heraussticht. Für mich geht es bei guten Filmen vor allem um das Denken. Das kann man sich nicht kaufen oder auf Youtube aneignen, außer man glotzt sich da durch die halbe Filmgeschichte. Bzw. das hat dann eben auch immer noch seinen Preis, dieses Wissen/Denken.


Zeige mir bitte eine Redaktion die anständige Zeilenhonorare zahlt und ich bewerbe mich dort umgehend!

Ich muss aber auch fairerweise zugeben dass ich lieber "für weniger" für meine Stammredaktion, einem Wochenblatt arbeite als für die etablierte Tageszeitung für höhere Honorare.
Warum?
Ganz einfach, in meinem "Blättchen" hab ich das Volo gemacht, dort das Schreiben gelernt und die Kollegialität ist auch heute noch sehr ausgeprägt, wenn ich mal (krankheitsbedingt) keinen Einstieg in den Artikel gefunde habe hab ich meinem Red das Manuskript zugemailt und er hat den Artikel geschrieben, sollte nicht vorkommen, ging aber dann und wann ausnahmsweise mal durch, ich bin denen auch heute noch freundschaftlich-kollegial verbunden, trotz jahrelanger krankheits bedingter Auszeit.
Bei der großen Tageszeitung bist Du sogar als fester Freier einfach nur ein "Lieferant", wenn Du lieferst isses ok, wenn nicht haste Pech gehabt.
BTW: Selbst um die Belegexemplare muss man dort betteln, insofern gilt hier ganz besonders "weniger ist mehr". Aber auch nur in diesem, meinem Falle.

Für 15,- Euro je Bild aber nachts bis zu 40 Kilometer weit rauszufahren (in der Hoffnung dass das Material gedruckt wird) mach ich nimmer, dafür ist mir der Sprit zu teuer und die Familie zu wichtig geworden.
Geht nicht, gibt's nicht!



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rainermann »

Reiner M hat geschrieben: Wissen wollte ich aber nur: Ist Deiner Meinung nach das Recht, eine Antwort zu bekommen, an irgendeine Qualifikation gebunden (z. B. im Sinne von Zunft-Denken)?

Alles nur Fragen.

Beste Grüße,
Reiner
Nein :-)
Selbst Kollegen gebe ich ja Hilfestellung und sie mir, trotz "Konkurenz". Nur: es gilt da unter uns einfach eine Art "moralischer Ehrenkodex", daß der eine nicht dem anderen an die Kunden und Kontakte geht und daß der eine auch nicht den anderen schamlos unterbietet. Es ist ein zusammen, gemeinsam und fair arbeiten.
Wie will ich unterscheiden? Aus dem Bauch raus. Man bekommt ja im Laufe der Jahre einen Blick/Gespühr dafür. Oft täuscht man sich auch, ok. Aber daher beleidige ich ja auch niemanden, sondern halte mich dann einfach raus aus der Diskussion.
Schwieriges Thema, aber Du hast gut nachgehakt. 1:0 für Dich ;-) Für's intelligente Nachhaken ;-)



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

Pianist hat geschrieben:
rtzbild hat geschrieben:Was ist TRIER-STYLE?
Ich wohne Nähe Trier, kenne aber Trier-Style nicht.
Achtung, damit hättest Du Dich jetzt unter Film-Leuten bis auf die Grundmauern blamiert. Lars von Trier muss man nicht mögen, aber zumindest kennen.

Matthias
Achsoooo, "Lars von Trier", ja siehste mal, ich dachte "Trier-Style" ist sowas wie "Jump-Style" oder "SMart-Style"

Kommt daher dass ich in der Nähe dieses Kaff's wohne ;-)
Geht nicht, gibt's nicht!



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

ennui hat geschrieben:Apropos Showreels: Das hab ich nie so ganz verstanden, was man denen eigentlich entnehmen soll, abgesehen von "ist jetzt nicht verwackelt und Bildausschnitt und Licht stimmen auch irgendwie". Das sind doch immer so spektakuläre Best-of-Momente aneinandergereiht, die über die zugrundeliegenden Werke noch weniger aussagen als deren Trailer. Nein, es bräuchte eher Wettbewerbe, und gute Jurys, die Qualität sehen, auch wenn sie nicht marktschreierisch daherkommt. Das würde den Markt ändern.
Ein Reel? Ich könnte meine Katastrophen der letzten zehn Jahre als Fotobuch in Bild und Wort erstellen, einen Horrorstreifen über Flugzeugunglücke, brennende Krankenhäuser, Bombenfunde oder Leichenbergungen machen, aber wer will sowas als Referenz sehen?

Für mich ist es ein Unterschied ob der Kameramann mit hochwertigem Material unter Idealbedingungen seinen Dreh abarbeitet, als Newcomer mit wenig Budget, Consumerkamera, Bilora-Stativ aber guter Idee und sauberer Ausführung sein Ding baut oder unsereiner die wir vorher nicht wissen wie es an der Einsatzstelle aussieht: Regen, Matsch, Lärm, Staub, giftige Dämpfe und und und, wir müssen zwingend gutes bis sehr gutes Material zum Sender schicken, Verwackler, Lichtreflexe, mieser Ton oder anderes geht nicht.
Wir haben zudem nur zwei Hände und alles was uns wichtig erscheint am Leib. Für Wort, Bild und Ton. Für Assis oder großes Equipment ist da weder Zeit noch Platz.

"Der Filmer" kann quasi beliebig oft nachdrehen, seine Grenzen liegen in der Geduld der Darsteller, der Mietdauer des Sets oder im Terminkalender, unsere Termine sind einmalig und unwiederholbar, der Gefahrgut-LKW kippt nur einmal um, die Schule brennt auch nicht jeden Tag (leider *g*), wenn wir patzen haben wir kein Geld verdient.

Ich bewerte -für mich allein- daher unseren "Outdoor-Job" hinsichtlich Bildfehler, Belichtungsfehler, Verwackler etc. anders als den neuen Streifen von Til, Steven oder MGM.
Geht nicht, gibt's nicht!



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Ja klar. Das ist dann ja auch eher Journalismus/EB. Da geht es um andere Dinge, wie: schnell sein, spontan sein, seine Technik kennen. Lernt man aber auch eher durch Praxis als durch Tutorials, oder?

Ich mein jetzt schon die Kurz- und Imgaefilm-Showreels. Für einen reinen Kameramann machen die vielleicht noch irgendwie Sinn, im Sinne von "Basics werden beherrscht". Aber als Regisseur...



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

"Learning by doing" ist das eine,
journalistisches Grundwissen das andere.

Du musst eigentlich alles gleichzeitig können...

BTW: Auch hier in der Region treiben sich inzwischen viele "nebenberufliche Blaulichtreporter" rum - ich sehe an den Bildern (Print oder TV) schon wer das war bzw. welchen Background der Kollege an der Einsatzstelle hatte... :-/

Vielleicht sollte ich -solange meine Reha-Nachsorge noch läuft- mal hier bei irgendwem als Kameraassi praktizieren, würde mich mal interessieren ob ich als EB-Mann auch im Film "kann".

Bin zwar schon ewig beim Offenen Kanal Mitglied, jedoch hab ich bislang keine noch geeigneten Mitstreiter für ein längerfristiges Doku-Projekt zusammen bekommen.
Und an einen "echten" Film wollte ich vorerst nicht ran.
Geht nicht, gibt's nicht!



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von le.sas »

ich denke auch das hat viel mit dem Netz zu tun.
Wenn ich hier schon Beiträge lese wie "ich hab nächste Woche nen richtig dicken Auftrag, soll Timelapse für ne große Firma machen- könnt ihr mir erklären wie das geht?"
ist doch klar, ich würde hier auch keinem mehr helfen oder Tipps geben, warum auch- viele von uns haben das gelertn, viel geld in ihre Ausbildung investiert, warum soll man dann sein Wissen einfach so verschenken damit irgendwelche unfähigen Volldeppen uns dann die Jobs klauen...



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rainermann »

le.sas hat geschrieben:ich denke auch das hat viel mit dem Netz zu tun.
Wenn ich hier schon Beiträge lese wie "ich hab nächste Woche nen richtig dicken Auftrag, soll Timelapse für ne große Firma machen- könnt ihr mir erklären wie das geht?"
ist doch klar, ich würde hier auch keinem mehr helfen oder Tipps geben, warum auch- viele von uns haben das gelertn, viel geld in ihre Ausbildung investiert, warum soll man dann sein Wissen einfach so verschenken damit irgendwelche unfähigen Volldeppen uns dann die Jobs klauen...
andere Worte, als meine, aber genau so meinte ich es halt auch...



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

rainermann hat geschrieben: 1:0 für Dich ;-)
Das wollte ich nicht provozieren. ;)
Es ging mir darum, dass ich mir (und anderen) die selben Fragen stelle, die ich Dir gestellt habe, und zu keinem eindeutigen Ergebnisse komme. S. o. in einem Beitrag von mir:
Reiner M hat geschrieben: DAS ist natürlich echt überlegenswert. Sollen wir - aus eigenem Überlebensantrieb heraus! - unser Wissen Zünften gleich geheim halten? Oder ist es eine Aufgabe für den "Meister", sein Wissen zu teilen? Ist es eine Aufgabe, eine Herausforderung, denen zu helfen, die sonst stümperhaft mit mieser Qualität den Markt verderben? Schafft es dadurch jemand, Aufträge zu bekommen und satt zu werden? Profitieren wir nicht selbst vom altruistisch bereitgestelltem Wissen anderer und sind daran gereift?
Da gibt es bestimmt ganz viel Für und Wider.
Wichtiger ist mir aber bei der Betrachtung, dass das Problem ganz sicher nicht bei den vielen "Pappenheimern" (Du weißt, was ich meine! War Deine Wortwahl.) liegt, die nach meiner Überzeugung einen eigenständigen Markt bedienen, sondern womöglich bei den Profis selbst? Welchen Sinn macht Finger-Pointing?

Anders als früher, wo man z. B. als Fotograf nur ein Studio "um die Ecke" brauchte, sein Klientel in der selben Stadt wohnte, noch einige wenige Industrien im Umland als Dauerkunden dazu , - muss man sich heute auf dynamisch agierende, pulsierende Märkte sehr schnell und flexibel einlassen können, die eben nicht mehr statisch, immobil und regional funktionieren. Man muss häufiger sein Geschäftsmodell, seine Vorgehensweisen, sein Equipment, seine Workflows überprüfen, sich womöglich stärker spezialisieren oder Generalwissen aufbauen - ja nach dem, usw..

"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."

Und Selbstvermarktung? Ganz wichtig! Sich abheben. Und sei es nur auf der Hochglanzbroschüre oder im Web-Auftritt. Je enger der Markt, desto bedeutungsvoller - der Fotograf um die Ecke brauchte das damals alles nicht. Man kannte ihn. Es gab keine Alternative. Und trotzdem hatte er geduldig auf jeden Abzug hinten seinen Stempel draufgedrückt.

"Wer auf Werbung verzichtet um Geld zu sparen, der kann auch die Uhr anhalten um Zeit zu sparen." Henry Ford
Der Automobilmarkt war schon damals heiß umkämpft...

Beste Grüße,
Reiner
Zuletzt geändert von Reiner M am Fr 08 Mär, 2013 14:59, insgesamt 2-mal geändert.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

le.sas hat geschrieben: Wenn ich hier schon Beiträge lese wie "ich hab nächste Woche nen richtig dicken Auftrag, soll Timelapse für ne große Firma machen- könnt ihr mir erklären wie das geht?"
ist doch klar, ich würde hier auch keinem mehr helfen oder Tipps geben, warum auch- viele von uns haben das gelertn, viel geld in ihre Ausbildung investiert, warum soll man dann sein Wissen einfach so verschenken damit irgendwelche unfähigen Volldeppen uns dann die Jobs klauen...
Und was ist Deine Erwartungshaltung an ein (oder dieses) Forum? Warum bist Du dabei? Um Tipps und Wissen geschenkt zu bekommen? Oder ist's was anderes?

Sind nur Fragen. Noch verstehe ich die Aussage nicht.

Ach ja: Die "unfähigen Volldeppen" haben den Job ... - zumindest in dem Szenario, das Du beschrieben hast. Mal vom Sprachgebrauch abgesehen - passt die Formulierung?

Beste Grüße,
Reiner



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Den Job haben sie dann wohl durch Vorspiegelung falscher Tatsachen ("bin voll der Videochecker, kann das machen, Chef"). Bei diesen Fragen geht es ja dann oft um absolute Basics, die auch jeder gehobene Amateur beherrscht. Wenn ich Rat für jemanden bei einem spezielleren Problem weiß, das ich vielleicht selbst mal hatte, helfe ich ja gern mal aus. Aber solche Blender und Poser gehen mir sowas von auf den Geist, dafür habe ich diesen Typ wasmitMedienundgroßerKlappe schon zu oft erlebt: völlig hohl, einzige Fähigkeit Selbstvermarktung und Connections.

Ich würde da auch kein Wissen weitergeben. Zumal sich diese Basic-Fragen ja meistens noch selbst per Google recherchieren lassen. Hier kommen sie kleinlaut an (oder nicht mal das), vor ihrem Auftraggeber posen sie wahrscheinlich vorher mit irgendwelchem Fachchinesisch und riesengroßer Sonnenblende an der Kamera herum. Ich finde, man merkt das an den Fragen, ob das so jemand ist.



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von le.sas »

Austausch, ganz klar. Und Hilfe.
Ich hab das und das After Effects Projekt, der Track funktioniert nicht bei dem und den Bildwinkel, was kann ich machen.
Oder ich leihe mir für nen Dreh den oder den neuen Monitor. Ist der gut? Funktionert das mit der und der Kamera?
Das sind Fragen die man gerne beantwortet, denn immerhin geht es hier um den Austausch zwischen Gleichgesinnten.
Aber nicht so Fragen wie- ich hab nen Job bekommen, bin zwar eigentlich Fotograf aber die haben mich dem anderen Filmer vorgezogen weil ich nur 1/100 verlange. Jetzt erklärt mir mal wie ich das Filmen soll.
Das ist dann ein Unfähiger weil er es nicht kann und ein Depp weil er zu wenig verlangt. Ganz einfach.
Und ja, ER hat den Job, und kann sich für seine 3 Tage Arbeit bestimmt ein schönes neues Canon 1.8er 50mm kaufen von dem was übrig bleibt.


Ist es so besser zu verstehen? Also nicht den Leuten erklären wie sie ganze Jobs machen.Wenn ich einen Kameramann engagiere, dann hat der alles was er mir anbietet eben zu können.
Du erwartest von nem Koch in einem Restaurant ja auch nicht dass er dir sagt- klar, das Steak kannste haben, ich frage nur schnell nach wie es gemacht wird.

**edit**
enui, ganz genau so sieht es aus! Da kann ich dir auf anhieb 5 Leute aus meiner alten Uni nennen die gerade genau die Schiene fahren.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Das erinnert mich an Taxifahrer, denen man die Adresse sagt, und dann beschreiben muss, wo das denn ist und wie man da am besten hinkommt. Oder diverse "Fachverkäufer" in Technikmärkten, die keine Ahnung haben und/oder einem das Blaue vom Himmel runter erzählen, und man muss dann widersprechen. Ich bin da altmodisch, ich mag Leute, die bescheiden auftreten, aber ihr Handwerk verstehen, davor habe ich Respekt.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

ennui hat geschrieben:...einzige Fähigkeit Selbstvermarktung und Connections.
That's it! ;)

Es kann einer Großmeister seines Faches sein, Wissen bis zum Abwinken, - wenn er es nicht schafft, Auftraggeber, Kunden zu finden, die das in bare Münze wandeln, bleibt es brotlose Kunst.

Da sind wir aber bei der Frage nach dem Erfolg. Dazu gehört die Fähigkeit, Wissen und Nicht-Wissen zu verkaufen. SICH zu verkaufen.

Manche können das gut, andere weniger gut.

Fest steht aber, anders als früher genügt es nicht mehr, einfach ein Schild draussen aufzuhängen "Fotostudio".

Damsl sind die Kunden reingekommen - heute muss man auf sie zugehen! Eine ganz wichtige Veränderung im Geschäftsleben.

Beste Grüße,
Reiner



Pianist
Beiträge: 9053

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Pianist »

In diese Reihe passen auch die Leute, die sich hier nach den technischen Richtlinien von ARD und ZDF erkundigen, weil man dort ganz gewiss auf ihre tollen Filme wartet.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

le.sas hat geschrieben: Und ja, ER hat den Job, und kann sich für seine 3 Tage Arbeit bestimmt ein schönes neues Canon 1.8er 50mm kaufen von dem was übrig bleibt.
Und er wächst an der Aufgabe, oder er wirft hin. Mit ein wenig Glück, mit Lernbereitschaft, Durchhaltevermögen, Selbstvermarktung und Connections schafft er es dann vielleicht über kurz oder lang, richtig gute Projekte abzuliefern, die richtig gutes Geld bringen. Vielleicht kann er dann davon leben und ist ... Profi.

Was Du von ihm siehst, ist eine Momentaufnahme, entstanden aus dünnen Textzeilen. Du kennst weder seine Vergangenheit, noch seine Lebenshintergründe, noch seine Zukunft. Aber verurteilst ihn und stempelst ihn ab. Nur, soweit ich das lese.

Dabei verlierst oder gewinnst Du noch nicht einmal daran - kein Vorteil, kein Nachteil. Du hast Dich um seinen Job nicht beworben, oder doch?
Richtig: Er hätte durchaus einen Vorteil. Eine gute Antwort könnte ihm helfen, einen guten Job zu machen.

Aber das ist, soweit ich es verstanden habe, kein Ziel eines Forums, oder doch?

Beste Grüße,
Reiner



ennui
Beiträge: 1212

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von ennui »

Aber dann nicht ärgern, wenn dein Heilpraktiker, Steuerberater, Restaurantkoch, deine Hebamme oder Innenarchitekt eine ähnliche Art "Profi" ist, der sicher gerade noch in seiner "Dazulernphase" befindet. Denk einfach an seine nächsten Kunden, und daran, dass diese von dem Murks, den er bei dir noch veranstaltet hat, sicher profitieren werden.

Wer sein Handwerk oder seine Kunst liebt, hat eigentlich eher eine Interesse daran, dass das allgemeine Niveau darin ansteigt, nicht wieder sinkt. Was die Marktschreier und Poser daraus machen, ist eine Wiederholung schlecht abgekupferter Klischees. Ich guck mir das Zeug schon gar nicht mehr an. Aber warum in aller Welt sollte ich daran noch mitwirken wollen?

Die Poser werden ihr einmal erworbenes Wissen auch selbst sicher nicht freizügig in Foren teilen, sondern in Moneten verwandelt sehen wollen. Diese Sorte Leute nehmen meist nur, aber geben nix, das ist so ein reines BWL-was-nütztmir-Denken. Mich interessiert Film, als Kunst und als Handwerk, mich interessieren Leute, die was davon verstehen. Solche Leute dagegen können meinetwegen auch Versicherungen, Staubsauger oder Gebrauchtwagen verkaufen. Da sind sie ganz in ihrem Element und ich muss mit ihnen nichts zu tun haben, schon gar nicht mich von ihnen absetzen und noch darauf hinweisen, dass es nur oberflächlich betrachtet so etwas ähnliches ist wie ich es mache.



olja
Beiträge: 1623

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von olja »

rtzbild hat geschrieben: Und 500,- Euro sind auch für ein mittelständisches Unternehmen viel Geld.
Sorry, ich habe gerade einen anderen Gedanken. Evtl. kennst du ja die Preise für Anzeigen in solchen Lokalzeitungen. Selbst kleine Unternehmen (nicht Mittelstand !) blättern da für jede Wochenendausgabe hunderte von Euros hin (pro Woche ca. 300-400 Euro, eben je nach Größe und Seite). Verfolg das mal, immer die gleichen Anzeigen, jede Woche. Die sind also bereit, dafür zu zahlen.

So'n Filmchen wär dann doch auch ganz nett für die ;-)



motor-tv
Beiträge: 456

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von motor-tv »

Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich kenne keine Berufsgruppe die so vielschichtig ist wie die Filmbranche. Und auch keine Berufsgruppe wo sich der Amateur mit dem Profi derart vermischt. Sei es gewerblich oder auch nicht, denke dass viele Anfragen betreffend Preisgestaltung und/oder Equipmentauswahl von erster Gruppe kommt.

Im Klartext, es ist keinerlei Ausbildung von Nöten um diesen Beruf ausüben zu können. Gerne gibt man aber in einem Forum wie diesen - der Zweck sollte es auch sein - Informationen, Antworten auf diverse Fragen weiter. Wenn ich kann, mache ich das auch gerne.

Ich habe kein Problem, wenn sich junge, vielleicht auch talentierte Leute Tipps aus dem Forum holen. Am Ende wird sich der durchsetzen, der

1) mit geeignetem Equipment umgehen kann (und da mache ich nun keinen Unterschied zwischen einer DSLR oder 30K Schultercam)

2) kreativ so ausgeprägt dass er damit auch gute Bilder schaffen kann, selbiges dann auch beim Schnitt

3) sich selbst so gut verkaufen kann, mit entsprechendem Auftreten natürlich.

Fehlt einer der drei Punkte, hat er in meinen Augen nur geringe Chancen. Und keine Angst, Kreativität oder dann letztendlich der Umgang mit der Kamera (und dem Kunden!!!), das kann man sich im Forum nicht wirklich aneignen. Geschweige denn die Persönlichkeit des einzelnen. Und die Freude am Beruf, das lernt man im Forum auch nicht, ist aber genauso wichtig.

Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt, wo viele Firmen für wenig Geld Imagefilme produzieren lassen wollen. Sie erhalten dann meist eh das, was sie bezahlen. Aber dieser Trend wird sich ändern. Ich habe von meinen Kunden noch nie gehört, wirklich noch nie, ich wäre zu teuer. Denn sie erhalten beste Qualität weil ich meine Arbeit gerne mache. Und ich kann behaupten, dass mein Preisniveau doch im höheren Bereich angesiedelt ist. Diese Arbeit nimmt mir kein Rookie mit DSLR und Dumpingpreisen weg. Und wenn doch, sehe ich mir genüsslich an, wie sich der Kunde am Ende ärgert Geld für dessen Arbeit ausgegeben zu haben. Damit hätte ich auch kein Problem, im Gegenteil, der Kunde wird zurückkommen!

Am Ende aber denke ich doch, dass man jungen talentierten Leuten die Chance geben sollte, auch mittels Forum, denn wenn ich denke wieviel Lehrgeld ich in meiner Karriere bereits bezahlt habe, weil es weder Internet noch leicht bezahlbares Equipment in meiner Anfangszeit gegeben hat.

Allerdings, Leute die ein Jahr lang rumnerven weil sie sich nicht zwischen 2 oder 3 Cams entscheiden können, und danach fragen wie sie denn die Rechnung ausstellen müssen, oder ob dieser oder jener Stundenlohn passt (kein spezieller Fall!!), da ist besser nicht mehr drauf zu antworten.



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von le.sas »

Oh oh Rainer, warst du etwa derjenige?



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rainermann »

le.sas hat geschrieben:Oh oh Rainer, warst du etwa derjenige?
Rainer oder Reiner ?
Und... derjenige der was?



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

ennui hat geschrieben:Das erinnert mich an Taxifahrer, denen man die Adresse sagt, und dann beschreiben muss, wo das denn ist und wie man da am besten hinkommt. Oder diverse "Fachverkäufer" in Technikmärkten, die keine Ahnung haben und/oder einem das Blaue vom Himmel runter erzählen, und man muss dann widersprechen. Ich bin da altmodisch, ich mag Leute, die bescheiden auftreten, aber ihr Handwerk verstehen, davor habe ich Respekt.
Damals im FotoFACHgeschäft:
Nikon F4s mit Betriebsartenschalter:
"S" ist schnell
"A" ist Automatik

Und der AF-Hebel da unten?
Auch so, "S" = schnell
"A" automatik
"M" manuell.

Ich: Ah-ja.
Und hab dann woanders gekauft.
Geht nicht, gibt's nicht!



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

Pianist hat geschrieben:In diese Reihe passen auch die Leute, die sich hier nach den technischen Richtlinien von ARD und ZDF erkundigen, weil man dort ganz gewiss auf ihre tollen Filme wartet.

Matthias


Meinst Du mich jetzt?

Ich hab das gefragt weil es zuviele Meinungen zu dem Thema gab:
SWR will generell 16:9 HD XDCAM 4:2:2
für News aber 16:9 SD
RTL nur 16:9 HD 4:2:2

Es kommt insofern drauf an was man für welches Resort liefert.

RTL.lu macht wieder was ganz anderes (hat nichts mit RTL.de zu tun)
Geht nicht, gibt's nicht!



Pianist
Beiträge: 9053

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Pianist »

rtzbild hat geschrieben:Meinst Du mich jetzt?
Keine Ahnung, vermutlich eher andere Leute. Ich merke mir das doch alles nicht... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



rtzbild
Beiträge: 1354

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von rtzbild »

olja hat geschrieben:
rtzbild hat geschrieben: Und 500,- Euro sind auch für ein mittelständisches Unternehmen viel Geld.
Sorry, ich habe gerade einen anderen Gedanken. Evtl. kennst du ja die Preise für Anzeigen in solchen Lokalzeitungen. Selbst kleine Unternehmen (nicht Mittelstand !) blättern da für jede Wochenendausgabe hunderte von Euros hin (pro Woche ca. 300-400 Euro, eben je nach Größe und Seite). Verfolg das mal, immer die gleichen Anzeigen, jede Woche. Die sind also bereit, dafür zu zahlen.

So'n Filmchen wär dann doch auch ganz nett für die ;-)


Ja, ich kenne die Preise ;-)
Diese Inserenten bewerben dann meist die Gesamtausgabe von Monschau bis Saaburg, von Trier bis Simmern.
Oder das kpl. Rhein-Main-Gebiet wenn sie einen Pommesverkäufer für Ihre rollende Wurstbude suchen...

Kommt aber auch drauf an welcher Kostenstelle das belastet wird:

Da wird lieber mal eine Stunde für 50 Euro handyfoniert welcher Schüler / Arbeitslose jetzt grad Zeit hat um für 4,- Euro / Auftrag zu shooten anstatt dem Fotografen gegenüber die 30 Euro in die Hand zu drücken um das Ding mal eben abzulichten...

Das eine ist KSt. "Honorare", das andere "Telefonkosten".
Und deren Cheffe sagt ja immer "Wir müssen an den Honoraren sparen!!"
Geht nicht, gibt's nicht!



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Alf_300 »

So ist das - der Fotograf von Nebenan macht für die 30 Euro nicht nur schöne Bilder, somdern kommt auch noch mit dem Urhheberrecht daher.
Das macht der Schüler bei seinen 4 Euro nicht



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Die Bezahlung von Videofilmern

Beitrag von Reiner M »

rtzbild hat geschrieben: Da wird lieber mal eine Stunde für 50 Euro handyfoniert welcher Schüler / Arbeitslose jetzt grad Zeit hat um für 4,- Euro / Auftrag zu shooten anstatt dem Fotografen gegenüber die 30 Euro in die Hand zu drücken um das Ding mal eben abzulichten...
In dieser Anzeige gehts doch um etwas anderes, nicht darum, "einen" Auftrag zu shooten. Das Unternehmen stellt offensichtlich ein Portal für gewerbliche Gebrauchtwagenhändler u.ä. bereit und bietet als Service die Anzeigengestaltung inkl. Foto an. Es hat sich nun ausgerechnet, dass es mit 4 Euro pro Fahrzeug hinkommt, ohne die Preise für den Service im Wettbewerb schlecht zu positionieren und ohne unterm Strich draufzulegen. 4 Euro. Mehr ist nicht drin. Also probieren sie es. Ich denke auch, dass pro Ortstermin gleich mehrere Fahrzeuge abgelichtet werden, womöglich der ganze Hof.

Dennoch meine ich, das war nie ein Auftrag für "Profis" in dem Sinn, wie es hier besprochen wird. Denen entgeht da nichts. Kein Profi, auch kein Unternehmensberater, könnte dieses Unternehmen überreden, den Betrag höher anzusetzen. - Das ist ein anderer Markt, ein neuer Markt, der nicht im Mitbewerb zum Markt der Profis steht, wo es auf ein professionelles Shooting mit Licht und Assistenten und High-Tech-Ausrüstung und professioneller Nachbearbeitung usw. ankommt. Allerdings steht es jedem offen, sich zu bewerben. Auch Profis dürfen. Wenn sie es tun, und auf solche Angebote eingehen (was jeder für sich entscheiden muss), bestimmen sie die neuen Marktpreise im Profi-Geschäft, oder? Deshalb zeigen meiner Meinung nach die Finger in die falsche Richtung.

Ähnlich die "Image-Filme" für 500 Euro. Wenn das aus der Sicht des Unternehmens "viel Geld" ist, würden mich doch mal die Kennzahlen des Unternehmens interessieren. Großunternehmen? Mittelständler? Mit welchen Umsätzen, welchem Marketing-Budget? Usw. Evtl. würde ich die als Kunde gar nicht wollen - weil sie nicht zu mir passen. Ein anderer Markt. Ich sollte sehr darauf achten, dass Kunden, die ich habe oder gewinnen will, auch zu mir passen.

Ich denke, motor-tv hat das in seinem Beitrag sehr schön beschrieben (wieder abgekürzt, voller Beitrag s. o. :) ):
motor-tv hat geschrieben:Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich kenne keine Berufsgruppe die so vielschichtig ist wie die Filmbranche. Und auch keine Berufsgruppe wo sich der Amateur mit dem Profi derart vermischt. ...
Wenn es ein unfähiger, unprofessionell arbeitender Mitmensch mit Billigheimer-Equipment schafft, einem Profi den Job wegzuschnappen, stimmt was nicht. Richtig. Sollte man aber näher betrachten.
Womöglich werden ja einfach nur Äpfel mit Birnen verglichen?

So, wie sich die Filmer hier von den unprofessionellen Billiganbietern unterscheiden möchten, so unterscheiden sich eben auch die Job-Angebote zwischen solchen für Profis und solchen für die anderen.

Ihr müsst nun nur die Jobs finden, die für Euch gedacht sind und zu Euch passen - ganz individuell! Und nicht auf die anderen schielen. Die machen das für ihre Qualifikationsstufe, Kostenstruktur, Schwerpunkte usw.usw. nicht anders.

Wichtig dabei (Falls Tipps erlaubt sind): Sich nicht ärgern, sondern das Thema - also SICH selbst! - bei potentiellen Kunden massiv platzieren, die man als Zielgruppe für sich definiert hat. Den Mehrwert herausarbeiten, den man liefert, nicht die Kosten, die man produziert. Das Alleinstellungsmerkmal plakativ in den Vordergrund schieben, nicht das Handwerk. Um so wichtiger, wenn das Alleinstellungsmerkmal nicht der billige Preis ist oder sein soll.

Beste Grüße,
Reiner



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