rtzbild hat geschrieben:
Da wird lieber mal eine Stunde für 50 Euro handyfoniert welcher Schüler / Arbeitslose jetzt grad Zeit hat um für 4,- Euro / Auftrag zu shooten anstatt dem Fotografen gegenüber die 30 Euro in die Hand zu drücken um das Ding mal eben abzulichten...
In dieser Anzeige gehts doch um etwas anderes, nicht darum, "einen" Auftrag zu shooten. Das Unternehmen stellt offensichtlich ein Portal für gewerbliche Gebrauchtwagenhändler u.ä. bereit und bietet als Service die Anzeigengestaltung inkl. Foto an. Es hat sich nun ausgerechnet, dass es mit 4 Euro pro Fahrzeug hinkommt, ohne die Preise für den Service im Wettbewerb schlecht zu positionieren und ohne unterm Strich draufzulegen. 4 Euro. Mehr ist nicht drin. Also probieren sie es. Ich denke auch, dass pro Ortstermin gleich mehrere Fahrzeuge abgelichtet werden, womöglich der ganze Hof.
Dennoch meine ich, das war nie ein Auftrag für "Profis" in dem Sinn, wie es hier besprochen wird. Denen entgeht da nichts. Kein Profi, auch kein Unternehmensberater, könnte dieses Unternehmen überreden, den Betrag höher anzusetzen. - Das ist ein anderer Markt, ein neuer Markt, der nicht im Mitbewerb zum Markt der Profis steht, wo es auf ein professionelles Shooting mit Licht und Assistenten und High-Tech-Ausrüstung und professioneller Nachbearbeitung usw. ankommt. Allerdings steht es jedem offen, sich zu bewerben. Auch Profis dürfen. Wenn sie es tun, und auf solche Angebote eingehen (was jeder für sich entscheiden muss), bestimmen sie die neuen Marktpreise im Profi-Geschäft, oder? Deshalb zeigen meiner Meinung nach die Finger in die falsche Richtung.
Ähnlich die "Image-Filme" für 500 Euro. Wenn das aus der Sicht des Unternehmens "viel Geld" ist, würden mich doch mal die Kennzahlen des Unternehmens interessieren. Großunternehmen? Mittelständler? Mit welchen Umsätzen, welchem Marketing-Budget? Usw. Evtl. würde ich die als Kunde gar nicht wollen - weil sie nicht zu mir passen. Ein anderer Markt. Ich sollte sehr darauf achten, dass Kunden, die ich habe oder gewinnen will, auch zu mir passen.
Ich denke,
motor-tv hat das in seinem Beitrag sehr schön beschrieben (wieder abgekürzt, voller Beitrag s. o. :) ):
motor-tv hat geschrieben:Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich kenne keine Berufsgruppe die so vielschichtig ist wie die Filmbranche. Und auch keine Berufsgruppe wo sich der Amateur mit dem Profi derart vermischt. ...
Wenn es ein
unfähiger,
unprofessionell arbeitender Mitmensch mit Billigheimer-Equipment schafft, einem Profi den Job wegzuschnappen, stimmt was nicht. Richtig. Sollte man aber näher betrachten.
Womöglich werden ja einfach nur Äpfel mit Birnen verglichen?
So, wie sich die Filmer hier von den unprofessionellen Billiganbietern unterscheiden möchten, so unterscheiden sich eben auch die Job-Angebote zwischen solchen für Profis und solchen für die anderen.
Ihr müsst nun nur die Jobs finden, die für Euch gedacht sind und zu Euch passen - ganz individuell! Und nicht auf die anderen schielen. Die machen das für ihre Qualifikationsstufe, Kostenstruktur, Schwerpunkte usw.usw. nicht anders.
Wichtig dabei (Falls Tipps erlaubt sind): Sich nicht ärgern, sondern das Thema - also SICH selbst! - bei potentiellen Kunden massiv platzieren, die man als Zielgruppe für sich definiert hat. Den Mehrwert herausarbeiten, den man liefert, nicht die Kosten, die man produziert. Das Alleinstellungsmerkmal plakativ in den Vordergrund schieben, nicht das Handwerk. Um so wichtiger, wenn das Alleinstellungsmerkmal nicht der billige Preis ist oder sein soll.
Beste Grüße,
Reiner