Wenn man die Möglichkeit hier hat...handiro hat geschrieben: Was aber so richtig übel an dieser RTL Klamotte ist, ist die Tatsache, dass sie es geschafft haben in die staatlichen Töpfe zu greifen, gegen die sie doch sonst immer so geifern:)
oh doch - das lag vor allem am Geld - will man aus den Ländertöpfen Geld, muss etwas in den Ländern gedreht werden - das ist auch bei internationalen Co-Produktionen so - und wenn man dann eben auch nur ma ein Set in Köln aufbaut und eine Szene dort dreht, um auch aus NRW Geld zu erhalten.K.-D. Schmidt hat geschrieben:Ich habe mir den Film nach den zuvor schon erstellten schlechten Kritiken bewusst angesehen und es stimmt:
Der Film ist einfach nur schlecht!
Und es lag nicht (nur) am Geld. Beispiel:
Da müsen die "Helden" ganz schnell mit einem Kleinflugzeug vom Spreewald in den Schwarzwald. Kurz darauf sieht man sie von Norden kommen über das zerstörte Köln fliegen, dann nach Westen (also Richtung Aachen) abbiegen. Schließlich müssen sie in Gelsenkirchen notlanden.
Diese Logik hat sich mir nicht erschlossen.
Und an so manchen anderen Stellen auch nicht.
Gruß
KDS
es gibt auch leute, die gehen zum crowdfunding, eben WEIL die eigene kohle schon drin steckt.iasi hat geschrieben:@Mickey
"Croudfounding" - immer zuerst an das Geld anderer denken.
Ja, ich bin ziemlich sicher, daß da ne Menge Leute - die zwar das Sagen haben, keine Ahnung - reingepfuscht haben.handiro hat geschrieben:Viele Köche verderben den Brei.
Das scheint hier mit ziemlicher Sicherheit passiert zu sein.
Nein, das wäre ein völliges Desaster.nachtaktiv hat geschrieben: davon ab, täten sich hier leute zusammen, kämen etliche jahre erfahrung und haufenweise teures equipment zusammen, was nicht mehr gekauft/gemietet werden müsste.
stimmt in der Theorie. In der Praxis wäre es aber wieder ähnlich, wie bei RTL's Helden: Jeder würde mitreden wollen, keiner würde akzeptieren, daß einer allein, oder vielleicht auch zwei, das Drehbuch schreiben und daß einer allein die Regie übernehmen würde. Mit all seinen persönlichen Eigenheiten und Ansichten. Immerhin würde jeder ja kostenlos seine Arbeit und sein Können mit eingeben. Also würde jeder auf ein Mitspracherecht pochen. Also wären wir wieder an dem Punkt: Viele Köche verderben den Brei. Hab ich schon mitgemacht. Öfters. Damit Lehrgeld bezahlt. Bei einem Projekt vor Jahren habe ich ein Drehbuch geschrieben/SF mit einer kleinen Krimihandlung. Fanden alle super. Nur hie und da kamen ein paar Änderungsvorschläge. Und damit gings dann los. Dies gefällt dem einen nicht, das findet der andere zu "gewagt". Also wurde gestrichen und der beste Kompromiss gesucht. Resultat: ein schönes, aalglatt-gebügeltes Drehbuch, bei dem niemand mehr etwas zu kritisieren hatte. Ein Hochglanz-Langeweiler ohne Ecken und Kanten mit einer absehbaren Story von A nach B nach C.nachtaktiv hat geschrieben:
davon ab, täten sich hier leute zusammen, kämen etliche jahre erfahrung und haufenweise teures equipment zusammen, was nicht mehr gekauft/gemietet werden müsste. insofern finde ich crowdfunding voll ok.
Der Musikvergleich funktioniert nicht.ennui hat geschrieben:
Bei Musik zb. argumentiert doch kaum jemand so.
.. bedeutet das doch auch, maximal opportunistisch der größtmöglichen Zuschauerzahl, also dem kleinsten gemeinsamen Nenner hinterherzulaufen.
...Nach allem, was ich gehört und erlebt habe, sind diese Förderstrukturen allerdings wirklich oft korrupt bis dumm. Da die meisten Filmemacher aber scheinbar kein Problem damit haben, ihre Projekte auf diese Fördergremien zuzuschneiden und hinzutrimmen, statt dagegen zu protestieren, wird sich daran wohl auch nichts ändern.
Ja, aber nur weil er von denen NOCH mehr wollte, als er eh schon bekommen hat. Lass doch diese bescheuerte Mythenbildung stecken, jeder nimmt Geld, woher er es bekommen kann, egal von wem.Frank Glencairn hat geschrieben:Deshalb sehen nicht wenige, die Filmförderung von Anfang an nicht als Option, wie Till Schweiger z.b. der mit der Bande schon vom ersten Tag an auf extremen Kriegsfuß stand.
Pffff. Das habe ich anders in Erinnerung. "ID4", wie der Film damals bei uns im Kölner Cinedom vereinfacht genannt wurde, war ein echter Megablockbuster. Die Säle platzten drei Wochen lang aus allen Nähten. Ich, kein Kostverächter von gut gemachtem Kintopp ("Ein guter Film muss vor allem eins sein: Eine gute Show!"), fand den Film grauenhaft. Und damit ging ich konform mit allen zeitgenössischen Kritiken. Wenn *heute* TV Spielfilm den Daumen hebt, dann höchstens, weil der Film eher noch besser gemachtes Katastrophenkino war als damalige Hollywoodfilme und heute ein Klassiker ist. Es war eine gute Emmerich-Kopie von etwas, das etwa von Spielberg hätte sein können, noch ein bisschen dicker aufgetragen.Frank Glencairn hat geschrieben:Natürlich, die Story hinkt und ein Plausibilitätsloch am anderen, aber Independence Day hat ja deshalb auch keiner in der Luft zerrissen.
Aber warum? Kostet es tatsächlich einen Euro mehr, Figuren glaubwürdige Motivationen zu geben und die Handlung darauf zuzuschneiden, anstatt holzschnittartigerweise umgekehrt? Hat keiner mal in der Redaktion darüber diskutiert, was Deep Impact qualitativ von Armageddon abhebt und ob man vielleicht nicht bloß bullshittige Präsidentenansprachen durch den Google-Übersetzer laufen lässt, sondern sich zur Abwechslung mal an den Grundregeln einer dramatischen Entwicklung übt? Ein Schauspieler kann nichts dafür, wenn seine Rolle GZSZ-Niveau hat.Frank Glencairn hat geschrieben:Schauspiel war natürlich wie zu erwarten nur mittelmäßig - aber da hat ja auch niemand ernsthaft was anderes erwartet.
Ist trotzdem angebracht. Auf VHS gab es mal einen sympathischen Raubkopierer-Spot: Superman rettet Lois Lane und ihren Hund vor dem Weltuntergang. Die zunächst tolle Szene wird immer amateurhafter, bis zum Schluss sogar der Hund eine Handpuppe ist. Slogan: Raubkopien stehlen den Filmen das Geld für Qualität. Natürlich kann man kopieren. Aber eine schlechte Kopie ist eben peinlich.Frank Glencairn hat geschrieben:Was mir auf den Sack geht, ist dieses "Hollywood kopieren" Geschwätz.
Ich möchte dich sehen, wie du ausländischen Fernsehsendern den Film präsentierst. RTL sucht vielleicht gerade die "10 unverschämtesten Gebrauchtwagenhändler der Welt" - in eigener Sache.Frank Glencairn hat geschrieben:Möglichst nah am Standard zu arbeiten halte ich für erstrebenswert und alles andere als verwerflich, es sei den man hat eine viel bessere Idee und kann sie auch umsetzten.
Dir ist aber schon klar, daß man die Filmförderung zurückzahlen muß, daß ist kein geschenktes Geld.dienstag_01 hat geschrieben: Ja, aber nur weil er von denen NOCH mehr wollte, als er eh schon bekommen hat. Lass doch diese bescheuerte Mythenbildung stecken, jeder nimmt Geld, woher er es bekommen kann, egal von wem.
Dir ist aber hoffentlich auch klar, dass es da Unterschiede gibt, nicht alle müssen zurückgezahlt werden (Und das sowieso auch nur bei Erfolg). Es gibt meines Wissens in D auch keine Zahlen darüber, wer wieviel zurückgezahlt hat. Ich möchte hier keine Fördertopf-Diskussion lostreten, aber T Schweiger hier als eine Art moralische Instanz im Kampf gegen scheinbar irrsinnige Strukturen hinzustellen, ist mir persönlich dann doch zuviel des Guten. Sorry.Frank Glencairn hat geschrieben:Dir ist aber schon klar, daß man die Filmförderung zurückzahlen muß, daß ist kein geschenktes Geld.
Filmförderung sollte wie Sportförderung eine Einstiegshilfe sein und nicht Methadon. In der deutschen Kinolandschaft hat sie einen ähnlichen Erfolg wie die Anti-Krebs-Droge aus I am Legend (um mal ein Blockbuster-Rezept zu nennen, das z.T. suboptimale VFX verwendet, aber letztlich durch eine vielschichtige Charakterzeichnung und dramaturgisches Geschick trotzdem funzt).dienstag_01 hat geschrieben:Dir ist aber hoffentlich auch klar, dass es da Unterschiede gibt, nicht alle müssen zurückgezahlt werden (Und das sowieso auch nur bei Erfolg). Es gibt meines Wissens in D auch keine Zahlen darüber, wer wieviel zurückgezahlt hat. Ich möchte hier keine Fördertopf-Diskussion lostreten, aber T Schweiger hier als eine Art moralische Instanz im Kampf gegen scheinbar irrsinnige Strukturen hinzustellen, ist mir persönlich dann doch zuviel des Guten. Sorry.Frank Glencairn hat geschrieben:Dir ist aber schon klar, daß man die Filmförderung zurückzahlen muß, daß ist kein geschenktes Geld.
Immerhin gehört Schweigers Barefoots Films zu den wenigen Produktionsfirmen, die regelmäßig Fördergelder komplett zurückzahlen können, und damit das Geld für andere wieder verfügbar machen, anstatt irgendeinen verkopften Kunstfilm zu drehen und die Kohle ist futsch.dienstag_01 hat geschrieben:[... aber T Schweiger hier als eine Art moralische Instanz im Kampf gegen scheinbar irrsinnige Strukturen hinzustellen, ist mir persönlich dann doch zuviel des Guten. Sorry.
genauennui hat geschrieben:Nein, Filmförderung sollte daneben mal (theoretisch) auch andere Arten von Film/Kino als die jeweils aktuell kommerziell erfolgreichen ermöglichen. Das hatte mal mit der Idee eines eigenständigen deutschen oder europäischen Kinos jenseits von Hollywood, aber auf ähnlichem technischen Niveau, zu tun, oder mit einer Idee von Filmkunst und Filmgeschichte und -Tradition. Es hat auch mal ganz gute Ergebnisse gebracht, von Fassbinder bis zu den alten Kleinen Fersehspielen des ZDF, ganz tolle Sachen dabei. Mittlerweile ist es allerdings ein verfilztes Monster geworden, das einerseits nicht mehr weiß, was es soll oder will, andererseits aber unbedingt weiterexistieren und wachsen will, weil eben viel Geld im Spiel ist, und Posten und Karrieren für Wichtigtuer und ihre Freunde. Heute ist es völlig kaputt, man sollte nochmal bei Null anfangen und dann back to the roots.
Auch wenn ich weder Schweigers Filme noch Merkels Politik mag, kann ich nichts verwerfliches daran sehen, daß man Filme machen möchte, die der Mehrheit des Publikums gefallen.ennui hat geschrieben: Er will einfach nur dem deutschen Mainstreampublikum gefallen. Das will auch Angela Merkel.
Die kaufen noch nicht mal Lauterbach oder Jaenicke. Wühltisch-Ladenhüter.ennui hat geschrieben:Wahrscheinlich auch weitaus erfolgreicher als die DVD-Auswertung dieser "Helden" hier.
Gerade lief ein kommerziell erfolgreicher deutscher Film im TV:Frank Glencairn hat geschrieben:Immerhin gehört Schweigers Barefoots Films zu den wenigen Produktionsfirmen, die regelmäßig Fördergelder komplett zurückzahlen können, und damit das Geld für andere wieder verfügbar machen, anstatt irgendeinen verkopften Kunstfilm zu drehen und die Kohle ist futsch.dienstag_01 hat geschrieben:[... aber T Schweiger hier als eine Art moralische Instanz im Kampf gegen scheinbar irrsinnige Strukturen hinzustellen, ist mir persönlich dann doch zuviel des Guten. Sorry.
Kirche > Dorf
Frank Glencairn hat geschrieben:
Bei dem "Konsens" den wir hier immer haben - und weil jeder was einbringt will er auch mitreden - würde das nie was werden.
Film ist zwar Teamsport aber keine Demokratieveranstaltung.
Wenn nicht einer das Sagen hat, bleibst du auf einem Sack Getriebesand sitzen.
seh ich anders. kompetenz und verantwortungsbereiche müssen dann am anfang ganz klar scharf abgeklärt werden. wer das nicht kapiert, muss draussen bleiben. es gilt, die RICHTIGEN leute zu finden. risiko wagen heisst eben nicht nur, das risiko beim geld zu wagen. da müssen sich halt alle mal ein bisschen zurück nehmen. und wenn der film nicht gut wird, kann man ja immer noch mit einem verschmitztem grinsen sagen : "siehste, hab ich doch gesagt.." und... "war nicht meine idee, ich hab nur kamera/licht/ton" gemacht :D ....rainermann hat geschrieben:Jeder würde mitreden wollen, keiner würde akzeptieren.....Resultat: ein schönes, aalglatt-gebügeltes Drehbuch, bei dem niemand mehr etwas zu kritisieren hatte. Ein Hochglanz-Langeweiler ohne Ecken und Kanten mit einer absehbaren Story von A nach B nach C.
Vorher sagst Du die müsse man zurückzahlen.....wat denn nu?Frank Glencairn hat geschrieben:
Durch die Fördergelder sind die Produzenten in vielen Fällen so weit abgesichert, dass sie oft keinen unternehmerischen Reiz mehr haben, erfolgreiche Filme zu machen.