dustdancer hat geschrieben:
du hast von DIESEM tag in bezug auf karfreitag gesprochen, einem willkürlich festgelgtem tag.
Ohne nun eine theologische Diskussion vom Zaun brechen zu wollen: Nein, dieser Tag ist NICHT willkürlich festlegt (anders als Weihnachten). Er ist zwar kein fixes Datum im Kalender, sondern beweglich, aber der christliche Kalender bedient sich der gleichen Berechnungen für das Osterfest, die dem Pascha-Fest zugrunde liegen. Und dies ist das entscheidende Moment in der Tradition dieses "Tages": Nicht das fixe Kalenderdatum, sondern das Verhältnis des historischen Ereignisses zum Pascha-Fest, bzw. in unseren Kalendern das Verhältnis zum Osterfest. Aber gut.
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Worüber redet Ihr eigentlich? Was hat das alles mit dem Film zu tun?
Zeigt mir mal die Spielfilme, die historische Ereignisse so wiedergeben, wie sie sich zugetragen haben. Eine "Geschichte", die im Nachhinein erzählt wird, ist immer die Veränderung der Realität: Sonst würde sie kaum oder nur schwerlich Interesse wecken ... ;)
Je mehr man sich von der Realität entfernt, desto stärker stößt man in die Bereiche der Legenden, Märchen und Fantasien vor. Und? Ist das Schlimm? Wohl eher beliebt ... - wieso sollte Werbung anders agieren? Das sind keine Beiträge für ein Nachrichtenmagazin. Und selbst da wird gewichtet und akzentuiert, wenn nicht gar verdreht.
Ich denke, Anne Nerven hat es wunderbar und umfassend erläutert.
Der Film ist Marketing. Mehr nicht. Er funktioniert, und das kann (wie beschrieben) an Testgruppen überprüft und könnte sogar neurologisch gemessen werden, wenn man wollte. Da kümmert sich z. B. die Neuroökonomie drum.
Unterm Strich muss was rumkommen.
Wäre es nicht so, würden Firmen kaum in Werbefilme investieren. Schon mal die TV-Channels gezappt? Werbung geguckt? ;)
Es funktioniert. Schaut Euch nur mal in Euren Wohnungen, Kleiderschränken und Kühlschränken um ...
Das gilt für schlecht gemachte wie für gut gemachte Filme gleichermaßen. Dieser ist - ganz ohne Zweifel! - technisch sehr gut gemacht, oder? Zumindest weisen die abschweifenden Argumente hier darauf hin, die irgendwie händeringend doch irgendwas Schlechtes aufspüren wollen... ;)
Klar, wer nicht zur Zielgruppe gehört, wird Schwierigkeiten haben, das zu "fühlen". Mich spricht Windel-Werbung für Säuglinge oder die ultimative Gemüsereibe für technikaffine Hobby-Köche auch nicht an. Kann noch so gut gemacht sein. Noch weniger spricht sie mich aber an, wenn sie eben schlecht gemacht ist. Da kann "die Aussage" noch so toll sein.
In diesem Fall des Parfüms handelt sich um hochpreisige Luxusgüter. Sie werden anders als schnell rotierende Waren und Güter überwiegend emotional "verkauft", nicht rational.
Schön ist an diesem Beispiel, dass sich manche Firmen nicht mit Billigwerbung zufrieden geben. Schon mal für die, die das produzieren können, aber auch für die Werbelandschaft an sich und damit für den Zuschauer: Es fördert den Wettbewerb der Werbenden und reizt dazu, sich nicht auf drei Texteinblendungen und ein paar wackelige Hanydyclips zurückzuziehen (ginge ja auch).
Beste Grüße,
Reiner