So schaut's aus.
Schon bizarr, daß die (angeblich so trendigen) Kids, jetzt ausgerechnet den verschmähten Look der gehassten Boomer seit ner Weile wieder auferstehen lassen wollen, und sich dabei total hip und innovativ vorkommen :D
Warst du nicht selber in der Lehre tätig? Und was ist mit Arte, zum großen Teil steuerfinanziert. Die ganze Flmindustrie in Europa lebt von Steuern und Gebühren.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 18:31cantsin hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 00:36
- Von der aktiven Bildgestaltung ins Ausbildungsfach wechseln, z.B. an einer Fachhochschule, Berufsakademie, Privatschule, ggfs. (wenn das möglich ist) auch ins klassische Lehramt. [Zumal da ja auch wegen Fachkräftemangel Quereinsteiger gefragt sind, zumindest in einigen Regionen.]
- Wechsel in bezahlte Sozialpädagogik/Sozialarbeit, z.B. mit Video-/Bild-/Tongestaltungskursen in Jugendzentren, oder auch Arbeit mit Senioren oder im Gesundheitsbereich.
- Wechsel ins Berufsfeld Forschung/Wissenschaft/Technik/Medizin, also z.B. in Laborarbeit, wo technische Bildaufnahmen und Visualisierungen gebraucht werden, sowie eventuell auch im Bereich Wissenschaftskommunikation (dann angestellt z.B. an einer Hochschule als Teil des Kommunikationsteams).
Also hauptsächlich steuerfinanzierte Bereiche - interessanter Ansatz.
Die heutige junge Generation ist einfach schrecklich. ;)macaw hat geschrieben: ↑Do 01 Mai, 2025 08:25Widerspricht zu weiten Teilen den Tatsachen. Vieles wendet sich in eine für mich nicht mehr nachvollziehbare Intensität dem alten zu. Wir befinden uns in der fiktiven wie auch leider der reellen Welt in einer Spirale reaktionärer Ideen. Worum geht es denn im Nachbarthread zu "Dehancer Pro"? Da versucht man mit einem Plugin einen Look von Kameras zu erzeugen, den man damals gerne losgeworden wäre, weder Halation, Grain, Lens Flares und das ganze andere Zeug waren Effekte, die man bewusst haben wollte.Jalue hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 22:57 War wahrscheinlich schon immer eine Illusion, aber Smartphones und Social Media haben dieses Konzept endgültig pulverisiert, zumindest für die 99% der Medienarbeiter, die von der Sache leben müssen. Vielleicht sollten wir uns einfach eingestehen, dass man als Kreativschaffender -ähnlich wie Profisportler oder Piloten von Kampfjets- eine begrenzte Halbwertzeit hat. Da heißt es, rechtzeitig auf die Trainerbank zu wechseln oder ins Management - oder beizeiten etwas ganz Neues anzupacken. Problematisch wird das nur, wenn man diesen völlig natürlichen Wechsel als "Scheitern" empfindet und deshalb hinauszögert.
Heute sehe ich sogar Musikvideos "junger Menschen", die zum einen klingen wie aus den 80ern und wo sie in Unkenntnis der Hintergründe manchmal VHS-Artefakte und Super8 Look kombinieren. Die, die es sich leisten können, schießen sinnloserweise wieder auf Film - hab gerade ein kurzes BTS vom neuen Jurassic World gesehen, wo Gareth Edwards, der bei seinem "The Creator" noch davon schwafelte daß er die kleinen Sonys benutzt hat weil er ein Schwächling ist und wie toll die kleinen Geräte sind, sich nun mit einer monströsen Panaflex am Easyrig abquält.
Wir haben komplette Serien und Filme, die auf 80ies und 90ies machen: Stranger Things, Electric State, "Es", Guardians of the Galaxy. Dazu die hoffentlich bald endenden Franchises, die sich im Falle der Superhelden oft auf ein längst überholtes Bild amerikanischer Überlegenheit der Weltkriegszeit aufbauen oder bei Star Wars, Indiana Jones, James Bond, Jurassic Park usw. versuchen den Geist einer vergangenen Zeit am Leben zu halten. Selbst Space Balls, nackte Kanone und andere Klassiker werden nun nochmal ausgeschlachtet ohne einen Gedanken daran zu vergeuden, daß die Filme Ergebnisse ihrer Zeit waren und nicht einfach reproduziert werden können.
Auf künstlerischer Seite sehe ich entweder Banalität oder die kindische Flucht in eine vermeintlich einfachere und bessere Zeit. Von wegen.
Erstrecke mal die Zeitspanne, die du dir ansiehst, weiter, dann wirst du erkennen, dass es sich um zyklische Phasen handelt.cantsin hat geschrieben: ↑Do 01 Mai, 2025 10:20 @Frank, macaw, ihr redet von völlig anderen Dingen - Filmindustrie, Serien, Indie-Film, szenischen Produktionen und deren Gewerke.
Die Frage, ob es beruflich noch weitergeht, kommt hier - wenn ich das richtig sehe - von mittelständischen/kleinen/regionalen Videoproduzenten, die von Imagefilmen und Eventvideos leben. Und da sehe ich schon Zeichen der Zeit, dass diese Nischen verschwinden.
Unter "B2B" verstehe ich, dass eine Firma einer anderen Firma etwas erzählt. Das kommt bei mir gelegentlich mal vor, ist aber eher selten. Zum Beispiel habe ich gerade eine Reportage über die Zulassung einer Lokomotivbaureihe für das europäische Zugsicherungssystem ETCS gedreht. Das richtet sich tatsächlich an deren Kundschaft. Oder neulich was über ein neues digitales automatisiertes Bremsprobesystem, was sich natürlich an die Nutzer von Güterwaggons richtet.Videopower hat geschrieben: ↑Mi 30 Apr, 2025 16:22 Gut zu lesen das es bei Dir läuft! Was ist den fachliche Öffentlichkeitsarbeit ohne B2B?
Das streite ich ja gar nicht ab. Es ging ja nur um den Punkt, daß es sozusagen einen schmalen zeitlichen Korridor gibt, in dem man kreativ sein kann. Ich halte dagegen, daß Leute, die irgendwann nix mehr zu tun haben nie wirklich kreativ waren, sondern einfach nur abgearbeitet haben und vom Kopf her auch nicht wirklich für die Sache brannten - da kenne ich echt viele davon und das sei ihnen auch so gegönnt, wenn es so für sie ok ist. Ich persönlich brenne für das, was ich tue so sehr, wenn nicht sogar noch mehr als ich es zu Beginn tat, weil ich nun Zugang zu allem haben kann. Es kann keine Ausrede dafür geben, daß man nicht weiß, was es für Möglichkeiten gibt. Wir stecken zudem noch immer in der Experimentierphase von Social Media, auch wenn es anders aussehen mag, die hektische, atemlose Schnippelei von Influencern hat sich z.B. auch schon überholt. Vertikales Video wurde NICHT zum Standard, aber halt ein weiteres Format für einen bestimmten Zweck etc. Generell funktioniert Video im Internet mittlerweile anders, als noch vor wenigen Jahren. Altbackene Vorstellungen über "Imagefilme" muss man da revidieren.cantsin hat geschrieben: ↑Do 01 Mai, 2025 10:20 Die Frage, ob es beruflich noch weitergeht, kommt hier - wenn ich das richtig sehe - von mittelständischen/kleinen/regionalen Videoproduzenten, die von Imagefilmen und Eventvideos leben. Und da sehe ich schon Zeichen der Zeit, dass diese Nischen verschwinden.