R S K hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2019 17:22
Die Auslastung einer Momentaufnahme ist weder Maßstab noch relevant. Man kann nicht einfach sagen „
Ah… DAS ist jetzt die bestmögliche Konfiguration für 234,6%iger CPU Auslastung”.
Vereinfacht ausgedrückt: genauso wie du für den Belag den du vornehmlich vorhast zu befahren auch deine Autoreifen aussuchst, suchst du dir die Konfiguration deines Rechners aus passend zu dem was du vornehmlich vorhast zu bearbeiten bzw. in diesem Fall vor allem
womit. Und da Premiere (wie so ziemlich alle Adobe Programme auf dem Mac und bei Avid ist es noch viel schlimmer) von großen Teilen uraltem Codes geplagt wird und nichts mit neuen, modernen Frameworks was anzufangen weiß, ist es in dem Fall eben wichtig die bestmögliche
CPU-zentrische Konfiguration zu wählen. Also so schnell wie möglich und mit so vielen Kernen wie möglich.
Quasi genau umgekehrt sieht es halt mit Final Cut Pro X und Motion aus (und auch Resolve, wenn auch nicht ganz so deutlich). Da sie sämtliche der neusten Frameworks und Ressourcen des Rechners zugreifen und auf sie optimiert sind, und damit für die überwiegende Mehrheit der Aufgaben die um ein vielfaches schnellere
GPU beanspruchen, müsstest du wie schon gesagt eben
GPU-zentrischer Konfigurieren. Das heißt wiederum so schnell wie möglich und mit so viel
VRAM wie möglich.
Ergo: konfigurierst du für den einen, wirst du mit dem anderen halt keinen so großen Spass haben. Oder du nimmst eben mehr Geld in die Hand und maximierst halt
beide und lässt dir alle Optionen offen.
Möchtest du oder, warum auch immer,
musst du bei Premiere bleiben und willst Geld sparen, dann nimm eben die CPU zentrische Variante mit Standard GPU. Da ist es sogar schon fast Wurst ob Mac Mini, MacBook oder iMac, da sie
CPU-seitig sich insgesamt recht nahe sind.
Alles andere musst du selbst wissen.
- RK
Da stimme ich dir bei allem zu. Mit FCPX konnte man sogar auf einem 12" MacBook mit M5 "Prozessörchen" einfache 4K Sachen mit verwendbarer Performance schneiden..
Nur zum ersten Absatz: Natürlich kann man von diesen begrenzten Auslastungswerten keine magische Konfiguration ableiten. Dennoch ist es ein Anhaltspunkt, ob sein jetziger Mac schon am Limit ist und er unbedingt ein CPU Upgrade braucht oder sich das sparen kann, zumal das "nur" ein 2. Arbeitsplatz und keine Haupt-Workstation werden soll. Vor diesem Hintergrund würde ich die Auslastung bei einem typischen Projekt jetzt nicht als völlig irrelevant abtun..
Wie R S K vorweg genommen hat kann man nur schwer etwas konkretes empfehlen. Das hier also bitte nur als "Entscheidungshilfe" ansehen.
Basierend auf dem, worauf ICH achte scheint mir die Preis/Leistung für deine Anforderungen am besten bei der 3,7GHz Konfig mit SSD-Upgrade und zwar aus folgenden Gründen:
1. CPU Der 3,7 GHz i5 ist in Benchmarks etwas schneller als dein jetziger Xeon. Ob dir das noch ausreicht kannst nur du aus deinem Alltag wissen und wenn du Kohle übrig hast und auf Nummer sicher gehen willst nimmst du eben den i9. Unter den 3,7 GHz 6-core i5 zu gehen würde ich aber
nicht empfehlen. Hier mal ein Vergleich deines Xeon, des 3,7GHz i5 und des i9 (das sind natürlich auch erstmal nur klinische Werte und können stark von der Realität abweichen, aber es ist ein Anhaltspunkt:
https://www.cpubenchmark.net/compare/In ... 3337vs2066
2. Festplatte/SSD Meiner Meinung nach sehr wichtig und oft vernachlässigt: Ab 2TB Fusion Drive (inklusive beim 3,7 GHz-Modell) gibt es 128GB SSD Cache im Vergleich zu lächerlichen 32GB bei der 1TB Version. Trotzdem würde ich persönlich für Mediasachen
immer zur SSD upgraden (+120 für die 512GB SSD, je nach Budget/Bedarf mehr). Archiviert wird denke ich mal extern und soweit ich das verstanden habe willst du die Projekte auch auf externen SSDs hin- und hertransportieren und vermutlich auch direkt darauf arbeiten, womit du im Endeffekt nicht extrem viel internen Speicher benötigen würdest. Auch hier kennst natürlich nur du deine Anforderungen, aber eine herkömmliche Festplatte ist immer (sogar Fusion Drive ist gerade bei intensiven Anwendungen
kein Wundermittel, man sollte sich da nicht zu viel von versprechen!) ein nicht zu unterschätzender Flaschenhals.
3. GPU Bei der 3,7GHz Konfig ist auch gleich die Radeon Pro 580X mit 8GB VRAM dabei, die falls du in der Zukunft mal FCPX oder DR ausprobieren willst spürbar mehr liefert als die kleineren Radeon GPUs mit 4GB VRAM.
4. RAMMeiner Meinung nach bei der Anschaffung eines iMac völlig egal. Später in Benutzung mal nachschauen, ob der Arbeitsspeicher ausgelastet ist und bei Bedarf wie von R S K empfohlen günstig über Alternate o.ä. bestellen und nachrüsten.
Für ca. 2700€ (+ggf. RAM) hättest du damit ein 2. System mit (auf Benchmarks basierend) relativ vergleichbarer CPU-Leistung und etwas weniger Grafikleistung wie dein Mac Pro (die Mac Pros haben
Dual Firepro D700, oder?) und einem Display, für das du bei einem Mac Mini oder Macbook Pro für vergleichbare Bildqualität einen ganz schön großen Batzen extra einplanen müsstest.