Ich verfolge den Thread mit großem Interesse. So, wie ich den Frame-Modus verstehe, sind es keine Vollbilder, also kein "1080p", sondern "1080i" ohne Halbbildpräferenz, sodaß also gerade und ungerade Zeilen gleichzeitig aufgezeichnet werden, die Zeilen aber gleichwohl "da" sind. Wenn du mir jetzt die Kamera zum Capturen geben würdest, würde ich als erstes die Voreinstellung "HDV 1080i" wählen, aber im Falle von FCP im Checkkästchen Halbbilddominanz "Ohne" wählen. Der von dir beschriebene Effekt ähnelt dem, wenn man diese Checkbox bei normalem Interlaced-Material aktiviert. Extrem kurze Shutterzeiten können nicht der Grund sein, da der Effekt in Wirklichkeit sehr dezent ausfällt, eigene Tests mit Straßenverkehr und diversen Einstellungen haben das gezeigt. 1/25 ist m.E. völlig inakzeptabel! Bitte antworten.Purlywhirl hat geschrieben: Im Frame-Modus aufgezeichnetes Material weist gerade beim Betrachten auf Fernsehgeräten, Plasma wie auch Röhre, bei seitlichen Schwenks oder Kamerabewegungen ein permanentes ruckelndes, verwischtes Bild auf. Dies ist im interlace-Modus nicht zu beobachten.
Es verdeckt sogar bis zu einem gewissen Grad schlechtes Schauspiel. Wenn man Schauspieler aus deutschen Krimis auf einmal in 50i-Produktionen sieht, bemerkt man bei einigen, wie stümperhaft die spielen. Das macht die "feinere Auflösung in der Zeit". Man sieht mehr Mimik und subtile Gesichtszüge und entlarvt schneller gekünsteltes Schauspiel.Purlywhirl hat geschrieben:...kann ich dem ganzen durchaus einen sehr filmischen "LOOK" attestieren was die Bewegungen der Akteure anbetrifft...
Diese regelt nichts anderes als die Verschlußzeit, das ist im Ergebnis dasselbe, je kürzer, desto weniger BWU.Henk hat geschrieben:Dass echte Filmaufnahmen (...) weniger ruckeln (...) liegt (...) an der mechanischen Umlaufblende in der Filmkamera, die eine leichte Bewegungsunschärfe hinzufügt.
Nicht in auffälliger Weise bei Vollbild-Kameras wie der DVX100. Auch auf deinem Computer siehst du schließlich 25 Vollbilder. Ruckelt´s da bei Schwenks? Na also. Mich hätte interessiert, ob der Modus bei der Xl-H1 wegen dieses Effekts unbrauchbar ist oder ob er nur falsch verarbeitet wurde. Anscheinend interessiert dies sonst niemanden. Ich werde wohl mal die Cam mieten müssen, um es selbst herauszufinden.Henk hat geschrieben:Das ist nunmal so, wenn man nur 25 (bzw. 24) Bewegungsphasen pro Sekunde aufnimmt.
Während der Belichtung "steht" der Film. Die geringste Bewegung würde die Aufnahme unbrauchbar machen. Bei der Belichtung ist der Frame kurzzeitig von der Blende nur teilweise bedeckt. Die Belichtungszeit ist die Gesamtzeit aus teilweise nicht mehr verdeckt/unverdeckt/teilweise erneut verdeckt (Wie beim mechanischen Verschluß einer Fotokamera). Dazwischen gibt es eine Pause, während der das Bildfenster völlig verdeckt und der nächste Frame nachgeschoben wird. Eine Überblendung oder auch eine "quasi" Überblendung findet nicht statt. Die einzige Bewegungsunschärfe stammt vom Motiv oder der Kamerabewegung.Henk hat geschrieben:Die Umlaufblende rotiert, und das nicht mit unendlicher Geschwindigkeit, sondern mit 24 Umdrehungen pro Sekunde. Dh. es dauert eine gewisse Zeit, bis das Filmfenster vollständig bedeckt ist, die in dieser Zeit stattfindende Belichtung sorgt für ein "Miniüberblendung", was das Ruckeln ein wenig mildert.
Mit demselben Ergebis. Der Hauptunterschied im Kino ist, daß hier mit reflektiertem Licht mit relativ hohem Kontrast gearbeitet wird, was hellen Partien ein Nachglühen ermöglicht (Reaktionszeit der Netzhaut).Henk hat geschrieben:Beim elektronischen Shutter wird schlicht und ergreifend ein bestimmter Teil der Ladungen gleichzeitig auf allen Sensorflächen verworfen, um die entsprechende Belichtungszeit zu erzielen.
Ich kann es ja eben nicht. Ich sage bloß, daß das Ruckeln der DVX oder das auf einem LCD absolut tolerabel ist. Wenn du einen generierten Effekt zur Beurteilung des Ruckelns erwähnst, frage ich mich, wieso du keinen Motion Blur hinzufügst, wie ihn natürliche Bewegungen haben.Henk hat geschrieben:Und dass unter den selben Bedingungen (Aufnahme wie Wiedergabe) die DVX100 sichtbar weniger ruckelt, als die Canon....also dann kriegst du einen Kasten Bier von mir, wenn du mir das demonstrieren kannst!
Und was bedeutet das jetzt für einen Kinofilm, den wir auf einem Fernseher betrachten?Der Hauptunterschied im Kino ist, daß hier mit reflektiertem Licht mit relativ hohem Kontrast gearbeitet wird, was hellen Partien ein Nachglühen ermöglicht (Reaktionszeit der Netzhaut).
... und betonen das "very slightly". Die Grundidee ist wohl, daß der jeweils untere Teil eines Frames zeitlich näher am oberen Teil des folgenden Frames ist, was einer Bewegung slightly mehr Kontinuität geben soll - mit einer Unterbrechung von 1/48 sek. Die tatsächliche Überblendung von Filmbildern gibt es in der Projektion, in elektronischen Projektoren ohne Umlaufblende (und ohne Dunkelpause), in denen der Film kontinuierlich durchläuft wie ein Tonband und ein elektronisch gesteuertes Prisma die Frames trennt - inklusive Geisterbild des folgenden. Der ästhetische Eindruck ist der eines Interlaced-Bildes, obwohl natürlich physischer Film eine Reihe anderer Merkmale behält.Henk hat geschrieben:Das sehen diese Jungs hier ganz genauso:
http://www.cinematography.com/forum2004 ... opic=16204
Nichts. Die Belichtung auf eine Emulsion mit ihrer Lichtstreuung, der variierenden Farbsättigung und -Schärfe ist für den Look entscheidender als i oder p. Die Abtastung für den PAL-Farbraum wurde - zumindest früher - mit kontrastschwachen, pastellfarbenen Kopien gemacht.Henk hat geschrieben:Und was bedeutet das jetzt für einen Kinofilm, den wir auf einem Fernseher betrachten?
Das ist ja klar.Henk hat geschrieben:... wenn man 3 Animationen miteinander vergleicht (25fps mit 50% Motionblur, entspricht 1/50 Belichtungszeit), (25fps mit 100% Motionblur, entspricht 1/25 Belichtungszeit) und (50fps mit 100% Motionblur, entspricht 1/50 Belichtungszeit), so ist ganz klar ein Ruckeln zu erkennen, und zwar bei beiden 25fps Animationen, während die 50fps Animation butterweich ist. Probiere es selbst mal aus.
Sehr gut, was du da sagst. Das ist für mich eine sehr interessante Diskussion, und ich behaupte nicht, im Recht zu sein. Es ist so, daß auf einem traditionellen Fernseher "P"-Bilder zum Ruckeln neigen, "I"-Bilder auf einem Plasma aber dennoch gut sind. Ein Plasma arbeitet aber progressiv. Deswegen sind die Bilder einer VX2000 darauf slightly schwammiger als Bilder einer DVX. Das kannst du auch selbst ausprobieren, wie ich es getan habe, und zwar an mehreren Geräten. An HDV stört mich ganz grundsätzlich die bescheidene zeitliche Auflösung, da würde ich gerne wissen, ob der famose "f"-Modus (der ja ein "i"-Modus ist) wenigstens vom Ausgabegerät (Plasma, aber auch schon Computerdisplay) als quasi-Vollbild behandelt wird. Andernfalls er für die Tonne wäre. Darum ging´s mir.Henk hat geschrieben:Ob etwas tolerierbar ist oder nicht, lässt sich nur leider nicht anhand von Beschreibungen feststellen und ist sehr subjektiv (...). Das Problem ist, dass die Leute "progressiv" mit "besser" und "hochwertiger" gleichsetzen (...)
Ich habe als Filmvorführer eine sehr praktische Vorstellung von analogem Film. Er besteht aus einzelnen "Dias", die man einzeln herauschneiden und vergrößern kann. Darauf befindet sich ein Bild mit im Normalfall gleichmäßiger Belichtung und mehr oder weniger durch die Bewegungsrichtung des Motivs und die Dauer der Belichtung bedingter Bewegungsunschärfe. Die Belichtung geschieht durch die Blendenbewegung partiell, aber jedes Teil des Bildes erfährt absolut gesehen die gleiche Belichtungszeit. Der zeitliche Unterschied der Nicht-Bedeckung von oben zu unten soll nicht zu einem zeitlichen Verlauf führen, und dies wäre auch fatal, da es hieße, daß die Zeit über die Bildfläche flösse, und zwar willkürlich und unnatürlich. Zur Verdeutlichung: Stelle dir bei einer Fotokamera mit offenem Verschluß, die auf eine gehende Person gerichtet ist, vor, daß man eine schwarze Pappe mit einem schmalen horizontalen Schlitz langsam vorm Objektiv vorbeiführt. Auf dem entwickelten Bild ist der Kopf oben links, die Füße unten rechts. Dasselbe mit einem vertikalen Schlitz: Die Person ist so breit wie das Bild.Henk hat geschrieben:Nochmal: Es findet eine "Auf- und Abblende" statt. Keine Überblendung (...)Flügelblende gibt Strahlengang nach und nach wieder frei->teilweise ( und zwar immer stärker werdende) Belichtung (...)