Selomanol hat geschrieben: ↑Do 10 Jan, 2019 21:03 Wenn man aufnimmt soll die Verschlusszeit den doppelten Wert von der Bildwiederholungsrate haben... Ist glaube ich jedem bekannt
24 = 48 / 25 = 50 / 50 = 100 etc...
Bekannt schon, aber nicht umumstritten. Bei Frameraten um 24/25 fps sind Belichtungszeiten um 1/50 Sekunde ein guter Kompromiss aus Bewegungsunschärfe und Ruckeln, das ist soweit richtig. Es entspricht auch der vielzitierten "Sehgewohnheit", da die meisten Kinofilme so gedreht wurden.
Aber dass man für 24 fps unbedingt 1/48 nehmen muss und für 25 fps exakt 1/50, ist Unsinn. Es genügt die Größenordnung.
Wenn man höhere Frameraten nimmt und elektronische Kameras hat (die keine Zeit für Filmtransport brauchen), wird man flexibler. So kann man bei 50 fps durchaus auch bis 1/50 Sekunde belichten; das hat gegenüber 1/100 Sekunde Vorteile und Nachteile (je nach Motiv). Manchmal sehen auch kürzere Zeiten (z. B. 1/200 Sekunde) gut aus. Je höher die Framerate, desto geringer wird übrigens der Einfluss der Verschlusszeit auf den Look.
Wenn man allerdings am Ende auf 25 fps verlangsamt und den dafür typischen Look beibehalten will, muss man doch proportional vorgehen - was in dem Fall bedeutet, tatsächlich bei 50 fps 1/100 Sekunde zu belichten oder 1/200 Sekunde bei 100 fps.
Das gilt übrigens auch dann, wenn man später per Frame-Interpolation zusätzliche Zwischenbilder generiert; andernfalls entstehen hässliche "überlappende" Zwischenbilder. Also wenn man z. B. 25 fps aufnimmt und plant, später eine vierfache Interpolations-Zeitlupe draus zu errechnen, sollte man mit 1/200 Sekunde belichten (oder halt in dieser Größenordnung).
Wenn ich durchgehend mit 50 Fps / Shutter 100 aufnehme jedoch die Hälfte vom Film in normaler Geschwindigkeit wiedergeben will
Wie löse ich dieses Problem? Was ich in Slow Mo brauche weiß ich erst danach (Wedding)
Wirklich lösen lässt sich das Problem nicht. Die etwas abgehackteren Bewegungen in den normal schnellen Aufnahmen werden zu sehen sein - wobei es aber nach meiner Erfahrung nur sehr wenige Zuschauer gibt, die das merken. Überhaupt sind normale Zuschauer für solche Sachen überraschend unsensibel... ;)
Du kannst auch testen, ob 1/50 Sekunde Belichtung hier vielleicht der bessere Kompromiss ist. Dann sind halt die Zeitlupen etwas verschwommener, aber das stört auch nur bei sehr schnellen Bewegungen.
Theoretisch kann man fehlende Bewegungsunschärfe auch per Effektsoftware nachträglich "reinrechnen". Das ist aber langwierig (Renderzeit) und klappt nicht immer perfekt. Der Aufwand dürfte sich für ein Hochzeitsvideo nicht lohnen.