cantsin hat geschrieben: ↑Di 07 Aug, 2018 20:26
@Paul, Resolve läuft unter Linux eigentlich gut (auf dem Blackmagic-Forum gibt's auch ein Utility, das aus dem Resolve-Binär-tarball ein Debian-/Ubuntu-Paket macht). Aber: Audioausgabe funktioniert
nur proprietär über Decklink-Karten, nicht über die eingebaute Soundkarte bzw. ALSA.
das angesprochene problem mit der sound-ausgabe gibt es zum glück in version 15 nicht mehr(!), trotzdem ist vor allem die freie linux version leider deutlich spartanischer ausgestattet (=sehr viele gebräuchliche codecs werden nicht unterstützt) als die ausgabe für andere systeme und extrem schlecht supported -- d.h. es ist immer wieder ein ziemlich nerviger krampf bzw. ein glücksspiel das zeug zu installieren und upzudaten. ich selber benutze dafür gegenwärtig nvidea-docker, um ein paar distributions spezifisch inkompatibilitäten zu umschiffen (siehe:
https://gitlab.com/mash-graz/resolve ), aber natürlich gibt es auch andere möglichkeiten...
leider gibt's halt auch ein paar wirklich nervige bugs in allen 15er betas, die einem das leben nicht unbedingt leichter machen. (siehe z.b.:
https://forum.blackmagicdesign.com/view ... 32&t=77338 )
verglichen z.b. mit
nuke non-commercial, das wirklich ohne jede umständliche bastelei sehr einfach auf praktisch jedem linux system installiert werden kann und anstandslos (=mindestens so gut wie auf den anderen betriebssystemen) läuft, ist resolve diesbezüglich wirklich noch immer eine mittlere katastrophe. trotzdem gehört es natürlich für viele aufgabenstellungen -- speziell: vernünftigen schnitt -- noch immer zu den brauchbarsten lösungen unter linux.
gerade für die dinge, die resolve auch schon ganz gut macht (=color grading), finde ich persönlich halt mistika oft noch ein bisserl besser. hier gibt's aber auch wieder das problem, dass das freie
mistika insight ja leider nur auf mac os und windows einfach verfügbar ist, und linux user persönlich beim hersteller betteln müssen, um zeitlich begrenzte mistika ultima testlizenzen für nicht kommerzielle zwecke zu bekommen od. eben auch für einzelne projekte eine reguläre produktionslizenz auszuhandeln. das ist halt wirklich eine ganz andere welt, die sich ganz bewusst nicht so sehr an ein massenpuplikum als an wenige studios richtet.
jedenfalls kann man die sache vielleicht so zusammenfassen, dass es seit den resolve 15 betas wirklich keinen grund mehr gibt, ein anderes betriebsystem als virtuelle maschine für einzelne programme zu pflegen, wenn man sonst auch alle arbeiten unter linux erledigt und sich dort wohler fühlt. trotzdem würde ich niemanden raten, leichtfertig sein vertrautes system zu wechseln -- speziell dann nicht, wenn er nicht irgendwelche einfach greifbaren kollegen in der nähe hat, die ihm ggf. mit rat und tat zur seite stehen, wann immer es wieder kniffligere probleme zu lösen gilt (was aber ohnehin auf allen systemen gelegentlich der fall sein dürfte;-)).