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Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
Antworten
Heiner Kunk
Beiträge: 456

Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von Heiner Kunk »

Hallolo,

Problem: ich darf einen Auftragsfilm drehen: Interviews von Experten. Es muss ziemlich "clean" werden, die Typen sind Uniprofs.

Nun habe ich eine SONY A7III und ein paar Linsen hier.

Mein Budget ist schon sehr knapp inzwischen. Eigentlich brauche ich noch ein gutes Richtmikro mit gutem Lavalier. Aber einen externen Moni brauche ich auch, denn wie zur Hölle soll man die dem kleinen Display der Cam ordentlich einschätzen ob das Ganze passt? ;-)

Ich würde mir gerne einen Atomos oder Video Assist ersparen, aber ich sehe schwarz, denn mittels dieser Dinger kann ich ja auf ProRes aufnehmen, und sonst nicht. Die Pros oder Post-Filmstudis die ich kenne, nehmen alles in ProRes auf…


Ein weiterer Grund sich den Atomos zu holen wäre diese Funktion, mittels derer ich das Material "wie es hinterher aussehen könnte" sehen kann, denn ich werde mit SLOG2 aufnehmen.

Wenn das alles nicht wäre, hätte ich mir für 150 dieses Liliput-A7s -Ding geholt. Kann man nichts falsch machen bei dem Preis.

Wenn ich richtig sehe fallen für einen Atomos 4k (Shogun oder Ninja A) rund 800€ an gebraucht, für den Video Assist 4K auch 800, der aber nicht diese Funktion (wie auch immer sie heisst) hat, dass mein SLOG2-Material… Dann noch den Sennheiser AVX oder doch das Rode DM für 350 zzgl 130€ für ein einigermaßen ordentliches Lavalier… summiert sich fix, nach der A7III und dem 55 1,8 und und und…

Hat jemand Anregungen oder Impulse für einen anderen Weg, der mich etwas Geld sparen lässt?

Danke
Milan, ein verzweifelter Doktorand



cantsin
Beiträge: 16331

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von cantsin »

Equipment leihen. Externes ProRes bringt bei Deiner Kamera sowieso nicht so viel.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



srone
Beiträge: 10474

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von srone »

clean geht auch in der sony selbst, dafür braucht es kein prores, wenn dann geld für den ton ausgeben (!) und im zweifel etwas licht leihen, ein oder 2 gebouncte 575 hmi im klassenraum wirken wunder, da brauchste nicht mal mehr s-log.

lg

srone
ten thousand posts later...



Jott
Beiträge: 22350

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von Jott »

Der Bordcodec ist für Interviews völlig ausreichend, wenn du weißt, was du tust. Lass dich nicht durcheinander bringen. Das ist ja keine Schrottkamera.

Gib das Geld lieber für Ton und Licht aus.

srone war schneller!



srone
Beiträge: 10474

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von srone »

egal ob schneller, ist schon lustig, was die prores/raw-diskussionen manchmal für blüten hervorbringen und das essentielle dabei unter den tisch fällt...;-)

lg

srone
ten thousand posts later...



Starshine Pictures
Beiträge: 2656

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von Starshine Pictures »

Aus dem HDMI Anschluss kommen eh nur 8 Bit 4.2.2 raus. Da gewinnst du mit ProRes gar nix. Und SLog 2 macht bei Interviews kaum Sinn, erst recht wenn du nur 8 Bit zur Verfügung hast. Geh da besser noch mal über die Bücher und versuche dich selbst an den verschiedenen Bildprofilen. Ich würde bei Interviews nicht so flach filmen. Sonst geht dir zuviel Tiefe von den wichtigen Hauttönen verloren. Interviews finden ja zumeist in kontrollierten Lichtverhältnissen statt und du brauchst die hohe Dynamik nicht.


Grüsse, Stephan
*Aktuell in Vaterschaftspause*



TomWI
Beiträge: 406

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von TomWI »

Hallo Heiner,

Interviews/Statements von (Medizin)Profs sind 90% meiner Video-Aufträge. Bezüglich Deiner Kamera würd ich mir da überhaupt keine Sorgen machen. Ich drehe mit Sony X70 oder Canon C100 Mk II, Auslieferung der Videos zu 99% als FHD zur Verwendung auf Websites. Kein Kunde hat sich je über die Kamera oder die Qualität der resultierenden Videos beschwert. Ich konzentrier mich bei allen Jobs auf gutes Licht und vor allem guten Ton. Den meist doppelt über Lav und Niere an der Angel. Ist bei solchen Aufträgen m.E. mehr als die halbe Miete.

Viel Erfolg

Thomas



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von dosaris »

ProRes wurde vor über 10 Jahren entwickelt als unsere CPUs noch Pentium od Athlon hießen,
SD war Standard im TV. SSDs waren kaum in Sicht, es wurde auf Tape aufgezeichnet.
Eine komplexere InterFrame-codierung war in hoher Qualität realtime mit HD und 50/60fps
kaum realisierbar.

Warum soll man diesem Intraframe-Mythos noch nachhängen.

Soll es ein Mythos bleiben,
but now to something completely different.



rush
Beiträge: 14863

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von rush »

Wo kommt eigentlich immer dieser Monitor-Mythos her... also das man ohne ja kaum was erkennnen kann? Schau doch einfach mal durch den Sucher beim filmen... Auge ran und du erkennst alles bestens - spart Budget und zusätzliches Gerödel.

Ich habe zwar auch so einen 5" Monitor... aber nutze den äußerst selten weil er mich eher nervt und aufhält. Zudem hat man bestimmte Funktionen über hdmi dann nicht mehr plus einen leichten "Versatz", was etwa beim Schwenk durchaus verwirrend sein kann.

ProRes benötigt genauso wenig jemand für Inteviews wenn du bereits während der Aufnahme richtig belichtest und keine Greenscreen-Aufnhame machst... schalte mal die Zebra Funktion und das Histogram der Kamera ein und beschäftige dich damit... wenn du weißt was Dir diese Tools alles sagen und Du sie korrekt lesen kannst hast du bereits die halbe Miete. Invetsiere lieber in guten Ton, ggfs etwas Licht und ein Stativ damit du die Kamera vernünftig bewegen kannst - wobei das für reine Interviews tatsächlich nicht ganz so elementar ist.
keep ya head up



TheGadgetFilms
Beiträge: 1318

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von TheGadgetFilms »

Nein.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Ist ProRes für den Profi wirklich allesentscheidend?

Beitrag von wolfgang »

Heiner Kunk hat geschrieben: Mo 30 Apr, 2018 20:38 Ich würde mir gerne einen Atomos oder Video Assist ersparen, aber ich sehe schwarz, denn mittels dieser Dinger kann ich ja auf ProRes aufnehmen, und sonst nicht. Die Pros oder Post-Filmstudis die ich kenne, nehmen alles in ProRes auf…


Ein weiterer Grund sich den Atomos zu holen wäre diese Funktion, mittels derer ich das Material "wie es hinterher aussehen könnte" sehen kann, denn ich werde mit SLOG2 aufnehmen.
Forderts eigentlich der Kunde in ProRes und slog aufzunehmen?

rush hat geschrieben: Di 01 Mai, 2018 10:34 Wo kommt eigentlich immer dieser Monitor-Mythos her... also das man ohne ja kaum was erkennnen kann? Schau doch einfach mal durch den Sucher beim filmen... Auge ran und du erkennst alles bestens - spart Budget und zusätzliches Gerödel.

Ich habe zwar auch so einen 5" Monitor... aber nutze den äußerst selten weil er mich eher nervt und aufhält. Zudem hat man bestimmte Funktionen über hdmi dann nicht mehr plus einen leichten "Versatz", was etwa beim Schwenk durchaus verwirrend sein kann.
Also das ist eher eine persönliche Wahl - ob man Feldmonitor oder Sucher bevorzugt. Bei mir ist es eher so dass ich als Brillenträger mich mit dem Monitor leichter tue. Denn der Sucher hat meist den Nachteil, dass man da natürlich entweder ohne Brille reinschaut - dann brauchts einen guten Dioptrienausgleich. Und wenn man dann mal mit Brille rein schaut hat man die Fettränder an den Brillen. Manche Menschen sehen auch mit Brille und beiden Augen einfach besser.

Dazu kommt noch, dass gerade beim Filmen von log oder HDR es inzwischen sehr gute Monitore gibt um das tatsächlich gleich vor Ort gut beurteilen zu können. Dazu gehören sehr wohl der Shogun Inferno wie auch der Sumo, die mit 1500 respektive 1200 nits auch eine halbwegs gute Beurteilung bei Sonnenlicht erlauben. Mir war allerdings der Inferno an der EVA1 für das Filmen in Sonne eher schon zu groß und schwer - und da ich auch eine HDR-Vorschau wollte habe ich eben den smallHD 503 mit 2200 nits genommen. Die Instrumente finde ich übrigens schon bei den Atomos recht gut, beim smallHD sind sie aber dann saugut.

Diese wirklich ausgefeilten Instrumente in Kombination mit HDR habe ich bei keinem Sucher gefunden (die Alternative, der Gratical Eye, ist nicht HDR-tauglich, und blödeweise nur mit SDI-Eingängen erhältlich... aber über SDI filmen wir eben oft heute das raw Signal und bräuchten dann HDMI oder einen zweiten SDI-Ausgang an der Kamera).

Dass der Threadstarter das vermutlich alles nicht braucht, ist für mich völlig klar. Das vorhandene Equipment reicht völlig, vor allem wenn man keine Kohle zum Ausgeben hat. Oder eben ausborgen, aber auch das kostet.
Lieben Gruß,
Wolfgang



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