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Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"



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Antworten
Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Rudolf Max »

Hallo Jan,

Ich habe mir gestern abend deine Drehbuchvorschläge mal durchgelesen...

Auf eine inhaltliche Kritik möchte ich hier verzichten, aber mich täte doch sehr interessieren, was denn so eine "Drehbuchsoftware" besser oder schneller kann als ein stinknormaler Texteditor...

Ich sehe da nichts, was ein normaler Texteditor nicht auch könnte... die Euro 380.- hätte ich in wichtigere Sachen investiert...

Das musst du mir genauer erklären...

Rudolf



wp
Beiträge: 807

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von wp »

Rudolf Max hat geschrieben: Ich sehe da nichts, was ein normaler Texteditor nicht auch könnte...

Rudolf
genau _das_ war ebenfalls mein erster Gedanke



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Rudolf Max hat geschrieben:...aber mich täte doch sehr interessieren, was denn so eine "Drehbuchsoftware" besser oder schneller kann als ein stinknormaler Texteditor.
Hi Rudolf. Ich kann nicht für alle Software sprechen, nur die, die ich ausprobiert habe (Celtx, Final Draf und DramaQueen). Mal abgesehen von den Formatierungen, können die letzten beiden Programme mir helfen, meine Geschichte zu strukturieren, zu erkennen, wo Schwachstellen sind. Was ist das Want und Need einer Figur? Wie ist der Spannungsbogen aufgebaut, wie die Wendungen? Drückt die Figur das aus, was ich erreichen will (Empathie oder Antipathie)?, und last, but not least, für alle von uns wichtig, die Serien schreiben wollen: Wie entwickle ich ein Spannungsbogen einer Figur von Folge zu Folge? Welcher Step, welche Szene gehört zu welcher Storyline? Das und vieles mehr macht meine Software. Da sind 380 Euro nicht zu teuer, wenn ich bedenke, dass ich auf drei verschiedenen Geräten die Software installieren kann, und regelmäßig updates und upgrades bekomme.



Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Rudolf Max »

Hallo Jan,

Na ja, habe zwar nicht verstanden, wie dir die Software da gross helfen kann, die weiss ja nichts von deiner Handlung...

Die Kreativität kann sie dir ja wohl kaum abnehmen, den Spannungsverlauf der Geschichte versteht sie auch nicht, das alles findet ja eigentlich im Kopf des Schreibers statt...

Das bisschen Tabulatoren für die Einzüge und solches Zeugs erledige ich schneller von Hand bzw. mit einem simplen Editor...

Ich habe eigentlich bloss eines gelernt: Je mehr Softwaretechnik, desto schwacher das Drehbuch... inhaltlich gesehen... sorry...

Rudolf



wp
Beiträge: 807

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von wp »

deus ex machina



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Rudolf Max hat geschrieben: Die Kreativität kann sie dir ja wohl kaum abnehmen, den Spannungsverlauf der Geschichte versteht sie auch nicht, das alles findet ja eigentlich im Kopf des Schreibers statt...
Die eigene Kreativität kann einem NIEMANDEN abnehmen, aber eine Software kann die Kreativität unterstützen. ich habe z.B. oft gute Ideen für ein Drehbuch, arbeite die Story auch aus, aber Dialoge sind echt mein Schwachpunkt. Die Software hilft mir dadurch, dass sie mir einige meiner Fehler aufzeigt. Ob und wie ich sie ändere, liegt in meinem Ermessen.



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

wp hat geschrieben:deus ex machina
Na, so unmotiviert und plötzlich ist der Schluss nicht! Bastians Figur entwickelt sich von jemanden, der nicht an Geistern und Dämonen glaubt, zu jemanden, der durch einen Dämon seine Ehefrau verliert, deren Tod rächt, und zum Dämonenjäger wird.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Wurzelkaries »

Jan Blöd hat geschrieben:Lieber Stefan,

Mein Nachname ist Programm! Kleiner Scherz am Rande.
Stichwort Formatierung: Ich benutze eine Drehbuchsoftware, die nicht billig war (300 Euro in der Grundversion, für das Upgrade noch einmal über 80 Euro), also kann es von der FORMATIERUNG her schon mal kein Mist sein, weil die Macher Drehbuchschreiber sind, die im letzten Jahr für ihren Film "Auf Augenhöhe" einen Preis gewonnen haben.

Stichwort Aufbau: Das Drehbuch hat einen Spannungsbogen, die Charaktere hätte ich vielleicht besser beschreiben können, und es hat Wendepunkte (Anstoß, Plot Point 1, Midpoint, Plot Point 2, Klimax) und es hät sich an das, was Syd Field immer gefordert hat.

Stichwort Idee: Ursprünglich hatte ich eine andere Idee mit der Tür, die länger gedauert hätte (knapp eine Stunde), die ich aber aus zwei Gründen nicht realisiert habe:

Grund 1: In dem Drehbuchforum, in dem ich schreibe, gibt es jemanden, der sich darüber aufgeregt hat, dass meine Drehbücher für Kurzfilme meist ellenlang sind, weil ich meine Figuren sich entwickeln lasse. Ich wollte ihm und mir zeigen, dass ich es auch kürzer kann.

Grund 2: Ich wollte in dieses Drehbuch nicht zu viel Zeit investieren (für mich war es eh nur eine Fingerübung), da mein Spielfilmdrehbuch (Arbeitstitel "Ein Kind der Schande", über einen Franzosen, der seinen deutschen Wehrmachtsvater sucht) meine ganze Zeit in Anspruch nimmt.

Wenn Dir das Drehbuch (erste oder/und zweite Fassung) nicht gefällt, ist das okay für mich, da mein Herz nicht dran hängt, und es mir sowieso egal ist, was andere über meine Arbeit denken. Wenn es ihnen gefällt, gut! Gefällt es ihnen nicht, auch gut!
Seite 1 :

Strasse Aussen/Tag

Es muss richtig formatiert werden in

Aussen - Strasse - Tag

Es wird auch nicht angegeben morgens oder mittags oder wolkig. Das ergibt sich idealerweise aus der Geschichte.

Es wird immer erst angegeben Aussen oder Innen, dann die Örtlichkeit, dann Tag oder Nacht Diese werden in Großbuchstaben geschrieben und stehen links durch einen Bindestrich getrennt. Kein Slash. Das ist internationaler Standard. Dein Programm ist erstens viel zu teuer und außerdem Kacke.

Bitte schau Dir WriterDuet an. Das formatiert im internationalen Standard.

Eine Nummerierung der Szenen ist nicht konform, kann man aber machen.

"Close Up Bastian" das ist eine Regieanweisung und hat im Drehbuch nichts zu suchen.

Seite drei "Dissolve to" Hat im Drehbuch nichts zu suchen. Das wird vom Editor gemacht, wenn er das für notwendig erachtet und mit dem Regisseur abgesprochen ist.

Deine Szenenbeschreibungen sind zu lang und zu ausführlich. Du bist nicht der Regisseur. Ein Drehbuch ist eine Blaupause. Der Regisseur und der Kameramann füllen Dein Drehbuch mit Leben. Der Drehbuchschreiber nicht.

Dialoge:

Seite 1. Was sagt uns der Dialog " Bring bitte noch... mit" ? Was sagt es aus über den Charakter, über die Frau??? Es wird später nicht mehr weiter verfolgt. Das ist überflüssig. Es ist vollkommen egal für die Geschichte ob er noch was einkauft oder nicht.

Usw. usw.

Ich habe Dir drei links gegeben. Lies die Bücher, dann erkennst Du Deine Fehler.

Beste Grüße
Stefan



StanleyK2
Beiträge: 1123

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von StanleyK2 »

Was ein Aufstand für nichts. Was soll das ganze formale Gesülze? Womit haben wir hier es zu tun?

Ein Zeitvertreib von Herrn K. (schon der vierte Anlauf unter verschiedenen Nicks in diesem Forum seit 2015) ist es, "Drehbücher" zu schreiben, die eh nie verfilmt werden. Wenn es denn Spass macht ...

So what, aber mir erscheinen die ganzen Diskussionen über formale Dinge so absolut sinnbefreit. Internationale Standards? Sind wir hier in Hollywood? WTF?

Wenn man keine gute Idee/Story hat (und die hat es in diesem Zusammenhang noch nie gegeben), ist jede formale Ausarbeitung ohnehin für die Katz - oder eben reine Beschäftigungstherapie.



Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Rudolf Max »

Stanley,

+1



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Benutzername »

in deutschland oft wie folgt:

Schloss Nérac/Ein Zimmer............................................................Innen/Tag
SUPERMARKT IM EINKAUFSZENTRUM.........................................INNEN / TAG

quelle: http://www.stichwortdrehbuch.de/sites/s ... -4-2-2.pdf

in hollywood und anderswo:

INT. FRANKS LIVINGROOM - DAY

Stefan, du hast zu viele drehbuchratgeber gelesen.

"kann ich noch etwas rotwein haben?" was sagt uns dieser satz über den charakter? nichts. nur dass er durst hat.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



7River
Beiträge: 4570

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von 7River »

Selbst in Deutschland wird bereits das amerikanische Drehbuchformat verwendet.

Hier gibt es Drehbücher bekannter Filme wie etwa "Who Am I".

http://www.deutsche-filmakademie.de/tex ... echer.html
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

@ Wurzelkaries,

Ich habe Drehbücher, deutsche wie amerikanische, einige schreiben die Szenenüberschrift so, andere anders. Ich hab sogar welche gesehen, wo die Überschrift unterstrichen wird. Hauptsache ist, man weiß, was gemeint ist. Ich benutze mal die eine, mal die andere Form, je nachdem, wozu ich Lust habe.

@ Stanley K2,

Es ist der siebte Anlauf! Bald habe ich das Dutzend voll.

@ Benutzername,

Oder, das die Person, die das sagt, ein Säufer ist (grins).

@ 7River,

Shalom, Jankerle!



Stephan82
Beiträge: 742

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Stephan82 »

7River hat geschrieben:Selbst in Deutschland wird bereits das amerikanische Drehbuchformat verwendet.

Hier gibt es Drehbücher bekannter Filme wie etwa "Who Am I".

http://www.deutsche-filmakademie.de/tex ... echer.html
Eines vorweg, habe keine Ahnung von Drehbüchern. Warum z.B. "Int. Wohnung - Hausflur - Night"? Deutsch und englisch gleichzeitig? Finde ich irgendwie total affig.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Wurzelkaries »

Naja, wenn man nur für sich selber schreibt, ist die korrekte Formatierung sicher egal.

Nur wenn man es einem Produzenten zeigen möchte, ist es sicher von Vorteil sich an die international gültige Formatierung zu halten.


LG
Stefan



7River
Beiträge: 4570

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von 7River »

Ich kann mir das nur so erklären, dass der Drehbuchschreiber, in diesem Fall der Regisseur und Filmemacher, die Software "Final Draft" benutzt hat. Da sind Elemente der Szenenüberschriften wie "INT" und "NIGHT" vorgegeben. Allerdings ist die Software "lernfähig". Schreibt man in der Szenenüberschrift INNEN und NACHT, "merkt" sich die Software das. Dann wird das in der Szenenüberschrift übernommen. Aber Englisch und Deutsch finde ich auch seltsam.

Bei einem anderen deutschen Drehbuch konnte man an der Titelseite sehen, dass das mit "Final Draft" geschrieben wurde.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Benutzername »

Stephan82 hat geschrieben:Warum z.B. "Int. Wohnung - Hausflur - Night"? Deutsch und englisch gleichzeitig? Finde ich irgendwie total affig.
so zu schreiben, ist auf echt affig, sogar lächerlich.
Wurzelkaries hat geschrieben:Nur wenn man es einem Produzenten zeigen möchte, ist es sicher von Vorteil sich an die international gültige Formatierung zu halten.
kann man/frau machen, ist aber in d-land nicht nötig, hollywood formatierung zu benutzen. mein erstes beispiel ist in deutschland gang und gäbe. habe mich auch das erste mal gewundert, als ich diese formatierung gesehen habe, da alle drehbuchratgeber aus tinseltown es anders erklären.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Ich finde es blöd, sich an Fragen der Formatierung zu klammern, anstatt sich auf Drehbuchaufbau, Aufbau von Szenen und Dialogen, oder Ähnliches zu konzentrieren, denn die sind es, die ein Drehbuch ausmachen!



Drushba
Beiträge: 2560

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Drushba »

Jan Blöd hat geschrieben:Ich finde es blöd, sich an Fragen der Formatierung zu klammern, anstatt sich auf Drehbuchaufbau, Aufbau von Szenen und Dialogen, oder Ähnliches zu konzentrieren, denn die sind es, die ein Drehbuch ausmachen!
Ist so. Wir sind wieder bei der üblichen Auseinandersetzung mit Laien, die so lange denken, sie könnten ein Drehbuch aus dem Ärmel schütteln (das deutsche Genie fällt bekanntlich vom Himmel und kann alles sowieso schon von Geburt an von der Muße geküsst), bis sie es selbst mal versucht haben.

Drehbuch ist knallhartes Handwerk, das man zunächst einmal lernen sollte. Faustformel: Ungelernt schreibt man meist so, wie man ungelernt Geige spielt. Letzteres sollte man auch studieren oder zumindest intensiv lernen, wenn man vor Publikum auftreten möchte;-) Hollywood wurde u.a. dadurch mächtig, daß in den Zwanzigern und Dreissigern deutsche Dramaturgen und Dramentheoretiker der UfA in die USA auswanderten und von den Studios mit Kusshand empfangen wurden. Deren Wissen floss in etliche große Filme ein und wurde intern von den Studios weitergereicht.

Eine Drehbuch-Software ist ein Werkzeug, welche richtig angewendet bei der Ausarbeitung schneller zum Ziel führt, bei der Formatierung hilft und die Übersicht bewahren lässt. Ein richtig formatiertes Drehbuch lässt bei Produzenten, Lektoren und Sendern zudem darauf schliessen, daß der Mensch dahinter sich auch mal mit dem Handwerk auseinandergesetzt hat. Nicht unwichtig für den ersten Eindruck, ausserdem arbeitet es sich damit später bedeutend leichter.

Apropos Drehbuch und "natürliches Genie": Kreativität: 10%, Ausarbeitung: 90%. Das ist zumindest die gängige Aussage derer, die Erfolg haben ;-)



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

@ Drushba,

Das, was ich bei dieser Diskussion hier mokiere, dass sich alle stundenlang an der Formatierung aufhalten, anstatt auf Szenen, Dialoge oder/und Beschreibungen einzugehen. Zu Beginn, wo jemand über den Hamburger sprach, den Bastian unterwegs isst, (genüsslich oder nicht), habe ich dadurch etwas gelernt (nicht so ausführlich wie in meinen Kurzgeschichten schreiben). Bei einer Diskussion über die "richtige" Formatierung (die es so nicht gibt, sondern nur Standards, die sich durchgesetzt haben), lerne ich hingegen nichts!



dienstag_01
Beiträge: 14506

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von dienstag_01 »

Jan Blöd hat geschrieben:Bei einer Diskussion über die "richtige" Formatierung (die es so nicht gibt, sondern nur Standards, die sich durchgesetzt haben), lerne ich hingegen nichts!
Über den Menschen an sich kannst du da schon etwas lernen. Etwas Fundamentales ;)



Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Rudolf Max »

Okay, also mal zurück zur Handlung:

Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum es denn ausgerechnet eine Türe sein soll...

Wer macht schon eine Türe kaputt und kauft hinterher beim Trödler irgend einen Ersatz. Das klingt bei mir irgendwie stark nach "an den Haaren herbeigezogen"...

Versucht mal, dieselbe Story mit einer schönen Bodenvase durchzudenken, schon klingt alles etwas logischer: Da steht eine schöne Vase im Wohnzimmer, die dann eben versehentlich umgworfen und zerbrochen wird. Danach kauft der Kerl eben eine "Ersatzvase" beim Trödler. Diese Vase macht dann eben Geräusche...

Also kurzerhand das Ding im ersten Schreck aus dem Fenster geworfen, es knallt, das Ding zerfällt in kleine Stücke und schon kann der Geist gemütlich gen Himmel steigen... oder so...

Rudolf



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Benutzername »

Drushba hat geschrieben:Apropos Drehbuch und "natürliches Genie": Kreativität: 10%, Ausarbeitung: 90%. Das ist zumindest die gängige Aussage derer, die Erfolg haben ;-)
da hat aber jemand in mathe nicht augepasst. ;)

„Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration.“
Thomas Alva Edison
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



Rudolf Max
Beiträge: 852

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Rudolf Max »

Mit bloss einem Prozent Genie kommst aber auch nicht sonderlich weit...

Wer braucht schon 99% um das 1% Genie zu Papier zu bringen...

Ich sehe es genau umgekehrt... je mehr Genie, umso besser ein Drehbuch (inhaltlich, nicht formatierungsmässig...).

Ein bisschen Schreiben kann doch eigentlich jeder... ja na, manche nicht so ganz richtig, aber man kann zumindest meistens den Sinn herauslesen...

Nach Edison müsste dann ja eigentlich j(beinahe...) eder ein Genie sein... wenn ein blosses Prozent schon reichen täte...



7River
Beiträge: 4570

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von 7River »

Am Beispiel vom "Who Am I"-Drehbuch wird aber auch deutlich, dass mehr Wert auf Inhalt gelegt wird als auf Regeln. Allein auf den ersten Seiten steht mehrmals DIE KAMERA zeigt. Dann noch das mit dem Englischen in den Szenenüberschriften.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Drushba
Beiträge: 2560

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Drushba »

Rudolf Max hat geschrieben:
Ein bisschen Schreiben kann doch eigentlich jeder... ja na, manche nicht so ganz richtig, aber man kann zumindest meistens den Sinn herauslesen...
Genau so wie eigentlich jeder ein bißchen Geige spielen kann, vielleicht nicht ganz so richtig, aber man kann zumindest die Absicht heraushören ;-)



dienstag_01
Beiträge: 14506

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von dienstag_01 »

Drushba hat geschrieben:Genau so wie eigentlich jeder ein bißchen Geige spielen kann, vielleicht nicht ganz so richtig, aber man kann zumindest die Absicht heraushören ;-)
Also, wenn es das als Drehbuch geben würde, ich würde es sofort nehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=M8j4TomRrhc



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Rudolf Max hat geschrieben:Okay, also mal zurück zur Handlung:

Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum es denn ausgerechnet eine Türe sein soll...
Es musste ein befestigter Gegenstand sein, da alte Quellen über Dämonen (natürlich christlich motivierte Propaganda) davon sprechen, dass Dämonen ist FESTEN, unverrückbaren Orten wie Häuser Türen oder Balken wären. Außerdem ist meiner Meinung nach die zweite Fassung besser (hast Du sie gelesen?), auch wenn die Charaktere nicht ausgereift sind.
Rudolf Max hat geschrieben: Wer macht schon eine Türe kaputt und kauft hinterher beim Trödler irgend einen Ersatz. Das klingt bei mir irgendwie stark nach "an den Haaren herbeigezogen"...
In der zweiten Fassung bringt er sie vom Sperrmüll mit, und hat sie restauriert. Und die zweite Fassung erklärt auch, warum die Tür am A*** ist?
Eine geschichte muss nicht logisch sein (oder hast Du schon jemand im realen Leben wie Harry Potter auf dem Besen fliegen sehen?). sie muss nur IN SICH logisch sein! Und das ist die zweite Fassung, sehe ich einmal von einigen Kleinigkeiten ab.
Rudolf Max hat geschrieben: Versucht mal, dieselbe Story mit einer schönen Bodenvase durchzudenken, schon klingt alles etwas logischer: Da steht eine schöne Vase im Wohnzimmer, die dann eben versehentlich umgworfen und zerbrochen wird. Danach kauft der Kerl eben eine "Ersatzvase" beim Trödler. Diese Vase macht dann eben Geräusche...
Eine Vase ist ein beweglicher Gegenstand, und, wie Du schon geschrieben hast, wäre sie einfach kaputt zu kriegen. Aber ob sich ein Dämon davon aufhalten lassen würde?



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Benutzername hat geschrieben:
Drushba hat geschrieben:Apropos Drehbuch und "natürliches Genie": Kreativität: 10%, Ausarbeitung: 90%. Das ist zumindest die gängige Aussage derer, die Erfolg haben ;-)
da hat aber jemand in mathe nicht augepasst. ;)

„Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration.“
Thomas Alva Edison
Da ich kein Genie, sondern eine grottenschlechte Autorin bin, erübrigt sich wohl der Kommentar von Dir.



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

7River hat geschrieben:Am Beispiel vom "Who Am I"-Drehbuch wird aber auch deutlich, dass mehr Wert auf Inhalt gelegt wird als auf Regeln. Allein auf den ersten Seiten steht mehrmals DIE KAMERA zeigt. Dann noch das mit dem Englischen in den Szenenüberschriften.
Statt "die Kamera zeigt" würde ich andere Anweisungen aufschreiben. Z.B. Close-up Gegenstand X. Auch Schnitt auf, oder, wenn aus einem Blickwinkel etwas gesehen wird, POV. Klingt jedenfalls besser als Die Kamera zeigt. Ich würde Kameraeoinstellungen so nur nennen, wenn die Kamera in Bewegung sein soll. "Die Kamera folgt X, bis dieser die Toilette erreicht hat".



Jan Blöd

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Jan Blöd »

Drushba hat geschrieben:
Rudolf Max hat geschrieben:
Ein bisschen Schreiben kann doch eigentlich jeder... ja na, manche nicht so ganz richtig, aber man kann zumindest meistens den Sinn herauslesen...
Genau so wie eigentlich jeder ein bißchen Geige spielen kann, vielleicht nicht ganz so richtig, aber man kann zumindest die Absicht heraushören ;-)
Da ich vollkommen talentfrei bin, was das Drehbuchschreiben angeht, wie einige hier wohl meinen, wäre es das Beste, hier nichts mehr zu posten.



Funless
Beiträge: 5826

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Funless »

... wäre es das Beste, hier nichts mehr zu posten.
Nun werte Frau Kunkel, 66 Antworten und knapp 2.000 Aufrufe reichen dir für deinen Drang nach Aufmerksamkeit?

Fällt mir schwer zu glauben.
Funless has spoken!
.........................................................
"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.



Drushba
Beiträge: 2560

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Drushba »

Jan Blöd hat geschrieben: Da ich vollkommen talentfrei bin, was das Drehbuchschreiben angeht, wie einige hier wohl meinen, wäre es das Beste, hier nichts mehr zu posten.
Jetzt mal langsam, ich habe nicht Dich gemeint. Wenn Rudolf Max meint, daß jeder ungelernt schreiben kann, dann ist das eben so eine Sache, die ich nicht teile. ich vermute, Du stehst noch am Anfang und solltest einfach weiter machen. Damit der Gag am Schluss zündet, sollte die Geschichte IMHO ganz anders angelegt und das Ende vorbereitet werden, gilt auch für die Figurenzeichnung, Dialoge, Timing etc. Aber warum dieses Buch nicht als Grundlage nehmen um daran in Drehbuchkursen das Handwerk zu lernen? Phantasie hast Du ja, das wird sich für Dich durchaus lohnen.



wp
Beiträge: 807

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von wp »

Warum beschreibst Du nicht Dinge aus deinem unmittelbaren Lebensumfeld, über die DU selbst herzlich lachen/weinen/kotzen konntest?
Etwas komprimieren, verdichten, dramatisieren und möglichst dicht an den natürlichen Vorbildern in Wort und Bild?

Stattdessen formalistische Diskussionen über internationale Drehbuchvorgaben? Leute, DAS ist Satire...

Mit dem Genie und dem Fleiße ist's wie mit dem Zuknöpfen eines Hemdes: Sitzt der erste Knopp schief, nützt auch die hippste Krawatte nischt.



Wurzelkaries
Beiträge: 1117

Re: Kurzfilmdrehbuch "Die Tür"

Beitrag von Wurzelkaries »

wp hat geschrieben:Warum beschreibst Du nicht Dinge aus deinem unmittelbaren Lebensumfeld, über die DU selbst herzlich lachen/weinen/kotzen konntest?
Etwas komprimieren, verdichten, dramatisieren und möglichst dicht an den natürlichen Vorbildern in Wort und Bild?

Stattdessen formalistische Diskussionen über internationale Drehbuchvorgaben? Leute, DAS ist Satire...

Mit dem Genie und dem Fleiße ist's wie mit dem Zuknöpfen eines Hemdes: Sitzt der erste Knopp schief, nützt auch die hippste Krawatte nischt.
Nein keine Satire sondern einfach Vorgaben. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber wenn Du nicht Tarantino heißt oder gute Beziehungen hast oder einfach nur Glück hast, dann sollte man sich schon an die Formatierung halten, wie sie international nun mal gültig und verlangt wird.

Du hast ne geile Geschichte und keiner liest sie, weil der Produzent schon auf den ersten Seiten sieht, dass Du keine Ahnung vom Drehbuchschreiben hast... zumindest formal. Das ist die Eintrittskarte. Wahrscheinlich landen viele tolle Geschichten auf dem Müll, weil einfachste Formatierungsregeln nicht beachtet wurden... und daher schon gar nicht gelesen wurden.

Ebe´n wie Du es sagst. Wenn der Knopf schief sítzt ( Formatierung) schert sich keiner mehr um die Krawatte ( Story)

Meine Güte... ihr müsst doch erst mal die Verantwortlichen dazu bringen das Teil auch zu lesen. Wenn ich mir die erste Seite ansehe (von diesem Drehbuch) sind schon mindestens zwei Fehler drin. So dann sehe ich mir die zweite Seite an, da sehe ich, dass die Formatierung hinten und vorne nicht stimmt.

Spätestens dann... liest kein Produzent mehr weiter. Rundablage.

Aber wisst ihr was. Schreibt doch wie ihr wollt und alles wir gut.



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