Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Testaufnahmen Tascam DR-100M3



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
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beiti
Beiträge: 5192

Testaufnahmen Tascam DR-100M3

Beitrag von beiti »

Ich habe gestern und heute den neuen Tascam DR-100 Mark 3 ausprobiert, und zwar besonders im Hinblick auf das Rauschverhalten der PreAmps. (Der DR-100M3 wird ja gerade mit seinen hochwertigen PreAmps beworben.)

Als Vergleich dienten die Tonabteilung des Camcorders Sony PXW-X70, der Recorder Zoom H5 sowie der externe Vorverstärker M-Audio DMP2. (Letzterer ist das Rauschärmste, was ich in Sachen PreAmp besitze. Die eigentliche Aufnahme erfolgte auf den Tascam DR-05 - aber mit Line-Pegel ist die Qualität des Recorders nahezu egal, daher hätte ich auch jeden anderen nehmen können.)

Testmikrofon 1 war das Behringer XM2000S - ein älteres dynamisches Mikrofon der unteren Preisschiene.
Testmikrofon 2 war das Richtmikrofon Sennheiser MKE600, das für seine relative Rauscharmut und seinen hohen Ausgangspegel bekannt ist.
Zusätzlich habe ich noch die eingebauten Mikrofone der beteiligten Recorder verglichen.

Ich habe die Aufnahmen jeweils "gut mit etwas Headroom" ausgesteuert und später dann in Edius auf EBU-R128-Pegel normalisiert. So sollte die Sprache auf eine vergleichbare Lautheit kommen und somit auch das Rauschniveau der Einzelaufnahmen direkt vergleichbar sein.
Um die PreAmps ein bisschen zu fordern, habe ich die Aufnahmen aus 1 Meter Distanz gemacht. Das ist beim Tonangeln ja eine übliche Entfernung, und auch beim Filmen mit Mikrofon auf der Kamera ist man selten näher dran.
Nur fürs dynamische Mikrofon ist 1 Meter Entfernung nicht üblich; deshalb habe ich hier zur "Ehrenrettung" der PreAmps zusätzlich noch aus 20 cm Distanz aufgenommen.

Behringer XM2000S aus 1 Meter Distanz
Aufnahmen nacheinander mit Sony PXW-X70, Zoom H5, Tascam DR-100M3 und via M-Audio DMP2

Behringer XM2000S aus 20 Zentimeter Distanz
Aufnahmen nacheinander mit Sony PXW-X70, Zoom H5, Tascam DR-100M3 und via M-Audio DMP2

Sennheiser MKE600 (phantomgespeist) aus 1 Meter Distanz
Aufnahmen nacheinander mit Sony PXW-X70, Zoom H5, Tascam DR-100M3 und via M-Audio DMP2

Eingebaute Mikrofone der Recorder aus 1 Meter Distanz
Aufnahmen nacheinander von Tascam DR-05, Zoom H5, Tascam DR-100M3 unidirektional und Tascam DR-100M3 omnidirektional.

Ich weiß schon, dass das kein streng wissenschaftlicher Test ist und man z. B. durch andere Aussteuerung und entsprechend höhere/niedrigere Normalisierung auch mal etwas andere Ergebnisse kriegen kann. Außerdem habe ich nur Sprache (meine eigene Stimme) verglichen und kann insofern nichts über Musikaufnahmen und dergleichen sagen. Aber als erster Praxistest sollten die Vergleiche taugen.

Was ich für mich als Erkenntnisse gewinnen konnte:
- Mit dem pegelstarken Sennheiser MKE600 arbeiten die Geräte alle gleich gut. Das geringe Restrauschen, das in allen Aufnahmen gleich ist, dürfte eher vom Mikrofon selber kommen.
- Das dynamische Behringer-Mikrofon mit seinem geringen Ausgangspegel macht die Unterschiede hörbar: Das Tonteil des Sony-Camcorders rauscht am stärksten, der Zoom H5 ist deutlich besser und der Tascam DR-100M3 nochmal ein bisschen besser (nahezu auf dem Niveau des externen M-Audio PreAmp).
- Die eingebauten Mikrofone des billigen Tascam DR-05 sind am rauschärmsten, gefolgt vom Aufsteckmikrofon des Zoom H5. Das unidirektionale Mikrofon des Tascam DR-100M3 zeigt stärkere Nebengeräusche (nicht nur Rauschen, sondern auch sowas Ähnliches wie eine elektromagnetische Störung). Das ominidirektionale Mikrofon des DR-100M3 hat weniger von diesen Störungen, aber dafür noch mehr Rauschen.

Übrigens habe ich noch weitere Versuche gemacht, um die Ergebnisse zu verfizieren.
Das Störgeräusch des eingebauten Mikros vom Tascam DR-100M3 taucht auch in anderer Aufnahmeumgebung auf, liegt also nicht an Störungen in meinem Wohnzimmer (wo die Testaufnahmen entstanden sind). Bin mal gespannt, ob sich mit der Zeit weitere DR-100M3-Käufer dazu äußern werden; es kann ja ein Serienfehler oder auch ein Fehler speziell an meinem Exemplar sein.
Anstelle des Sennheiser MKE600 habe ich noch das Rode NTG1 ausprobiert. Die Ergebnisse sind sehr ähnlich.
Am DR-1000M3 habe ich auch den Dual-ADC-Modus probiert, der durch Verschalten zweier AD-Wandler das Rauschen weiter reduzieren soll; allerdings konnte ich keinen hörbaren Unterschied zum normalen Betrieb feststellen.
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