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GoPro Cineform Reverse Engineering



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WoWu
Beiträge: 14819

Re: GoPro Cineform Reverse Engineering

Beitrag von WoWu »

Doch, wie Du siehst, das Lizenzrechte denn selbst bei Lizenzerteilung sind Verbreitung und Zweck sehr streng definiert.
Und was Du so locker als HACK bezeichnest ist strafrechtlich mit Gefängnisstrafe bewehrt.
Und was die JasPer Projekt Tools betrifft, ist das seit JPEG 2000 vorbei, also schon etliche Jahre.
Und wer einen CINEFORM Codec haben möchte, wird ihn sicher erwerben können.
Gute Grüße, Wolfgang

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mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: GoPro Cineform Reverse Engineering

Beitrag von mash_gh4 »

WoWu hat geschrieben:Doch, wie Du siehst, das Lizenzrechte denn selbst bei Lizenzerteilung sind Verbreitung und Zweck sehr streng definiert.
zuerst muss einmal jener, der wirklich im besitz der entsprechenden rechte ist, sich in seinen tatsächlichen interessen verletzt fühlen, und nicht irgendjemand dahergelaufener am trittbrett irgendwas über die schützenswerten grundfesten des kapitalismus wettern...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: GoPro Cineform Reverse Engineering

Beitrag von WoWu »

Was glaubst du denn, warum man etwas mit Lizenz- oder Patentrechten belegt.
Ein Diebstahl ist ja auch nicht erst strafbar, wenn der Besitzer den Gegenstand vermisst.

Das ist doch mal wieder völlig absurd, was Du da von Dir gibst.
Gute Grüße, Wolfgang

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cantsin
Beiträge: 16789

Re: GoPro Cineform Reverse Engineering

Beitrag von cantsin »

Momental mal, WoWu, es gibt genau zwei Formen des geistigen Eigentums (intellectual property), die beim reverse engineering von Dateiformaten oder Software-/Netzwerkprotokollen verletzt werden können: (1) Patente, (2) Urheberrecht. Urheberrecht bezieht sich immer auf Wortlaut, nicht auf Techniken bzw. Verfahren. Eine Urheberrechtsverletzung kann beim reverse engineering dann geschehen, wenn Code kopiert wird (entweder Quellcode oder disassemblierter Code). Es gibt deshalb fürs reverse engineering auch "Chinese Wall" genannte "Reinraumverfahren", die auch in der Softwareindustrie eingesetzt werden und bei denen durch zwei getrennte Entwickelteams auch unbeabsichtigtes Kopieren vermieden wird, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Chinese_w ... ngineering .

Bei Patenten müsste man erst genau sehen, was genau an Cineform patentiert ist. Wenn das Wavelet-Codec-Verfahren, wie Du schreibst, schon 50 Jahre alt ist, stellt sich durchaus die Frage, welche Patente bei Cineform noch greifen. Auch hier gibt's große Unterschiede in Rechtssprechung und Rechtsräumen. Z.B. lehnt Frankreich die Patentierung von Algorithmen kategorisch ab, weshalb z.B. die Open Source Codec-Bibliotheken, die ffmpeg und VLC zugrunde liegen, auch in Frankreich entwickelt werden.

Eine freie Implementation von Cineform wäre IMHO schon deshalb wünschenswert, weil Status, Pflege und Zukunft von Cineform in der heutigen GoPro-Eigentümerschaft extrem unklar geworden sind - gibt's z.B. Cineform Raw überhaupt noch? Mit einem freien kompatiblen Codec bliebe archiviertes Cineform-Material auch dann noch abspielbar, wenn GoPro den Stöpsel ziehen sollte. (Von der Abspielbarkeit auf anderen Betriebssystemen wie Linux ganz zu schweigen.)


(EDIT: Ich vermute, dass man bei GoPro selbst nicht mehr weiss, was man mit Cineform anfangen soll. Als Intermediate Codec für mp4-Material aus Hero-Kameras braucht ihn heute kein Mensch mehr, und auf den digitalen Kinokamera-Markt von Blackmagic, Aja, Kinefinity & Co. scheint GoPro sich als Massenhersteller nicht begeben zu wollen.)



WoWu
Beiträge: 14819

Re: GoPro Cineform Reverse Engineering

Beitrag von WoWu »

Es geht bei Coneform um die Bibliotheken.
Das Wavelet Verfahren von Alex Großmanns wird rechtlich von einer Anwaltskanzlei in Florida vertreten.
Beide Bereiche bedürfen einer rechtlichen Freigabe und Cineform ist ja erst vor ein paar Jahren eingestiegen, sodass die vermutlich noch sehr genau wissen, was ihre Ansprüche sind.
Man mag hier auch um Details streiten und die rechtlichen Ansprüche mögen unterschiedlicher Natur sein, fest steht, das ein Hacker nicht einfach einen Codec greifen kann und ihn zu Public Domain erklären kann.
Software ist kein rechtsfreier Raum, aber manche stellen sich das so vor.
Man muss eben nur über ein gerüttelt' Maß an krimineller Energie verfügen, damit die Grenzen unscharf genug werden.
Dass eine Pflege wünschenswert ist, mag ja sein, nur gibt es auch legale Methoden, die Rechte an Codecs zu erwerben.
Dann muss er auch nicht mehr hilflos im Code rumstochern.
Abgesehen davon gibt es ja auch Urteile und Ausnahmen im Lzenzrecht, die genau regeln, welche Schritte des Re-engineerings straffrei sind, sobald eine Software nicht mehr unterstützt wird, um bestehende Systeme zu maintainen und den Wert zu erhalten. Der Grad ist in der Rechtssprechung ab super-schmal.
Nur soweit ist es auch noch nicht und wenn man sich die GoPro Aktie mal anschaut, sieht das im Augenblick nicht gerade nach einem Konkurs aus, sodass solche Ausnahmen vermutlich noch lange nicht greifen werden.
Gute Grüße, Wolfgang

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