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24p "Kinolook" Frage



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Olaf Kringel
Beiträge: 1315

24p "Kinolook" Frage

Beitrag von Olaf Kringel »

Hallo community,

nahezu überall liest man ja von dem Tip mit 24p zu filmen, um den sogenannten "Kinolook" zu erzeugen.

Wenn ich nun z.B. mit meiner GH4 in 24p Aufnehme (egal bei welcher Auflösung bzw. mit welchem shutterspeed) habe ich selbst bei sehr langsamen Stativschwenks sich stetig gleichfrequent wiederholende Rumpeler im Bildmaterial, welche ich so weder im Kino, noch im TV, noch auf meinen BR-DVD's sehe.

Auffälig ist hierbei, das die Rumpelausprägung in der Bildtiefe (DOF) zunimmt.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

Gruß,

Olaf

PS: Der Rechner, wie auch das Speichermedium sind schnell genug und an der Bildschirmfrequenz liegt es auch nicht.



dienstag_01
Beiträge: 14600

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von dienstag_01 »

Also ich würde einfach mal eine andere Framerate einstellen und schauen, ob da der Schwenk besser aussieht. Und dann vielleicht noch eine und noch eine ;)



Starshine Pictures
Beiträge: 2657

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von Starshine Pictures »

Siehst du das Rumpeln/Stocken nur aufm Rechner oder auch schon in der Kamera beim Dreh bzw. hinterher beim Anschauen des Materials in der Cam?
*Aktuell in Vaterschaftspause*



Axel
Beiträge: 17046

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von Axel »

Unabhängig davon, wodurch bei dir das "Rumpeln" entsteht, nur grundsätzlich: 23,98, 24 und 25p sind von der Anmutung her nicht zu unterscheiden. 23, 98 sind für bluray, 24 für's Kino und 25 optimiert für unsere heimische Stromfrequenz. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie für flüssige Bewegungsdarstellung eine Verschlusszeit von 1/48 oder 1/50 benötigen, nur als Hausnummer, irgendwas zwischen 1/40 und 1/60 geht okay (das hat lediglich sichtbare Auswirkungen bei Wechselstrom-Interferenzen, und die Beschreibung hieße dann "Flackern").
Zu deftigen Rucklern kommt es, wenn das Material in einer Timeline liegt, die eine andere Bildfrequenz hat (24 in 25 vor allem). Zitternde vertikale Kanten deuten auf die falsche Schwenkgeschwindigkeit. Ein minimaler "Schluckauf" kann durch eine nicht mit der Bildrate teilbare Monitorfrequenz entstehen. Wenn man das weiß, kann man es dann vernachlässigen.

Generell ist es so, dass alles unterhalb 30p für eine saubere Bewegungsauflösung ungeeignet ist und alles über 25p für Fans des typischen Spielfilmlooks zu glatt, zu sehr nach "Video" aussieht. Entscheide selbst.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von wolfgang »

Wenn man das typische 1/50s wählt - wozu es gerade bei der GH4 im Außenbereich in Wirklichkeit ND-Filter braucht - dann hat man auch bei 23,976p/24,000p/25p eine hinreicht gute Bewegungsauflösung. Und zwar in dem Sinn, dass man ausreichend viel Unschärfe ins Material auch noch für schnellere Bewegungen einbringt.

Natürlich gibt es wie bei jedem technischem System Grenzen. Wird die Winkelgeschwindigkeit zu hoch, dann kann es auch damit zu einem zu starken Ruckeln kommen. Heißt - es ist beim Filmen sehr wohl auf diese Limitationen zu achten. Querfahrende Autos in kurzem Abstand oder zu schnelle Schwenks sind hier etwa Problemfälle.

Will man das nicht, dann kann man gerade bei der GH4 noch den 30p Modus nehmen - dann wirds halt mehr Videoartig. Reicht einem das noch immer nicht, dann muss man sich ein System anlachen welches halt auch bei UHD 50p kann (DVX200 etwa), oder statt in UHD eben in HD filmen. Dann reichen auch viel kürzere Verschlußzeiten, dann kann man aus diesem Titel heraus schon oft auf ND-Filter verzichten.

Ist halt die Frage die auch Axel stellt: was braucht es den?
Lieben Gruß,
Wolfgang



freezer
Beiträge: 3626

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von freezer »

LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



Olaf Kringel
Beiträge: 1315

Re: 24p "Kinolook" Frage

Beitrag von Olaf Kringel »

Ersteinmal vielen lieben Dank, für Eure raschen und hilfreichen Antworten.

Da das gesamte Thema "24p Aufnahmen" für mich noch ziemliches Neuland ist, bin ich hier für jeden Tip und Hinweis sehr dankbar.

Ich habe mir einmal den "panning best practices" Artikel durchgelesen und darin quasi auch schon die Antwort auf meine Frage gefunden, denn wenn man bei 24p Aufnahmen horizontal schwenkt, gilt es wohl zwingend wichtige Regeln bzgl. der "Schwenkgeschwindigkeit" und "Gleichmässigkeit" zu beachten.

Bei meinen ganzen 50p und 60p Aufnahmen war dieses Thema vernachlässigbar, denn hier wirkte beim Schwenken im Ergebnis fast alles automatisch gut und war keine Kunst.

Mit dem "24p Thema" habe ich mir ja nun bewusst eine neue Herausforderung gesucht und offensichtlich auch gefunden, denn einfach die Kamera einschalten und spontan darauf los filmen, ist bei 24p nicht mehr so ohne weiteres möglich, sofern man ein bestimmtes Ergebnis erzielen möchte.

Gruß,

Olaf



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