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Was bringt 24Bit/192KHz Audio?



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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von WoWu »

Nur, dass Du bei der CD bereits bei 16/44.1 runtergesampled bist.
Was erwartest Du da nach einem up-sample auf 24/192 ?
Woher sollen die ganzen Oberwellen bzw. Harmonischen noch kommen ?

Das ist so, als würdest Du ein 8 Bit Signal wieder auf 12 Bit bearbeiten.

Im Übrigen finden auf einem Audio-Bearbeitungsweg ebenso viele Artefakte statt, wie auf einer Video Bearbeitung, nur dass sie sich eben anders auswirken.
Ein vernünftiger Ton-mann weiss das und wird sie genau so zu verhindern versuchen, wie die Bild-Leute.
Daher meine Frage : warum RAW und nicht 24/192 ?

Was gibt es dagegen einzuwenden, in einer Produktion den Ton bestmöglich aufzunehmen ?

Und was Nyqvist betrifft, so sagt das Theorem nur, dass man ein Signal ab der doppelten Abtastung mit einer annehmbaren Wahrscheinlichkeit reproduzieren kann. (Darunter ist die Wahrscheinlichkeit gering).
Er geht dabei eben nur von Wahrscheinlichkeiten aus, besagt aber nicht, dass es immer 100%ig reproduzierbar sein muss.
Tastet man hingegen höher ab, läuft diese Wahrscheinlichkeit entsprechend höher.
Doppelt heisst also nicht: "perfekt" sondern ist nur die Mindestanforderung.
Gute Grüße, Wolfgang

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SgtPepper
Beiträge: 63

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von SgtPepper »

warum RAW und nicht 24/192
das Problem ist, dass "HiRes"-Audio Aufnahmen ein absolutes Nischen-Bedürfnis sind, und man öfter auf Probleme und bugs im Produktionsablauf trifft, die den Zeitplan einer Produktion ins Wanken bringen können.

Ich wollte vor ein paar Jahren mal eine 96kHz-Orchester-Aufnahme machen und es scheiterte letztendlich daran, dass zwar alle Komponenten theoretisch 96kHz-fähig waren aber das Zusammenspiel zwischen Madi-Karte eines DM2000 und den anderen Madi-Teilnehmern schlicht nicht funktionierte. Das herauszufinden hatte mich einen ganzen Tag gekostet.

Und so ist es doch immer: willst du etwas machen, was nicht jeder macht, musst du höchstwahrscheinlich mit mehr Problemen kämpfen als andere.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von WoWu »

Ja, das stimmt.
Im höherwertigen Videobereich ist es ja ebenso.
RAW (oder auch 12 Bit Formate) ist ja streng genommen auch noch ein Nischenbereich und nur wenige Verarbeitungsprogramme sind ja überhaupt darauf eingerichtet, vernünftige Framraten in dieser Qualität zu verarbeiten.

Aber wenn ich hochwertige Anwendungen habe, dann steht auch hohen Audio (wie Video) Qualitäten nichts im Weg.
Und warum soll man sie dann nicht nutzen, wenn der Workflow es zulässt.

Dass 24/192 für EB nicht nötig ist, ist genauso klar, wie dafür auch kein RAW erforderlich ist.
Daher finde ich diese grundsätzliche Frage, die hier im Thread gestellt ist, ziemlich komisch.
Genauso könnte man auch fragen: Was bringt RAW im Video?
Gute Grüße, Wolfgang

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SgtPepper
Beiträge: 63

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von SgtPepper »

Und warum soll man sie dann nicht nutzen, wenn der Workflow es zulässt.
ok, aber das ist genau die Frage, die mich auch interessieren würde.

Jeder professionelle Fieldrecorder kann 192kHz aufnehmen. Ist die Frage, ob Avid damit dann umgehen kann und ob der AAF Transport die Daten auch so beibehält. Ich bin z.B. nicht sicher, ob alle Plugins im ProTools in einer 192kHz Session funktionieren, bzw. intern nicht SRC vollziehen.

Dann die Frage des Mediums. Momentan glaube ich nur bei DTS HD möglich, abh. davon, dass bei der Abhörkettte alles stimmt (D-A Wandler usw.)

Workflowfragen. Die aber ziemlich entscheidend sind, wenn es um Zeit und Geld geht.

Für mich klingt das momentan alles ziemlich utopisch, zumal der Unterschied praktisch AB verglichen sehr klein ist.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von WoWu »

Absolut richtig. Aber dasselbe hast Du bei Video eben auch, wenn ich sehe, dass ein Grossteil der Effekte nicht mal 10 Bit-fähig sind und das NLE einfach auf 8 Bit übergeht, ohne auch nur zu warnen.
Die "üblichen Verdächtigen" sind nun mal nur darauf abgestellt, einfache Produkte zu bearbeiten.
Aber wer häufiger im Premiumbereich arbeitet, wird sich seinen Workflow (hard- und softwaremässig) schon zurechtgestutzt haben.

24/192 ist genauso wenig Plug-n-play wie RAW hat aber zumindest den Vorteil, dass es standrdisiert ist und über SFDIF läuft und SPDIF standardisiert wieder in AES zu wandeln ist und es auch automatische Latch-Up Verfahren gibt. Das ist alles kein Hexenwerk mehr.
Und wer gute Audioqualitäten haben will, wird sich schon mit mehr als 16/48 auseinander setzen.
Jedenfalls ist die "Luft nach oben" für Audio genügend offen.
Gute Grüße, Wolfgang

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Zuletzt geändert von WoWu am Di 17 Feb, 2015 18:12, insgesamt 1-mal geändert.



SgtPepper
Beiträge: 63

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von SgtPepper »

absolut, ich finde das Thema auch sehr interessant,
aber es gibt noch viel schlimmere Sachen, gegen die es zu kämpfen gilt.

Dass z.B. im Jahr 2015 Sprecheraufnahmen noch teilweise via music taxi über eine crappy ISDN Leitung aufgenommen werden ist ein Skandal, aber leider immer noch Thema.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von WoWu »

Allerdings muss man auch anmerken, dass die meisten Produktionen "Wegwerf Produkte" sind, die 2, 3 mal gesendet werden und dann in den Archiven verschwinden und es nicht mal in den Programmaustausch schaffen, geschweige denn in Vermarktungskataloge.
Premium wird nicht von vielen Produktionshäusern angepackt.
Gute Grüße, Wolfgang

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Salcanon
Beiträge: 192

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von Salcanon »

Nur, dass Du bei der CD bereits bei 16/44.1 runtergesampled bist.
Was erwartest Du da nach einem up-sample auf 24/192 ?
Woher sollen die ganzen Oberwellen bzw. Harmonischen noch kommen ?
Habe ich an dem Sägezahnbeispiel beschrieben, dass upsampling zumindest von der Auflösung was bringt. Und die "Harmonischen" könnte auch mein überforderter (Audio)-Transistor produzieren..
Wie gesagt:
ich nehme alle Bits,die ich kriegen kann, wenn ich mische, um Rundungsfehler zu vermeiden. Aber wennich das Master (auf-0.2 dB headroom gemastert) auf 16bit runtersample, werde ich dank der modernen DA-Wandler keinen Unterschied wahrnehmen.

http://archimago.blogspot.ca/2014/06/24 ... art-i.html

Es gibt auch noch irgendwo einen anderen Test mit gleichen Ergebnis, der an einer Fachhochschule für Tonmeister gemacht wurde, an dessen Link komme ich aber gerade nicht ran...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von WoWu »

Das beantwortet alles nicht die Frage, warum, wenn es mir ein Aufnahmeequipment erlaubt, nicht mit 24/192 (wie im Videobereich in RAW) gearbeitet werden soll.
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 28847

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben:Das beantwortet alles nicht die Frage, warum, wenn es mir ein Aufnahmeequipment erlaubt, nicht mit 24/192 (wie im Videobereich in RAW) gearbeitet werden soll.
Richtig.
Es wurde ja schon oben gesagt:
Man sollte die höchstmögliche Aufnahmequalität anstreben - unabhängig vom Ausgabeformat.
Es gibt wohl kaum gute Gründe, die dagegen sprechen - aber eben viele dafür.



SgtPepper
Beiträge: 63

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von SgtPepper »

also 24bit ist in allen Bereichen der professionellen Tonaufnahme schon lange standard und wird wohl auch von niemanden angezweifelt



SgtPepper
Beiträge: 63

Re: Was bringt 24Bit/192KHz Audio?

Beitrag von SgtPepper »

Man sollte die höchstmögliche Aufnahmequalität anstreben - unabhängig vom Ausgabeformat.
Es gibt wohl kaum gute Gründe, die dagegen sprechen - aber eben viele dafür.
ich denke, das gilt für die Bittiefe, aber nicht für die Samplerate.

In den Bereichen wo der "Zwischenschritt" der höheren Samplerate Sinn macht, wird er oft fast unbemerkt intern angewendet. Beispiel sind zB. AD Wandler mit 4x Oversampling, um den Nyquist Filter digital einzusetzen, oder zB. digitale Filter-Plugins, die intern "hochskalieren", um genauer arbeiten zu können, aber dann wieder am Ende des Plugins downskalen.

Wenn das Zielmedium jedoch auf den bisherigen Standard 44.1 bzw. 48kHz begrenzt ist, sehe ich keinen Mehrwert eine hochauflösende Aufnahme zu machen, v.a. im Hinblick auf den oben beschriebenen workflow- Risiken.



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