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kurzgeschichte - thema - die nacht am see



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Mamok
Beiträge: 9

kurzgeschichte - thema - die nacht am see

Beitrag von Mamok »

vorgabe der dffb um studiengang regie ist es eine kurzgeschichte mit max 3000 zeichen zum them die nacht am see zu schreiben

Die Nacht am See
In dem Jahr in dem wir unseren letzten Urlaub am Haus unseres Onkels verbrachten war es wie immer eiskalt, und besonders wegen Weihnachten vermisste ich meinen Vater der vor einem halben Jahr an meinem fünften Geburtstag gestorben war sehr. Doch Nicht einmal die Tatsache dass Weihnachten ist lässt mich verdrängen, dass wir bei meinem Onkel sind und der Fernseher Schatten an die Wand wirft. Wie der Ton laut dröhnend in der Luft vibriert. Wie der See Lichtreflexionen an das Haus wirft. Wie die Insekten lautdröhnend in der luft vibrieren. Wie mein Onkel mir mit seinem warmem Atem in mein Ohr haucht. Wie der See im dunkeln rauscht. Wie er mich langsam auszieht . Wie ich meinen Teddy fest umklammere, als er sich selber auszieht. Mich streichelt. Mir seine schmutzigen Fingernägel in die Haut schabt. Mich ich lieb hat. Mir immer wieder sagt wie lieb er mich hat. Bis ich blute. Innerlich. Sein warmer Atem gemischt mit starkem Alkoholgeruch liegt in meinem Hals. Es tut so weh, dass meine Beine ertauben, seine dicken starken Arme pressen mich immer fester in die Bettdecke. Schweißtropfen fallen von seinem großen nackten behaarten körper auf meinen winzigen Rücken. Von Schweiss durchtrieft und mit Blutflecken beschmutzt, drückt er mir immer wieder mein Gesicht in das Laken. Ich klammere mich so fest an einen Teddy dass meine Hände wehtun. So fest bis meinem Teddy ein Auge aus dem Gesicht platzt. Wie Feuer brennt mein Unterleib. Tränen laufen mir das ganze Gesicht herunter und verebben als stumpfer Schrei in dem Laken. Sein Atem geht schneller, dass macht er immer so zum Ende. Als er fertig ist zieht er sich an und wickelt mich in meine Decke. Mein Körper bebt und zittert. Er hebt mich hoch und trägt mich aus dem Haus heraus . Mit mir im Arm läuft er in den See. Mit langsamen behutsamen Schritten geht er immer weiter bis das wasser hoch genug ist dass ich selber darin stehen kann.Er zieht mir die Decke weg. Es ist eiskalt. Die Stellen aus denen ich blute fängt er an zu waschen. Versucht das Blutmeines Körpers dass auf mir klebt ,wie warmer roter Honig , wegzuwaschen. Als er fertig ist mich zu säubern,trägt er mich in den Vorgarten vor seinem Haus und legt mich zu meiner Schwester, dann setzt er sich auf seine Veranda. Ich zittere. Stechende Eiszapfen tropfen mir die Nase herunter.Vor mir erstrahlt der Weihnachtsbaum den meine Mutter mit uns geschmückt hat. Mir ist eiskalt. Ich zittere am am ganzen Körper. Regungslos sitzt meine Schwester neben mir und starrt den Weihnachtsbaum an. Mir ist so kalt dass meine Zehen langsam taub werden. Fest umklammere ich meinen Teddy denn mein Vater mir geschenkt hat, es ist so kalt. Ich denke daran wieder reinzugehen. Denke an ihn. Denke an die Kälte. Ich Kuschele mich zur Decke meiner Schwester. Ihre warmen braunen Augen sind inzwischen zugefallen, ihre Lippen sind blau. Ich bin ganz müde. Ich denke wieder daran reinzugehen wo es warm ist. Er sitzt immer noch trinkend auf der Veranda und starrt auf den Weihnachtsbaum. Sie sitzt immer noch auf ihrem Suhl auf der Veranda. Wie sie mich anschaut mit ihren eiskalten blauen Augen. Müde.Mutter.

Bitte um konstruktive kritik



Bommi
Beiträge: 561

Re: kurzgeschichte - thema - die nacht am see

Beitrag von Bommi »

Informationen Bewerbung Regie 2015 hat geschrieben:Schreiben Sie eine Kurzgeschichte zum Thema „Die Nacht am See“. (Maximal 3150 Zeichen mit Leerzeichen)
Der Text ist keine Kurzgeschichte mit Anfang und Ende, sondern eine szenische Erzählung.

Der Text ist inhaltlich und formal Schrott. Völlig unglaubwürdig, dass jemand sich nach einem Bad im winterlich-kalten See auf die Veranda setzt. Denn: "Stechende Eiszapfen tropfen mir die Nase herunter."

Der Text ist in der 1. Person geschrieben. Das ist ein Hinweis auf ein erstes Werk des Autoren (mit der Ich-Erzählung ist er vom alltäglichen Sprechen her vertraut) und für einen Begutachter ein Anlass, das Manuskript in die Rundablage P zu entsorgen.

Der Text wirkt deprimierend auf den Leser. Wenn nicht genau das gefordert ist, sollte es vermieden werden, denn beim Begutachter färbt die Stimmung des Textes auf den Autoren ab.
Informationen Bewerbung Regie 2015 hat geschrieben:Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass ein Studium an der dffb nur möglich ist, wenn Sie über gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Schrift und Wort verfügen.
Der Text lässt erkennen, dass es an diesen Kenntnissen erheblich mangelt.

Ist zwar off-topic, dennoch: Aus hunderten Bewerbern werden 20 zur Prüfung eingeladen und maximal 8 zum Studium zugelassen. Wenn ich bei den Mitbewerbern dann noch Vitamin B und Hilfe durch Dritte einkalkuliere, würde ich mir die 30 Euro 'Bewerbungs-Gebühr' glatt sparen.
Informationen Bewerbung Regie 2015 hat geschrieben:Die Kommission sieht sich wegen der großen Zahl der Bewerber außerstande, Ablehnungsbescheide nach dem Vorauswahlverfahren individuell zu begründen.
WTF! Die verfassen nicht mal ein paar Sätze für eine begründete Ablehnung? Wofür dann die 30 Euro???
Informationen Bewerbung Regie 2015 hat geschrieben:Das Studium an der dffb ist kostenlos. Es wird allerdings pro Studienjahr eine Einschreibgebühr und eine Geräteversicherungs-Umlage von z.Zt. 200,- Euro erhoben. Zuzüglich entstehen Gebühren für die Nutzung eines Semestertickets der BVG von z.Zt. 355,40 €.
200 € x 4 Jahre = 800 Euro für Einschreibung und Versicherung.

355 € fürs BVG-Ticket pro Semester? Zwangsweise 355 Euro x 8 = 2840 € für U- und S-Bahn? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Mamok, ich wünsche dir viel Glück, glaube aber nicht, dass das mit der dffb was wird. Warum die von einem Regie-Aspiranten Belege für Kreativität haben wollen, sehe ich auch nicht unbedingt ein. Vier Jahre autodidaktisches Lernen kann ebenso viel bringen, wie ein reguläres Studium (mal abgesehen vom papiernen Zertifikat). Viele große Regisseure haben als Handlanger (Praktikant) ganz unten angefangen.



Jensli

Re: kurzgeschichte - thema - die nacht am see

Beitrag von Jensli »

Bommi, von Musik hast du keinen Blassen (siehe Musikvideokritik), aber von Literatur ja doch. Besser als du hätte ich es nicht formulieren können! ;-)
Mit dem Text bekäme man in der 10. Klasse eines Gymansiums wahrscheinlich nicht mal eine 4... (von der Rechtschreibung fange ich besser erst gar nicht an).



Axel
Beiträge: 17004

Re: kurzgeschichte - thema - die nacht am see

Beitrag von Axel »

Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien die Kommission geht. Bommi hat da einige sehr pessimistische, vielleicht auch realistische in Verdacht ("Vitamin B").

Deine Talente als Schriftsteller sind jedenfalls nicht gefragt. Das ist eine falsche Vermutung.

Deshalb ist es auch kein K.O.-Kriterium, dass du einen Ich-Erzähler verwendest, jedenfalls nicht "automatisch", wie Bommi sagt. Dass er dennoch Recht hat: s.u.

Der Text zeigt aber dem, der ihn unvoreingenommen interpretiert, schon einige deiner Schwerpunkte, und du solltest dir überlegen, ob du diesen Eindruck vermitteln willst:

1. Es ist der Text eines Autors, der dem Leser subjektive Gefühle vermitteln will. Objektiv ist manches absolut nicht stimmig und würde die Glaubwürdigkeit untergraben. Der Autor schert sich bestenfalls nicht darum (warum? Soll es nur ein punkiges Musikvideo werden?), oder, wahrscheinlicher, er kann es nicht glaubwürdig schildern.

2. Der Autor verwendet ein schockierendes Thema. Warum? Weil die Erzählung in irgendeiner Weise autobiografisch ist oder er jedenfalls ein dringendes persönliches Bedürfnis hat, es aufzugreifen? Fall das so ist, ist die Geschichte durch den Ich-Erzähler unglaubwürdig, und somit hätte Bommi wieder Recht. Denn die euphemistischen Umschreibungen ("... mich lieb hat ...") sind melodramatisch und würden nie aus dem Mund eines missbrauchten Kindes kommen. Es sei denn, es hat vorher unter der Bettdecke massenhaft schlechte Romane gelesen ...

3. Aus seinen Gedanken vielleicht? Ist es die poetisierte, meditierende Erinnerung des Erwachsenen, vielleicht auf der Couch eines Therapeuten? Nein, völlig unglaubwürdig. Zu gewollt chic geschrieben, das Ganze, zu glatt der atemlose Präsenz, kein missbrauchtes Ich kann das so formulieren.

4. Also ist die Wahl des Themas durch den zu erwartenden Schockeffekt begründet, die Gefühle, die der Autor provozieren will, sind Mitleid und Horror. Leider aber sind durch die unglaubwürdige Erzählhaltung die Leser nicht bereit, sich zu identifizieren. Sie sind zwar abgestoßen, fühlen sich aber nicht veranlasst, sich trotzdem damit auseinanderzusetzen.

5. Die Wirkungsabsicht ist auch dem unbedarftesten Leser sofort deutlich, aber die erzählerischen Mittel passen dazu nicht. Gewollt (schon für sich genommen ein Schimpfwort), aber nicht gekonnt.



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