jenss hat geschrieben: Die großen Pixel machen da doch einiges aus, auch wenn vielleicht nur 2 MP ausgelesen werden (ich denke mal, Line-skipping ist üblich, d.h. Zeilen werden ausgelassen).
Ich glaube, es wird schon etwas mehr ausgelesen als die unbedingt benötigten Pixel. Teilweise gibt es auch Line-Binning, also das Zusammenfassen mehrerer Linien zur Erhöhung der Lichtempfindlichkeit. Aber wie genau das die Kameras jeweils machen, ist schwer rauszufinden. Wahrscheinlich unterscheidet sich das genaue Procedere sogar je nach gewählter Auflösung, gewählter Framerate und gewähltem ISO-Wert.
Aber auch, wenn von 24 MP nur 2 MP bei einer D600 o.ä. ausgelesen werden (davon gehe ich aus), dürften die Pixel noch immer deutlich größer sein als bei einer Videocam und somit dürften auch Farben und Dynamik besser sein.
Rechnen wir zum Spaß mal nach, was da übrig bleiben würde: Die D600 hat 6016 Pixel auf 39,9 mm Breite, also hat ein Pixel eine Seitenlänge von maximal 0,005967 mm. Für HD-Auflösung entspricht das einer Chip-Größe von 11,5 x 6,4 mm. Das ist immer noch deutlich größer als der Chip eines Panasonic AG-AC90, aber etwas kleiner als der Sensor eines 1"-Camcorders.
In der Praxis ist das alles schwer zu vergleichen.
Wenn z. B. ein Camcorder dank kleiner Chips eine relativ hohe Zoom-Lichtstärke hat, wie vergleicht man das mit einer Großsensor-Kamera? Nimmt man zum Vergleich ein durchschnittliches DSLR-Zoom (das natürlich weniger Lichtstärke hat), oder vergleicht man mit einer rechnerisch gleich lichtstarken Festbrennweite - obwohl eine solche für die meisten Käufer aus praktischen oder finanziellen Gründen nicht in Frage kommt? (Es ist ja kein Geheimnis, dass die allermeisten DSLR-Käufer nie über die Kit-Objektive hinauskommen.)
Wenn eine Kamera z. B. nur maximal 30 fps schafft und daher als längste Belichtungszeit 1/30 Sekunde erlaubt, wie vergleicht man das mit einer Kamera, die 60 fps aufnimmt und dann 1/60 Sekunde als längste Belichtungszeit zulässt? Immerhin ein Unterschied von 1 Blendenstufe - und die Unterschiede der Bewegungen sieht man auf Testbildern ja nicht.
Wegen dieser offenen Fragen sind auch Testberichte nicht immer so zuverlässig. Zum Beispiel VideoAktiv testet meines Wissens immer mit der maximalen Belichtungszeit bei jeweils höchster Framerate in Full-HD-Auflösung. Eine Kamera, die 60 fps kann, ist da automatisch um 1 Blende im Nachteil gegenüber einer Kamera, die nur 30 fps kann - obwohl man die 60-fps-Kamera jederzeit auf 30 fps mit 1/30 Sekunde runterschalten könnte. Auch dafür, mit welchen Objektiven getestet wird, gibt es kein einheitliches Schema; dass dieselbe Kamera mit lichtstärkerem Objektiv erheblich besser abschneidet, liegt auf der Hand.