Zu 4K und 25p, 50p oder 100p gibt es verschiedene Aspekte.GoaMetz hat geschrieben:Heho....
... wie brutal der Schärfeeindruck bei 4K mit lächerlichen max30fps zusammenbricht wenn Bewegung ins Spiel kommt scheint allgemein nicht wahrgenommen zu werden......?
Auf einer Messe ein quasi-Standbild zu präsentieren grenzt IHMO an Betrug.
Für das (einzig sinnvolle) Szenario von 4K (=sehr viel größerer Schirm und/oder viel dichter ran) mit dem damit einhergehenden größeren "Flächenbedarf" von Bewegungsunschärfe ist die unterirdische Framerate das pure Gift. Ich bin regelrecht erschüttert bei welch geringem Ausmaß von Bewegung der Schärfe-und Auflösungsvorteil von 4K sich nicht nur auflöst, sondern sich gar in seinen schlimmsten Feind verwandelt. So ist z.B. kleiner feiner Text an einem haltenden Bus in einer atemberaubenden Brillianz zu bewundern, aber wehe dieser setzt sich in Bewegung...... das ein-und-auspoppen in die Schärfe/Lesbarkeit fällt extrem auf.... gar noch schlimmer sind alle wirklich hochfrequenten Bildanteile wie sehr feine Texturen/Strukturen oder wirklich schnelle Bewegungen (Fußball!!).
Großartig.... EPIC FAIL.
Wenn die Auflösung drastisch runter muß um den Effekt halbwegs erträglich zu machen hat sich 4K endgültig selbst negiert.
Mir persönlich wäre 1080p50/60 auf einem OLED wesentlich lieber und stelle IHMO auch klar ein größeren Sprung nach vorne dar.
Eine 4K/UHD Spezifikation die 50/60fps fordert und 100/120fps erlaubt sowie in 10bit mit mindestens 4:2:2 daherkäme wäre eine runde Sache gewesen.
Gruß Martin
Um bei 25p eine flüssige Bewegung bei Schwenks und bei Nahaufnahme (ev. grosse Brennweite) die hohen Winkelgeschwindigkeiten zu Bändigen verwendt man z.B. 1/50s Belichtungszeit.
Durch motion blur verschwimmt der Bildinhalt partial und jedes Frame zeigt seine Winkelgeschwindigkeit (Vektoren) als Strich- statt Punktraster in den Folgebildern.
Idealerweise ist der "Linien"-Bus mit Werbetext der sich in Bewegung setzt beim Nachführen absolut "Pixel- oder Punkt-" Scharf.
Wenn ich die Verschlusszeit verkürze z.B. auf 1/200s sind bei WW und nicht allzu schnellen Bewegungen mehr Punktraster im Frame erhalten.
Als Effekt wirkt das Bild "detailliert" Aufgelöst aber das Hirn kann die Bewegungsendpunkte von "Pendeln" nicht erkennen, bzw. Interpretieren.
Jede unregelmässige Bewegungsveränderung beim Nachführen wird als Ruckeln wahrgenommen und inhaltlich stark eingefrohrene Bewegungsphasen sogar als unangenehmen Stroboskop-Effekt.
100p d.h. 100Hz Darstellung ist oberhalb der seitlich im Augenwinkel noch wahnehmbaren Flimmerfrequenz.
So kann bereits mit 1/200s oder kürzer im WW gefilmt werden ohne störende Punktraster zu erzeugen.
So bestimmt nur die Displaysteuerung wieviel motion blur wir wahrnehmen oder das nachführen der Augen in einem Bildbereich.
Da aber einzelne Punkte z.B. bei einem trägen LCD nachleuchten (was auch die Bildaufnahme im Auge macht), "verschmiert" das Bild und nimmt es als flach war.
Bei schnellem Darstellungswechsel zum nächsten "Standbild" können technisch optische Störfrequenzen sichtbar werden die das Bild oder Teilbereiche zum Flimmern bringen (Kantenspringen).
In der Summe kann sogar der Soap-Effekt entstehen (Personen im Film die sich vor hellem Hintergrund hart abgegrenzt mit Doppelkonturen bewegen).
Pros/Cons
25p
- Bewegungsendpunkte können ggf. nicht gesehen werden (Pendel).
- Die Datenrate oder Bandbreite ist kleiner. Es muss auch weniger Hirnleistung für die Bewegungserkennung eingesetzt werden. Bzw. was man nicht sieht muss man erahnen.
- Ein Bild mit vielen Bildpunkten in Folgebildern wirkt räumlich plastisch mit klar erkennbaren Abgrenzungen (stabile Folgebilder)
- kürzere Verschlusszeit mit viel Bewegung wirkt hektisch, dramatisch und im Extrem Stroboskopartig
- Ursache und Wirkung ist vielleicht nicht erkennbar.
100p
- Jede Bewegungspase ist als Information erkennbar
- Die Punktinformation deckt jeden "unnatürlichen" Bildeingriff oder "künstliche" Veränderung sichtbar auf.
- Um gut auszusehen dürfen keine Darstellungsstörungen auftreten (Zwischenfrequenzen, Harmonik und Interferenzen)
50p
- Ist technisch ein Kompromiss in 4K mit grossem Blickwinkel (kurze Sichtdistanz)
Es gibt sicher noch viel mehr Punkte die beachtet werden müssen. Das war nur die Spitze des Eisberges.
Gruss Tiefflieger
Mit 4Kp25 braucht es ein Stativ mit Fluid Kopf. Regelmässige, sanfte und verzögerte Kamerabewegung. Eine erschütterungsfreie disziplinierte Kameraführung und A nach B Planung.
Mit 4Kp200 und 25% Zeitlupe braucht man nicht mal ein Schwebestativ um weiche sanfte Bewegung in ästhetischer Schönheit räumlich zu zeigen ;-)