Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Lavalier als Kondensatormikro



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
Antworten
Auf Achse
Beiträge: 4038

Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

Servus!

Ich würde gerne über Lavalier Sprachaufnahmen von Personen machen und möchte die Umgebungsgeräusche nur sehr gedämpft dabei haben. Es geht dabei nicht um extrem laute Atmo wie in einer Disco, sondern um normale Lautstärke wie zB Straßenlärm. Mein Lavalier ist ziemlich empfindlich und das stört mich in diesem Fall.

Meine Frage: Ist es hier sinnvoll ein Lavalier als Kondensatorausführung einzusetzen, zB. ein Shure WL93 ??? http://www.thomann.de/at/shure_wl93_lavalier.htm

Gibts da Erfahrungewerte, wie empfindlich ist so ein Kondensator wenn es am Kragen befestigt wird? Oder gibt es auch andere Lösungen?

Das Lavalier wird entweder direkt an den Fieldrecorder angesteckt (Roland R26) oder wenn möglich an die Funkstrecke (--> bevorzugte Variante, zB Sennheiser ew100 eng)

Budget bis 300EUR

Danke + Grüße,
Auf Achse



domain
Beiträge: 11062

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von domain »

Wusste gar nicht, dass es auch dynamische Mikros als Lavalier-Mikro gibt.
Ansonsten ist das doch nur eine Frage der Physik: unempfindliche Mikros müssen halt näher zum Mund, damit die Umgebungsgeräusche relativ dazu leiser werden.



srone
Beiträge: 10474

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von srone »

kann mich domain nur anschliessen, je näher zum mund desto besser. interessant könnte ein zb me104 von sennheiser sein (da niere und keine kugel wie allgemein bei lavaliers üblich), hängt dann aber auch von der befestigung und ausrichung ab.

eine andere variante wäre ein kopfbügelmikro, mit all seiner sichtbarkeit, aber akustisch sicher die toplösung.

lg

srone
ten thousand posts later...
Zuletzt geändert von srone am Do 28 Nov, 2013 23:18, insgesamt 1-mal geändert.



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

Servus!

Die Theorie ist mir klar. Mir gehts um die in diesem Fall mir fehlenden Erfahrungswerte und den Tip fürs richtige Mikro.

Danke + Grüße nach Graz,
Auf Achse



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

srone hat geschrieben: ....... je näher zum mund desto besser.
Schon klar, aber die Empfindlichkeit für Umgebungsgeräusche bleibt gleich. Das reduzieren der Atmo geht dann nur mit einem Mikro das weniger empfindlich ist.

Auf Achse



srone
Beiträge: 10474

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von srone »

habe im mittleren preissegment die besten erfahrungen mit sennheiser gemacht, mke2 bzw me104 und 102, es klingt eben amtlich.

lg

srone
ten thousand posts later...



srone
Beiträge: 10474

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von srone »

Auf Achse hat geschrieben: Schon klar, aber die Empfindlichkeit für Umgebungsgeräusche bleibt gleich. Das reduzieren der Atmo geht dann nur mit einem Mikro das weniger empfindlich ist.

Auf Achse
nein, eine frage der verhältnismässigkeit: zb -6db sprache gegen -30db hintergrund oder -12db sprache gegen -30db hintergrund sind ein entscheidender unterschied. mit ausnutzung der richtwirkung einer niere lässt sich das verhältnis sogar noch verbessern.

lg

srone
ten thousand posts later...



Pianist
Beiträge: 9033

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Pianist »

Auf Achse hat geschrieben:Schon klar, aber die Empfindlichkeit für Umgebungsgeräusche bleibt gleich. Das reduzieren der Atmo geht dann nur mit einem Mikro das weniger empfindlich ist.
Nein, Denkfehler. Es ist für diese Frage vollkommen egal, wie empfindlich ein Mikrofon ist. Die Empfindlichkeit sagt ja nur etwas darüber aus, welcher Schalldruck in welchen Ausgangspegel umgesetzt wird.

Für Dich ist das Verhältnis zwischen Nutz- und Störschall von Bedeutung. Und da gilt eben: Je dichter das Mikrofon am Mund ist, und je gerichteter es ist, um so weniger Umgebungslärm nimmst Du auf.

Je nach Empfindlichkeit des Mikrofons musst Du den Regler am Mischpult oder Aufnahmegerät mehr oder weniger stark aufdrehen. Das Verhältnis zwischen Nutz- und Störschall bleibt aber immer gleich, so lange sich an der Mikrofonposition nichts ändert.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

Pianist hat geschrieben:Das Verhältnis zwischen Nutz- und Störschall bleibt aber immer gleich, so lange sich an der Mikrofonposition nichts ändert.

Genau da liegt der Hund begraben, näher als an den Kragen geht halt nicht. Das ist eh schon supernah. Wie werd ich dann die störende Atmo los? Ein bisserl was darf schon sein, ich möcht sie einfach nur reduzieren.

Danke für eure sehr ausführlichen Erklärungen (eh wie immer !!!)

Grüße,
Auf Achse

@srone: Kopfbügelmikro kommt leider nicht in Frage, ist nicht besonders schön.

@Matthias: Schon einige Zeit nichts mehr von dir gelesen, hoffentlich ist alles OK?



srone
Beiträge: 10474

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von srone »

Auf Achse hat geschrieben:Genau da liegt der Hund begraben, näher als an den Kragen geht halt nicht. Das ist eh schon supernah. Wie werd ich dann die störende Atmo los? Ein bisserl was darf schon sein, ich möcht sie einfach nur reduzieren.
eben niere statt kugel. mehr geht nicht.

lg

srone
ten thousand posts later...



domain
Beiträge: 11062

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von domain »

Am besten wäre dann aber so eine Art von Wanderniere.
Ich habe nämlich bemerkt, dass die verwertbare Lautstärke schon ziemlich von der jeweiligen Kopfhaltung abhängt.
Deswegen in letzter Zeit auch die scheußlichen Bügel-Mikros in Hautfarben knapp neben dem Mund.



rush
Beiträge: 15103

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von rush »

@ Auf Achse... was nutzt du denn bisher als Lavalier? Denn da gibt es durchaus große Unterschiede. Dieses Standardlavalier ME2 der EW-Anlagen von Sennheiser ist in meinen Augen oder besser gesagt Ohren schon eher als schlecht einzustufen. Gibt viele die das nicht so sehen und das ME2 toll finden - ich kanns dagegen überhaupt nicht leiden und hatte es vor vielen Jahren ziemlich schnell wieder verkauft.

Ein Me102 oder TR-50 von Tram bieten da schon deutlich mehr Perfomance - insbesondere auch bei Umgebungsgeräuschen um die es dir ja geht... auch wenn es ebenfalls Kugeln sind.

Und die Frage ob Niere oder Kugel bei Lavalieren birgt auch noch andere Probleme die man nicht ganz vergessen sollte.
Mal ausgehend von den Sennheiser Kapseln ala Me102 (Kugel) und Me104 (Niere) ist letztere meiner Meinung nach deutlich empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen - insbesondere auch sehr windanfällig selbst mit Korb und Stoff-Verhüterli... das kann bei Außenaufnahmen schnell zu Problemen führen.
keep ya head up



Pianist
Beiträge: 9033

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Pianist »

Auf Achse hat geschrieben:@Matthias: Schon einige Zeit nichts mehr von dir gelesen, hoffentlich ist alles OK?
Keine Sorge: Wenn Du hier wenig von mir liest, habe ich keine Zeit. Und wenn ich keine Zeit habe, dann deshalb, weil ich viele Aufträge habe... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



ruessel
Beiträge: 10340

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von ruessel »

Me102 (Kugel) und Me104 (Niere) ist letztere meiner Meinung nach deutlich empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen
Jedes "gerichtete" Mikrofon ist Wind- und Grabbelempfindlicher. Die Kugeln sind ja im Prinzip nur Luftdruckmesser, Niere und anderer Gerichtete Mikrofone besitzen auf der Rückseite Schalllöcher um durch Phasenauslöschung eben diesen "Tele" Charakter zu bekommen. Bei den Keulen kommt dann noch ein Windempfindliches aufgesägtes "Frontrohr" dazu.
Gruss vom Ruessel



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Anne Nerven »

Auf Achse hat geschrieben:...Oder gibt es auch andere Lösungen?...
Ich kenne zwar die Aufnahmesituation nicht aber wie sieht es mit angeln aus?



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

@rush: Momentan hab ich eine AKG Funkstrecke, in Kürze kauf ich mir die Sennheiser ew100 und suche auch gleich das passende Mikro dazu. Danke für deine Mikrofontips.

@Matthias: Freut mich daß es dir gut geht und wünsch dir Gutes Gelingen bei deinen Aufträgen.

@all: Danke für eure bisherigen Ratschläge, da war viel interessantes und Basics dabei!

Ich hab in letzter Zeit ein paar Portraits über Personen gesehen die mich sehr beeindruckt haben. Dabei interessiert mich auch immer die Art wie der Ton abgenommen wird weil offensichtlich nicht geangelt wird aber auch kein Lavalier sichtbar ist. Hab deswegen vor kurzem nach "Lavalier unter der Kleidung" gefragt --> viewtopic.php?t=112722

Hier ein Beispiel, siehe TC10:30 und vor allem 15:30. Wenn der Darsteller hier ein Lavalier ganz klassisch am Kragen hätte würde es ganz grausam rascheln. Aber der Straßenlärm ist auffällig leise. Unter dem Reiter "Gear" ist das Tonequipment angeführt, unter anderem ein Rhode Shotgun und ein Shure Lap Mic --> weiß wer was ein "Lap Mic" ist???

https://www.reelhouse.org/mos/urbanoutlaw/

Beste Grüße,
Auf Achse



srone
Beiträge: 10474

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von srone »

ten thousand posts later...



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Lavalier als Kondensatormikro

Beitrag von Auf Achse »

BUSSI .... also DAS ist richtig SUPER!!! Echt geil was es alles gibt!

Als ich nach "lap mic" gegoogelt hab bekam ich nur Zeugs wie "Laptop Microphone" ....

Danke + Grüße,
Auf Achse


PS: Mich würde außerdem interessieren wie euch das oben verlinkte Portrait gefällt (..... ca 30min Zeit nehmen ...)



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