Coburn
Beiträge: 337

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von Coburn »

domain hat geschrieben:, kann aber keinesfalls über 6 Stunden Anwesenheit erfordern.
Da eine Hochzeit meistens ein einmaliges Erlebnis ist, kann man nicht davon ausgehen das jede Hochzeit 08/15 abläuft. Da kann es auch mal vorkommen das, z.b. der Vater der Braut, nachts um 0 Uhr eine ganz persönliche Rede hält. Und manchmal passiert dies auch spontan.
Im Vorfeld sollte natürlich geklärt werden was es für Programmpunkte gibt und was das Brautpaar aufgezeichnet haben will, doch gerade diese spontanen Momente machen den Unterschied und das Hochzeitsvideo zu einem Schatz für das Brautpaar. Daher nach 6 Stunden wieder zu gehen, naja.
Dann hat man halt eine neue DVD produziert, die am goldenen Hochzeitstag wieder abgestaubt wird und u.a. das Logo des Produzenten wieder ans Licht bringt.
Das hätte dann aber auch jeder Cousin dritten grades, der mit seiner Flipkamera umherrennt, auch gekonnt.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von wolfgang »

Coburn hat geschrieben:Vor etwa 2 Jahren hatte ich einen Hochzeitsfilmauftrag und seit dem Gott sei Dank nie wieder. Jemand anderes hatte 450 Euro angesetzt für den kompletten Film.
Ein Preis der ja eigentlich ein Wahnsinn ist. Ich habe heuer eine begrenzte Anzahl von Hochzeiten sogar gratis gemacht - im Austausch gegen die Rechte das Material voll nutzen und auch herzeigen zu können. Also quasi gratis gegen Referenzrechte. Naja, aber für einen Auftrag wo man dann die Rechte vielleicht nicht hat sind 450 Euro der blanke Wahnsinn.

Coburn hat geschrieben:Da ich gerade am Aufbauen meiner Firma war, hab ich da etwa etwas mehr als 60 Stunden rein gesteckt. Mit 2 Kameras gefilmt.
Ja, nach meinen Zeitaufzeichnungen kommst du unter 50-60 Stunden einfach nicht weg, und ich filme hier meist mit 3 Kameras (2 auf Stativ und eine dann handgeführt). Klar, jetzt ist man sicherlich am Anfang langsam (und braucht eh das Training um schneller zu werden). Und da ist sicherlich noch viel Raum für Optimierung, wie das ja auch Anne Nerven beschreibt.

Oder anders formuliert: wenn man um einen Betrag von ca. 800 Euro verkaufen will, MUSS man den ganzen Prozess recht brutal optimieren. Macht aber vielleicht keinen sonderlichen Spaß mehr.

Coburn hat geschrieben: Meine Rechnung war dann 650 Euro.

Sie haben bezahlt, waren aber sehr unzufrieden, da ich mehr verlangte (ohne den Film gesehen zu haben)
Und das ist das Problem am Markt. Aufgrund meiner Gratis-Aktion wurde ich sehr wohl weiter empfohlen, die bisherigen Paare waren offenbar ausreichend zufrieden. Nur da wird dann nichts draus, weil die auf der Suche nach dem billigen Jakob sind (so wirst weiter empfohlen, wenn du so billig einsteigst).

ABER das nächste Paar, das auf Empfehlung über eine befreundete Fotografin kam, hatte dann die Vorstellung, 10 Stunden Anwesenheit vor Ort, Fahrzeit wäre ca. 1 Stunde pro Wegstrecke gewesen (Spritkosten darf ich selbst tragen). Und sie wollten je nur ganz was "einfaches" - und das für 500 Euro. Ich habe denen kurz erklärt was für so einen Auftrag an Stundenleistung notwendig ist, habe denen angeboten 3 Stunden Anwesenheit würden sich (gerade noch) um so einen Preis machen lassen - nie wieder was von denen gehört.

Und das ist die Frechheit vieler Kunden: die VERLANGEN dann sogar, dass man ihre überzogenen Vorstellungen für lau abarbeitet - und sind greadezu empört wenn sie das dann nicht bekommen was sie sich erwarten. Sie hören zwar noch widerwillig den hohen Zeitbedarf für den Schnitt - aber zahlen trotzdem nicht mehr. Und damit sind das keine Kunden sondern Schnorrer.

Beim Fotographen ist das interessanterweise ganz anders: die werden durchaus auch in der Dimension 800-2000 Euro gehandelt, aber der zeitliche Bedarf für die Nachbearbeitung ist dort doch viel geringer - den ein Einzelbild im Fotoshop zu korrigieren dauert wenige Minuten, und da hat man sich schon Zeit gelassen. Der Stundenlohn der von Brautpaaren den Fotographen zugestanden wird, wird nie und nimmer den Filmer zugestanden. Geiz ist geil!

Meine Schlußfolgerung war daher auch: wozu tue ich mir das an? Ich habe ja auch meinen anderen Job, und dort auch genug Stress... :)
Lieben Gruß,
Wolfgang



martin2
Beiträge: 590

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von martin2 »

wolfgang hat geschrieben:
Und das ist das Problem am Markt. Aufgrund meiner Gratis-Aktion wurde ich sehr wohl weiter empfohlen, die bisherigen Paare waren offenbar ausreichend zufrieden. Nur da wird dann nichts draus, weil die auf der Suche nach dem billigen Jakob sind (so wirst weiter empfohlen, wenn du so billig einsteigst).
q.e.d.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von wolfgang »

Na das sind dann halt keine echten Kunden, die auch zahlungsbereit wären - sondern Leute die nur was für lau abstauben wollen. Sowas muss man halt aussortieren...

... denn was als Einstiegsdeal noch geht, geht auf Dauer eben gar nicht. Es sei den man will seine Leistung halt auf ewig verschenken! :)
Lieben Gruß,
Wolfgang



Anne Nerven
Beiträge: 970

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von Anne Nerven »

Ich sehe das nicht ganz so negativ: die meisten Kunden, oder besser Interessenten (ganz gleich ob Hochzeit oder Image oder oder...), haben einfach keine Preisvorstellung von Videos und auch keine Vorstellung von der Quantität der Arbeit. Einige Hochzeitsfilmer sehen sich bei einer Anfrage aber direkt ein Mega-Wedding-Movie drehen, das man auch (ungestraft) bei slashcam zeigen könnte. Allerdings will das Brautpaar nur ein Onkel-Hans-Video ohne Wackeln. Eine schnöde Dienstleistung für kleines Geld, "weil bisher immer Onkel Hans gefilmt hat und für jeden eine DVD brannte. Diesmal soll er halt mitfeiern, das kann doch nicht so teuer sein." Hä?

HD? Hollywood-Look? Bokeh? Slider? AndrewKramer-Blockbuster-Vorspann? Puff! Puff! Puff! Seifenblasen. Und nu? Alle doof: Kunde doof. Job doof. Hochzeiten auch doof. Ich sage bei Anfragen, die nicht meinen Vorstellungen entsprechen: "Sorry, da können wir nichts für Sie tun". Ich kann doch niemandem verübeln, keine Ahnung von meinem Job zu haben.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Welche Camcorder für Hochzeitfilme aufnehmen?

Beitrag von wolfgang »

Stimmt - man kann keinem vorhalten, den Preis für einen Merceds nicht zahlen zu wollen oder zu können.

Aber wenn jemand einen Mercedes will, das auch hartnäckig verlangt, und dann nur bereit ist für ein Fahrrad zu bezahlen - na dann bekommt er halt auch nur ein Fahrrad. Oder auch gar nichts. :)

Diese Videos bei slashcam zeigen? Naja? Die werden hier beurteilt als hätte man eben nicht diese Restriktionen. Von Leuten die von diesem speziellen Geschäft wieder nichts verstehen. Ist also völlig sinnlos, stimmt leider.
Lieben Gruß,
Wolfgang



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