Das ist gar nicht so negativ gemeint, wie es im ersten Moment klingen mag. Die Berufsgruppen, deren Einkommen seit Generationen auf durchweg hohem Niveau liegen, sind über Kammern und Gebührenordnungen o.ä. reguliert. Z.B. Blutdruckmessen wird bundesweit gleich abgerechnet. Notargebühren sind überall identisch. Steuerberatung ebenso wie Architektenhonorare. Es gibt keinen Discount-Arzt oder Dumping-Angebote von Notaren oder Architekten. Ob es realistisch ist, das auf Videografen zu übertragen, ist ein anderes Kapitel.einsiedler hat geschrieben:...Punkte wie Gebührenordnung oder Zulassungsbeschränkungen halte ich für schwere Eingriffe in die Marktwirtschaft...
Das Spannende an einem Hochzeitsfilm ist für mich gar nicht so sehr die Hochzeit oder das Brautpaar, sondern dass es ein Familiendokument mit Bild und Ton ist. Man kann (bis zum eigenen Ende) verstorbene Verwandte oder Freunde nochmal "erleben", die Gestik und Mimik verfolgen, sie hören. Natürlich könnte man auch einfach alle Verwandten mal mit dem Handy aufnehmen aber es ist schon etwas anderes, jemanden in dieser festlichen Stimmung festzuhalten. So ein Video macht auch (oder gerade) nach zig Jahren noch gute Laune oder rührt das Herz. Völlig egal, ob die Hauptdarsteller noch miteinander sprechen oder schon domains Sohn den Urlaub finanzieren ;-)domain hat geschrieben:...Wenn überhaupt jemand die üblichen Rituale genauer betrachten möchte, dann sind es maximal durch Krankheit oder Entfernung verhinderte Verwandte und Bekannte...
Dafür übernimmst du aber besser keine Garantie ;)Anne Nerven hat geschrieben:So ein Video macht auch (oder gerade) nach zig Jahren noch gute Laune oder rührt das Herz.
Das hätte ich aber gerne gesehen, schwarz auf weiß und als unterschriebener Vertrag!DV_Chris hat geschrieben:Für eine professionell in Szene gesetzte Hochzeit kann man auch heute zwischen 3-4.000,- Euro erlösen.
Es gibt auch weitaus teurere Hochzeitsfilme. Letztlich zählt doch eh nur der Kontakt. Kennst Du Mr oder Ms Rich, bekommst Du entsprechende Aufträge. Die Eheleute Rich gehen aber nicht auf Hochzeitsmessen, sondern lassen einen Weddingplaner die Feierlichkeiten planen. Und der verteilt die Arbeit auf seinen Partyservice, Zeltverleiher, Getränkelieferanten, Floristen, Fotografen und eben auch Hochzeitsfilmer. Agenturarbeit eben.Charlinsky hat geschrieben:...Das hätte ich aber gerne gesehen, schwarz auf weiß und als unterschriebener Vertrag!...
Da sieht man wieder, da es sehr gute Produktionen eigentlich überall gibt, hier in Deutschland ebenso wie in Jugoslawien oder auch in Polen.DV_Chris hat geschrieben:Charly, die beiden von mir verlinkten Filmer sind im ehemaligen Yuboslawien daheim!
5 Minuten für einen "Trailer"?! Mh.. knackig find ich anders aber gut, das ist wohl individuell zu betrachten ;)alexolik hat geschrieben:Dazu gibt es einen ca. 5-minütigen knackig geschnittenen Trailer, der auch für die Aquise weiterer Paare sehr wichtig ist.
Da wunderst du dich bei Formaten wie Berlin Tag&Nacht und wie sie alle heißen wirklich noch?alexolik hat geschrieben:
Bildqualität wird total überschätzt, [...] aber ich staune immer wieder wie viel toleriert wird.
Vielleicht benutze ich dafür immer den falschen Begriff. Es ist eine Zusammenfassung des ganzen Hochzeitstages - und ich filme schon von früh morgens die Brauf beim Frizör bis zur Party nach Mitternacht. Da können 5 Minuten schon knackig sein, wenn es nur aus Highlights und gleichzeitig besten Aufnahmen besteht.rush hat geschrieben:5 Minuten für einen "Trailer"?! Mh.. knackig find ich anders aber gut, das ist wohl individuell zu betrachten ;)alexolik hat geschrieben:Dazu gibt es einen ca. 5-minütigen knackig geschnittenen Trailer, der auch für die Aquise weiterer Paare sehr wichtig ist.
Das wären dann Scenen einer Ehe.domain hat geschrieben:da werde ich mit ihm noch eine Zusammenarbeit überlegen.
Dramaturgisch ja viel interessanter, so im Stil von interviewten Rückblenden und welche Fehler der andere gemacht hat und welches Bild man sich so in Zukunft vom neuen idealen Partner macht.
Da gebe ich dir aber sowas von recht!wolfgang hat geschrieben:Hochzeitsfilme rentieren sich daher eigentlich kaum. Wer meint dass das leicht verdientes Geld sollte mal die Sache halbwegs betriebswirtschaftlich nachrechnen.Anne Nerven hat geschrieben:Ich finde es ist leicht verdientes Geld.
Nunja, es gibt vielleicht den einen oder anderen...ich hatte bisher nur noch keinen davon kennengelernt.Ich kann nur wiederholen, dass es auch im Hochzeitsmarkt Filmer gibt, die sehr gut verdienen...
Nicht ganz. Die Auftragshöhe richtet sich ja nicht nach dem, was der Hochzeitsfilmer gerne verdienen möchte, sondern danach, was der Kunde zahlt. Und wie in allen Bereichen des Lebens, gibt es Kunden, die Wert auf Exklusivität legen, folglich viel fordern aber auch dementsprechend gut zahlen.Charlinsky hat geschrieben:...Nunja, es gibt vielleicht den einen oder anderen...ich hatte bisher nur noch keinen davon kennengelernt.
Kommt halt auch etwas auf den Lebensstandard an...der eine kommt mit 900.- klar, der andere braucht das dreifache...
...mußte mir mal zeigen, wie du das hinkriegst.mit 10 stunden dreh und nochmal 5 stunden reinem zusammenkürzen
Tja, da sieht man es wieder, bin ja leider dann nie am richtigen Ort, zudem auch nicht braun genug...meine Hochzeiten hatten bisher alle ´nur`nen guten DJ - oder weniger guten....Der Eine mietet einen Alleinunterhalter für seine Hochzeit, der Andere eine Big Band, wieder ein anderer die Wiener Philharmoniker. Ganz Bescheidene lassen Lady Gaga trällern. Barfuß oder Lackschuh. Du müsstest nur wissen, wie man Kontakte in der Lackschuh-Liga knüpfen kann
Stimmt schon Christian, aber der Zugang zu gewissen hochpreisigen Segmenten ist auch nicht sonderlich leicht. Und der Rest zahlt halt nichts. Oder sehr wenig.DV_Chris hat geschrieben:Wir haben als Anbieter von Schnittplätzen Kunden in einem Bereich, wo für die Hochzeitstafel Videos vorproduziert werden, die alleine schon mehr kosten. Hier zwei Beispiele von Top Filmern (keine Kunden von uns...leider ;-) ), damit man sich was vorstellen kann:
http://www.art-studio.tv
http://www.hd-design.hr
Die YT bzw. Vimeo Kanäle sind teilweise noch aktueller.
Das Problem dabei: die meisten Kunden haben eh keine Ahnung was hier "hochwertig" ist, und oft zählt dann nur der Preis. Von dieser Kundengruppe habe ich mich auch verabschiedet - man MUSS ja glücklicherweise sowas nicht zwingend verkaufen, wenn man das nebenher macht.Anne Nerven hat geschrieben:Aber man kann nicht für 1500 Euro eine HOCHWERTIGE Produktion erwarten. Die Frage ist also: wo mache ich Abstriche, bzw. worauf kann der Kunde verzichten?
Klar, so kann mans machen. Eine sekundäre Farbkorrektur ist wohl meist entbehrlich, aber Schwarz- und Weißpunkt nicht zu setzten empfinde ich schon als eine problematische Abmagerung.Anne Nerven hat geschrieben: für 1500 Euro gibt es
- 1 Master-DVD / BluRay
- kein Cover, sondern unser Standard-Digipac
- kein Authoring, nur "Press Start" vor Standbild
- keine sekundäre Farbkorrektur
- Luminanzanpassung nur da, wo es in den Augen brennt
Da beide Cams vorhanden sind, erfolgte bereits eine Profilanpassung in den Kameras. Der Dualkameraschnitt geht ruckzuck: es gibt (m)eine Hauptkamera und gelegentlich ein Wechsel auf die zweite. Beim Dreh wird über Audio ein Sync-Signal gegeben und dann blind geschnitten - heißt, ich sehe die zweite Cam erst nach dem Schnitt. In der Regel weiß ich beim Dreh, was in den Film kommt und sehe mir die zweite Cam schon beim Capturen daraufhin an, sodass es nur selten zu Fehlschnitten kommt aber immens Zeit spart. Grobe Farbkorrektur vorm Schnitt, kein Blockbuster-Grading, keine aufwendige Audiobearbeitung, kein Glitzervorspann - nur Text.
Dem kann ich nur zustimmen.Anne Nerven hat geschrieben:Und wie in allen Bereichen des Lebens, gibt es Kunden, die Wert auf Exklusivität legen, folglich viel fordern aber auch dementsprechend gut zahlen.
die zwei päarchen, die ich kenne, haben auch n video drehen lassen und die wollten eben keine einschwebenden herzchen und co, denen hat das dokumentieren genügt, und ich bin der meinung, dass auch nicht jedes flaschendrehenspiel oder jede zuckung der braut verewigt werden muss. wer will schon ein video mit vier stunden sehen außer braut und mann?Charlinsky hat geschrieben:...mußte mir mal zeigen, wie du das hinkriegst.mit 10 stunden dreh und nochmal 5 stunden reinem zusammenkürzen
Davon abgesehen, über das Preisniveau brauchen wir hier eigentlich gar nicht mehr reden, da wurde bereits alles dazu gesagt.
Allerdings liegst du ganz schön auf dem Holzweg, wenn du annimmst, das jemand, der dich für € 750 gebucht hat, nicht ein schönes Video haben möchte? Ich sprech hier von einem animierten Intro (ohne Herzchen, Blümchen o.ä.) sprich eine der Hochzeit angepasste Textanimation, harten bzw. weichen Übergängen und Tonanpassung. Coloring kannste weglassen, FX Effekte oder Übergänge ala Viva oder MTV kannste ebenso vergessen, trotzdem kriegst du niemals das Material eines 10 Std. Drehs in 5 Std. geschnitten, Schwachsinnig und ganz nebenbei noch, dieses Video macht seine Runde, und damit schaltest du jegliches Interesse eines Neuauftrags aus. Du präsentierst ja in diesem Video dein Können, deine Firma oder eben dich selbst!
LG
Charly
100% auch meine Erfahrung. Empfehlungen sind eh das A und O. Da wir zwar Hochzeitsvideos anbieten aber nicht aktiv akquirieren, sind die bisher produzierten durchweg aufgrund von Empfehlungen beauftragt worden. Dabei hat man dann noch das Problem, z.B. den Empfehler (guter Kunde) nicht enttäuschen zu wollen. Ist man zu billig, fragt er sich, warum seine Produktionen so teuer sind. Ist man zu teuer, lacht das Brautpaar evtl. über seine "Empfehlung" und erklärt ihn für doof. Da überlegt man manchmal länger, wie man kalkulieren soll, als man dreht :-)Adam hat geschrieben:...An solche Kunden kommt man (geschätzt/gefühlt)zu 15% über Werbung/Internetseite/Eigene Suche seitens der Kunden und zu 85% über Empfehlungen...
rush hat geschrieben: Ich bin letztens nur rein privat auf einer Hochzeit gewesen und habe mit 2 Festbrennweiten (85er und 50er) ein paar schöne Beobachtungen und Impressionen fotografiert... Naja was soll ich sagen, im Anschluss empfanden viele Gäste die Bilder des teuer engagierten Fotografens auf einmal gar nicht mehr so "toll" - weil plötzlich eine Vergleichsmöglichkeit da war... .
wie ich sagte: eine (1) kamera in halbnah oder total, immer draufhalten, rein dokumentarisch, kein extra ton, automatik. einfach ein trenner zwischen die einzelnen episoden, mit einschwebenden hochzeitsringen und gut is. je mehr kameras, desto mehr material, desto mehtr schnittzeit. wofür? für 600 euro? und dann noch empfehlungen, dass man der billige heinrich ist, super.Coburn hat geschrieben:Vor etwa 2 Jahren hatte ich einen Hochzeitsfilmauftrag und seit dem Gott sei Dank nie wieder. Jemand anderes hatte 450 Euro angesetzt für den kompletten Film.
Da ich gerade am Aufbauen meiner Firma war, hab ich da etwa etwas mehr als 60 Stunden rein gesteckt. Mit 2 Kameras gefilmt.
Bei der Hochzeit wurde ich noch gebeten Bilder zu machen, da ich "zufällig" ja meine 7D dabei hatte und dies ja "dazu gehört", da ich schon vor Ort bin.
Meine Rechnung war dann 650 Euro.
Sie haben bezahlt, waren aber sehr unzufrieden, da ich mehr verlangte (ohne den Film gesehen zu haben)
Auf sowas kann man ohne schlechtes Gewissen verzichten.
Zumindest deutsche Hochzeiten.