Video DSLR & Großsensor Kameras Allgemein Forum



ein paar GEdanken zu Picturestyles



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
Antworten
Flohre
Beiträge: 128

ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von Flohre »

Morgen miteinander,

neue Kamera - neue Gedanken über Picturestyles...
Ich bin mir aber ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob irgendein superflater Picturestyle das Bild wirklich verbessert.

Im Prinzip ist das doch nur eine extra Gammakurve, die ich in der Post wieder zurechtbiegen muss, um den Kontrast herzustellen.
Mehr Dynamikumfang geht damit doch definitiv nicht.

Ist es da nicht sinnvoller, auf "neutral" zu stellen und dann alles rauszudrehen, Schärfe, Sättigung, Kontrast, etc.?

Wie macht Ihr´s ?


es grüßt der Flohre



Klose
Beiträge: 464

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von Klose »

Guten Morgen Flohre,

Habe länger mit der 60D und dem Technicolor PS gedreht, und bin aber dann auf den NTown PS umgestiegen.
Es ist im Prinzip ein Technicolor PS der verbessert wurde, da der Technicolor bei zu dunkelen Szenen zu stark rauschte.

Siehe http://ntown.at/NTRev_NTownFilmPicStyle.html

Lightform N/C ist auch gut aber es ist ein fertiger, den man nicht bearbeiten sollte.
Der hat den Hollywood Typischen Teal & Orange Look eingebaut.

Gruß
*Wir haben schon 201 8K*



Flohre
Beiträge: 128

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von Flohre »

Morgen Klose,

danke Dir !!!
Das werde ich zu Hause gleich mal ausprobieren...habe gerade noch ein bisserl was über "Prolost" gelesen - klingt auch sehr schlüssig :

http://prolost.com/blog/2012/4/10/prolost-flat.html

es grüßt und wünscht einen guten Morgen
der Flohre



silverstone
Beiträge: 164

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von silverstone »

Ich bin auch von dem Ultraflachem Technicolor weggekommen.... Hab jetzt im Moment den Canon Cine Style auf meiner EOS, und bin damit eigentlich recht zufrieden.
www.silvermedia.ch | professional sport clips



WoWu
Beiträge: 14819

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von WoWu »

@Flohre

Im Prinzip hast Du Recht, aber durch die flache Kurve werden durch eine höhere Quantisierung des unteren Bereiches all die Werte noch nutzbar, die sonst im Rauschen untergehen würden.
Wieviel das ist, richtet sich nach dem benutzten Sensor und liegt im Bereich zwischen 0,2 und 1,8 db, also so im Bereich einer halben Blende.
Ansonsten gewinnst Du natürlich Gradation im dunklen Bereich, wenn Du mehr Quantisierungsschritte dorthin legst, die Du allerdings dann in anderen Bereichen aufgeben musst, denn in der Summe gewinnst Du (bis auf die Werte innerhalb der halben Blende) natürlich nichts an Dynamik.
Man muss sich also die Kurve genau anschauen, was sie wo macht, denn grobe Quantisierung in hellen Bereichen sieht auch nicht witzig aus.
Und was das Gamma betrifft, das stimmt schon, das erreichst Du in der Post auch wenn Du linear Übertragen hast.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Flohre
Beiträge: 128

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von Flohre »

Ok Wolfgang,

das klingt recht einleuchtend...was nimmst Du denn in der Hauptsache her?
Nimmst Du "Neutrales" aus der Kamera, oder hast Du einen anderen PS drauf?


liebe Grüße vom Flohre



ennui
Beiträge: 1212

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von ennui »

Bei der 7D hab ich nach längerer Recherche einen Kompromiss gemacht aus in-Camera-Bildgestaltung und einem gemäßigten "Neutral"-Stil, d.h. Schärfe habe ich da noch ziemlich runtergedreht und übrigens auch in der Post nicht wieder rein, sondern versucht, allein mit der "natürlichen" Objektivschärfe zu arbeiten wie bei chemischem Film (neben den PS ist die Objektivwahl m.E. mindestens genauso wichtig), also ältere hochwertigere Objektive mit ihrer speziellen Charakteristik. Sättigung und Kontrast auch ziemlich runtergedreht. Und in der Post dann behutsames Grading. Dafür muss man eben von vornherein möglichst exakt belichten, der Vorteil ist dann, das man schon aus der Kamera ein relativ brauchbares Bild bekommt, das kleinere Korrekturen aber auch noch gut verträgt. Der Nachteil ist, dass man extremere WB-shifts oder Fehlbelichtungen nicht mehr völlig retten kann, weil es schnell künstlich aussieht. Von Technicolor und Co kam ich schnell wieder ab, weil die ja für ganz spezielle Aufgaben konzipiert wurden (matching von Film und DSLR-Video) und auch nur in passenden Licht/Kontrastverhältnissen ihre "Stärken" rchtig ausspielen, dafür man aber nach meinem Eindruck viel schneller Banding-Probleme oder komische Farbtöne bekam. Und wenn ich sowieso nur 4 Blenden Kontrastumfang in einer Szene habe, wäre es ja sowieso Quatsch.



masterseb
Beiträge: 845

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von masterseb »

kann nur cineplus.ch empfehlen. der beste dynamic range bei minimalem rauschen und wenig clipping (beinahe volle 11 blenden) sofern die nativen iso werte verwendet: 160,320,640 usw



WoWu
Beiträge: 14819

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von WoWu »

Hallo Flohre

Du siehst schon an den Antworten, dass jeder seine kleinen Spezialtricks hat, um Bilder nach dem eigenen Geschmack zu gestalten.
Es gibt also keine "Patentmethode".
Wir unterliegen da bei unseren TV-Produktionen allerdings anderen Vorganbe.
Unser Bilder müssen "kompatibel" sein, das heisst, dass sie sich bei TV Ausstrahlungen zwar in der Qualität unterscheiden dürfen, aber nicht so sehr im "look & feel".

Es gab mal eine Ausstrahlung in den 90er Jahren bei Premiere, die hat das eindrucksvoll gezeigt: "Batman" wurde in der original-Kino-Gradation ausgestrahlt.

Binnen 15 Minuten war die Cue in der Kundenbetreuung mit 250.000 Anrufern voll, die sich über die Qualität beschwerten. (graue Soße).
Das war die erste und letzte Ausstrahlung eines Kinofilms in der Original-Gradation.

Und nach wie vor gelten im TV Bereich ähnliche "Gesetze".

Zur Entzerrung: Der TV Standard (REC709) sieht bei Anwendung der Knee-Funktion 12 Blenden Dynamik vor.
Das ist so seit es TV Kameras gibt.
Das gibt es also nicht erst seitdem es die "Zauberkurven" gibt sondern schon, seitdem es Videokameras gibt.
Die Kurven bewirken eigentlich nur eine andere Quantisierung, leider eben oft zulasten der hellen Bereiche.
Wenn wir Aufnahmen machen, in denen wir das Licht nicht -oder nur eingeschränkt- selbst bestimmen können, nehmen wir meistens linear, also in REC 709 auf und nutzen eine, der Arbeit angepasste Knee-Funktion.
Sofern wir in dunklen Bereichen mehr Zeichnung brauchen, nutzen wir eine Funktion der Kameras, die auf Pixelebene quasi die Belichtung neu adaptiert.
Das ist einwenig soetwas wie ein "Blende auf Pixelebene".
Das war's dann aber auch schon.
Mit dem Runterreglen der Schärfe, wie ennui vorschlägt, muss man ganz vorsichtig umgehen. Denn der Übergang zwischen Überschärfung und Nachteilen in der Codierung ist ein schmaler Grad.
Mit Unschärfe kann ein Coder sehr schlecht umgehen und erzeugt Artefakte. Nichts ist für einen Coder so schädlich, wie Unschärfe.
Aber er hat schon Recht, die Nachschärfungen sind eigentlich nur eine Kompensation für schlechte Objektive. Da ist sein Rat schon der richtige: ein gutes Objektiv.
Und noch eins: Alles was man an der Kamera macht, hat immer Einflüsse auf den nachfolgenden Prozessweg. Das ist in erster Linie natürlich das Encoding. Nicht alles kann man hinterher in der Post machen oder korrigieren, denn man wird immer die Codierartefakte in der Post mitkriegen, wohingenen die Kamera viele Dinge vor dem Encoding macht.

Noch eines.
Eine sauber belichtete Aufnahme unterscheidet sich in der Tat nicht wesentlich von einer Aufnahme mit Flatkurve.
Die meisten Settings bekommt man auch hin, wenn man von Linear aus korrigiert.
Wenn man also nicht auf die halbe Blende extra angewiesen ist, dann ist bei den Flat-Kurven auch viel Hipe dabei.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



domain
Beiträge: 11062

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von domain »

WoWu hat geschrieben: Die Kurven bewirken eigentlich nur eine andere Quantisierung, leider eben oft zulasten der hellen Bereiche.
Wenn wir Aufnahmen machen, in denen wir das Licht nicht -oder nur eingeschränkt- selbst bestimmen können, nehmen wir meistens linear, also in REC 709 auf und nutzen eine, der Arbeit angepasste Knee-Funktion.
Genau so mache ich es mit XF100 auch. Habe 3 zusätzliche Profile eingespeichert, von denen ich das in den Lichtern über Knee am meisten abgeflachte mit seinem wirklich blauen Himmel ja schon zweimal gezeigt habe. Allerdings sieht man auch, dass die an sich rein weißen Wolken bereits grau zu werden beginnen, im Waveformmonitor bereits unter 235. Wichtig war bei den Einstellungen für mich aber immer, dass die Schwärzen nicht dunkelgrau werden, sondern wirklich schwarz bleiben (also 15 nach unten erreichen) und das ist über die Black-Gammaeinstellungen zu erreichen.
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ ... gbyjqp.jpg
Also der Weisheit letzter Schluss sind zu starke Knee-Einstellungen auch nicht. Dieses Profil verwende ich daher normalerweise auch nicht, sondern eines mit einer moderaten Knee-Einstellung.
Aber auch von diesem hat Tieflieger nach Besichtigung der Pics mal gesagt, dass sie schön "cremig" aussehen



Flohre
Beiträge: 128

Re: ein paar GEdanken zu Picturestyles

Beitrag von Flohre »

Morgen miteinander,

vielen, vielen Dank für die vielen (und sehr ausführlichen) Antworten.
Ich finde das wirklich gigantisch - gerade bei Slashcam - dass da so viel Wissen und auch Hilfe unterwegs ist !!!
Das haut mich fas jedes Mal um.
Ich glaube, ich werde jetzt mal den Teilbereich "Audio" fest auf meiner Menuleiste verlinken, um in meinem "Fachgebiet" zu helfen.

Vielen, vielen Dank !!!


es grüßt der Flohre



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